Gastroenterologie

Lernkartei zur Vorbereitung auf die Prüfung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung ' spezielle internistische Intensivmedizin'

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Flashcards 62
Language Deutsch
Category Medical
Level Other
Created / Updated 12.01.2015 / 14.01.2023
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Was versteht man unter einem Postparazentese-Zirkulationsversagen und wann tritt es typischerweise auf ?

wie kann man versuchen ihm entgegenzuwirken ?

Neben dem TIPS gibt es bei therapierefraktärem Aszites die ALFA-Pump. Worum handelt es sich dabei ?

Postparazentese-Zirkulationsversagen :

Aggravation der vorbestehenden  Verminderung des zentralen Blutvolumens

meist am Tag 5-7 nach Parazentese, 20% entwickeln ein hepatorenales Syndrom

zur Prophylaxe bei großvolumiger Parazentese (p.d. > 5l) 6-8 g Humalbumin/l zur Substitution

CAVE: Keine therapeutische Parazentese bei schlechter Nierenfunktion !

ALFA.PUMP: batteriebetriebene Pumpe subkutan unter rechtem Rippenbogen, 2 Drainagen in Blase und Bauchhöhle als Verweilsystem (operative Platzierung) PIONEER-Studie: 12,5 % SBP, 5% HWI, Verringerung des Parazentesevolumens auf fast 0. Kostenvorteil  nach 6 Monaten bei ansonsten 3x monatlicher Parazentes mit Albuminsubsitution.

Nennen Sie die häufigste bakterielle Infektion beim Leberzirrhotiker !

prädisponierende Risikofaktoren ?  Häufigkeit ?

führende klinische Symptomatik, Diagnostik, Keimspektrum, Therapie ?

Mortalität ?

Die Spontan bakterielle Peritonitis ist die häufigste Infektion bei Leberzirrhose

Risikofaktoren:  niedriges Gesamteiweiss im Aszites < 1,5 g/dl , GI-Blutung,Zustand nach früherer SBP,  Bilirubin > 3,2 mg/dl, Thrombozyten <100.000, hoher MELD-Score

ca. 25% aller mit Aszites zur stationären Aufnahme kommenden LCI-Patienten haben eine SBP !

Mortalität 20%

führende Klinik meist nicht Bauschmerz, Abwehrspannung und Fieber sondern Enzephalopathie und Verschlechterung der Nierenfunktion

Aszitespunktion: Leukozyten > 500/ul bzw. neutrophile > 250/ul = SBP,

                               bei  > 10.000/ul sekundäre Peritonitis ausschließen !

Keime: E.coli, Klebsiellen, Streptokokken       

Therapie: 1. Wahl sind Cephalosporine der 3. Generation Ceftriaxon oder Cefotaxim

bei hohem Bili (>4mg/dl) und Kreatininerhöhung in LL Humanalbumingabe Tag 1 und 3 empfohlen

(33 % aller SBP-Patienten entwickeln HRS !)

außerdem Kontrollpunktion nach 48h empfohlen (früher keine Empfehlung)

 

Wie erfolgt die Primär- und Sekundärprophylaxe der spontan bakteriellen Peritonitis ?

Wie erklärt sich die Hyponatriämie bei Leberzirrhose und wie behandelt man ?

wie ist die 2-Jahres-Überlebensrate nach stattgehabter SBP statistisch ?

eine Primärprophylaxe wurde lange Zeit nicht empfohlen , nach Daten von 2009/2010 empfohlen bei

Gesamteiweis Aszites < 1,5g/dl , Bilirubin > 3mg/dl, Kreatinin > ,12 mg/dl, Child-Pugh > 8 P.

wichtig: bei LCI und GIB sofort antibiotische Therapie mit Ceftriaxon und alternativ Fluorchinolon zur Prophylaxe !

Sekundärprophylaxe  mit Fluorchinolon niedrigdosiert, nur bei Perspektive (z.B. LTX-Liste, 2-J-ÜLR nach SBP 25%!)

