Forschungsmethoden

Forschungsmethoden, FFHS

Forschungsmethoden, FFHS


Kartei Details

Karten 88
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 11.06.2016 / 01.07.2020
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Korrelation

Beschreibt eine Beziehung zwischen zwei oder mehreren Variablen/Merkmalen/Ereignissen/Zuständen etc.

Zwischen den Variablen braucht keine kausale Beziehung zu bestehen.

Laborforschung

Mit Labor ist üblicherweise ein spezieller Untersuchungsraum in einem Institut gemeint. Dabei hat der Versuchsleiter die bessere Kontrolle über die Störvariablen und die Operationalisierung von unabhängigen und abhängigen Variablen. Problematisch kann aber bei Laboruntersuchungen die Generalisierbarkeit auf natürliche Situationen werden.

Messen

Beim Messen ordnen wir den Messobjekten Zahlen derart zu, dass bestimmte emprirische Relationen zwischen den Messobjekten (z.B. ist ängstlicher als) durch bestimmte numerische Relationen über den Zahlen repräsentiert werden. Die den Messobjekten zugeordneten Zahlen heissen Skalenwerde.

 

Problemkreise beim Messen:

  • Repräsentationsproblem
  • Eindeutigkeitsproblem
  • Bedeutsamkeitsproblem
  • Skalierungsproblem

Nominalskala:

Diese Skala erlaubt lediglich die Bestimmung von Gleichheit oder Verschiedenheit.

 

Ordinalskala:

Über die Unterscheidung von Gleichheit und Verschiedenheit hinaus ist die Unterscheidung von grösser und kleiner möglich (Rangreihe)

 

Intervallskala:

Über die Aussagemöglichkeiten der Ordinalskala hinaus sind auch Aussagen über das Verhältnis von Intervallen möglich (Celsius, IQ

Objektivität

Eine Untersuchung sollte so wenig wie möglich von den subjektiven Einstellungen, Erwartungen und Meinungen des Forschenden beeinflusst werden.

Operationalisierung

In einer Hypothese kommen (theoretische) Begriffe vor. Begriffe sind aber nicht direkt beobachtbar. Damit die Hypothese jedoch empirisch überprüft werden kann, müssen die Begriffe der Hypothese beobachtbaren Phänomenen zugeordnet werden. Diese Zuordnung nennt man Operationalisierung.

Bsp. Beobachtbares Phänomen für Aggresivität: Beschimpfen

Beobachtbares Phänomen für Rechtshändigkeit: Jemanden bitten einen Ball zu werden à wenn mit rechter Hand geworfen ist er rechtshändig

 

Parallelisieren (Eliminierung Störvariable)

Zuerst wird eine Störvariable bei jeder einzelnen Versuchsperson gemessen. Danach werden die Versuchspersonen so ein die Gruppen aufgeteilt, dass die Durchschnittswerte der Gruppen möglichst ähnlich sind.

Pretest

In allen Fällen, in denen neue, selbst  konstruierte Instrumente wie Fragebögen oder Experiment Settings zum Einsatz kommen, ist es ratsam, diese vorab zu testen, um eventuell unverständliche oder zweideutige Formulierungen oder unerwünschte Effekte ausschliessen oder eindämmen zu können.

 

Quantitative Forschung

Beim quantitativen Einsatz kommen objektiv messende (standardisierte) Verfahren zum Einsatz. Sie wird verwendet, wenn die Forschungsfrage auf Zusammenhänge möglichst konkreter Variablen bezieht und allgemeingültige Aussagen getroffen werden sollen. "Gibt es einen Zusammenhang zwischen x & y?". Dabei werden die Variablen an einer Stichprobe von Versuchspersonen möglichst exakt gemessen, in eine Zusammenhangs- bzw. Kausalbeziehung gebracht und die erhobenen Daten inferenzstatistisch ausgewertet (Korrelationskoeffizient). Quantitative Verfahren werden meist im Zusammenhang mit dem deduktiven Erkenntnisgewinn verwendet.

