Fütterung des Hundes
Tierernährung (01)
Tierernährung (01)
Set of flashcards Details
Flashcards | 48 |
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Students | 13 |
Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | University |
Created / Updated | 13.04.2016 / 29.02.2024 |
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Fütterung des Hundes
Hauptformen der Ernährungsweiße
Fütterung des Hundes
Hauptformen der Ernährungsweiße
- Carnivorie
- Omnivorie
- Herbivorie
Fütterung des Hundes
Hauptformen der Ernährungsweiße - Carnivorie
Fütterung des Hundes
Hauptformen der Ernährungsweiße - Carnivorie
- Unterform:
- Fleischgruppe
- >70% Vertebratenfleisch (strikte Carnivorie)
- Vertreter:
- Feliden (bsp.: Katze)
- Fleisch-Knochengruppe
- ca. 70% Vertebratenfleisch und große Knochen
- Faunivorie: das gesamte Beutetier
- Vertreter
- Wolf, Hund, Schlangen, Warane, Zahnwale, Bartenwale
- Fleisch-Invertebraten-Gruppe
- 50-70% Fleisch und/oder Früchte und Insekten
- Vertreter
- einige Wasserschildkröten, Chamäleon
- Invertebraten-Fleischgruppe
- Frühte und/oder Insekten und <50% Vertebratenfleisch
- Vertreter
- Taggeckos, Skinke, Ameisenbär, insektivore Fledermäuse
- Fleischgruppe
Fütterung des Hundes
Hauptformen der Ernährungsweiße - Omnivorie
Fütterung des Hundes
Hauptformen der Ernährungsweiße - Omnivorie
- Unterform
- Carni-Omnivorie
- Herbi-Omnivorie
- Vertreter
- Mensch, Schimpanse, Pavian, Schwein, viele Bären, Sumpf- und Wasserschildkröten, omnivore Echsen
Fütterung des Hundes
Hauptformen der Ernährungsweiße - Herbivorie
Fütterung des Hundes
Hauptformen der Ernährungsweiße - Herbivorie
- Unterformen
- Vormagenverdauer
- wiederkauend
- Vertreter
- Rind, Schaf, Ziege, Kamel
- Vertreter
- nicht-wiederkauend
- Vertreter
- Känguruh, Flußpferd, Faultier
- Vertreter
- wiederkauend
- Dickdarmverdauer
- Caecumverdauer
- Colonverdauer
- Vertreter
- Pferd, Kaninchen, Maus, Ratte, herbivore Reptilien, Nashorn, Elefent, Tapir
- Vertreter
- Vormagenverdauer
Fütterung des Hundes
Verdauungstrakt des Hundes
Fütterung des Hundes
Verdauungstrakt des Hundes
- Anteil des Verdauungstrakts an der Körpermasse
- Adulterhund
- 3-7%
- kleiner Hund > großen Hund
- Neugeborener Welpe
- 2-3,5%
- Adulterhund
- Verteilung des Volumens im GIT
- Magen
- 60% des GIT-Volumens
- Duodenum + Jejunum + Ileum
- 25% des GIT-Volumens
- Cäcum + Colon + Rektum
- 15% des GIT-Volumens
- Magen
- Schlechte Verdauungskapaziät für Voluminöse, XF-reiche pflanzliche Nahrung
- Notwendigkeit der Aufnahme konzentrierter Nahrung
- hohe Nährstoffdichte
Zusatz:
- Laktierende Hündin nimmt bis zu 4/5 mal mehr an Nahrung auf und somit man da auch auf die Nährstoffdichte achten
- bei jungen Hunden muss man ebenfalls auf die Nähstoffdichte schauen denn ihr MDT ist noch nicht voll entwickelt.