Hyponatriämie: Salzrestiriktion (Na-Zufuhr verstärkt Hypervolämie noch), notfalls Vaptane = Vasopressin-Rezeptorantagonisten --> blockieren ADH-Wirkung, in D Tolvaptan = Samsca

Wie ist das hepatorenale Syndrom definiert ?

häufigste Ursache ?

Diagnosekriterien ?

Therapie:  Wann Beendigung der Albuminsubstitution ?

Prognose ?

 

Definition : Nierenfunktionsstörung bedingt durch Leberzirrhose ohne zugrundeliegende primäre oder assiziierte Nierenerkrankung/-schädigung --> Ausschlußdiagnose (Diagnose wird zu oft gestellt)

Häufigste Ursache SBP (33% HRS) , bei fortgeschr. LCI oft nur geringe Kreatininerhöhung  (verminderte Synthese, Muskelmasse)

Diagnosekriterien:

Leberzirrhose hydropisch dekompensiert

Krea > 2,5 mg/dl in 2 Wochen = HRS 1, Krea 1,5-2,5 mg/dl = HRS 2

Oligurie , Urinnatrium < 10 mmol/l (spontanurin ausreichend ), keine Proteinurie/path. Urinsediment

Therapie: 1.  Humanalbumingabe (z.B. Göttinger Schema): 1. Tag 1g/kg KG, dann 20-40 g täglich

                         Beendigung bei : ZVD > 18mmhg, Hypervolämie/Lö, Serum-Albumin 4,5 g/dl

                   2.  Vasokonstriktoren z.B, Terlipressin 0,5 mg  alle 4-6 h, bei fehlendem Ansprechen steigern  bis 2mg

HRS 1 : infaust ! mediane ÜLZ 2 Wochen , mit Therapie 6 Wochen ! HRS Typ 2 mediane ÜLZ 6 Monate

Erklären sie die Pathophysiologie der hepatischen Enzephalopathie !

Schweregrade nach Westhaven-Kriterien?

nennen sie auslösende Neurotoxine ! 

Ursachen ? Diagnostik ? Therapie?  Prognose ?

Pathophysiologie :

- unzureichende Elimination neurotoxischer Substanzen bei Leberinsuffizenz

NH3, Mercaptane, Phenole, Oktane, Neurosteroide, endogene Benzodiazepine

- Schwellung der Astrozyten --> Gliaödem

 - Ungleichgewicht exzitatorischer und unhibitorischer Neurone

Ursachen: OGIB (25%, 1l Blut = 200g Eiweiss), Infektionen (gesteigerter Eiweissumsatz) , Obstipation (längere Verweilzeit = mehr Abbau), üppige, eiweiss- und fettreiche Nahrung , Alkoholexzess, Benzodiazepine

Therapie: Lactulose, Ornithin-Aspartatat, Rifaximin  2x550mg 

Ernährung mit verzweigkettigten Aminosäuren, cave Refeeding-Syndrom !

Vermeidung von Bluttransfusionen, keine Diuretika !

 


 

Was versteht man unter einem hepatopulmonalem Syndrom ?

Diagnose-Trias ? Häufigkeit ? Prognose ?

Therapiemöglichkeit?

 

Auftreten einer Lungenfunktionsstörung bei Leberzirrhose mit Trias:

Leberzirrhose , So2<90% bzw. pO2<70 unter Raumluft, Nachweis von intrapulmonalen Shunts im KM-Echo 

Mangel an Vasokonstriktoren und verminderter Abbau von Vasodilatatoren führt zur Dilatation der Lungenkapillaren --> Kontaktzeit und Oxygenierung fallen, u..a. NO als Vasodilatator

Im Stehen unter Schwerkraft noch verstärkt-->Sättigung bessert sich im Liegen --> Platypnoe-Orthodeoxie-Syndrom

bei LCI in 10-15 % der Fälle auftretend , Prognose sehr schlecht mediane ÜLZ 10 Monate

Therapie. LTX anstreben, fals möglich TIPS notfallmäßig Methylenblau zur NO-Blockade (3mg/kg als KI)

Wie entsteht ein hepatischer Hydrothorax und wo tritt er bevorzugt auf ? Therapie ?

