Fachwirt für Gesundheitswesen

Handlungsbereich 5 Führen und Entwickeln von Personal

Handlungsbereich 5 Führen und Entwickeln von Personal


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Flashcards 298
Students 10
Language Deutsch
Category Social
Level Other
Created / Updated 17.12.2015 / 23.02.2024
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Supervision

Form der Beratung für MA, u. a. in psychosozialen Berufen. Supervisionen werden von einem Supervisor, der meist eine entsprechende Qualifikation oder Zusatzausbildung hat, geleitet. Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen lernen, ihr berufliches oder ehrenamtliches Handeln zu prüfen und zu verbessern. Dazu vereinbaren die Teilnehmer mit dem Supervisor Ziele. Inhalte sind die praktische Arbeit, die Rollen- und Beziehungsdynamik zwischen MA und Klient, die Zusammenarbeit im Team oder auch in der Organisation. Supervision wird hauptsächlich im medizinischen, sozialen, pädagogischen und therapeutischen Bereich genutzt (Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Erzieher, Ärzte, Pflegepersonal, Lehrer, etc.), und zunehmend auch in der Wirtschaft (Führungskräfte).

Mentoring

Tätigkeit einer erfahrenen Person (Mentor/in), die ihr fachliches Wissen und ihre Erfahrungen an eine unerfahrene Person (Mentee) weitergibt.

Ziel: Unterstützung bei der beruflichen und persönlichen Entwicklung. Im Gegensatz zum Coaching  ist der Mentor üblicherweise nicht für diese Tätigkeit ausgebildet.

Formal zielt Mentoring auf die Förderung außerhalb des üblichen Vorgesetzten-Untergebenen-Verhältnisses. Inhaltlich geht es darum, informelle Regeln zu vermitteln, in bestehende Netzwerke einzuführen, praktische Tipps zu geben und langfristig die Karriere zu fördern.

Bildungscontrolling (Definition)

Controlling von Bildungsaktivitäten, insbes. von betrieblicher Fort- und Weiterbildung mit dem Ziel, Planung, Durchführung und Kontrolle der Bildungsaktivitäten durch kontinuierliche Informationen zu unterstützen, diese aufzubereiten und Empfehlungen zu geben. Es unterstützt damit auchPersonalentwicklung und Personalmanagement.

Der vollständige Prozess von Bildungsplanung und -controlling:

Zyklischer Prozess, der in folgende 6 Phasen gegliedert werden kann:

  1. den Bildungsbedarf (Qualifizierungsbedarf) orientiert an den strategischen Unternehmenszielen erheben und analysieren,
  2. bedarfsorientierte Curricula beziehungsweise Bildungsmaßnahmen entwickeln,
  3. eine professionelle Didaktik als Teil strategischer Personalentwicklung entwickeln,
  4. den Lernerfolg (Qualifizierungserfolg) der Bildungsmaßnahme(n) messen,
  5. den Lerntransfer im Funktionsfeld messen und sichern,
  6. soweit möglich, den Investitionserfolg ("Return on Investment") zu ermitteln.

Evaluierung des Qualifizierungserfolgs -

Das Modell zur 5-stufigen Erfolgsmessung nach Kirkpatrick[

1. Zufriedenheitserfolg Wie war die Qualifizierungsmaßnahme?

2. Lernerfolg Was haben die Teilnehmer gelernt?

3. Transfererfolg Was wird konkret umgesetzt?

4. Geschäftserfolg / 
    Praxiserfolg 
Was hat es für das Geschäft / die Praxis gebracht?

5. Investitionserfolg Hat sich die Investition gelohnt?

Intrapersoneller Konflikt

Hier hat man einen Konflikt mit sich selbst, eigene Handlungspläne sind unvereinbar. Bsp.: Man möchte für den Fachwirt lernen, aber draußen ist das Wetter schön und  man würde lieber in den Biergarten gehen.

Interpersoneller Konflikt

Konflikt, den man mit einem Anderen hat, zwischen zwei Personen, Gruppen oder Staaten

Bewerungskonflikte (Zielkonflikte)

Zwischen den beteiligten Parteien besteht Uneinigkeit über die Ziele (oder Konsequenzen) von Handlungen aufgrund unterschiedlicher Bewertungskriterien. Produktionsleiter (A) und Personalleiter (B) streiten sich über die Installation einer Zeiterfassungsanlage (z. B. mehr Arbeitsstunden versus mehr Arbeitszufriedenheit)

Beurteilungskonflikte

Ein Konflikt, der oftmals eine Folge mangelhafter Information ist und besonders dann in Erscheinung tritt, wenn zwei Kontrahenten zwar das gleiche Ziel verfolgen, aber unterschiedliche Bewertungen über die
Strategie der Zielerreichung hegen.

Bei einem Beurteilungskonflikt herrscht zwar Einigkeit über das Ziel, nicht aber über den Weg, wie es erreicht erden kann.

Verteilungskonflikt

Weniger verfügbare Mittel als vorhandene Ansprüche Verteilungskonflikte entstehen immer dann, wenn um Gelder, Räume, Personal oder Posten gerungen wird.

z. B: Verteilung von Personalkapazitäten, neuen Geräten, wer bekommt das Einzelzimmer, wer das Großraumbüro etc.

Beziehungskinflikt

Abneigung, Misstrauen, Vorurteile, bedrohtes Selbstwertgefühl ► Beziehungskonflikte entstehen, wenn eine Partei die andere verletzt, missachtet oder herabwürdigt.

