Fertigungsplanung II - Teilefertigung

orientiert am Fragenkatalog zur Vorlesung Fertigungstechnik II - Teilefertigung bei Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil. Nestler an der TU Dresden im Sommersemester 2014

orientiert am Fragenkatalog zur Vorlesung Fertigungstechnik II - Teilefertigung bei Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil. Nestler an der TU Dresden im Sommersemester 2014


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Flashcards 35
Students 23
Language Deutsch
Category Technology
Level University
Created / Updated 11.08.2014 / 07.08.2019
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1. Beschreiben Sie die NC-Planung als Bestanteil der Fertigungsplanung der Teilefertigung! (Kap 1- Folie 16/17)

Gesamtheit aller planenden Tätigkeiten zu Entwurf, Gestaltung und Optimierung von Fertigungsprozessen auf numerisch gesteuerten WZM (NCM)

  • Setzen von Fertigungszielen
  • Festlegung der Fertigungsaufgaben, deren Durchführung zum Erreichen der Ziele notwendig ist
  • Auswahl von Fertigungssystemen und Anwendung von Fertigungsmitteln sowie -parametern für Fertigungsabläufe und deren Kontrolle

 

 

Planungsschritte

 Fertigungsprozesse für Einzelteile auf NCM

  • Rohteilauswahl
  • Fertigungsverfahrensauswahl und Verfahrensreihenfolgefestlegung
  • Werkzeugmaschinenauswahl
  • Arbeitsgangfolgebestimmung
  • Festlegung technologischer Basen
  • Arbeitsganggestaltung und Vorgabezeitermittlung

 

 

Technologische Fertigungsunterlagen

  • Zeichnung, Arbeitsplan, Prozessgraph
  • Programmzeichnung, Arbeitsfolgeplan, Werkzeugplan, NC-Programm

Erläutern Sie die strategische Bedeutung NC-Programmierung in der CAx-Umgebung! (2-31)

  • Automatisierung von Informationsprozessen
  • integriert technische (CAD/CAM) /administrative (PPS) Prozesse
  • unterschiedliche Benutzungsanforderungen aus unterschiedlichen betrieblichen Bereichen (unterschiedliche Sichten)
  • Datenbasis für die Arbeitsplanung/NC-Programmierung, auch für vor- und nachgelagerte Informationssysteme
  • vernetzte DBen, Bedeutung für parallele, verteilte Arbeitsweisen 

2. Nennen und erläutern Sie die drei wesentlichen Detaillierungsstufen zur Planung von Fertigungsprozessen, in denen Steuerdaten für automatisierte Fertigungseinrichtungen ermittelt werden! (3-5)

Prozessplanung (Grobplanung, Arbeitsplan)

  • Ausgangsteilbestimmung
  • Verfahrensauswahl
  • Maschinenauswahl
  • Prozessfolgeermittlung
  • Vorgabezeitermittlung

 

Verfahrens- /Operationsplanung (Feinplanung, Operationsplan)

  • Ermittlung Einspannung
  • Bearbeitungsbereiche abgrenzen
  • Werkzeugauswahl
  • Bearbeitungsstrategie ermitteln
  • Schnittwerte berechnen

 

NC-Planung/NC-Programmierung (NC-Programm)

  • Übersetzen der Teileprogramme
  • Auflösen von Zyklen
  • Koordinatentransformation
  • Generieren von NC-Programmen
  • Zeitberechnung 

3. Nennen Sie die Aktivitäten zu strukturierten Prozessabläufen bei der Programmierung automatisierter Werkzeugmaschinen! (3-7)

Erstellen der NC-Programme

  • Entscheidung über NC-Fertigung
  • Vorbereiten
  • Planen
  • Simulieren
  • Abschließen der NC-Erstellung

 

Einrichten der NC-Maschine (Rüst- und Testvorgänge an der NC-Maschine)

