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Kartei Details
Karten | 64 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 17.04.2016 / 11.06.2018 |
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Nenne Unsystematische (zufällige) Messfehler der Person
Vergesslichkeit
fehlende Konzentration
Krankheit
Übungseffekte
Nenne Systematische Messfehler der Person und des Instruments
der Person:
Antworttendenzen
– z.B. Ja-Sage-Tendenz oder häufiges Ankreuzen
der Antwort „weiss nicht“
– sozial erwünschtes Antwortverhalten
des Instruments:
geringe Reliabilität (Genauigkeit)
fehlende Standardisierung der Durchführung
Unfairness gegenüber bestimmten
Personengruppen
Itemmehrdeutigkeiten
Was sind Fehlerquellen während des Verstehens?
Item-Mehrdeutigkeit
Verständnisprobleme (z.B. seltene Wörter, unklarer zeitlicher und situativer Bezugs)
Regeln zur Frageformulierung einhalten
Was sind Fehlerquellen während des Abrufs?
- Informationen können nicht oder nur fragmentarisch erinnert werden oder sind fehlerhaft im Gedächtnis gespeichert
-Einfluss der Stimmungslage auf den Zugriff von Informationen und Erinnerungen
-Baseline-Error: Auftretenswahrscheinlichkeit von Ereignissen wird falsch eingeschätzt
-Verfügbarkeitsheuristik
Was sind Fehlerquellen während des Urteilens?
Konsistenzeffekte (Ausstrahlungseffekte)
jede Frage kann nachfolgende Fragen beeinflussen und wird von vorangegangenen Fragen beeinflusst
Ursache: Wunsch nach konsistenter Beantwortung der Items,
d.h. Befragte sind bemüht widerspruchsfreie Antworten zu geben
Wie geht man bei Konsistenz- oder Ausstrahlungseffekte vor?
Randomisieren (zufällige Anordnung) der Items
aber: erschwert Abruf relevanter Informationen aus dem Gedächtnis
was sind Fehlerquellen während der Antwortwahl?
Reihenfolgeeffekte: Tendenz zur ersten Antwortkategorie
Response-Set:
-Tendenz zur Mitte / Tendenz zu Extremen
-Akquieszenz (Ja-Sage-Tendenz)
Was ist Akquiszenz und was sind deren Ursachen?
Tendenz vorgegebenen Items unabhängig vom Iteminhalt zuzustimmen
Zustimmungstendenz erhöht bei geringen kognitiven Fähigkeiten bzw. geringer
Schulbildung sowie steigendem Alter
Ursachen:
mangelnde Motivation bzw. Ermüdung der TN (z.B. durch Länge des Fragebogens oder schlecht
formulierte Items)
Überforderung der TN durch komplexen Iteminhalt
Abruf: Suche nach Bestätigung von Sachverhalten / Ereignissen
Was sind Ausbalancierte Skalen?
ausbalancierte Skalen enthalten die gleiche Anzahl an positiven und negativen Indikatoren für ein Konstrukt
Was sind Fehlerquellen bei der Antwortabgabe?
Soziale Erwünschtheit
Was ist Soziale Erwünschtheit häufig?
tritt verstärkt bei Persönlichkeitsmerkmalen oder Verhalten mit klarer sozialer
Bewertung auf
häufiger, wenn Ergebnis negative Konsequenzen für Person hat
bei schriftlichen Befragungen geringer als bei mündlichen Befragungen höhere
subjektive Anonymität
Schwellenmodell: Ausmass der sozialen Erwünschtheit abhängig von:
o Sensibilität des Befragten gegenüber der sozialen Erwünschtheit des Items
o Bereitschaft sozial erwünscht zu antworten
Nenne Masshanmen für Verminderung der soziale Erwünschtheit
- Variationen in der Itemformulierung
„Ich trinke Alkohol zur Entspannung.“ vs. „Nach besonders schweren Arbeitstagen
genehmige ich mir ein Glas Wein.“
„Ich halte mich für einen wenig kontaktfreudigen Menschen.“ vs.
„Ich schliesse eher schwer neue Bekanntschaften.“
- Instruktionen:
Zusicherung der Anonymität
Tempoinstruktionen
Forced-Choice-Technik:
1) „Ich helfe gern Freunden, wenn sie in Schwierigkeiten sind.“
2) „Bei allem, was ich tue, gebe ich gern mein Bestes.“
-ipsative Messung erlaubt nur intraindividuelle Vergleiche
- kein Vergleich zwischen verschiedenen Personen und keine Normierung möglich
-individuelle Beratung oder Coaching
Random Response Technik
Wieso werden Kontrollskalen / Validitätsskalen bei der sozialen Erwünschtheit eingesetzt?