 

Häufig angewandte Verfahren:

  • Inferenzstatistische Auswertungsverfahren
  • Standardisierte Tests zur Datenerhebung und Korrelationsstudien
  • Experimente 

Quasiexperimentelle Untersuchung

Bei einem Quasiexperiment ist der Versuchsleiter in der Lage mindestens eine unabhängige Variable zu variieren, jedoch nicht die Wirkung aller relevanten Störvariablen zu neutralisieren.

Quasiexperimente sind für Untersuchungen im Feld besonders wichtig.

Randomisieren (Eliminierung Störvariable)

Hier wir die Stichprobe nach dem Zufallsprinzip in zwei oder mehrere Gruppen aufgeteilt. Dafür gibt es verschiedene Methoden: Lose, Münzwurf, Zufallszahlen

Reduktion (bei qualitativer Inhaltsanalyse)

Beim Durchlesen des Inhalts wird alles gestrichen, was nicht wichtig ist. Da dies sehr subjektiv ist, sollten jeweils der ganze Text immer von mehreren Personen gelesen und individuell zusammengestrichen werden.

 

In einer Konzentrationsmatrix werden die Inhalte den Bedeutungskategorien zugeordnet.

 

In einem zweiten Schritt wird in einer Ergebnismatrix alles reingeschrieben (im Team).

 

Am Ende wird alles zusammengefasst und die Erkenntnisse daraus gezogen.

Reliabilität

= Zuverlässigkeit

Valide Ergebnisse sind dann reliabel, wenn die Untersuchung möglichst frei von unerwünschten Einflüssen ist. Eine Wiederholung der Befragung zur Zufriedenheit, die für Sie und mich bereits einmal dieselben Ergebnisse gebracht hat, sollte wiederum zu denselben Ergebnissen führen.

Repräsentativität

Eigenschaft von Erhebungen, dass diese Aussagen über eine Grundgesamtheit zulassen. Häufig ist damit die Zufallsstichprobe oder Quotenstichprobe gemeint.

Skalen 

Nominale Variable, diskret (=abzählbar)

zählt nur die Verschiedenheit der Ausprägungen, es lässt sich jedoch keine Rangfolge feststellen.

Farbe: rot, grün, blau etc

 

Ordinale Variable, disrket

Variable mit Reihenfolge, bei welcher die Rangfolge wichtig ist:

Zuneigung: mach ich sehr, weiss nicht, mag ich nicht

 

Metrische Variable, diskret oder stetig

Variable mit Reihenfolge, bei welcher Rangfolge wichtig und sich durch die Abstände festlegen lässt, um wie viel besser oder schlechter etwas ist.

 

Intervallskalierte Merkmale haben keinen Nullpunkt. Dadurch lassen sich die Intervalle nicht vergleichen.

 

Verhältnisskalierte Variablen haben einen Nullpunkt und die Intervalle können verglichen werden.

 

Skalenniveau

Nominalskala:

Bei einem Merkmal lässt sich eine Verschiedenheit feststellen, nicht jedoch eine Ordnung oder gar Grösse der Abstände zwischen den Merkmalsausprägungen (Geschlecht, Haarfarbe, Wohnort, Nationalität etc.)

 

Relation

Nominal

Ordinal

Intervall

Verhältnis

Verschiedenheit

 

 

 

 

Rangordnung

Nein

Ja

Ja

Ja

Differenz

Nein

Nein

Ja

Ja

Verhältnisse

Nein

Nein

Nein

Ja

 

Beispiele:

Nominal: Geschlecht, Haarfarbe

Ordinal: Schulnote, Tabellenplatz

Intervall: Intelligenzquatient

Verhältnisskala: Reaktionszeit, Körpergrösse

Suggestivfragen

Ist eine Frageform, bei der der Befragte durch die Art und Weise der Fragestellung beeinflusst wird eine Antwort mit vorbestimmtem Aussageinhalt zu geben, die der Fragesteller erwartet. Die Art und Weise der Frage hat den Zweck, auf das Denken, Fühlen, Wollen oder Handeln einer Person einzuwirken und den Befragten von einer rational bestimmten Antwort abzuhalten.

Bsp. Das Opfer hat sicher um Hilfe gerufen oder?

Stichprobe

Ist eine Gruppe an Versuchspersonen (Untermenge einer Gesamtmenge).