  • Vorbereiten
  • Einfahren
  • Nachbearbeitung 

4. Was versteht man unter fertigungsgerechter Aufbereitung der Werkstückgeometrie bei einer CAD/NC-Kopplung? (3-9)

Werkstückgeometrie fertigungsgerecht aufbereiten

  • Notwendigkeit?
    • aus CAD übertragen: Nenngeometrie des Konstrukteurs
    • zu fertigen: Geometrie muss abgeleitet werden
  • CAD-Geometrie aufbereiten
    • relevante Geometrien vollständig, in der richtigen Form bereitstellen („putzen“ – selektieren, ergänzen…)
  • Probleme der CAD/NC-Kopplung
  • Tätigkeiten der Datenaufbereitung
  • Selektion der relevanten Werkstücke aus Zusammenbauzeichnung
  • Selektion der relevanten Geometrieausschnitte (NC-gerechte Anwendung der Layertechnik)
  • Abgleich CAD-Modell mit Zeichnungsmaß (Kontrolle)
  • Umlaufkanten, unnötige Sichtkanten etc. ausblenden
  • Ausbrüche und Freihandlinien nachkonstruieren
  • verdeckte Bearbeitungsstellen (Schnitte)
  • Konturen schließen, Eck- und Tangentenpunkte neu berechnen (Lücken, Überlappungen)
  • Doppeldefinitionen beseitigen
  • Bohrungsmittelpunkte ermitteln
  • Geometrie nach Textinformationen vervollständigen, Bohrungspunkte bei Bohrungsmuster und Einstiche o. Ä.
  • Splines und Flächen glätten

5. Erläutern Sie zur Aktivität „Planen“ die technologischen Planungsschritte bei der Erarbeitung eines NC-Programms am Beispiel einer gegebenen Zeichnung 'fiktive Welle' und benennen Sie die wichtigsten technologischen Parameter! (3-10/11/14)

Immer wiederkehrende Hauptinhalte:

  1. Ermittlung technisch möglicher WZMen, SPM, WZe
  2. Auswahlprozesse
    1. Zuordnungsprozesse
    2. Rangfolgeprozesse
  3. Variantenbetrachtung (bevorzugt wirtschaftliche Prozesse)

Planen

  • Festlegen der Werkzeugmaschine und Werkstückspannmittel
    • Arbeitsraum, Spannmasse, Spannungsmöglichkeiten, Güteanforderungen, WZ-Speicher
  • Auf- und Einspannung festlegen
    • Aufspannung Fräsen: Winkeltisch, Rundtisch
    • Einspannung Drehen: Futter, Mitnehmer, Gegenspitze, Setzstock
  • Bearbeitungsaufgabe festlegen und Werkzeugordnung
    • Haupt- und Nebenformgebung
    • Werkzeug: Kopf-Geometrie, Ausführungsart (rts, lks)
    • Einsatz: Lage (außen, innen)
    • Anstellrichtung (radial, axial)
    • WZ-Platzierung (Rev.-Nr., Magazin-Nr.)
  • Werkzeugwechselpunkte und Verfahrwege ermitteln
    • Konturzyklen
    • Bahnfräsen
    • Zyklen
  • Schneidstoffe festlegen, Schnittwerte ermitteln
    • Techn. Grenzen überprüfen
    • Antriebsleistung: Schruppen nachrechnen, schwerster Schnitt auswählen
    • Rautiefe: Schlichten nachrechnen, höchste Anforderung auswählen

6. Welche Fehlerarten können mit einer NC-Simulation gefunden werden, welche Nicht? (3-15)

Fehlerarten

  • können gefunden werden:
    • Kollisionsfehler (Arbeitsraum,…)
    • geometrische Fehler (WZ-Wege,…)
    • Syntaxfehler (Programmiersprache,…)
  • können nicht gefunden werden:
    • technologische Fehler (Prozessschritte,…) 

7. Welche Aktivitäten gehören zum Einrichten einer Werkzeugmaschine? (3-20)

1. Vorbereiten

  • Betriebsmittel und Vorrichtungen bereitstellen
  • Werkzeuge vermessen und als Korrekturwerte eingeben
  • Spannmittel, voreingestellte Werkzeuge montieren
  • Werkstück aufspannen, evtl. vorher Umrüsten
  • voreingestellte Werkzeuge montieren, den Werkzeugplätzen zuordnen (Kettenmagazinplatz-Nr., Revolverplatz-Nr.)

