FEP05 5.1.1 Der intrapersonale Konflikt

5 Konflikte 5.1 Begriff und Definition

5 Konflikte 5.1 Begriff und Definition

Marcus Devan

Marcus Devan

Kartei Details

Karten 8
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin/Pharmazie
Stufe Grundschule
Erstellt / Aktualisiert 25.04.2014 / 02.02.2022
Weblink
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Um einen Konflikt handelt es sich bereits, wenn gegensätzliche Erwartungen aufeinandertreffen.
Dabei muss noch nicht einmal

eine zweite Person einbezogen sein

Jeder hat bestimmt
schon einmal selbst die innere Zerrissenheit erlebt, wenn man sich zwischen zwei
miteinander nicht zu vereinbarenden Interessen entscheiden muss. In diesem Fall spricht
man vom

intrapersonalen Konflikt, der innerhalb der eigenen Person wütet. Intrapersonale
Konflikte können in der Form von Rollenkonflikten oder Zielkonflikten auftreten.

Rollen werden ganz allgemein als „Bündel“ von Erwartungen definiert. Weil diese verschiedenen
Erwartungen nicht völlig einheitlich sind, ist ein Rollenkonflikt weit verbreitet und
mehr oder weniger als normal anzusehen. Ein Rollenkonflikt entsteht immer dann, wenn

Erwartungen
gegensätzlich oder unvereinbar sind. Bei widersprüchlichen Erwartungen innerhalb
nur einer Rolle (aus demselben Rollenset) spricht man von einem Intrarollenkonflikt.

Wenn hingegen die unterschiedlichen Erwartungen an unterschiedliche Rollen eines Menschen
gerichtet sind, spricht man von einem Interrollenkonflikt. Wenn zum Beispiel ein
Lehrer in der Klasse unterrichtet, in der sein eigenes Kind ist, wird er bei bestimmten Forderungen
des Kindes in die

Verlegenheit kommen, sie als Lehrer zurückweisen zu müssen,
während er ihnen als Vater nachgeben möchte.

Weitere Konflikte, die nur eine Person betreffen, entstehen dadurch, dass alle Einflüsse und
Faktoren aus dem sozialen Umfeld gleichzeitig positive und negative Bewertungen enthalten
können. Psychologen unterscheiden auch hier mehrere Konflikttypen. Diese sind

• Annäherungs-Annäherungs-Konflikt (Appetenzkonflikt)
• Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt (Aversionskonflikt

• Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt
(Appetenz-Aversions-Konflikt oder Ambivalenzkonflikt) und
• doppelter Annäherungs-Vermeidungskonflikt

Typische Beispiele, wie psychologische Konflikte die Motivation zum Handeln beeinflussen,
sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Annäherungs- und Vermeidungskonflikte
Gemeinsames Merkmal der unterschiedlichen, oben dargestellten Konflikte ist, dass die
Konfliktlösung von der vom Konflikt betroffenen Person selbst zu leisten ist. Der Lehrer
wird entscheiden müssen, ob

er dem Wunsch seines Kindes nachgibt oder – aus Gerechtigkeitsgründen
der Klasse gegenüber – es unparteiisch behandelt und seine Sonderwünsche
abschlägt

Ein anderer wird so lange nach positiven Argumenten bei den zur Auswahl stehenden
Berufen suchen, bis ein Beruf – aus der Sicht der Person – als attraktiver erscheint.
Wenn gleichzeitig noch negative Argumente gegen den zweiten Beruf gefunden werden
können, dürfte ihm die

Entscheidung leichtfallen und sein Ambivalenzkonflikt wäre damit
ebenfalls gelöst.

Während bei jedem einzelnen der oben beschriebenen Konfliktarten nur eine Person betroffen
ist und die Konfliktlösung von der Person selbst geleistet werden muss, sind bei

sozialen
Konflikten mindestens zwei Menschen beteiligt.