Fachweiterbildung Nephrologie
Anatomie, Physiologie, Pharmakologie, Diagnostik
Anatomie, Physiologie, Pharmakologie, Diagnostik
Kartei Details
Karten | 78 |
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Lernende | 11 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 30.06.2014 / 13.02.2020 |
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postrenale Proteinurie
Befund im Urin, Erklärung und mögliche Erkrankung
alpha2-Makroglobulin und/oder IgM (beide > 800kD)
-> auch bei schwerem Nierenschaden keine glomeruläre Passage
Infektionen und Blutungen der ableitenden Harnwege
prärenale Proteinurie
drei Beispiele (Befund im Urin, Erklärung)
Überchreiten der Resorptionskapazität im Tubulus
Bence-Jones-Protein (22kD) -> freie Leichtketten-> Plasmozytom
Myoglobin (17kD) -> Protein der Muskelzelle -> Rhabdomyolyse
Hämoglobin (16kD) -> Protein der Erythrozyten -> Hämolyse
Mischproteinurie
Erklärung
glomeruläre und tubuläre Proteinurie bei fortgeschrittenen Nierenerkrankungen mit sowohl tubulärem als auch glomerulärem Schaden
Mikroalbuminurie
Befund im Urin, Erklärung und Vorkommen
Albumin (65kD) im Urin
20-200 mg/l oder 30-300 mg/Tag
noch geringer aber eventuell zunehmender Nierenschaden als Folge von Diabetes oder Hypertonie
Nicht messbar im "normalen" U-Stix
Nicht renale Ursachen: z.B. Fluor vaginalis, Harnwegsinfekte, fieberhafte Infekte
Nephrotischer Urin
Befund im Urin, Vorkommen (1 Syndrom, 3 Erkrankungen)
Proteinurie > 3 - 3,5 g/Tag
Nephrotisches Syndrom
- Membranöse Glomerulonephritis
- Minimal-Change-Glomerulonephritis
- Fokal segmentale Glomerulonephritis (FSGN)
Nephrotisches Syndrom
Urinbefund des Erwachsenen,
Leitsymptome
Proteinurie > 3-3,5g/d
Hypoproteinämie, Hyperlipoproteinämie, Ödeme
Nephrotisches Syndrom
Urinbefund beim Kind
Proteinurie > 1g/d/m2Körperoberfläche
Nephrotisches Sydrom
2 Komplikationen und ihre Ursachen
Infektneigung durch IgG-Verlust
Thrombosen durch ATIII-Verlust
Erkläre: Blutdruckanstieg und seine Folgen beim Nephrotischen Syndrom
Proteinurie -> Hypoproteinämie -> intravasaler Volumenmangel -> Renin-Aktivierung -> RR-Anstieg und H2O-Resorption in Nieren -> Anstieg des glomerulären Filtrationsdrucks -> Verstärkung der Proteinurie
Therapie des Nephrotischen Syndroms
Finden und Behandeln der Ursache
Behandlung des Hypertonus (ACE-Hemmer)
Natriumarme Diät,
Proteinersatz (Ernährung/Humanalbumin)
Diuretika
Reduktion der Flüssigkeitszufuhr
Prednisolon
Tromboseprophylaxe
Mikrohämaturie
Befund im Harnsediment und mögliche Erkrankungen
mehr als 5 Erythrozyten pro Gesichtsfeld
glomeruläre Entzündung (evtl.mit Akantozyten), Tumore, Entzündung der Harnwege
Erythrozytenzylinder im Urinsediment
mögliche Erkrankung
Glomerulonephritis
Leukozytenzylinder im Urinsediment
mögliche Erkrankung
Auf Parenchym übergreifende Infektion (Pyelonephritis)
"aktives Sediment"
Befund und mögliche Erkrankung
- Erythrozyten und Erythrozytehen-Zylinder im Sediment
- große Proteinurie (>1g/d)
V.a Glomerulonephritis
Bakterien im Urin
Keimzahlen
Kontamination (Verunreinigung) vs. mögliche Infektion
<10.000/ml -> Kontamination
>100.000/ml -> Infektion
Isosthenurie
Bedeutung
nicht konzentrierter Urin -> Verlust der Konzentrationsfunktion der Niere
fraktionelle Netriumexkretion
Bedeutung, Berechnung, Beurteilung, Alternative?