 

Stichprobenbildung / Auswahlverfahren

Mit/Ohne Zufallsauswahl:

Bei einem Zufallsverfahren hat jedes Element der Grundgesamtheit die gleiche Chance, in die Stichprobe aufgenommen zu werden. Schwierigkeit besteht in hohem Aufwand und hohe Kosten.

 

Mit/Ohne Schichtung:

Eine geschichtete Stichprobe spiegelt die Verteilung in der Population auf einer bestimmten Variable wider. (gleicher %-Satz Frauen/Männer in der Stichprobe wie in der Grundgesamtheit.

Typen von Schichtproben:

 

Mit Zufallsauswahl

Ohne Zufallsauswahl

Ohne Schichtung

Zufallsstichprobe

Anfallende Stichprobe

Mit Schichtung

Geschichtete Zufallsstichprobe

Quotenstichpr.

Quotenstichprobe wird vor allem bei Meinungsumfragen verwendet

Einstellungsmessung

Ziel der Einstellungsmessung ist die empirische Überprüfung der Theorie des geplanten Verhaltens.

Erhebungsmethoden

Qualitative Erhebung:

Datengewinnung:

  • qualitative Befragung
  • qualitative Beobachtung
  • Experimente
  • qualitative Inhaltsanalysen

Quantitative Forschung:

  • quantitative Befragung (telefonische, persönliche)
  • quantitative Beobachtung
  • quantitative Inhaltsanalyse

Experimentengruppe

Experimentalgruppe -> Untersuchung eines Effekts durch Beeinflussung einer unabhängigen Variablen

Kontrollgruppe -> Untersuchung eines Effekts ohne Beeinflussung einer unabhängigen Variablen

Experiment (ein- oder mehrfaktoriell)

Mehrfaktoriell:

Versuchspläne zur gleichzeitigen Variation mehrerer unabhängiger Variablen.

Experiment( univariatesodermultivariates)

Beschreibt die Klassifikation nach der Zahl der abhängigen Variablen :

 

univariates Experiment : Die Wirkung einer oder mehrerer unabhängiger Variablen auf eine einzelne abhängige Variable wird untersucht.

 

multivariates Experiment: Mehrere unabhängige Variablen werden in ihren Auswirkungen auf eine oder mehrere Abhängige Variablen untersucht.

Forschungsmethoden

  • Befragungen
  • Beobachtungen
  • Experiment

Forschungsziel

Quantitative Forschung:

  • Prüfung von Forschungshypothesen
  • Analyse von Forchungsfragen

Qualitative Forschung:

  • Beschreibung empirischer Sachverhalte und sozialer Prozesse
  • Aufstellung von Klassifikationen oder Typologien
  • Gewinnung von Hypothesen am empirischen Material
  • Überprüfung von Forschungshypothesen ist nicht möglich

Gegenhypothese

Analog zu Alternativhypothese (Alternativhypothese = Gegenhypothese)

Hypothesenarten

  • Nullhypothese
  • Alternativhypothese
  • Gegenhypothese
  • Kausalhypothese
  • Veränderungshypothesen
  • Unterschiedshypothese
  • Zusammenhangshypothese

Likert Skala

Verfahren zur Messung persönlicher Einstellungen. Sie bestehen aus mehreren Items welche den Befragten auf einer vorgegebenen mehrstufigen Antwortskala mehr oder weniger stark zustimmen oder die sie ablehnen können

Multivariate Untersuchung

Die Wirkung einer mehrerer Unabhängiger Variablen auf mehrere Abhängige Variablen wir untersucht.

Beispielsweise können für Fahrzeuge die Variablen Anzahl der Sitze, Gewicht, Länge usw. erhoben werden. In der univariaten Analyse hingegen wird jede Variable einzeln analysiert.

Zusammenhangs- bzw. Abhängigkeitsstrukturen zwischen den Variablen, z. B. größere Anzahl von Sitzen bedingt ein größeres Gewicht, können nur mit einer multivariaten, nicht aber mit einer univariaten Analyse erkannt werden.