2. Einfahren

  • Testen, Korrigieren und Optimieren der NC-Programme
  • kritische Punkte (Kollision, Verfahrwege, Technologiewerte, Einhaltung d. Qualität, unvorhergesehene Situation)
  • Vorgehen (satzweise, Vorschubreduziert, beobachtend,…)

 

3. Nachbearbeiten (vgl. 1, demontieren, säubern, usw.…)

Welche Probleme bereitet die Rückführung von Korrekturen in den Planungsprozess? (3-21)

keine Rückübertragbarkeit von Korrekturen aus der Werkstatt in die Fertigungsvorbereitung

 

  • Grund: DIN-66025, Einwegdatenschnittstelle, eingeschränkter Informationsgehalt der NC-Datensätze
  • Probleme: Informationsverlust, Knowhow Verlust, Hindernis in der automatisierten Informationsversorgung der Fertigungsprozesse
  • Ausweg: Kommentare im NC-Programm, persönliche Verständigung (Teamwork Werker-Planer)

8. Wodurch ist die maschinelle Programmierung charakterisiert? (3-26) 

  • klassische rechnerunterstütze Programmiermethode
  • NC-Programmiersystem mit Systembestandteilen Preprozessor, Prozessor, Postprozessor
  • NC-Programmiersprache (problemorientierte Fachsprache) zur Geometrie- und Technologiebeschreibung in einem Quellprogramm (=Teileprogramm)
  • typisch ist, dass nicht unbedingt der Werkzeugweg, sondern das Werkstück (Rohteil, Fertigteil) beschrieben wird
  • Steuerprogramm automatisch erzeugt, NC-Sprache (maschinenorientiert) für unterschiedliche NCM generierbar
  • der vorrangige Einsatz der Systeme erfolgt in der Arbeitsvorbereitung, zunehmend auch im Werkstattbereich
  • Entwicklungsrichtung: CAD/CAM-Systeme (integrierte, gekoppelte Systeme) und WOP-Systeme 

Wann ist eine Planung und Programmierung in der Arbeitsvorbereitung wirtschaftlich? (3-23)

  • großer Maschinenpark, viele unterschiedliche Steuerungen
  • Bestände an älteren Maschinen vorhanden
  • hoher Bedarf an neuen NC-Programmen pro Jahr
  • Teilegeometrien (kompliziert und komplex)
  • Qualifikation des Werkstattpersonals gering 

9. Skizzieren drei Alternativen für Integrationsmöglichkeiten und Informationsflüsse von CAD bis zur NC! (3-27/28/32)

Möglichkeiten zur NC-Kopplung und Integration

  • Überblick
    • Einzelsysteme
    • Verbundsysteme
    • Maschinengebundene Systeme
    • Gekoppelte Systeme
      • Datenschnittstellen zu vor- und nachgelagerten System
      • Mehrere Systeme
    • integrierte Systeme
      • Datenschnittstellen werden vermieden
      • Ein System mit einheitlichen Bedienflächen
      • Ein Arbeitsplatz

Integrationsmöglichkeiten

  • CAD/NC-Kopplung
    • auf Basis von Schnittstellenkonzepten
    • Übertragung über Standard- oder Direktschnittstellen
  • CAD/NC-Integration
    • NC-Modul Bestandteil des CAD-Systems
    • weniger bzw. keine Datenschnittstellen zwischen Bereichen

 

Informationsflüsse

  • Geometrieerstellung aus der Zeichnung oder CAD-Daten übernehmen (Preprozessorlauf)
  • Quellprogramm erstellen bzw. generieren (Prozessorlauf)
  • NC-Programm generieren (Postprozessorlauf)
  • NC-Progamm testen und „optimieren“ (CNC-Probelauf)

10. Skizzieren und erläutern Sie den Grundaufbau und die standardisierten Datenschnittstellen maschineller NC-Programmiersysteme! (4-10/11)

Systeme:

  • Preprozessor, Prozessor, Postprozessor
  • Schnittstellen, Datenbasen, Datenverwaltung
  • Standardsoftware (Editor, Datenbank,…)

Standard-Schnittstellen (Softwareschnittstellen)