- Nahrung muss konzentriert und leicht verdaulich sein
Fütterung des Hundes
Besonderheiten im Verdauungtrakt - Gebiss
Fütterung des Hundes
Besonderheiten im Verdauungtrakt - Gebiss
- Typisches Beutetiergebiss
- Greifen, Töten, Zerreißen, Zerschneiden
- Heterodontes Säugetiergebiss
- 42 Zähne Dauergebiss
- OK: 3-1-4-2
- UK: 3-1-4-3
- Reißzähne
- "Brechschere"
- Zerbrechen von Knochen
- Zerschneiden von Fleisch
- 42 Zähne Dauergebiss
- kräftige Kiefermuskeln
- Speichelsekret
- 20-40 ml/Kg KM/d
- relativ wenig
- Muzin (Glykoprotein) reich -> Gleitfähigkeit
- keine Verdauungsenzyme (a-Amylase)
- Bakterizide Wirkung
- Lysozym, Peroxidase, IgA
- Thermoregulatorische Funktion
- 20-40 ml/Kg KM/d
Fütterung des Hundes
Besonderheiten im Verdauungtrakt - Organe
Fütterung des Hundes
Besonderheiten im Verdauungtrakt - Organe
- Ösophagus
- stark dehnungsfähig
- Magen
- einhöhlig-einfach: nur Drüsenschleimhaut
- Fundusdrüßen
- groß und elastisch
- Sekretion von Schleim, HCl, Enzymen (v.a. Pepsinogen, gastrale Lipase beim Saugwelpen), IF
- Cardia- und Pylorusdrüßen
- Schleimsekretion (Mucus) und Bikarbonat
- Fundusdrüßen
- Nahrungsspeicher
- Carnivora: lange Intervalle zwischen Mahlzeiten
- schnelle Aufnahme und Speicherung großer Mengen an Beute
- vorteilhaft bei Konkurrenzkampf im Rudel
- einhöhlig-einfach: nur Drüsenschleimhaut
- Dünndarm
- kurz, geringe Resorptionsfläche
- gute enzymatische Verdauungskapazität für Fett, Stärke, Protein
- keine Paneth-zellen
- Lysozymsekretion
- kurze Ingestapassagezeiten
- Dickdarm
- gering ausgebildetes Cäcum
Fütterung des Hundes
Enzymatische Verdauungskapazität
Fütterung des Hundes
Enzymatische Verdauungskapazität
- hohe Fett- und Eiweißverdauungskapazität
- hohe Stärkeverdauungskapazität
Fütterung des Hundes
Stoffwechselbesonderheit
Fütterung des Hundes
Stoffwechselbesonderheit
- Keine endogene Vitamin D3-Bildung
- Bei den meisten Tierarten ist Vitamin D im eigentlichen Sinne kein Vitamin, da endogene Bildung von Vitamin D3 oder Vitamin D2 unter Einwirkung von UV-Licht erfolgt
- Ausnahme: Hund, Katze
- Vitamin D3 (Cholecalciferol) oder Vitamin D2 (Ergocalciferol) muss mit der nahrung aufgenommen werden
- Füterung Vit. D-freien Futters führt zu Osteomalazie oder Rachitis
- reine Fleischfütterung reicht nicht aus
Fütterung des Hundes
Fütterungsrelevante Rasseunterschiede
Fütterung des Hundes
Fütterungsrelevante Rasseunterschiede
- weit über 300 Rassen, stark variabel
- Größe, Körperbau, Fell, Schnelligkeit, Lebenserwartung, ...
- Körpermasse
- Chihuahua (1,5 Kg) <-> Bernhadiner (80 Kg)
- Unterteilung
- kleine Hunde (1-10 kg)
- mittelgroße Hunde (11-25kg)
- große Hunde (26-44kg)
- sehr große Hunde/Riesenrassen (>45kg)
- Wachstum
- Dauer/Geschwindigkeit
- kleine Hunde
- 10 Monate
- 20x Geburtsgewicht
- mittelgroße Hunde
- 12 Monate
- 30x Geburtsgewicht
- große Hunde
- 15 Monate
- 80x Geburtsgewicht
- Riesenrassen
- 24 Monate
- 100x Geburtsgewicht
- kleine Hunde
- Dauer/Geschwindigkeit
- Verdauungskapazität
- 3-7% der KM
- Kleinrassen > Riesen
- Reproduktionsleistung (s. Bild)
- Wurfgröße
- Wurfmasse
- Geburtsmasse
- Säugeleistung
- Nutzung
- Haushund, Hütehund, Jagdhund, Meutehund, Rennhund, Schlittenhund, Versuchshund, ...