Was ist in diesem Zusammenhang ein SBEM ?

Ursache sind mikroskopische Zwerchfellläsionen mit Durchtritt des Aszites in den Pleuraraum

immer Transsudat und immer zusammen mit Aszites

Therapie wie Aszites, TIPS anstreben, falls nicht möglich ggf. Pleurodese erwägen

Spontan bakterielles Empyem : Komplikation eines hepatischen Hydrothorax , Pathophysiologie analog zur SBP, Mortalität 20%  

Therapiekontrolle durch Punktion obligat (<500Leukozyten/ul = Ausschluß), bei Tx-Drainage Albumin-substitution !

Definieren sie das akute Leberversagen in Abgrenzung zum terminalen Leberversagen !

Nennen Sie die typische klinische Trias !

Wie unterscheiden sie die zeitlichen Verlaufsformen (fulminant, akut, subakut)?

handelt es sich um eine häufige Erkrankung ?

akutes Leberversagen =Leberzerfallkoma=  plötzlicher Ausfall der leberfunktion bei bislang Lebergesunden

DD terminales Leberversagen akut auf chronisch = Leberausfallkoma

typische Trias:              Ikterus, Gerinnungsstörung, Bewußtseinsstörung

Zeitspanne zwischen Ausfall Leberfunktion und Enzephalopathie:

< 7 Tage = fulminant

8-28 Tage = akut

> 28 Tage = subakut

seltene Erkrankung, 350-500 Fälle im Jahr in D ,     2009 52 x LTX

Nennen Sie häufige Ursachen eines akuten Leberversagens!

Anteil kryptogenes ALV, prognose ?

Virushepatitiden :fulminante Hepatitis C (1% der Verläufe, weltweit häufigste Ursache eines ALV) v.a. bei Koinfektion mit Hep D (50%). Bei Hep C sehr selten, bei Hep A selten, cave Hep E bei Schwangeren mit 20% Letalität !

Paracetamolintoxikation

Pilzvergiftung:  Knollenblätterpilz, Fliegenpilz

Reye-Syndrom : ASS bei Kindern v.a. post infectionem

Kreislaufschock, Sepsis

HELLP-Syndrom

akute Verlaufsform M. Wilson (3%)

Budd-Chiari-Syndrom

Leptospirose

idiosynkratisch (durch medikamente)

kryptogenes Leberversagen : 30% w>>m, sehr schlechte Prognose

 

Wie häufig ist die Paracetamolintoxikation als Ursache eines akuten Leberversagens ?

Nennen sie die  Tageshöchstdosis sowie ungefähr die gefährliche Dosis und sicher schädliche Dosis beim Erwachsenen !

Ätiologie der Paracetamolintoxikation ?

Beschreiben sie die typische Symptomatik und geben sie die zugehörige Latenzzeit an !

in Deutschland/USA/England die häufigste Ursache eines ALV!

offizielle Höchstdosis 4 g /Tag, merke zum Abschätzen : ab 10 g gefährliche Dosis, ab 15 g Leberschäden zu erwarten cave: bei Kindern bereits ab 7 g

Ätiologie: 80% suizidal, 20% akzidentell

Symptomatik mit typischer Latenzzeit , Erstsymptome  meist nach 24h, Vollbild nach 3 Tagen

Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen rechter Oberbauch , Trias Leberversagen , ev. assoziiertes NV (Tubulusnekrose)

 

Beschreiben sie die Pathophysiologie des akuten Leberversagens bei Paracetamolintoxikation !

Therapie der Wahl ? Alternativen ?

Mortalität ?

Oxydativer Abbau von Paracetamol über Cytochrom p450 in der Leber zu toxischem N-Acetylmidochinon, welches im Normalfall sofort von Glutathion abgefangen wird. Verminderte Glutathionspeicher nach längerem fasten, bei Alkoholabusus.