  1. Programmiersprache APT DIN 66246 / ISO 4342 (Fachsprache, Symbolsprache) – Automatically Programmed Tools
    • mächtige Anweisungen
    • problemorientiert (Verfahrensbezug)
    • technologieorientierte, nutzerdefinierte Erweiterungen
  2. Übergabesprache CLDATA DIN 66215 / ISO 4343, 3592 (Zwischensprache) – Cutter Location Data
    • detailliert aufgelöste und sequentiell geordnete Anweisungen
    • generalisiert, weitgehend maschinen-/steuerungsneutral
    • Standard, Modifikationen der Softwarehersteller
  3. NC-Sprache DIN 66025 / ISO 6983
    • detaillierte, vorcodierte NC-Sätze
    • maschinen,- steuerungsspezifisch angepasst

Standard, Freilassungen für Maschinenhersteller

11. Welche Aufgaben und welche Vorteile haben Postprozessoren für den Anwender? (4-16, Pauto 4-23)

Aufgaben Postprozessor

  • Umsetzung des CLDATA in ein Output-Format, d.h. in NC-Sätze für ein steuerungsspezifisches Format
  • Ermittlung der Weg-,Schalt- und Hilfsinformationen der konkreten NCM
  • Interpolation
  • Werkzeugwegkorrekturen
  • Werkzeugwechselpositionen
  • Zeitermittlung
  • Informationsgenerierung (NC-Programm, Fertigungsunterlagen)

 

Vorteile Postprozessor

 

  • Effektivitätsgedanke
  • Struktur Prozessor – Postprozessor löst Probleme der ständigen Aufweitung eines NC-Programmiersystems für alle Funktionalitäten möglichen Maschinen-Steuerungs-Kombinationen
  • operativ: schneller Wechsel auf ähnliche Maschinen-Steuerungs-Kombinationen 

12. Welche Vor- und Nachteile haben symbolische Programmiersprachen (NC-Fachsprachen)! (4-20)

Vorteile

  • kompakte geometrische, technologische und organisatorische Informationen
  • nur relativ grobe Beschreibung notwendig
  • Erweiterbarkeit
  • verfahrensübergreifende Einheitlichkeit
  • routinefreundlich
  • gut verwaltbar, übersichtlich und leicht korrigierbar

 

Nachteile

  • „Kunstsprache“, zusätzlich zur in der Werkstatt gebräuchlichen NC-Sprache
  • Umgang mit der Sprache muss erlernt werden
  • Erfahrung
  • zusätzliche Datenschnittstelle, damit Compiler- und Softwareaufwände 

13. Nennen sie unterschiedliche Programmiertechniken und erläutern Sie eine an einem typischen Beispiel! (4—28/29)

Variablentechnik

  • Variablen ersetzen Zahlen, aktuelle Belegung im Teileprogramm
  • Anwendung: Wellen, Buchsen,…, Ähnlichkeitsplanung

 

Programmschleifen

  • Wiederholfaktoren für mehrfache Durchläufe durch Programmteile
  • Anwendung: Einstiche, Nutformen,…

 

Unterprogrammtechnik (Macrotechnik)

  • ausführbare, eigenständige Programmeinheiten
  • Anwendung: Teilefamilien, firmenspezifische Abläufe,… 

14. Wozu dient bei EXAPT die Beschreibung der Roh- und Fertigteilkontur? (5-56)

„Voraussetzung ist die Definition einer geschlossenen Roh- und Fertigteilkontur zur Ermittlung des Zerspanvolumens.“

15. Nennen Sie Funktionalitäten für das Drehen und das Bohren/Fräsen, die mit einer automatisierten EXAPT-Technologieplanung ermöglicht werden! (5-5,5-23—26)

  • Werkzeugauswahl (Drehmeißel, Bohrer, Fräser je nach Verfahren)
  • Operationsfolgeermittlung (Zentrieren, Bohren, Senken beim Bohren)
  • Kollisionskontrolle
  • Schnittwertermittlung
  • Werkzeugwegermittlung
  • Werkzeugfolgeoptimierung
  • Berücksichtigung effektiver Maschinenwerte

--> verfahrensabhängig

16. Welche Bedeutung haben Werkzeug- und Werkstoff/Schneidstoff-Dateien für die Teileprogrammerstellung? (6-4,4-26/27)

 

Wozu Technologiedaten?