Fütterung des Hundes
Ernährungsbedarf des Hundes - Einteilung
Fütterung des Hundes
Ernährungsbedarf des Hundes - Einteilung
- Energie
- Protein bzw. Aminosäuren
- Essentielle Fettsäuren
- Mineralstoffe
- Vitamine
- Wasser
Fütterung des Hundes
Energiebedarf - Erhaltung (adulter Hund)
Fütterung des Hundes
Energiebedarf - Erhaltung (adulter Hund)
- Energiebedarf
= Grundumsatz + Energieaufwand für Nahrungsaufnahme, Verdauung, Resorption, leicht Muskelarbeit (spontane Bewegung) und evtl. Thermoregulation - Höhe des Erhaltungsbedarf
- Funktion der metabolischen KM = KM0,75
- Faustzahl:
- ≈0,5 MJ ME/kg KM0,75
- individuelle Unterschiede
- Alter
- <2 Jahre, 0,56 ME
- 3-7 Jahre, 0,52 ME
- >7 Jahre, 0,42 ME
- Erkrankungen
- Rasse
- Temperament
- Fellbeschaffenheit
- Haltungsbedingungen
- Wohnung vs Zwinger
- Klima
- Alter
Fütterung des Hundes
Energiebedarf - Trächtigkeit
Fütterung des Hundes
Energiebedarf - Trächtigkeit
- Energiebedarf
- Erhaltung
-> 0,52 x KM0,75 - Konzeptionsprodukte
- Föten, Plazenta, Uterus
- Milchdrüse
- Maternaler Zuwachs
- Fett- und Muskelgewebe, Skelett
- Superretention = Überschussspeicherung
- Erhaltung
- zusätzlicher Energiebedarf (ME-Bedarf (MJ)/d)
- Energiegehalt Gewebezuwachs/kt (=0,2)
- Zufuhrempfehlung an Energie für trächtige Hündin ab 2. Trächtigkeitshälfte
-> 1,3-1,5x Erhaltungsenergie (Beinhaltet auch Erhaltungsbedarf)
Fütterung des Hundes
Energiebedarf - Laktation
Fütterung des Hundes
Energiebedarf - Laktation
- Energiebedarf während der Laktation
- Erhaltung
- ME-Bedarf (MJ)/d: 0,52 x KM0,75
- Milchbildung
- ME-Bedarf (MJ)/d: (Milchmenge x Energiegehalt)/kL (=0,7)
- Energiegehalt Hundemilch
- 6,5 MJ/kg
- Erhaltung
- Zufuhrempfehlung an Energie für laktierende Hündin (MJ ME je Tier und Tag)
- 2-4x Erhaltungsenergie
- beinhaltet auch den Erhaltungsbedarf
Fütterung des Hundes
Energiebedarf - Dienst-, Schlitten-, Rennhund
Fütterung des Hundes
Energiebedarf - Dienst-, Schlitten-, Rennhund
- Energiebedarf
- Erhaltung + Bewegungsleistung
-> ca 4kJ/km und kg KM
-> ca. 1,5-2,5x Erhaltungsbedarf
- Erhaltung + Bewegungsleistung
- Fütterungstechnik
- 1/3 der Ration 3h vor der Belastung
- 2/3 der Ration danach
- Wasseraufnahme auch während der Arbeit
Fütterung des Hundes
Energiebedarf - Wachstum
Fütterung des Hundes
Energiebedarf - Wachstum
- ME Erhaltung
- 0,56 x KM0,75
- ME Wachstum
- Protein- und Fettansatz im Gewebezuwachs/kg (0,6)
-> 2-1x Erhaltung
(nimmt vom 1. bis 12. Monat langsam ab)
- Protein- und Fettansatz im Gewebezuwachs/kg (0,6)
- täglicher Energieansatz
- Proteingehalt im Gewebe
- Fettgehalt im Gewebe
- täglciher Gewebezuwachs
Fütterung des Hundes
Proteinbedarf - Erhaltung (adulter Hund)
Fütterung des Hundes
Proteinbedarf - Erhaltung (adulter Hund)
- Endogene N-Verluste (260mg N/kg KM0,75/d)
- renal (200)
- fäkal (50)
- cutan (10)
- Mindestbedarf an vXP
- x 6,25/0,7* = 2 - 2,25 g vXP/kg KM0,75/Tag
- 100% Sicherheitszuschlag
- Zufuhrempfehlung
- 5g vXP/kg KM0,75/Tag bzw. 10g vXP/1 MJ ME (12g XP)
- -> 10g vXP sollten pro MJ ME enhalten sein
Fütterung des Hundes
Proteinbedarf - Trächtigkeit und Laktation
Fütterung des Hundes
Proteinbedarf - Trächtigkeit und Laktation
- Gravidität (ab 2. Hälfte)
- Erhaltungsbedarf
- Bedarf (40kleine Rassen-70%große Rassen des Erhaltungsbedarfs) für
- Wachstum von Föten, Plazenta, Uterus
- Wachstum des Gesäuges
- Anlage von Reserven
- extragenitale Einlagerungen von Reserven = Superretention
- Laktation
- Erhaltungsbedarf
- Bedarf Milchproduktion
- 2-5 fach gegenüber Erhaltung
- in Abhängigkeit der Wurfgröße (-> Milchmenge)
- Proteingehalt der Milch: 84g/kg
(sehr hoch im vergleich zu anderen Tieren)