Nullhypothese

H0 neigertdas Vorliegen eines Effektes:

Wenn die Schwanenpopulation einer Niederlassung zweifarbig ist, dann sind weniger als 10% der Schwäne schwarz

 

Alternativhypothese:

H1 behauptet das Vorliegen eines Effektes:

Wenn die Schwanenpopulation einer Niederlassung zweifarbig ist, dann sind mindestens 10% der Schwäne schwarz.

Pfadanalyse (kausale Abhängigkeiten)

Die Pfadanalyse ist ein Teil der Kausalanalyse. Sie bezeichnet eine Form der Untersuchung der Abhängigkeiten zwischen Variablen. Im Rahmen der Analyse werden mittels hergeleiteter Modelle kausale Zusammenhänge zwischen Variablen empirisch überprüft.

Qualitative Auswertungstechniken

  • Globalsauswertungen
  • Inhaltsanalyse nach Mayring
  • GroundedTheory
  • Sprachwissenschaftliche Auswertungen

Quantitative Forschung

Beim quantitativen Einsatz kommen objektiv messende (standardisierte) Verfahren zum Einsatz. Sie wird verwendet, wenn die Forschungsfrage auf Zusammenhänge möglichst konkreter Variablen bezieht und allgemeingültige Aussagen getroffen werden sollen. "Gibt es einen Zusammenhang zwischen x & y?". Dabei werden die Variablen an einer Stichprobe von Versuchspersonen möglichst exakt gemessen, in eine Zusammenhangs- bzw. Kausalbeziehung gebracht und die erhobenen Daten inferenzstatistisch ausgewertet (Korrelationskoeffizient). Quantitative Verfahren werden meist im Zusammenhang mit dem deduktiven Erkenntnisgewinn verwendet.

 

Häufig angewandte Verfahren:

  • Inferenzstatistische Auswertungsverfahren
  • Standardisierte Tests zur Datenerhebung und Korrelationsstudien
  • Experimente

Qualitative Forschung

Hier liegt der Fokus eher auf der intensiven Untersuchung weniger bzw. einzelner Fälle. Es werden häufig neue Forschungsfragen generiert und selten präzise Hypothesen geprüft. Sie ist weniger zum Testen von Hypothesen geeignet und sind deshalb eng mit der induktiven Vorgehensweise verbunden.

Es geht um das Verstehen von Phänomenen.

Sozialforschung

Bezieht sich auf die Forschung von sozialwissen-schaftlichen Themen (Soziologie) mit folgendem Ziel:

  • Überprüfung von soz.-wiss. Theorien und Hypothesen (deduktive Vorgehen).
  • Entwicklung von soz.-wiss. Theorien und Hypothesen (induktives Vorgehen.)

Stichprobenkennwerte

Arithmetische Mittel

Median

Modus (häufigster Wert)

Streuung

Standardabweichung

Variationskoeffizienz

Störvariable

Beeinflusst ebenfalls die abhängige Variable. Diese soll aber für das Experiment neutralisiert werden.

Theorie

Theorie ist ein vereinfachtes Abbild der Realität welche Aussagen über empirisch prüfbare Zusammenhänge macht.

 

Unter Theorie wird ein System von Aussagen verstanden, um Erkenntnisse über einen Bereich von Sachverhalten zu ordnen, um Tatbestände zu erklären und um diese vorherzusagen. Theorien tragen dazu bei, die Wirklichkeit zu erklären, die Ursachen für bestimmte Phänomene, wie etwa die Wahlentscheidung für eine politische Partei, aufzudecken. Weiterhin zeichnen sich Theorien dadurch aus, dass sie sich bereits in der Praxis bewährt haben. Sie besitzen damit einen bestimmten empirischen Wahrheitsgehalt, sind damit jedoch nicht unbedingt auch völlig fehlerfrei. Die Aufgabe der Forschung und Wissenschaft ist es solche Theorien auszuarbeiten, diese zu überprüfen und sie schliesslich zu verbessern.

Univariates Experiment

Die Wirkung einer oder mehrerer unabhängiger Variablen auf eine einzelne Variable wird untersucht

Unterschiedshypothesen

Beruhen darauf, dass die Richtung des Zusammenhangs von der unabhängigen hin zur abhängigen Variablen scheinbar bekannt ist.