  • Arbeitsablaufplanung (Grob-, Feinplanung)
  • Werkzeugermittlung
  • Werkzeugwege-, Werkzeugfolgeermittlung
  • Schnittwertermittlung
  • Zeitberechnung
  • Bedarfsermittlung u.a.

Bedeutung

  • Fehlerraten bei der NC-Programmierung senken
  • Berechnung/Prognose, Grafik/Simulation ermöglichen
  • Durchlaufzeit, Kosten, Qualität 

17. Worin bestehen gegenwärtig Probleme im Umgang mit Technologiedaten? (6-5)

Probleme, Defizite Technologiedaten

  • Bezug zum Gesamtsystem WSWW
    • Werkzeugmaschine – Spannmittel – Werkstück - Werkzeug
  • firmenspezifische Know-how Umsetzung
    • teilebezogene technol. Abläufe,…
  • wesentliche Bereiche resultieren aus Erfahrung
    • Bearbeitungsstrategien, Schnittwerte,…
  • Werte sind nicht eineindeutig beschreibbar
    • Inhomogenität Werkstoff,…
  • Aktualität
    • Neue Verfahren wie HSC
    • Neue Schneidstoffe wie Cermets, Keramik
  • unvollständiges, unsicheres Wissen und heterogene Informationen

Welche typischen Anforderungen an die Technologiehaltung sind zu berücksichtigen? (6-7/9)

Datenmengen und –eigenschaften

  • Datenbestand
    • Stammdaten (konstant, planungsorientiert – z.B. Schaftquerschnitt, Schneidkantenlänge)
    • Bewegungsdaten (variabel, prozessorientiert - z.B. Standzeit..)
  • Klassifizierungsmerkmale
    • Geometrie, Technologie, Hersteller, Bestellung, Lagerort, graph. Beschreibung, betriebsspezifische Einsatzdaten

Informationsarten

  • Daten - Zahlen, Texte, …
  • Grafik (2D-Gafikdaten, Hüllkonturdaten, 3D-Modelle..)
  • Bilder (passive Graphik), Akustik (ton), Video, Informationen
  • Wissen, wie formalisierbares Wissen, implizites Erfahrungswissen

Datenstruktur

  • zahlreiche Parameter zur Beschreibung technologischer Sachverhalte
  • komplexe informationelle Verknüpfungen
  • Maschine, Adapter, Werkzeug, Schneidplatte, Schneidstoff, Werkstoff, Schnittwert

Voraussetzungen

  • Klassifizierungssysteme
    • Ordnungssysteme (Thesaurus, Nummernsystem,…)
    • Sachmerkmalsleisten nach DIN 4000
  • Nummernsysteme DIN 6763 (Schlüssel, Code)
    • Identifizierung von Objekten, eindeutig z.B. Identnummer
    • Klassifizierung von Objekten (Klassen, Gruppen)
    • Information zu Objekten, DIN-Nummern, Werkstoffe
    • Kontrollnummern (Vermeidung von Verwechslung)

18. Nennen Sie Technologiedatenbereiche, die für die NC-Planung von Bedeutung sind! Führen Sie Beispiele an. (6-11)

  • Maschine
  • Werkzeuge
  • Spannmittel (Werkstück, Werkzeug)
  • Vorrichtungen, Mess- und Prüfmittel
  • Werkstoffe
  • Schneidstoffe
  • Schnittwerte
  • Bearbeitungselemente
  • Bearbeitungsfolgen, Zyklen

--> Grundlage für Technologiedatenbanken (erweiterte Inhalte)

19. Welche Datenquellen für Einstellwerte an Werkzeugmaschinen kennen Sie? (6-18)

  • empirische Versuche (Versuchsplan, statistische Verfahren)
  • Praxis, implizites Erfahrungswissen (Experte)
  • Herstellerinformationen (Katalog, Hotline)
  • Datensammlungen von Richtwerten (Kartei, Datenbank)
  • Berechnungsergebnisse analytischer Verfahren (Formeln, mathematische Modelle)
  • Ergebnisse wissensbasierter Verfahren Regelwerke, neuronale Modelle)
  • indirekt als Prozessinformationen (Signale, Sensoren) 