- Proteingehalt der Milch: 84g/kg
Fütterung des Hundes
Proteinbedarf - Dienst-, Schlitten-, Rennhund
Fütterung des Hundes
Proteinbedarf - Dienst-, Schlitten-, Rennhund
- Proteinbedarf pro kg KM ist nicht erhöht im Vergleich zur Erhaltung
- Erhöht ist lediglich der Energiebedarf und die Proteinversorgung sollte proportional zur zugeführten Energiemenge ansteigen (ca. 10g vXP/1 MJ ME)
- aufgrund der erhöhten Futteraufnahme auch erhöhte endogene N-Verluste auftreten und
- ausreichend AS für Gluconeogenese zur Verfügung stehen müssen
- überhöhte AS-Versorgung ist zu vermeiden wegen
- energieaufwendiger Harnstoffsynthese
- erhöhtem Wasserbedarf für renale Harnstoffexkretion
Fütterung des Hundes
Proteinbedarf - Wachstum
Fütterung des Hundes
Proteinbedarf - Wachstum
- Erhaltungsbedarf
- 5g vXP/kg KM0,75/Tag
- Wachstumsbedarf
- täglicher Proteinansatz/Verwertungsfaktor (0,7)
-> 2-1x Erhaltung
(1. bis 12. Monat immer abnehmend) - täglicher Proteinansatz
- Proteingehalt im Gewebe
- täglicher Gewebezuwachs
- täglicher Proteinansatz/Verwertungsfaktor (0,7)
- Protein(vXP) : Energie (ME) - Realtion
- 1. Lebensmonat 14:1
- 2. Lebensmonat 13:1
- > 3. Lebensmonat 10:1
Fütterung des Hundes
Empfehlungen zum Proteingehalt der Ration
Fütterung des Hundes
Empfehlungen zum Proteingehalt der Ration
- Erhaltung
- 8-10g vXP/MJ ME
- Garvidität 2. Hälfte
- 10g vXP/MJ ME
- Laktation
- 12g vXP/MJ ME
- Wachstum
- 1. Monat
- 15g vXP/MJ ME
- 2. Monat
- 14g vXP/MJ ME
- 3. Monat
- 13g vXP/MJ ME
- 4. Monat
- 12g vXP/MJ ME
- 5. - 6. Monat
- 10-12g vXP/MJ ME
- 7. - 12. Monat
- 8-10g vXP/MJ ME
- 1. Monat
- Proteinquellen unterschiedlicher biologischer Qualität
(AS-Zusammensetzung, Verdaulichkeit)- hoch
- Fleisch, Milchprodukte, Eiprodukte
- mittel
- Organe, Bindegewebe, Nebenprodukte
- niedrig
- Getreidekleber, Gemüse, Leguminosen
- hoch
- Praxistipp:
- hochwertige Proteinquellen während Wachstum, Reproduktion und bei Erkrankung
- pflanzliche Proteinquellen sind deutlich schlechter verwertbar und man muss immer mehr davon einsetzen, dass der Hund es auch verwerten kann
Fütterung des Hundes
Bedarf an essentiellen Fettsäuren
Fütterung des Hundes
Bedarf an essentiellen Fettsäuren
- Linolsäure (LA): C18:2 n-6
- mind. 2% der ME
- α-Linolensäure (ALA): C18:3 n-3
- mind. 0,4% der ME
- Alles sehr unerforscht aber die Werte sind hoch genug gewählt, dass sie definitiv genug sind
- Weizen und Sojaöl haben schon genau das richtige Verhältnis der 2 Säuren
- sind somit besonders gut geeignet
- wenn man andere Öle benutzt muss man Mischungen erstellen um das Richtige Verhältnis zu bekommen
Fütterung des Hundes
Menegenelementbedarf des Hundes
Fütterung des Hundes
Menegenelementbedarf des Hundes
- Bruttobedarf = (Nettobedarf/Verwertbarkeit in %) x 100
- Nettobedarf = Bedarf für Erhaltung + Nettoleistungsbedarf (Wachstum, Trächtigkeit, Laktation)
- Mengenelemente sind
- Kalzium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium, Chlorid
- Zufuhr:
- Gravidität ca 1,5x
- alle
- Laktation ca. 5x
- alle
- Wachstum ca 4x
- besonders die Knochenmineralien Kalzium und Phosphor
- Gravidität ca 1,5x
Fütterung des Hundes
Spurenelementbedarf des Hundes
Fütterung des Hundes
Spurenelementbedarf des Hundes
- Empfehlungen zur Spurenelementversorgung werden v.a. aus Wachstumsversuchen, Bilanzstudien und Dosiswirkungsversuchen abgeleitet
- Empfehlung = Optimalbedarf (optimale Leistung und Reserven) + Sicherheitszuschlag
- Spurenelemente sind:
- Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Kobalt, Jod, Selen
- Zufuhrempfehlung
- Gravidität
- besonders Eisen (5x)
- Laktation, Wachstum
- Eisen, Kupfer, Zink, Mangan erhöht
