Ethik FHSG

Ethik an der FH St. Gallen

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Langue Deutsch
Catégorie Religion / Ethique
Niveau Université
Crée / Actualisé 10.01.2016 / 07.11.2023
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Wirtschaftsethik Definition

• Betrachtung wirtschaftlichen Handelns aus ethischer Perspektive (z.B. Goldene Regel, Humanität, Solidarität, Verantwortung, soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit...) wirtschaftliches Handeln hat Folgen für Mensch und Umwelt Ist eine Begründungdürftige Sache, wieso sollte man sich überhaupt über Ethik in der Wirtschaft Gedanken machen. –> weil das wirtschaftliche Handeln immer Folgen für die Menschheit hat. • Komplexität: Wirtschaftsethik als interdisziplinärer Diskurs zwischen Ökonomie und Philosophie (u.a. Sozialwissenschaft, Theologie...)

Drei Ebenen der Wirtschaftsethik

Makroebene - Ethische Prinzipien des gesamten Wirtschaftssystems / Mesoebene - Verhalten von Unternehmen / Mikroebene - Verhalten des einzelnen Individuums

Wirtschaftsethische Fragen

• Wie ist das Verhältnis von Wirtschaft und Ethik, Ökonomie und Moral zu bestimmen? • Lässt sich ethisches Verhalten unter dem Druck von Wettbewerb und Sachzwängen überhaupt realisieren? • Führt unser derzeitiges Wirtschaftssystem zu einem guten, lebenswerten Leben? • Erlaubt uns die Marktwirtschaft, nach den Normen und Werten zu leben, die wir als Gesellschaft und als Einzelne für richtig und für lebenswert halten? • Handeln wir als Teilnehmende am Wirtschaftssystem verantwortlich • als Unternehmerinnen und Unternehmer, • als Konsumentinnen und Konsumenten? Jeder Mensch nimmt an der Wirtschaft teil (z.b. als Konsumenten)

Lebensdienliche Ökonomie: Sinnfrage

• Welche Werte sind zu schaffen? (Lebenspraktisch sinnvolles Wirtschaften) • Wie wollen wir in Zukunft leben? • Ist unser Wirtschaften uns selbst zuträglich? (individuelle Lebensqualität) • Primat der Lebenswelt vor dem „Eigensinn“ des ökonomischen Systems (S. 219)

Wirtschaft Peter Ulrich

• Ökonomie muss den Anforderungen der Ethik genügen. („Primat der Ethik“) • Das Individuum ist moralisch verantwortlich. • Ethik und Ökonomie stehen gegensätzlich zueinander. • Gewinnmaximierung ist moralisch problematisch.

Wirtschaft Karl Homann

• Die Ethik muss sich den Sachzwängen der Ökonomie (Wettbewerb) unterordnen. • Das Individuum wird moralisch entlastet. • Vereinbarkeit von Ethik und Ökonomik, Moral und Eigeninteresse. • Gewinnmaximierung ist moralisch geboten.

Corporate Social Responsibility CSR

Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung (Sozialverantwortung) • Freiwilliger Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, die über die gesetzlichen Forderungen (Compliance) hinausgeht. • CSR zielt auf verantwortliches unternehmerisches Handeln in der eigentlichen Geschäftstätigkeit (Markt), über ökologisch relevante Aspekte (Umwelt) bis hin zu den Beziehungen mit Mitarbeitenden (Arbeitsplatz) und dem Austausch mit den relevanten Anspruchs- bzw. Interessengruppen (Stakeholdern)

Gründe für die Übernahme sozialer Verantwortung (CSR)

• Globalisierung und fehlendes internationales Recht: zunehmender Steuerungsverlust nationalstaatlichen Rechts durch Globalisierung Unternehmen müssen Selbstverpflichtung eingehen (s.o.) • Öffentliches Bewusstsein: Beitrag der Unternehmen zum Wirtschaftswachstum nicht ausreichend; Geschäftspolitik wird in der Öffentlichkeit zunehmend auch moralisch bewertet • Macht der NGOs (Nichtregierungsorganisationen) und der medial vernetzten Öffentlichkeit (Social Media: z.B. Facebook), Boykott-Aufrufe, shit storms • Reputation: gesellschaftliches Engagement kann Reputation erhöhen. (der Ruf des Unternehmens)

