Ethik FHSG
Ethik an der FH St. Gallen
Ethik an der FH St. Gallen
Set of flashcards Details
Flashcards | 99 |
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Students | 18 |
Language | Deutsch |
Category | Religion/Ethics |
Level | University |
Created / Updated | 10.01.2016 / 07.11.2023 |
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Wie soll man handeln? (Wie handelt man „richtig“? Was ist in bestimmten Situationen die gebotene Verhaltensweise?)
Differenzerfahrung zwischen Wirklichkeit („so ist es“) und Ideal („so sollte es sein“). Seit wann stellen Menschen solche Fragen?
Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.
Definition: an abstrakten Prinzipien orientiertes, kritisches und systematisches Nachdenken über moralische Fragen (= Fragen des „richtigen“ Handelns)
Was sind die Grundzüge eines guten, lebenswerten Lebens? / • Nach welchen Werten und Normen sollten wir als Gemeinschaft leben? / Was ist Gerechtigkeit? / Wie handelt man verantwortlich? • Gibt es allgemeinverbindliche Kriterien für ein moralisch richtiges Handeln? / • (Wie) kann man begründen, warum man moralisch handeln soll?
Einteilung Ethik
Deskriptive Ethik / Normative Ethik / Metaethik
Welche Moralen gibt es?
Wie lassen sich Moralen begründen?
Welchen grundsätzlichen Status haben moralische Begriffe, Aussagen und Argumentationen? Wieso handle ich überhaupt moralisch?
Moral: (von lateinisch mos, mores = Sitte, Brauch) die Gesamtheit der in einer bestimmten Gemeinschaft geltenden Wertvorstellungen und Normen, die meist unhinterfragt übernommen werden. Ethik: das Reflektieren über Moral; Ethik = Moralphilosophie.
Unterschiedliche Moralen, christliche, buddhistische / bestimmter Berufsstände, Ärzte usw...
moralisch im Sinne von moralisch richtig, Gegensatz: unmoralisch
Ethos: Personale Grundhaltung - Wer will ich sein? Wie verstehe ich mich selbst? Moral: Soziale Normen - Wie soll man handeln? Pflichten anderen gegenüber stehen im Vordergrund
Veränderung des menschenbildes durch wissenschaftliche Forschung technische Entwicklung Natur und Umwelt einbehogen Nachhaltigkeit Globale Ethik
• Massstab ist die Erfüllung der eigenen Interessen ohne Rücksicht auf die legitimen Interessen und Rechte der anderen Menschen • Nur der eigene Vorteil ist handlungsleitend und führt zur Instrumentalisierung der Mitmenschen
moralische Normen rechtliche Normen
Strebensethik - Ethik der 1. Person / wie soll ich leben? Wie ist es gut für mich, zu leben?
Sollensethik - Ethik der Anerkennung - Wie soll ich handeln in Bezug auf andere Menschen?
Wert-Schätzung eines menschen
inhärente Würde des Menschen / kein Handeln, kein Verkauf, kein kauf erlaubt
sich nicht absichtlich zu schaden / sich zu achten un die Seblstbestimmung respektieren / sich gegenseitig Schutz und Hilfe gewähren / sich einander zukommen lassen, was einem gebührt
ist etwas zu rechtfertigen?
keine Frage der Moral / Ethik
Präferenzfrage - keine Frage der Moral / Ethik
Frage der Moral / Ethik - sobald eine Kategorie zum menschen gehört, geht es um Ethik
Frage der Moral / Ethik
Frage der Moral / Ethik - Fragen um die Wahrheit
• Rechtliche Fragen (sind gebunden an das Rechtssystem) • Konventionelle Fragen (Knigge, Tischsitten) • Ästhetische Fragen (Muss ein guter Film immer auch spannend sein?) • Strategisch-pragmatische Klugheitsüberlegungen (Ist es immer von Vorteil, die Wahrheit zu sagen?); instrumentell: Wie erreiche ich ein bestimmtes Ziel? • Technische bzw. Sachfragen (Sind Sonnencremes mit Nanopartikeln für den Menschen schädlich?) • Fragen der persönlichen Präferenz (Mag ich lieber Schokoladeneis oder Vanilleeis?)