N-Acetylcystein = Fluimuzil ersetzt Glutathion als SH-Gruppen-Donor

Smilkstein-Schema:

150mg/kg über 15 min, dann 50 mg/kg über 4 Stunden, dann 100mg/kg über 16 h

falls vorhanden Dosierung auch nach Spiegelbestimmung

Nebenwirkung: Hypotonie, Bronchospasmus,Anaphylaxie  (cave COPD!)

Mortalität ca.30%, transplantatfreies Überleben 60-80%

alternativ  high flux HD (Filter mit höherer Eliminationsrate) über 5 d

ultima ratio ist die LTX

Knollenblätterpilzvergiftung ( Amanita phalloides)

Zeitraum einer möglichen Intoxikation ?

wieviele Pilze sind letal ? Geschmack ?

klinischer Verlauf ? was ist pathognomonisch und unterscheidet  sich von anderen Pilzvergiftungen ?

Diagnostik, Therapie ?

die mit Abstand häufigste letale Pilzvergiftung

bereits 1 Pilz kann tödlich sein (Fliegenpilze mindestens 10), der Geschmack ist gut !

zu finden Juli-Oktober, Vergiftungen meist in der Pilzsaison im  Spätsommer/Herbst

gatrointestinale Phase pathognomonisch mit 6-12 h Latenz :

Bauchschmerzen ,  Übelkeit , Krämpfe, Diarrhoe , dann beschwerefreies Intervall 1-3 Tage mit massivem Transaminasenanstieg, schließlich Leber- und Nierenversagen, meist MOV

Diagnostik: Toxinnachweis im Urin (Serumschwieriger) , Salzsäure auf fragliche Pilze= Blaufärbung

Therapie: nach Kohle und Sorbitgabe sowie Volumentherapie (miest Exsikkose) durch Gabe eines

Antidot: Silibinin (Präparatname Legalon, Hautpwirkstoff der Mariendistel) hemmt Giftaufnahme in die Leber, alternativ Penicillin (weniger wirksam)

Wobei handelt es sich beim Budd-Chiari-Syndrom?

Nennen Sie die häufigsten Ursachen und Symptome ?

Therapie medikamentös, interventionell ?

wie präsentiert sich ein chronisches Budd-Chiari-Syndrom ?

Budd-Chiari-Syndrom = Verschluß der großen Lebervenen

Ursachen:  myeloproliferatives Syndrom( CML, PV, OMF) Thrombophilie ,Sichelzellanämie, SLE, Vaskulitis (M. Behcet)  akute Pankreatitis, Tumorkompression

Symptome: - Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen rechter Oberbauch

                      - Symptome der portalen Hypertonie (Hepatosplenomegalie, Aszites, Ikterus, Varizen)

                      - sehr selten akutes Leberversagen, dann aber infauste Prognose !

chronisches Budd-Chiari = Bild wie Leberzirrhose

Therapie: Intervention der Wahl ist TIPS, Antikoagulation, eventuell lokale Lyse

Was versteht man unter Idiosynkrasie ?

nennen Sie beispielhaft 4 Substanzen/Substanzgruppen bei denen gehäuft idiosynkratische Reaktionen auftreten !

Therapieansatz ?

 

Idiosynkrasie = angeborene oder erworbene Überempfindlichkeit gegen bestimmte Substanzen ohne imunologische Reaktion (meist Enzymdefekt) , häufig Eosinophilie im Differentialblutbild

DICI= drug-induced liver injury

gehäuft beschrieben bei Marcumar, Amoxicillin/Clavulansäure (Augmentan) , NSAR, Amiodaron

aber auch Rifampicin, MTX, Valproat, Carbamazepin, trizyklische AD, Glitazone, Dihydralazin,

Therapie: Medikament absetzen, bei Eosinophilie ggf.Versuch Steroidgabe (kein Evidenz)

 

Nennen sie die gefährlichste Komplikation des akuten Leberversagens !

klinische Zeichen ?

Monitoring, Therapie ?

Hirnödem:

Hirndruck ist mit 25% die häufigste Todesursache beim ALV !