Kritik an CSR

• Zweifel an der Aufrichtigkeit der Motive: CSR als Versuch, mit minimalen Kosten den Gewinn zu maximieren (vgl. Deontologie: Kants Forderung des guten Willens) • Unschärfe des CSR-Begriffs, keine klare Abgrenzung zwischen CSR-relevanten und nicht-CSR-relevanten Massnahmen • Freiwilligkeit, keine Überprüfung durch eine externe Instanz, keine konkrete Verbindlichkeit • Vorwiegend grosse Unternehmen können sich CSR aus Aushängeschild „leisten“ • CSR als reine Werbemassnahme („Greenwashing“) • CSR als Vorbeugung gegen die Schaffung von verbindlichen Gesetzen (Botschaft an Politik und Bürger: Wir kümmern uns darum)

Neue ethische Fragen durch medizintechnische Fortschritte I

• Wann beginnt schutzwürdiges menschliches Leben? • Was ist der moralischer Status menschlicher Embryonen? • Sollte eine eigene moralische Schutzwürdigkeit nur solchen Wesen zukommen, die Wünsche oder Interessen haben? Peter Singer: Recht auf Leben hätten nur „Personen“, d.h. solche Lebewesen, die „zukunftsorientierte“ Interessen haben. Ein einjähriges Kind hat also schon zukunftsorientierte Interessen. (z.B. wenn es spricht)

Neue ethische Fragen durch medizintechnische Fortschritte II

Wann endet schutzwürdiges menschliches Leben? Organtransplantation: Hirntod als Voraussetzung der Organentnahme

Suizidhilfe - Drei Ebenen

Arzt / Nationale Gremien / Akademische medizinethik

Medizin - Argument der "schiefen" Bahn

• Patienten könnten von Verwandten oder Ärzten zum Freitod gedrängt werden.“ • „Das ‘Abschalten’ von Komapatienten aus Kostengründen könnte zur Regel werden.“ • „Todkranke Patienten müssten ihren Wunsch, weiter zu leben rechtfertigen, statt ihren Wunsch zu sterben zu begründen.“

Medizinethische Theorie: Vier-Prinzipien-Modell (Beauchamp & Childress, 1977)

1. Respekt vor der Autonomie des Patienten (Entscheidungsfreiheit, die Forderung des informierten Einverständnisses vor jeder diagnostischen und therapeutischen Maßnahme, Berücksichtigung der Wünsche, Ziele und Wertvorstellungen des Patienten.) 2. Nicht-Schaden (Unterlassung schädlicher Eingriffe) 3. Patientenwohl (Fürsorge, Nutzen) 4. Gerechtigkeit (faire Verteilung von Gesundheitsleistungen. Gleichbehandlung gleicher Fälle sollten gleichbehandelt; Angabe moralisch relevanter Kriterien bei Ungleichbehandlung notwendig) • prominenteste medizinethische Theorie • Ziel: Zustimmungsfähigkeit in einer modernen wertepluralistischen Gesellschaft • pragmatische Normen („Theorie mittlerer Reichweite“)

Medizin top-down-Ansätze

Orientierung an abstrakten Prizipien, die auf eine Situation angewendet werden: Beispiel Deontologie, Utilitarismus

Medizin - bottom-up-Ansätze

Orientierung an konkreten Situationen und an ihrer sorgfältigen Beschreibung

Ursachen für die steigende Gesundheitsausgaben

1. Medizinischer Fortschritt (zunehmende Behandelbarkeit vormals nicht behandelbarer Krankheiten) 2. Demographische Veränderungen: Alterung der Gesellschaft höherer Bedarf an medizinischer Versorgung; geringere Einnahmen aufgrund von Kinderarmut 3. Gesellschaftliche Veränderungen: Professionalisierung der Pflege aufgrund veränderter Arbeits- und Familienstrukturen; Medikalisierungtendenzen 4. Geringer Anreiz zum Sparen Fragen der gerechten Verteilung aufgrund von Ressourcenknappheit immer wichtiger

Medizin - zwei Gerechtigkeitstheorien

Liberalismus Norman Daniels / Kommunitarismus Daniel Callahan

Medizin - Liberalismus Norman Daniels

Liberalismus (Norman Daniels) • Maximierung individueller Freiheit • Chancengleichheit • Wertepluralismus moderner Gesellschaften wird vorausgesetzt: Gesellschaft und Staat schreiben keine bestimmte Auffassung des guten Lebens vor (weltanschauliche Neutralität). • Zweistufige Gesundheitsversorgung, Grundversorgung solidarisch finanziert, Zusatzversorgung privat: entspricht den Vorstellungen der Sozialstaaten in Europa, ist in den USA aber noch Desiderat. Kritik: • Modell eignet sich nicht, um Grenzen der Versorgung zu bestimmen oder konkrete Verteilungskriterien zu entwickeln.