20. Was ist ein Feature? (7-8)

  • Feature sind informationstechnische Elemente, die Bereiche von besonderem (technischem) Interesse von einzelnen oder mehreren Produkten darstellen. (z.B. Bohrbild)
  • Ein Feature wird durch eine Aggregation von Eigenschaften eines Produktes beschrieben. Die Beschreibung beinhaltet die relevanten Eigenschaften selbst, deren Wert sowie deren Relationen und Zwangsbedingungen (Constraints).
  • Ein Feature repräsentiert eine spezifische Sichtweise auf die Produktbeschreibung, die mit bestimmten Eigenschaftsklassen und bestimmten Phasen des Produktlebenszyklus im Zusammenhang steht. 

Nennen Sie grundlegende Feature-Arten und erläutern Sie diese! (7-9/11/12)

Form-Feature

  • strukturierte Gruppierungen geometrischer Elemente
  • Aggregation von Gestalteigenschaften (Geometrie und Topologie)
  • Eigenschaftsklasse Geometrie (ist für nahezu alle Phasen des Produktlebenszyklus) von grundlegender Bedeutung
  • Verbindung mit Semantik, weitere Eigenschaften können hinterlegt werden

Semantische Feature

  • Verbindung Form-Feature mit weiteren Eigenschaften aus einer anderen Eigenschaftsklasse
  • Feature=Form-Feature und / oder Semantik
  • weitere Eigenschaften prägen Feature als Anwendungs-Feature

 

Anwendung von Feature (Anwendungsfeature)

  • sind innerhalb einer speziellen Sichtweise definiert
  • Informationseinheit, die eine funktionale Einheit innerhalb eines Bereiches darstellt
  • Konstruktions-Feature, Fertigungs-Feature (Form-Feature und Semantik), Qualitätsfeature,…
  • Informations-Feature, Nachrichten-Feature,…(Feature=Semantik) 

21. Welche Anwendungsstrategien zur Featuretechnologie kennen Sie? (7-15/16/17)

Feature-basiertes Modellieren - Design by Feature

  • Produktbeschreibung, bereitgestellte Feature
  • Modellieren durch zerlegende und zusammensetzende Verfahren

 

Feature-Erkennung - Feature Recognition

  • in geometrischen Modellen werden nachträglich Bereiche identifiziert, die unter einem bestimmten Blickwinkel eine Einheit bilden
  • manuelle Identifikation (B-Rep-, CSG-Modelle) und automatische Erkennung (Verfahren der Mustererkennung, Volumenzerlegung,...)
  • beschränkt sich auf einfache Teile, Technologiedaten werden manuell ergänzt

Feature-Transformation - Feature Mapping

  • Übersetzen der Bedeutung einer Eigenschaftsklasse in die Bedeutung einer andern Eigenschaftsklasse (Konstruktions-Feature in Fertigungsfeature)
  • Korrespondenzen notwendig (1:n, 1:1, m:1, m:n - Relationen)
  • Interaktion
  • wenn unterschiedliche Feature-Arten oder Feature-Bibliotheken
  • benutzt werden

Standard Feature

  • DIN 4001
  • E DIN 32869-2/3
  • ISO 10303 AP 224

Benutzerspezifische Feature (User Defined Features)

  • Feature entsprechend Produktspektrum spezifizieren
  • Beschreibung des Features
  • Definition der Abhängigkeiten, Parameter usw.
  • Speichern des Features

22. Woraus resultiert die häufig vorliegende 1:n-Abbildung beim Feature-Mapping?

 

Feature-Mapping:

  • Übersetzen der Bedeutung einer Eigenschaftsklasse in die Bedeutung einer anderen Eigenschaftsklasse z.B. Konstruktions-Feature in Fertigungs-Feature

 

--> interaktiver Prozess und Korrespondenzen notwendig, weil keine eindeutige Zuordnung

  • z.B. Fertigungsverfahren für ein bestimmtes Formelement auswählen
  • mehrere Möglichkeiten keine eindeutige Zuordnung 