-> sind in de Milch entahlten und werden in das Gewebe eingebaut
- Eisen, Kupfer, Zink, Mangan erhöht
- Gravidität
- Cave
- Kupfer-Speicherkrankheit (ähnlich dem humanen Morbus Wilson), u.a. bei
- Bedlington Terrier (genetisch bedingt)
- Häufig sekundär
- West-Highland-White-Terrier, Dobermann-Pinscher, Deutscher Schäferhund, Cocker-Spaniel
- auf niedrige Cu-Gehalte im Futter achten aber der Bedarf sollte gedeckt sein
- Kupfer-Speicherkrankheit (ähnlich dem humanen Morbus Wilson), u.a. bei
Fütterung des Hundes
Vitaminbedarf des Hundes
Fütterung des Hundes
Vitaminbedarf des Hundes
- Vitamine
- A, D, E, K, B1, B2, B6, B12, Pantothensäure, Nikotinsäure, Biotin, Folsäure
- Vitaminmangel in praxi häufiger im Falle von:
- B1:
- Einseitige Verwendung B1-armer FM
- Wässern von FM und Entfernung des Wassers
- Verfüttern roher Süßwasserfische
- länger andauernde Zufuhr von Antibiotika
- B6
- einseitige Verwendung ungekochter Leinsamen (Linatin)
- Biotin
- Verfütterung roher Eier (Avidin)
- Avidin bildet Komplexe mit dem Biotin und verhindert so dessen Verwertung
- Verfütterung roher Eier (Avidin)
- Niacin
- Einseitige verwendung von Mais
- B1:
Fütterung des Hundes
Wasserbedarf des Hundes
Fütterung des Hundes
Wasserbedarf des Hundes
- Wasserbilanz = Differenz aus Wasseraufnahme und Wasserabgabe
- Wasserabgabe (ml/kg KM/Tag
- Harn (20-50)
- Milch (25-50)
- Atemluft (25)
- beim Hecheln wird noch mehr verbraucht durch vermehrte Speichelproduktion
- Haut (7-15)
- Fäzes (5-15)
- Schweiß (minimal)
- ggf. Krankhafte Verluste (Erbrechen, Diarrhö, Blutungen)
- Wasseraufnahme (ml/kg KM/Tag)
- Abhängig von Futter, Temperatur und Aktivität
- Temp. normal <20°C
- TF 40-50 / FF 5-10
- Temp. hoch > 20°C
- TF 50-100 / FF 20-50
- bei erhöhter Aktivität zusätzlich 50 ml/ kg KM/Tag
Fütterung des Hundes
"Bedarf" an Ballaststoffen beim Hundes
Fütterung des Hundes
"Bedarf" an Ballaststoffen beim Hundes
- Ballaststoffe = NDF
- NDF = ADF (XF bzw. Rohfaser) + Hemicellulose
- ADF = Cellulose + Lignin (ADL)
- Ballaststoffe = 2,5-3x Rohfasergehalt
- ist eine Faustzahl, die man fast immer anwenden kann
- Funktionen
- Füllungsdruck im Verdauungskanal ↑
- Peristaltik ↑
- Nahrungspassage ↑
- mikrobielles Gleichgewicht im Intestinum (Eubiose)
- optimale Kotkonsistenz
- Mindestgehalt im Futter
- ausgewachsene und ältere Hunde
- 1,5-1,8% der Futter-TS
- wachsende, laktierende, arbeitende Hunde
- 1-1,5% der Futter-TS
- ausgewachsene und ältere Hunde
- Maximalgehalt im Futter
- 3%, da Rückgang der VQOS des Futters
Fütterung des Hundes
Nährstoffe mit postuliertem leistungsstiegernden Effekt bei Gebrauchs- und Sporthunden
Fütterung des Hundes
Nährstoffe mit postuliertem leistungsstiegernden Effekt bei Gebrauchs- und Sporthunden
- Ascorbinsäure
- Reduktion von oxidativem Stress
- Regeneration nach Verletzungen, Operationen
- Carnitinsynthese
- Carnitin
- Förderung der Fettsäurenoxidation -> Ausdauerleistung
- Cholin
- Methylgruppendonator -> Lecithin -> Membranbildung
- Taurin
- Verbesserte Leistung des Herzmuskels
(Vorbeugung einer dilatativin Kardiomyopathie)
- Verbesserte Leistung des Herzmuskels
- n-3-Fettsäuren
- Erhöhung der Membranfluidität der Erythrozyten
- Natriumbicarbonat
- Azidosevorbeugung
- Erhöhung der anaeroben Kapazität
- Magnesium
- Stressdämpfung
- Chrom
- Verbesserung der Glukosetoleranz
- Pflanzenextrakte
- Oxidationsschutz
- Entzündungshemmung
Fütterung des Hundes
Fütterungskonzepte
Fütterung des Hundes
Fütterungskonzepte
- Alleinfuttermittel (AFM)
- Eigenmischung
- beides kann funktionieren aber man kann auch einiges falsch machen
Fütterung des Hundes
Strikte Fleischernährung für den Hund?