Sie sind sehr langlebig und werden häufig über vorgeschobene andere Konflikte immer wieder angefacht.

Rollenkonflikt

Besondere Form Sozialer Konflikte. Er besteht, wenn sich für einen Träger einer sozialen Rolle, d. h. für ein sozial handelndes Subjekt, die Erwartungen seiner, in einer Situation relevanten, Bezugsgruppen widersprechen. 

Rolle Arzt: man erwartet Verständnis und Hilfe, er wird dieser Rolle aber nicht gerecht.

Rollenkonflikte können sehr starke Auswirkungen haben, wenn eine Rolle, die man aufgrund seines Berufes innehat, nicht zur Person passt.

Mobbing

 „Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, Betroffene aus dem Betrieb hinauszuekeln.“ Im weiteren Sinn bedeutet Mobbing, andere Menschen, in der Regel ständig bzw. wiederholt und regelmäßig, zu schikanieren, zu quälen und seelisch zu verletzen, beispielsweise in der Schule, am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Altersheim und im Internet (Cyber-Mobbing). Typische Mobbinghandlungen sind die Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen, die Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohungsoziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit.

Die 9 Stufen der Eskalation von Konflikten: (nach Dr. Glasl)

1. Verstimmung und Verhärtung - erste Verspannungen treten auf, man ist leicht verärgert

2. Debattieren - Konfliktparteien werden im Umgang miteinander überheblich, man beginnt Außenstehende zu beeinflussen

3. Taten - nonverbale Kommunikation, böse Blicke, abwertendes Verhalten, man blockiert sich gegenseitig

4. Images - Siegeslust, man will den Gegner unterwerfen. Parteien legen Rollenverhalten fest, nur noch Recht/Unrecht

5. Gesichtsverlust - Konflikt wird personalisiert, Feindbild entsteht. Man möchte Gegner öffentlich demütigen

6. Drohung und Gegendrohung - Strafen werden in Aussicht gestellt. Ängste der Parteien wachsen, man befürchtet Konsequenzen

7. Begrenzte Vernichtungsschläge - gibt keine Kompromisse mehr, Konflikt erst beendet, wenn Gegner seinen Einfluss vollkommen verliert

8. Zersplitterung - man möchte Existenzgrundlage de Gegners vernichten. Der Sieg sichert die eigene Existenz

9. Gemeinsam in den Abgrund - beide Parteien sind zerbrochen. 

Chancen von Konflikten

- neue Ideen können entstehen, da man sich austauscht und nach Lösungen sucht, die möglichst allen Vorstellungen gerecht werden

- in Gruppen werden im Konflikt die verschiedenen Erwartungen an Rollen und Normen thematisiert - jeder weiß, woran er ist und welche Erwartungen der andere hat. Kann zu Einheitlichkeit und Sicherheit führen

- "Motor des Wachstums", denn Konflikte ermöglichen Auseinandersetzungen mit altbewährten Strategien und führen somit zur Veränderung

- Konflikte zeigen der Führungskraft, dass Interesse am Unternehmen besteht und der MA sich mit den Themen auseinandersetzt. Positives Signal für weitere Zusammenarbeit.

Konfliktmanager

MA, die entsprechend qualifiziert sind. Er sollte die verschiedenen Kommunikationsmodelle kennen und auch anwenden. Er sollte verschiedene Interventionstechniken (Eingriffe in Gespräche, Steuerung von Prozessen) beherrschen. Sie müssen neutral arbeiten. 

Mediation

(lat. „Vermittlung“) strukturiertes, freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konfliktes, bei dem unabhängige Dritte die Konfliktparteien in ihrem Lösungsprozess begleiten. Die Konfliktparteien, auch Medianten oder Medianden genannt, versuchen dabei, zu einer gemeinsamen Vereinbarung zu gelangen, die ihren Bedürfnissen und Interessen entspricht.

Der allparteiliche Dritte (ein Mediator) trifft keine eigenen Entscheidungen bezüglich des Konflikts, sondern ist lediglich für das Verfahren verantwortlich. Ob und in welcher Form ein Mediator selbst überhaupt inhaltliche Lösungsvorschläge macht, ist je nach Ausrichtung der Mediation unterschiedlich.

Präventives Konfliktmanagement - 

Konflikte können eingeschränkt werden durch:

- klar abgestimmtes und kommuniziertes Rollensystem

- die Auswahl der MA, Zusammensetzung des Teams

- Aktive Kommunikation seitens der Führung, regelmäßig Teambesprechungen, MA-Gespräche, nur direkte Kommunikation

- Integration der MA vor Entscheidungen, Aufzeigen von Rahmenbedingungen, Möglichkeiten von Veränderungsprozessen

- Klare Regeln im Unternehmen, keine Widersprüche, Regelverstöße geahndet

- Schaffung eine guten Betriebsklimas, Vertrauen, Offenheit, Fairness., Teamveranstaltungen

- Frühzeitiges Eingreifen, wenn sich stillschweigend eigene Normen entwickeln. Führung muss sich Zeit nehmen

- Qualifizierung aller AN in Bezug auf Kommunikation, Gesprächsführung, Verhaltensweisen. Workshops

- Aktive Feedbackkultur, sollte auch hierarchieübergreifend stattfinden

- die Leitbilder und Unternehmensziele wirklich umsetzen, damit Erwartungen erfüllt werden