23. Welche Bedeutung haben Feature-Kataloge für Unternehmen? (7-19)

  • Zusammenfassung benutzerspezifischer Features
  • Einführung dauert meist länger als ein Jahr
  • enthält Beschreibung der entsprechend den Produktspektrums spezifizierten Features und die Definition der Abhängigkeiten, Parameter usw.
  • Methodisches Konzept erforderlich:
    • Entwicklung des Feature-Konzepts
    • Analyse des Einzelteilspektrums
    • Feature-Beschreibung
    • Feature-Implementierung
    • Feature-Nutzung
  • große Investition, aber auch Innovation
  • gut gepflegter Katalog sichert dem Unternehmen mittel- bis langfristig wirtschaftliche-/Wettbewerbs-Vorteile

--> Produktentwicklungsprozess beschleunigt

24. Welche Funktionen gehören zur NC-Organisation? (8-4)

  • NC-Fertigungsorganisation
  • NC-Programmierorganisation
  • NC-Programmarchivierung und –verteilung (DNC)
  • Betriebsmittelorganisation
  • NC-Personal 

25. Was ist DNC? (8-11)

DNC=Direct Numerical Control / Distributed Numerical Control

  • Aufgabe: Verwaltung und zeitgerechte Verteilung von Steuerinformationen an mehrere Steuerungen
  • Ursprung: u.a. Entastung der Maschinensteuerung von Berechnungsaufgaben durch einen Zentralrechner
  • Betriebsart, bei der mehrere CNC-Maschinen und andere automatisierte Fertigungseinrichtungen, wie Werkzeugvoreinstellgeräte, Messmaschinen, Roboter,… durch einen bidirektionalen Datenaustausch verbunden sind 

Welche Anforderungen soll der DNC-Betrieb erfüllen? (8-12)

  • umfassende NC-Datenverwaltung (Stamm- und Kopfdaten, WZ-Daten, Aufspannpläne, NC-Programm,…)
  • NC-Datenübertragung für mehrere automatisierte Einrichtungen gleichzeitig
  • Realisierung hoher Daten-Übertragungsraten
  • Rückübertragung geänderter NC-Daten 

26. Beschreiben Sie den Werkzeugkreislauf im betrieblichen Werkzeugwesen! (8-21)

  • Bewirtschaftung – Beschaffung (Bestandsüberwachung, Bedarfsermittlung)
  • Versorgung – Lager, Montage, Voreinstellung (auftragsbezogener WZ-Satz mit Vorlauf ins Zwischenlager)
  • Einsatz – Bereitstellung, Überwachung (Rüsten, WZ-Überwachung /-wechsel, Standzeiterfassung,…, Abrüsten)
  • Nachbearbeitung – Demontage, Aufbereitung, Aussonderung (Dekommisionierung, Säubern, Ist-/Sollmaße,…,Entscheid über Verbleib)

27. Nennen Sie Zielstellungen für die Einführung eines NC-Programmiersystems! (9-11)

  • Verkürzung der Anlaufkurve
  • Reduzierung von Programmieraufwänden
  • schnelle Anpassung an spezielle Anforderungen
  • Beschleunigung der Einführung neuer Erzeugnisse 

Welche Einsatzkriterien können für ein Anforderungsprofil relevant sein?

  • großer Maschinenpark, viele unterschiedliche Steuerungen
  • Bestände an älteren Maschinen vorhanden
  • hoher Bedarf an neuen NC-Programmen pro Jahr
  • Teilegeometrien (kompliziert und komplex)
  • Qualifikation des Werkstattpersonals gering 

28. Erläutern Sie Möglichkeiten zur Einführungsunterstützung und zum Technologietransfer bei der firmenspezifischen Anpassung eines NC-Programmiersystems?

 

  • Aufbereitung von Technologiedaten (Musterdaten)
  • Vorgehensweise und Aufwände abschätzen, Prioritäten setzen
  • Schaffung typischer Referenzlösungen als Basis für weitere betriebliche Modifikationen:
    • Einzelschrittprogrammierung: Teileprogrammblöcke
    • Teilefamilien: Automatismen, Benutzeroberfläche erweitern
    • Makro-, Parameterprogrammierung für häufige Anwendungsfälle
    • Prozessketten
    • Postprozessoren für spezielle Funktionalitäten