Fütterung des Hundes
Strikte Fleischernährung für den Hund?
- bietet für den Hund keine vollwertige Mahlzeit
- führt zu schwacher Skelettmuskulatur und auch einige Vitamine fehlen, da sie in Fleisch zu gering sind
Fütterung des Hundes
Alleinfuttermittel
Fütterung des Hundes
Alleinfuttermittel
- Fütterungskonzept bei ca. 75% aller Hunde
- Mischfuttermittel
- einfach, sicher
- bei kranken Tieren Diät-Alleinfuttermittel
- adipös, diabetisch, nierenkrank, ...
- Auswahlkriterien
- Trocken- oder Nassfutter
- alle Hunderassen oder rassenspeziefisch
- Akzeptanz des Futters (HUnd, Halter)
- Verträglichkeit des Futters
- Art, Qualität der enthaltenen Einzelfuttermittel
- Preis je 100g TS oder MJ ME
- Trockenfutter
- Vorteile
- leicht handhabbar
- gut lagerungsfähig
- i.d.R. preiwerter
- Nachteile
- häufig schlechtere Poteinqualität
- Konsistenz wenig artgerecht
- Vorteile
- Nassfutter
- Vorteile
- artgerechter
- gute Akzeptanz
- höhere Proteinqualität
- höhere Wasserzufuhr
- Nachteile
- evtl. zu proteinreich
- weicherer Kot
- teuer
- höherer Müllabfall
- Vorteile
Fütterung des Hundes
Diät-Alleinfuttermittel
Fütterung des Hundes
Diät-Alleinfuttermittel
- Decken einen besonderen Ernährungsbedarf der Tiere
- v.a. bei Verdauungs-, Resorptions- oder Stoffwechselstörungen
- müssen eine besondere Zusammensetzung aufweisen und sich hinsichtlich Merkmalen und Verwendungszweck von gewöhnlichen FM und von Tierarzneimittel unterscheiden
- müssen nachweisbar einem besonderen Ernährungszweck (indikation) dienen (wissenschaftlicher Nachweis vom Hersteller)
- Indikationen sind:
- Adipositas, Harn-/Nierensteine, Lebererkrankungen, Diabetes, Niereninsuffizienz, Futtermittelallergien, Obstipation, Herzinsuffizienz, Hypertonie, ...
- Indikationen sind:
- Einsatz kann prophylaktisch oder therapeutisch erfolgen
- Müssen im Handel frei verkäuflich sein
- ausschließlicher Vertrieb über Tierarztpraxen ist nichts rechtskonform
Fütterung des Hundes
Eigenmischung - BARF-Fütterung
Fütterung des Hundes
Eigenmischung - BARF-Fütterung
- Definition BARF
- bone and raw food
- biologically appropriate raw foods
- biologische artgerechte Rohfütterung
- Hintergrund
- natürliche Nahrung des Wolfs als Vorbild für den Hund
- Ernährungsweise
- "natürliche" Rohfütterung basierend auf Fleisch
- Rind, Huhn, Pute, Schaf, Ente, Kaninchen, Pferd, Eintagsküken, Wild
- Knochen
- Hühnerhälse, Hühnerrücken, Putenhälse, Brustbein, Beinscheiben
- Innerreien
- Hühnermagen, Leber, Psalter, Pansen, Herz, Gurgel, Schlund
- Ergänzung durch Gemüse, Obst, Öle, Kräuter
- "natürliche" Rohfütterung basierend auf Fleisch
- Vorteile
- sämtliche Bestandteile des Futters sind dem Tierbesitzer bekannt
- Kaubedürfnis des Hundes wird stärker befriedigt
- Zahnpflege wird unterstützt
- Ration kann bei bestimmten Erkrankungen bedarfsgerecht zusammengestellt werden
- z.B. FM-Allergie
- Nachteile
- Übertragung von Krankheitserregern
- Bakterien, Viren, Parasiten
- Gefahr für Kinder, Schwangere, ältere Menschen, chronisch Kranke
- Verletzung durch Knochenfütterung
- Zähne, GIT
- Verstopfung durch Knochenkot
- wenn der Rohaschegehalt zu hoch ist
- Fütterungsfehler
- Nährstoffmangel oder -überversorgungen
- Übertragung von Krankheitserregern