Medizin - Kommunitarismus Daniel Callahan

• Prinzip des Kommunitarismus: Wohl der Gemeinschaft hat Vorrang vor der Maximierung individueller Wünsche und Freiheiten (Gegensatz zum Liberalismus) • Gegenwärtige Ausrichtung des Gesundheitswesens auf die Befriedigung individueller Bedürfnisse nach perfekter Gesundheit in jeder Lebensphase lasse sich nicht endlos weiterfinanzieren: „hoch technisierte Akutmedizin in ihrem Kampf an den Rändern des Lebens“ führe zu einer nicht zu rechtfertigenden „Ressourcenverschlingung“. • „Naturalistische“ Konzeption des guten Lebens einer Gemeinschaft: Betonung unterschiedlicher Aufgaben und Fähigkeiten einer Generation zentrale Verteilungskriterien im Gesundheitswesen: Alter (!), Nachhaltigkeit, Beziehungsdienlichkeit, Einfluss auf die Gesamtgesundheit der Bevölkerung, Eigenverantwortung. • Kritik: Vorstellung des guten Lebens widerspreche dem Wertepluralismus moderner Gesellschaften.

Medizin - Frage der prozeduralen Gerechtigkeit

Wer soll an den Prozessen der Verteilung medizinischer Leistungen beteiligt werden und wie sollen diese Prozesse gestaltet werden?

Kriterien für die Verteilung medizinischer Leistungen

• Wirksamkeit *medizinische Notwendigkeit und Dringlichkeit *Kosteneffektivität • Alter *Eigenverantwortung

Technik

• Gesamtheit von Werkzeugen und Maschinen • Gesamtheit der Handlungen im Umgang mit technischen Artefakten • Wissen um technische Verfahren und um Herstellung, Gebrauch und • Reparatur technischer Artefakte (Technologie) • Funktion/Aufgabe der Technik und der Technologien: o menschliches Leben von Mühsal erleichtern und unnötiges Leid vermindern o technologischer Imperativ: je mehr Handlungsmöglichkeiten die Menschen durch die Technik gewinnen, desto mehr sollen die Menschheit diese ausführen o Aber: Folgt aus der Möglichkeit des «Könnens» ein Gebot des «Sollens»? Beispiel mit genmanipulierten Pflanzen: können wir dies verantworten?

Gründe für eine Technikethik

• Ambivalenz der Wirkungen o nicht nur «richtiger» und «falscher» Gebrauch, sondern auch «gute» Absicht und «schlechte» Wirkung • Zwangsläufigkeit der Anwendung o Verhältnis von Können und Tun, Wissen und Anwendung • Globale Ausmasse in Raum und Zeit o Ausmassung Wirkungsbereich der modernen Technik • Durchbrechung der Anthropozentrik o Nicht nur Interessen und Rechte von Mitmenschen, sondern Achtung der gesamten Biosphäre des Planeten • Aufwerfen der metaphysischen Frage o Braucht es den Fortbestand genuin menschlichen Lebens?

Technikethik vgl. Fenner

• befasst sich mit ethischen Problemen der Bedingungen, Ziele und Folgen bezüglich der Herstellung, Nutzung und Entsorgung von Technik • Problem der Neutralitätsannahme: technische Geräte und Verfahren sowie alle Handlungen des Entwickelns und Herstellens technischer Artefakte sind ethisch neutral – stimmt das? • zentrales ethisches Prinzip: Verantwortung o herstellungsorientierte Verantwortung o gebrauchsorientierte Verantwortung o Verantwortung von Institutionen o persönliche Mitverantwortung

Technik: Human Enhancement

• Eingriffe in den menschlichen Organismus: o operativ: Schönheitsoperationen o pharmakologisch: Beeinflussung von neuralen Funktionen mit Medikamenten • Ziel: o kognitive, sportliche oder sexuelle Leistungsfähigkeit verbessern o emotionales oder ästhetisches Wohlbefinden steigern

Technik: Cyborg (cybernetic organism)

• Mischwesen aus lebendigem Organismus und Maschine • keine Roboter, da technisch veränderte biologische Lebensformen • Problematik: Führt die Möglichkeit des «Upgradens» des Körpers zum Zwang, den Körper zu optimieren? • Sind Cyborgs die «besseren» Menschen?