Zeichen des Hirnödems :  Cushing-Reflex= Hypertonie und Bradykardie, Hyperventilation, träge Pupillenreaktion

Zeichen der Einklemmung : Meningismus, Beuge-/Strecksynergysmen, Pupillen weit und lichtstarr

Diagnostik: Akut-CCT, Hirndruckmonitoring invasiv/nichtinvasiv (Ventrikelssonde, NIRS)

Therapeutische Maßnahmen : OK-Hochlagerung 30%, Kreislaufstabilisierung Ziel MAD 90 mmHg, tiefe Analgosedierung mit Propofol, Thiopental , Natrium hochnormal, eher Hypothermie (keine Hyperthermie)

Osmotherapeutika z.B,. Mannitol 20% 250 ml über 15 min --> sollen osmotischen Gradienten zwischen Serum und interstitium erzeugen

ultima ratio: Craniektomie , Trepanation

 

Was ist die Pathogenese einer akuten Schwangerschaftsfettleber?

in welchem Trimenon tritt sie auf ? Auslöser?

Handelt es sich um eine häufige oder seltene Ursache eines akuten Leberversagens ? 

sehr seltene Ursache eines akuten Leberversagens (1:1.000.000 Schwangerschaften !)

angeborener Enzymdefekt der in der Schwangerschaft zur Akkumulation von langkettigen Fettsäuren führt 

gehäuft auf Tetrazykline --> KI in der Schwangerschaft

Letalität mit 50% hoch, sofortige Sectio

Nennen sie zusammenfassend die wichtigsten Komplikationen des akuten Leberversagens ?

nennen Sie Therapiemöglichkeiten bei akutem Leberversagen !

Wie werten sie die Bedeutung der Leberersatzverfahren (nennen Sie Beispiele) ?

Wie häufig ist eine Lebertransplantation notwendig ?

Komplikationen des ALV:

Hirnödem (häufigste Todesursache), Infektion (zweithäufigste Todesursache ist Sepsis), Nierenversagen bei 2/3 aller ALV, ALI/ARDS (30%) , hepatopulmonales Syndrom, schwere Gerinnungsstörungen mit Blutungsschock, schwere Hypoglykämien

Therapie: frühzeitige Verlegung in ein Transplantationszentrum

ggf. Antidotgabe, ggf antivirale Therapie (Entecavir, Tenofovir, lamivudin) bei Hepatitis B , AIH --> Steroide und AZT

Leberersatzverfahren (MARS, PRMETHEUS): signifikante Verbesserung der Leberfunktion aber in mehreren Studien keine Verbesserung der Mortalität , nur noch zum Bridging vor LTX --> "there is no life on Mars"

Lebertransplantation in 25 % aller Fälle notwendig

 

Akutes Abdomen: 

Nennen Sie die 4 häufigsten Gründe für ein akutes Abdomen ?

Welches ist an 5. Stelle der häufigste internistische Grund ?

Nennen Sie weitere Ursachen

(chirurgisch, kardiovaskulär, urologisch, gynäkologisch, endokrinologisch) ! 

Wie häufig ist bei akutem Abdomen eine chirurgische Exploration notwendig ?

handelt es sich beim akuten Abdomen demnach um eine internistische oder chirurgische Entität?

1. Appendizitis 2. Cholecystitis 3. Ileus 4. Hohlorganperforation

5. akute Pankreatitis

chirurgisch: inkarzerierte Hernie, Tumorinvagination, akute mesenteriale Ischämie, retroperitoneale Blutung 

kardiovaskulär: Hinterwandinfarkt, Aortendissektion, rupturiertes Bauchaortenaneurysma

gynäkologisch: stielgedrehte Ovarialzyste, EUG, Adnexitis/Salpingitis, Tuboovarialabzeß

urologisch: Nierenkolik, akuter Harnverhalt, Hodentorsion (Kinder/Jugendliche), Epididymitis

endokrinologisch = Pseudoperitonitis: diabetische Ketoazidose, Urämie, C1-Esterase-Inhibitormangel, Addisonkrise, Porphyrie, Sichelzellanämie

LSK/Laparotomie in 80% der Fälle, entsprechend ist das akute Abdomen eine chirurgische Aufnahmediagnose !