Fütterung des Hundes
Eigenmischung - BARF-Fütterung - häufige Fütterungsfehler
Fütterung des Hundes
Eigenmischung - BARF-Fütterung - häufige Fütterungsfehler
- Ca-Überversorgung
- überhöhte Knochenfütterung
- zu viel Knochenmehl
- Ca-Mangel
- unzureichende Ca-Ergänzung
- z.B. keine Knochenfütterung oder Ei-Schalen
- unzureichende Ca-Ergänzung
- Mangel an Spurenelementen (I, Zn, Cu)
- unzureichende Ergänzung, bzw. kein Mineralfutter
- z.B. kein Seealgenmehl, keine Leber
- unzureichende Ergänzung, bzw. kein Mineralfutter
- Vitamin A Überversorgung
- überhöhte Leberfütterung
- Mangel an Vitamin A und D
- unzureichende Ergänzung
- z.B. keine Leber, kein Lebertran
- unzureichende Ergänzung
- Sekundärer Cu-/Zn-Mangel
- drastisch überhöhte Ca-Aufnahme
- Empfehlung
- Rationsüberprüfung durch tierärztliche Ernährungsberatung
Fütterung des Hundes
Adulte Hunde - Fütterungsempfehlung
Fütterung des Hundes
Adulte Hunde - Fütterungsempfehlung
- Ernährungsbedarf
- Erhaltung (Zufuhrempfehlung Erhaltung)
- evtl. individuelle abweichender Bedarf
- Kastration (neigen eher zur Verfettung), Haltungsform, Erkrankungen (besonders des Endokrinums [Schilddrüse])
- evtl. Zuschläge für hohe Bewegungsleistung
- z.B. Laufbegleitung, Radbegleitung, ...
- Fütterungskonzept
- AFM oder Eigenmischung
- Futtermengen
- nach Zuteilungstabellen
- in Praxi
- Beurteilung der richtigen Futtermenge anhand Körperkondition (BCS), Gewichtskonstanz, Kotkonsistenz, äußerem Erscheinungsbild (Fellbeschaffenheit, Verhalten)
- Fütterungsfrequenz
- 1-2 Mz/Tag
- Fütterungstechnik
- fester Rhythmus
- Vermeiden von Betteln, Konditionierung der Verdauung
- stressfrei, ruhiger Ort, postprandiale Ruhepause, Fressnapf, getrennte Fressplätze bei mehreren Hunden
- fester Rhythmus
- Trinkwasser
- stets zur freien Verfügung
- v.a. in den ersten 3-4h nach der Fütterung
- stets zur freien Verfügung
Fütterung des Hundes
Junghunde - Fütterungsempfehlung - Ernährungbedarf, Ziel der Fütterung
Fütterung des Hundes
Junghunde - Fütterungsempfehlung - Ernährungbedarf, Ziel der Fütterung
- Ernährungsbedarf
- Deckung des Nährstoff- und Energiebedarfs des wachsenden Hundes
- Erhaltungsbedarf (siehe adulter Hund)
- Leistungsbedarf:
- Gewebezuwachs (Energieretention, Nährstoffretention)
- besonderes Augemerk gilt:
- ME-Gehalt (> 1,6 MJ ME/100g)
- vXP:ME-Relation (anfangs 15:1 Ende 10:1)
- Knochenmineralien (Ca, P, Mg)
- Ca:P-Realtion
- Spurenelemente
- Vitamine (Vitamin D)
- Deckung des Nährstoff- und Energiebedarfs des wachsenden Hundes
- Ziel der Fütterung
- Ermöglichung einer rassespeziefischen Entwicklung (rassespeziefischer Wachstumsverlauf)
- "Harmonisches Wachstum"
- optimale, aber nicht maximale Wachstumsraten (1x Wiegen/Woche)
- CAVE!!! Junghunde großer Rassen
- Überversorgung mit Energie
- schnelles Wachstum der Weichgewebe
- Fehlentwicklungen des Skeletts (Hüfftgelenksdysplasie, Osteochondrose) aufgrung ungenügender Mineralisierung
- Überversorgung mit Energie
Fütterung des Hundes
Junghunde - Fütterungsempfehlung - Fütterungskonzepte
Fütterung des Hundes
Junghunde - Fütterungsempfehlung - Fütterungskonzepte
- Alleinfuttermittel
- angepasst an Ernährungsbedürfnisse des Junghundes
- absetzen bis 6. oder 12. Monat (i.d.R.)