Relation von glomerulär filtriertem Natrium zu im Urin ausgeschiedenen Natrium
FENa= (Urin Na x Plasma Krea) / (Plasma Na x Urin Krea)
FENa < 1% -> prärenales NV
FENa > 2% -> renales NV
Alternative: fraktionelle Harnstoffexkretion (nicht Diuretikaabhängig) (35% Grenze)
Kreatini-Clearance
Normalwerte, Bedeutung, Fehler?
ClearanceCr = 95 - 155 ml/Min
von Kreatinin gereinigte Blutmenge pro Minute -> Entgiftungsleistung der Nieren
tubuläre Sekretion von Kreatinin bei verschlechterung der glomerulären Filtration -> Überschätzung der Entgiftungsfunktion, Anstieg des Serumkreatinins erst bei ClearanceCr < 60 ml/Min (kreatininblinder Bereich: 60 - 95 ml/Min)
Formeln zur Berechnung der Kreatinin-Clearance
3 Beispiele und ihre Parameter
Cockroft-Gault-Formel: Alter, Geschlecht, Gewicht, Serumkreatinin
MDRD-Formel: Alter, Geschlecht, Serumkreatinin, Körperoberfläche, Rasse
CKD-EPI-Formel: wie MDRD
Harnstoff
Bedeutung für die Beurteilung der Nierenleistung
Abhängig von Eiweisaufnahme und Leberfunktion
Mittelwert aus GFRHRNST und GFRKrea zur besseren Bewertung der realen GFR
GFR
Berechungung und Normwert
Sammelurin 24 h
C=Konzentration
GFR= (CKrea/Urin x VUrin) / (t in Minuten x CKrea/Plasma)
Normwert > 90 ml/Min
Normwert Phosphat
0,84 - 1,45 mmol/l
Normwert Kalzium (Serum)
2,15 - 2,65 mmol/l
Normwert iPTH
11,0 - 43 ng/l
1,2 - 4,5 pmol/l
sek. Hyperparathyreoidismus
Entstehung
Erhöhung Phosphat + verminderung Vit.D -> Kalziumabfall -> erhöhte Ausschüttung PTH
Eisenhaushalt
3 Parameter im Blut und ihre Bedeutung
Ferritin -> gespeichertes Eisen
Transferrin -> Eisentransporter
Transferrinsättigung -> Auslastung des Transporters
Immunologie
ANA
Bedeutung, Vorkommen
Antinukleäre Antikörper
Lupus erythematodes
Immunologie
Anti-GBM-Ak
Bedeutung, Vorkommen
glomeruläre Basalmembran-Antikörper
Goodpasture-Syndrom
Immunologie
ANCA
Bedeutung, Vorkommen
antizytoplasmatische Antikörper
Vaskulitiden
Sonografie
Bild der chronischen Nierenerkrankung
beidseits verkleinerte Nieren
schmale Echoreiche Nierenrinde
Sonografie
Bild der Durchblutungsstörung (Größe)
Größendifferenz
Sonografie
Bild des Harnaufstaus
Nierenbecken als dunkles (echofreies) Band innerhalb der Niere
Sonografie
Bild der familiären Zystenniere
deutliche Vergößerung
reich an echofreien regelmäßig geformten Zysten
Sonografie
Bild von Nierentumoren
unregelmäßig geformt
echoarm aber heller als Zysten
DSA
Bedeutung
digitale Subtraktionsangieografie
radiologiesche Katheteruntersuchung der Nierenaterien über A. femoralis bei V.a. Nierenarterien-stanose (NAST)
Symptome der Nierenarterienstenose
NAST
- Hypertonie (konservativ nicht beherschbar)
- wiederholte Lungenödeme durch Linksherzbelastung
Nierenperfusionsszintigrafie
Bedeutung
Beurteilung der Funktion jeder einzelnen Niere z.B. vor Explantation
Injektion und bildgebende Aufzeichnung der Ausscheidung radioaktiver Substanzen
Nierenbiopsie
Bedeutung
Ultraschallgesteuerte Probengewinnung von Nierenparenchym zur Diagnostik entzündlicher Nierenerkrankungen bei Nephrotischem und Nephritischem Syndrom oder renaler Beteiligung an Systemerkrankungen und zur Erfassung und Beurteilung von Abstoßungsreaktionen.