-sollen die Tendenz zur sozial erwünschten Antwortverhalten erfragen
-werden in einigen Persönlichkeitsinventaren (z.B. MMPI, FPI) verwendet
-negative Verhaltensweisen, die in der Bevölkerung sehr verbreitet sind, werden
präsentiert Verneinung als Indikator sozial erwünschten Antwortverhaltens
- hohe Ausprägung auf Kontrollskala --> Vorsicht bei Interpretation der Ergebnisse
Was ist eine Itemanalyse?
Itemanalyse (= Reliabilitätsanalyse, Aufgabenanalyse) beschäftigt sich mit
der Zusammenstellung von einzelnen Items (Fragen, Aufgaben) zu einem
Fragebogen oder Test
prüft nach verschiedenen Kriterien, welche Items sich für einen
Fragebogen/Test als brauchbar bzw. unbrauchbar erweisen
Ausgangspunkt: Durchführung eines Vortests mit einer Vorversion des
Fragebogens
Ziel: diejenigen Items mit den besten psychometrischen Eigenschaften
auszuwählen
Schwirigkeitsindex (P) was ist der Index hoch wann niedrig? (Werte angeben)
hoher Schwierigkeitsindex (P > 60%) Item wird von vielen TN korrekt gelöst
niedriger Schwierigkeitsindex (P < 40%) Item wird von wenigen TN korrekt gelöst
Paradox: Schwierigkeitsindex = „Leichtigkeitsindex“
Was ist eine Trennschärfe?
Trennschärfe eines Items
o entspricht der Korrelation eines Items mit dem Gesamtpunktwert
(= Summenwert) der übrigen Items der Skala
o zeigt, wie gut der Skalengesamtwert aufgrund der Beantwortung eines einzelnen Items vorhergesagt werden kann
o gibt an, wie gut das Item zwischen Personen mit einer hohen und niedrigen Merkmalsausprägung trennt
-wird durch eine Korrelation angegeben (Wertebereich: -1 bis +1)
-ist ein wichtiges Entscheidungskriterium zur Beurteilung der Brauchbarkeit von
Items
Ursachen für eine niedrige Itemtrennschärfe
1. geringe Streuung des Items --> viele Befragte wählen die gleiche Antwortkategorie
2. Item bildet inhaltlich zusätzlich einen anderes Konstrukt --> Grundannahme der Eindimensionalität wird verletzt
3. Item ist schlecht formuliert
4. Item ist nicht rekodiert (umgewandelt)
Nenne die Definitonen von Itemschwierigkeit, Itemstreuung und Itemtrennschärfe
Itemschwierigkeit gibt Auskunft darüber, wie viele Personen ein Item gelöst haben bzw. wie stark einem Item im Sinne einer hohen Merkmalsausprägung zugestimmt wurde
Itemstreuung gibt an, wie stark sich die Antworten auf ein Item zwischen Personen unterscheiden
Itemtrennschärfe ist ein Indikator dafür, inwieweit ein Item etwas Ähnliches erfasst wie die übrigen Items der Skala
Wann fällt Cronbachs α hoch aus?
wenn die Items hoch positiv korrelieren
Wann wird Cronbachs α negativ?
-wenn die Items mehr als ein Merkmal erfassen und diese Merkmale negativ korrelieren
-wenn die Skala negativ gepolte Items enthält, die vor der Reliabilitätsanalyse nicht umkodiert wurden
-wenn Items inhaltlich etwas Widersprüchliches erfassen
Worauf muss geachtet werden, wenn Cronbachs α negativ ausfällt?
-prüfen, ob negativ gepolte Items mit positiv gepolten Items vermengt wurden
-prüfen, ob Items inhaltlich etwas Verschiedenes oder Entgegengesetztes messen
Von welchen Variablen ist Cronbachs α abhängig?
-Stichprobe und Stichprobengrösse
-Ausreisser in den Daten (z.B. absichtliche Inkonsistenzen bei der Beantwortung von Items, z.B. alle Items werden unabhängig vom Iteminhalt positiv bewertet)
Was sind Voraussetzungen der Reliabilitätsanalyse?
-einheitliche Orientierung der Items --> Kodierung im Sinne einer hohen Merkmalsausprägung
-einheitlicher Wertebereich -->gleiche Antwortskala
Was ist MIC und Wie hoch sollte die MIC sein?
1.
Mass für die durchschnittliche Korrelation der Items
stellt einen Homogenitätsindex dar (wie ähnlich sind sich die Items)
2.
-sollte zwischen 0.20 und 0.40 liegen
-negative Werte -->widersprechen Grundannahme der KTT
-MIC sollte .40 nicht überschreiten --> Gefahr der Redundanz
Ausnahme: sehr kurze Skala mit max. 3 Items, die einen engen Verhaltensausschnitt erfassen