- 6. Monat bis Wachstumsende
- rassenspezifisch (klein, mittelgroß, groß, sehr groß)
- erhöhter Fettgehalt (12-20%) und Energiegehalt
- erhöhter Proteingehalt
- erhötes Protein-Energieverhältnis
- 15:1
- weites Ca:P-Verhältnis
- 1,4:1
- evtl. ernährungsphysiologische Zusätze
- Vitamin C, E β-Carotin, Selen, ω-3-Fettsäuren, Inulin
- angepasst an Ernährungsbedürfnisse des Junghundes
Fütterung des Hundes
Junghunde - Fütterungsempfehlung - Futtermengen, Fütterungstechnik
Fütterung des Hundes
Junghunde - Fütterungsempfehlung - Futtermengen, Fütterungstechnik
- Futtermengen
- nach Dosierungs-/Zuteilungstabellen
- In praxi
- Einschätzung der richtigen Futtermenge durch Vergleich des KG mit Wachstumskurven
- Erfassung der Körperkondition
- Beobachtung der Aktivität/Spielfreudigkeit
- Fütterungstechnik
- Fütterungsfrequenz
- bis 3 Monate: 3-4 Mz/d
- bis 6 Monate: 3 Mz/d
- bis 12 Monate: 2-3 MZ/d
- Restriktiv
- Futternapf nach 20-30 min wieder entfernen
- Futterwechsel stets langsam (3-4 Tage)
- Fütterungsfrequenz
Fütterung des Hundes
Ältere Hunde - Fütterungsempfehlung - Ernährungsbedarf
Fütterung des Hundes
Ältere Hunde - Fütterungsempfehlung - Ernährungsbedarf
- Erhaltungsbedarf
- Energiebedarf 0,42 x kg KM0,75
- Große Rassen ab 7. LJ
- Kleine Rassen ab 10. LJ
- Unter berücksichtigung altersbedingter Veränderungen
- geringere körperliche Aktivität
- ↓ Energiebedarf
- höherer Körperfettgehalt
- ↓ Energiebdearf
- Endokrine Erkrankungen (verminderte Schliddrüsenfunktion)
- ↓ Energiebedarf
- Tumorerkrankungen
- ↑ Energiebedarf → Kachexie
- Zahnerkrankungen (Zahnverlust, Zahnfleischerkrankungen)
- Dysphagie
- ↓ Energieaufnahme
- abnehmendes Geschmacksempfinden
- Futterakzeptanz und -aufnahme sinkt → ↓ Energieaufnahme
- Rückgang der Produktion von MAgensäure
- Verdauungsinsuffizienz → ↓ Energieaufnahme
- Hypomobilität des GIT
- Verstopfung, Flatulenz
- Schlechtere Nährstoffverwertung (Mikronährstoffe!)
- geringere körperliche Aktivität
Fütterung des Hundes
Ältere Hunde - Fütterungsempfehlung - Zufuhrempfehlungen, Fütterungstechnik
Fütterung des Hundes
Ältere Hunde - Fütterungsempfehlung - Zufuhrempfehlungen, Fütterungstechnik
- Zufuhrempfehlungen
- Energie
- i.d.R. reduzierte Futtermenge (-30% gegenüber Empfehlung für adulte Tiere)
- Ausnahme: kachektische Stoffwechsellage
- Eiweiß
- Zufuhr entsprechend Erhaltungsbedarf (Ausnahme: Restriktion bei Nieren-IS)
- Auf hohe BW der Proteinträger achten: Fleisch, Milchprodukte, Eiprodukte
- Ballaststoffe
- geeignete Quellen: Möhren, Trockenschnitzel
- mindestens 1,8% XF → Darmmotilität
- Mineralstoffe
- Zufuhr entsprechend Erhaltungsbedarf
- Restriktion von P bei Nieren-IS
- Restriktion von Na bei Ödemen, Hypertonie
- Vitamine
- Zufuhr verdoppeln im Vergelich zum Erhaltungsbedarf
- evtl. gabe vitaminähnlicher Stoffe (Cholin, Lezithin, Carnitin) wegen unzureichender Synthese
- Energie
- Fütterungstechnik
- tägliche Futtermenge in 2-3 Mz/d verabreichen
- größere Stücke zerkleinern