Welche Formen der akuten mesenterialen Ischämie unterscheiden Sie ?

I. okklusive mesenteriale Ischämie =OMI, Mesenterialinfarkt         75 % aller Fälle

1. arteriell (90%) = Mesenterialarterienverschluß

           75% embolisch, 25% thrombotisch

2. venös (10%) = Mesenterialvenenverschluß

II. nicht okklusive mesenteriale Ischämie NOMI                                    25% aller Fälle

ist die akute Mesenterialischämie eine häufige oder seltene Ursache des akuten Abdomens ?

wie lange ungefähr ist die Ischämietoleranz bei Mesenterialarterienverschluß ?

Ursachen eines embolischen Verschlußes ?

betroffene Gefäße? welches ist der am häufigsten infarzierte Darmanteil ? Mortalität?

Beschreiben sie den klassischen klinischen Verlauf? Laktat als Diagnosemarker ?

Mit 1-2% seltene Ursache des akuten Abdomens    Ischämietoleranz mit ca. 6 h gering , "Zeit ist Darm"!

Vorhofflimmern, Myokardinfarkt, Endokarditis,    AMS, AMI, Truncus coeliacius

häufigste Infarzierung im mittleren Jejunum  --> am weitesten entfernt von Kollateralen des TC und der AMI !

Mortalität 80%, in der Mehzahl der Fälle wird die Diagnose post mortem gestellt

klinischer Verlauf: Initialphase 1-6 h mit stärksten Bauchschmerzen meist periumbilical , Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, dann 6-12 h beschwerdefreies Intervall ("fauler Frieden"), dann Endphase nach 12-24h mit Gangrän, MOV, Exitus  

Bei Laktaterhöhung Darm meist schon nekrotisch und nicht mehr operabel --> Verlaufsparameter aber kein Diagnostikum 

Mesenterialvenenthrombose:

Welches Gefäß ist am häufigsten betroffen, welcher Darmabschnitt ?

wie untershcheidet man zeitlich akuten von chronischem Verlauf ?

was sind Ursachen einer sekundären Mesenterialvenenthrombose (80%), was einer primären ?

Welche Diagnostik führen Sie durch ?

wie behandlen Sie ?

am häufigsten betroffen  V. mesenterica superior

betroffen Darmabschnitte in Reihenfolge der Häufigkeit: Ileum, Jejunum, Kolon, Duodenum

meist Plaqueruptur, sekundär bei : Thrombophilie (mit 75% häufigster Grund) , LCI, Kontrazeptiva, Neoplasien, Entzündungen , myeloproloferative Syndrome, PNH

Diagnostik:  Mittel der Wahl Angio-CT, sonst Sono mit Farbduplex, Labor: D-Dimere, Laktat erhöht, metabolische Azidose

Therapie: Vollantikoagulation mit UFH für 7-10 Tage, dann orale Antikoagulation für 3-6 Monate

Operation : bei Peritonitis explorative Laparoskopie unter Heparin, in 15-30% der Fälle notwendig !

NOMI = nicht-okklusive mesenteriale Ischämie

was bedingt eine nichtokklusive Mesenterialischämie und was sind die häufigsten Ursachen ?

Prognose ?

Therapie ? 

25% aller Mesneterialischämien, bedingt durch Vasospasmus meist reaktiv bei Minderperfusion des Darmes 

oft bei schwerst kranken Patienten auf Intensivstation, mit 86% höchste Mortalität

Ursachen: Schock jeglicher Genese , postoperativ, Hämodialyse, IACS, Medikamente (Katecholamine, Vasopressoren) 

Therapie Vollantikoagulation, intraarterielle Vasodilatation (Prostavasinapplikation mittels Angiokatheter)

merke: bei Peritonitis immer OP: egal ob NOMI oder OMI !