Technik: Reproduktionsmedizin

Präimplantationsdiagnostik (PID): • zellbiologische und molekulargenetische Untersuchungen • hauptsächlich zur Erkennung von Erbkrankheiten und Anomalien der Chromosomen angewendet Problematisch: • Erfolgt hier eine ungerechtfertigte Verfügbarkeit über den menschlichen Körper? • Untergräbt diese Technik nicht die gesellschaftliche Anerkennung von kranken und beeinträchtigten Menschen? Gibt es ein «lebensunwertes Leben»?

Technik: Designer-Baby: make your own choice

• Soll man die Eigenschaften eines Kindes auswählen können, wie z. B. die Ausstattung eines Autos? • Sind dann «Normen» oder «Moden» ausschlaggebend? • Wird ein «Designerbaby» nicht schon zum Beginn seiner künstlichen Erzeugung seiner Selbstbestimmungsfähigkeit beraubt?

Technik: Better safe than sorry?

Das Prinzip Verantwortung: • ökologischer Imperativ: «Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.» (1984: 36) • Anerkennung der Eigenrechte der Natur • Vorrang der schlechten vor der guten Prognose • Problem: ist Risikoaversion tatsächlich ein geeigneter Massstab zur Bewertung von (technischen/technologischen) Risiken? Werden so nicht technische Innovationsschübe verhindert, die lebensweltliche Defizite beheben können?

Technik: Zusammenfassung

• Technikentwicklung ist nicht determiniert • technische Innovationen nicht nur «win-win»-Situationen • kein Entzug von der Verantwortung und Mitverantwortung möglich (umfasst Hersteller und Nutzer gleichermassen) • argumentative Rechtfertigungen von Technikentwicklung und Partizipation der Gesellschaft an Technikfolgenabschätzung unverzichtbar • Technik nicht überschätzen als Garant eines geglückten Lebens

Soziale Arbeit - Caring (Für-Sorge)

• Orientierung am Wohl anderer Personen (lat.: cura): o sich um etwas sorgen (man sorgt sich um sein Kind, was wird aus ihm?) o für jemanden sorgen (man kümmert sich, man nimmt Aufgaben ab, Lösungen finden) o Begriff der Für-Sorge: zwar historisch belastet, kennzeichnet jedoch gut den personalen Aspekt (muss min. zwei Leute betreffen) • Martin Heidegger: zwei Arten der Fürsorge: o einspringende Fürsorge: sorgende Person nimmt die Stelle der Person ein, für die sie sorgt (man springt für andere Person ein, um etw zu bewältigen, wir meinen zu wissen was dieser Person guttut, kann bis zu Entmündigung gehen. o vorausspringende Fürsorge: hilft der Person, ihre eigenen Angelegenheiten selbst wahrzunehmen. (Unterstützung, Hilfe zur Selbsthilfe.)

Soziale Arbeit - Autonomie - Sebstgesetzgebung

• Anspruch, dass der Mensch sich seines Verstandes bedienen muss (vgl. Kant: «Was ist Aufklärung? »: «Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. (…) Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ») Wir sind in der Lage uns selbst das Gesetz zu geben und müssen nicht unsere Triebe folgen. Sonst sind wir selbstschuld, es gibt nur eine Ausrede, ansonsten sind wir verpflichtet diesen zu folgen. Wir sind alle aufgefordert unser eigenes Urteil zu bilden und sollen souverän sein, solange wir nicht andere zu verletzen und die Möglichkeit haben unsere Souveränität leben zu können. • Mensch ist vernunftfähig und moralbegabt, kann über seine Triebe, Neigungen und Affekte herrschen • Mensch besitzt Souveränität über sich selbst (kategoriale Autonomie)