Eigenschaften von moralischen Fragen: - handelt sich um normative Fragen mit Handlungsbezug - Lösung ist allgemein verbindlich - tangieren zentrale Güter und Werte
Gegenstand der Ethik: • das moralisch Verbotene • das moralisch Gesollte • das moralisch Erlaubte • das moralisch Zulässige
Konflikte z.B. zwischen privaten und beruflichen pflichten / nur eine Pflicht lässt sich erfüllen
Ich kann nicht wählen
präkonventionell / konventionell / postkonventionell / Stufe 1 Strafvermeidung / Stufe 2 Erwartung / Austausch / Stufe 3 Anerkennung / Stufe 4 Gesetz / Ordnung / Stufe 5 freie Übereinkunft / Stufe 6 ethische Prinzipien
Oberstes Prinzip der Moralität, das nach Kant absolut (bedingungslos) gilt. „[H]andle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Maxime = Grundsatz für das Handeln eines Menschen Wir sollten nur nach solchen Grundsätzen handeln, die für alle Menschen gleichermassen gültig sind.
• Verfahren zur Beantwortung der Frage, ob eine Handlung moralisch ist • Verallgemeinerungsprinzip und Gesetzesbegriff (naturwissenschaftliche und juristische Gesetze als Vorbilder) • Formales Prinzip (keine inhaltlich konkretisierte Liste) • Kategorische vs. hypothetische Imperative: kategorische Imperative gelten allgemein und ohne Bedingung; hypothetische Imperative gelten nur unter bestimmten Bedingungen, z.B. Wenn ich x will, dann sollte ich y tun. (Beispiel: Wenn ich meine Glaubwürdigkeit erhalten will, sollte ich ehrlich sein.) an sich gut (kategorisch) vs. für etwas gut, als Mittel zum Zweck (hypothetisch) • Ethik ist für Kant immer eine Frage des kategorischen, bedingungslosen Sollens!
Jeremy Bentham - Ziel: Förderung des Guten für das Allgemeinwohl („das Prinzip des grössten Glücks der grössten Zahl“) - Grundlage ist hedonistisches Menschenbild: Mensch strebt stets nach Maximierung der Lust und Verminderung von Leid - Ergo: eine Handlung ist in dem Masse gut, wie sie angenehme Erlebnisse fördert bzw. Leid verringert - Daraus resultiert das grundlegende Prinzip der Nützlichkeit: Mit Nutzen ist grob der Wert (Selbstwert; was angenehm ist etc.) gemeint - Beim Nutzen geht es um den Gesamtnutzen: Der Gesamtnutzen ergibt sich, indem man den Nutzen für alle Beteiligten aufsummiert. Dabei wird unterstellt, dass man den Nutzen für eine Person quantitativ messen kann (Nutzenkalkulation)
- An der Intensität des zu erwartenden Lustgewinns - An der Dauer und dem Grad der Wahrscheinlichkeit des Lustgewinns - An der zeitlichen und räumlichen Nähe des Eintreffens der Folgen '- An der Frage, ob mit diesen handlungsfolgen weitere (sekundäre) positive oder negative Folgen verbunden sind
John Stuart Mill: - Vorbehalte gegenüber einem rein quantitativen Nutzenkalkül, modifiziert deshalb den Utilitarismus erheblich - Müssen zwischen weniger wertvollen und wertvollen Freuden unterscheiden: Neben die körperlichen Freuden (z.B. Essen, Trinken, Sexualität) treten geistige, kreative und soziale Freuden (Tiere können auch essen etc. Menschen haben „höhere“ Freuden als Tiere) - Wertvolle sind gegenüber weniger wertvollen Freuden im utilitaristischen Kalkül höher zu gewichten - Ergebnis ist ein qualitativer hedonistischer Utilitarismus: Es kommt nicht nur auf Intensität und Dauer der Lust (und damit ihre Quantität) an, sondern auch auf deren Qualität
Peter Signer: interessen und Wünschen: - Versucht eine Neudefinition des Nutzens: Bentham und Mill verstehen unter Nutzen das individuelle Glücksempfinden (pleasure) - Präferenzutilitarismus Richtet den Fokus auf die Interessen und Wünsche der Betroffenen (auch Tiere gehören dazu) - Nutzen wird gesteigert, wenn möglichst viele Wünsche und Interessen der von einer Handlung Betroffenen erfüllt werden können - Eigene Wünsche und Interessen sind dabei nicht höher zu gewichten als die der anderen Betroffenen (Unparteilichkeit)
James Urmson: zweistufiges Prüfverfahren: - A: Eine einzelne Handlung ist als richtig gerechtfertigt, wenn man zeigen kann, dass sie mit einer moralischen Regel, übereinstimmt. Sie erweist sich als falsch, wenn man zeigen kann, dass sie eine moralische Regel verletzt. - B: Eine moralische Regel erweist sich als korrekt, wenn man zeigen kann, dass die Anerkennung dieser Regel das letzte Ziel (das Allgemeinwohl) befördert. - Ergo: Nach dem Prinzip „Wenn alle so handeln würden…“ lässt sich dann rechtfertigen, warum es sinnvoll ist, z.B. nicht zu lügen, nicht zu töten etc.