Teil 3


Kartei Details

Karten 15
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 13.09.2016 / 13.10.2016
Weblink
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Formal-analytische Forschung

  • Analyse der ökonomischen Wirkungen der Rechnungslegung und Prüfung anhand formaler Modelle
  • Mikroökonomische Fundierung (insb. Prinzipal-Agenten-Theorie, Spieltheorie)
  • Komplexitätsreduktion durch eng fokussierte Fragestellungen
  • Festlegung von Setting und Annahmen
  • Festlegung einer Zielfunktion
  • Optimierung der Zielfunktion bzw. Ableitung von Gleichgewichten

Beispiele für Fragestellungen formal-analytischer Forschung

  • Wirkungen des Vorsichtsprinzips
  • Wirkungen bilanzieller Ausschüttungsrestriktionen
  • Wirkungen der Bilanzpolitik
  • Publizität und Publizitätsanreize
  • Prüferhaftung und Prüfungspolitik
  • Unabhängigkeit des Prüfers

Vorteile von Fallstudien

  • hohes exploratives Potential
  • Einblick in unerforschte Bereiche
  • flexible Durchführung, auch in Form von Längsschnittstudien

Nachteile von Fallstudien

  • geringe Generalisierbarkeit
  • nur qualitative Auswertung

Fallstudien

  • fokussieren einen oder wenige Erhebungseinheiten (singulärer Kontext)
  • ermöglichen Gewinnung eines detaillierten und realitätsnahen Verständnisses vom Untersuchungsgegenstand
  • exploratives Vorgehen: im Mittelpunkt steht die Gewinnung, nicht die Prüfung von Hypothesen
  • Nutzung verschiedener Datenquellen: Befragung (Interviews), INhaltsanalyse von Dokumenten, externe Quellen, teilnehmende Beobachtung

Feldstudien

  • adressieren viele Erhebungseinheiten einer Grundgesamtheit
  • ermöglichen Gewinnung eines repräsentativen Bildes vom Untersuchungsgegenstandes
  • exploratives oder konfirmatorisches Vorgehen: Gewinnung oder Püfung von Hypothesen
  • meist eine oder wenige Datenquellen: schriftliche Befragung, Inhaltsanalysen, Datenbanken

Vorteile von Feldstudien

  • hohe Zahl an Erhebungseinheiten
  • quantitative Auswertung möglich
  • Generalisierbarkeit

Nachteile von Feldstudien

  • geringe Rücklaufquoten bei Befragungen
  • Zeitpunktbetrachtung (Querschnittsanalyse)
  • begrenzter Einblick in Sachverhalte
  • Assoziationen, keine kausalen Aussagen

Experimente

  • untersuchen einen kausalen Zusammenhang zwischen Ursache und WIrkung
  • fokussieren dazu einen engen Untersuchungsgegenstand unter kontrollierten Bedingungen
  • im Mittelpunkt steht die Prüfung von Hypothesen
  • Datenerhebung: meist Befragung, aber auch Beobachtung möglich

Vorteile von Experimenten

  • Analyse kausaler Zusammenhänge
  • ex-ante Analysen möglich

Nachteile von Experimenten

  • Laborbedingungen: externe Validität?
  • eng fokussierte Fragestellungen

allgemeine Vorgehensweise von Experimenten

  • Zufällige Einteilung der Probanden in Gruppen
  • Gruppen erhalten unterschiedliche Informationen ("treatments")
  • häufig werden weitere EInflussfaktoren berücksichtigt ("moderating factors")
  • Messung der WIrkungen bzw. Entscheidungen beider Gruppen und Vergleich auf Unterschiede

Unterschiedliche Art und Weise von Experimenten

  • Ort
  • Teilnehmer
  • Anreize
  • Interaktion
  • Häufigkeit
  • Technik
  • Theorie

Kritische Aspekte bei der Durchführung von Experimenten

  • Festlegung der Konstrukte: zu eng/zu weit
  • Framing: äußere Umstände gleich halten oder randomisieren zwischen treatments
  • order effects: Reihenfolge von treatments kann Entscheidungen beeinflussen
  • history: persönliche Erfahrungen können Ergebnisse beeinflussen
  • Realitätsferne :Laboreffekte

Kriterien für die Beurteilung von Experimenten

  • Interne Validität: Desing ist geeignet, kausale Zusammenhänge nachzuweisen
  • Externe Validität: Theorie, Konstrukte, Setting sind geeignet, reale Sachverhalte, Probleme zu beschreiben
  • Theoretische Fundierung
  • Konstruktvalidität: Messung der treatments und der Wirkungen
  • Statistische Validität: Anwendung zutreffender statistischer Verfahren