Soziale Arbeit - Autonomie - Selbstbestimmung

• Fähigkeit, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können anhand seiner eigenen Wünsche, Motive, Überlegungen und Gründe (ohne Einmischung von aussen) • Anerkennen als ein Gegenüber mit gleichen Rechten und gleicher Würde wie alle anderen auch • Fähigkeit zugestehen, das Leben in selbstverantworteter Weise zu gestalten • Unterteilung: o kategorial autonom: uneingeschränkte Fähigkeit zur Autonomie o graduell autonom: eingeschränkte Fähigkeit zur Autonomie (Kinder, Menschen mit Demenz, Komapatienten.) Selbstbestimmung ist die Fähigkeit unser eigenes Leben zu leben nach unseren eigenen Vorstellungen: Funktioniert nicht ganz, die Justiz/ das Recht stellen Regeln auf und können rechtliche sowie moralisch sanktioniert werden. Autonomie endet, wenn wird andere Menschen mit unserem Handeln beeinträchtigen. Man soll selbstbestimmt sein, ohne Einmischung von aussen. Autonomie muss immer im Bezug zu anderen gedacht werden, die anderen müssen als ein Gegenüber betrachtet werden mit den gleichen Rechten= Begrenzung

Soziale Arbeit - Person als moralischer Akteur

Person (entscheidend und wichtig) • Nur eine Person verfügt über kategoriale Autonomie: Bedingung dafür ist, dass sie über die uneingeschränkte Fähigkeit zur Autonomie verfügen muss. Wenn ich dazu nicht in der Lage bin, bin ich keine Person. • Moralische Fähigkeiten einer Person (vgl. Birnbacher 2011: 87ff.): o Autonomie/Selbstbestimmung o Moralfähigkeit (wann kann ich mich zurücknehmen und andere den Vortritt lassen) o Fähigkeit zur Übernahme von Verpflichtungen o Fähigkeit zur kritischen Selbstbewertung Wenn einer dieser Punkte fehlt ist ein Mensch nicht mehr ganz eine Person, • Was ist mit graduell autonomen Menschen? Welche Fähigkeiten müssen sie tatsächlich vollziehen können? Oder genügt das potenzielle Vorhandensein der Fähigkeiten?

Soziale Arbeit - Paternalismus

wenn jemand nicht mehr autonom ist

Soziale Arbeit - Paternalismus - Auffassung

gerechtfertigt zum Wohl des Anderen («zu ihrem eigenen Besten») in ihr Leben einzugreifen, es zu regeln ohne Berücksichtigung des Willens und ohne das Einverständnis der betroffenen Person Paternalistisches Handeln: entmündigendes Handeln: das Recht wird abgesprochen, selbstständig zu entscheiden und zu handeln bevormundendes Handeln: abgeschwächte Variante, für bestimmte Sachen ist jemand nicht mehr entscheidungsfähig. Gibt aber noch handlungsfähige Bereiche.

Soziale Arbeit - Paternalismus - Problematik

Wo verläuft die Grenze vom anwaltschaftlichen zum paternalistischen Handeln? Muss man individuell machen.

Soziale Arbeit - Ist Paternalismus per se «verwerflich»?

gerechtfertigter (schwacher) Paternalismus: individuelle Handlung eines Akteurs gilt als nicht substanziell freiwillig gewählt. Es würde ihrem Selbstinteresse entgegenstehen und somit ist der Eingriff legitim, man gelangt wieder zur Selbstbestimmung durch diese Handlung. (Beispiel Chinese mit Gleissucht, Um vor einem Unheil zu bewahren greift man ein.) nicht-gerechtfertigter (starker) Paternalismus: Akteur verfolgt falsche oder irratonale Ziele und muss deshalb vom Erreichen dieser Ziele abgehalten werden.

Soziale Arbeit - Entscheidungsträger

1. urteils- und entscheidungsfähig (informed consent): ist aufgeklärt und einwilligungsfähig, die Frage stellt sich wann ist die Person informiert? 2. vorübergehend nicht urteils- und entscheidungsfähig und/oder dauerhaft nicht urteils- und entscheidungsfähig 1. Mutmasslicher Wille (zu ermittelnder Wille) 2. Best-interest-Standard (im besten Interesse zum Wohle des Betroffenen)