Erziehungspsychologie

Gesellschaft und Familie, Erziehungsstile

Gesellschaft und Familie, Erziehungsstile


Fichier Détails

Cartes-fiches 46
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 27.07.2016 / 03.05.2022
Lien de web
https://card2brain.ch/box/erziehungspsychologie1
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/erziehungspsychologie1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Was beinhaltet das Strukturmodell nach Gudjohns?

  • Gesellschaftlich-historischer-sozialer Kontext
  • Institution der Erziehung (Familie, Schule)
  • Interaktion --> Erziehender und Zu-Erziehender
    • Kompetenzgefälle, Rollen
    • Erziehungshnadeln (Themen, Methoden)
    • Erziehungsziele (Werte, Normen)

Was beeinflusst Reduktion der Kinderzahl auf 10,83 Millionen Kinder?

  • Bildung der Frau
  • Gestiegene Ansprüche (Selbstverwirklichung, Kindererziehung etc.)
  • "Neue" Mutterideologie
  • Tradition
  • Öffentlich Infrastruktur (Kindergärten etc.)
  • Veringerung des materiellen und normativen Nutzen von Kindern
  • Berufstätigkeit der Frauen

Was sind ökopsychologische Merkmale zur Kontruktion von Familienformen (Petzold, Schneewind)?

  • Makrosystem
    • Eheliche oder nichteheliche Beziehung
    • Gemeinsame oder getrennte wirtschaftliche Verhältnisse
    • Zusammenleben oder getrennte Wohnungen
  • Exosystem
    • Verpflichtungen durch Verwandtscahft oder Ehe
    • Selbstständigkeit oder Abhängigkeit des Anderen
    • Kulturell/religiös gleich oder unterschiedlich ausgerichtet
  • Mesosystem
    • Mit oder ohne Kinder
    • Leibliche oder adoptierte Kinder
    • Mit eigener vs. Stiefelternschaft
  • Mikrosystem
    • Lebenstil als Single oder in Partnerschaft
    • Hetero- oder homosexuelle Beziehung
    • Dominanz einer Partners oder Gleichberechtigung

Warum sagt Hartmann "Familie ist nicht gleich Familie"?

  • Familie oder Elternhaus verweisen auf unterschidliche Lebenskonstellationen
  • Kinder haben verschiedene soziale und ethnische Herkünfte

 

  • "Familie verstanden als Lebensform von Personenberechtigten mit Kind oder Kindern, hat heute viele Gesichter: Eltern mit ein, zwei, oder emhreren Kindern, Alleinerziehende, Mehrgenerationshaushalte, homosexuelle Paare mit Kindern, sogenannte Patchwork-Familien, in denen die Eltern neue Beziehungen und auch neue Elternschaften eingegangen sind, binationale Familien, Familien, die Migrationshintergrund- oder auch Fluchterfahrungen haben, u.a Formen des Zusammenlebens."

Was sind Psychologische Merkmale von Famile nach Schneewind?

  • Abgrenzung
    • Zwei oder mehrere Personen gestalten ihr Leben raumzeitlich nach bestimmten (impliziten und expliziten Regeln)
  • Privatheit
    • Umgrenzter Lebensraum, in dem Verhaltensaustausch möglich ist
  • Dauerhaftigkeit
    • längerfristiges Zusammenleben, wechselseitige Bindung, Verpflichtung, Zielorientierung
  • Nähe
    • Realisierung körperlicher, psychischer und emotionaler Intimität

Teilweise diskutiert:

  • Wir-Orientierung: Kollektive Wirksamkeit (analog zu SWE)

Was ist Erziehung nach Brezinka und Fuhrmann?

Erziehung

"Erziehung besteht in sozialen Handlungen zwischen Personen, die sich aber von anderen Handlungen bzw. Interaktionen dadurch unterscheidet, dass sie eine bestimmte Richtung implizieren, nämlich die Absicht, bestimmte Erziehungsziele zu erreichen. Genauer: Der Begriff Erziehung bezeichnet speziell solche menschliche Handlungen, die darauf ausgerichtet sind, die psychischen Dispositionen und die psychische Entwicklung anderer Menschen dauerhaft zu fördern. Damit verbindet sich der normative mit dem empirischen Erziehungsbegriff."

 

Was beinhalten Postmoderne Erziehungsideale?

Postmoderne Erziehungsideale

  • Selbständigkeit als Erziehungsziel, dies bedarf der
  • Kompetenz zur Selbststeuerung, dies bedarf
  • stabiler Bindungsmuster in der Primärfamilie  bzw. zu den ersten Bezugspersonen

Wodurch erlangt man Erziehungskompetenz nach Schneewind?

Erziehungskompetenz

  • Elterliche Wertschätzung
  • Fordern und Grenzen setzen
  • Gewährung von Eigenständigkeit

Welche Erziehungsbegriffe gibt es?

  • Normative Erzeihungsbegriffe
    • Definition über Ziele
  • Präskriptive Erziehungsbegriffe
    • Handlungsanweisungen als Mittel zur Zielerreichung für die Praxis
  • Deskriptive Erziehungsbegriffe
    • Wertfreiheit, empirische Analysen
  • Prozessuale Erziehungsbegriffe
    • auf den Vorgang bezogen, Verhaltensänderung durch erzieherische Interaktion oder Sozialisation oder Enkulturation

 

Was versteht man unter dem Begriff Lebenslage?

  • "Der Begriff Lebenslage bezeichnet, den Spielraum, den die äußeren Umstände, dem Menschen für die Erfüllung der Grundlagen bieten ,die ihn bei der Gestaltung seiner Lebens leiten oder bei möglichst freier und tiefer Selbstbesinnung zu konsequenten Verhalten hinreichender Willensstärke leiten würde."
    • Weisser, 1978
  • Dabei definieren Ressourcen den Handlungsspielraum von Menschen, es sind vor allem ökonmoische, kulturelle und in jüngster Zeit auch soziale Ressourcen. In der Tradition der soziologischen Lebenslaufforschung wurde in zahlreichen Studien belegt, dass eine enge Verknüpfung zwischen der verfügbarkeit von Ressourcen und den Lebenschancen von Menschen gibt.
  • Die Ressourcen von Kindern sind meist über erwachsene Personen vermittelt, in der Regel sind das die Eltern, darunter fallen Einkommen, Bildungsstatus und soziale Netzwerkbezeihungen. Derart verweist das Konzept der sozialen Lage auf Dimensionen der sozialen Benachteiligung oder Priveligierung."
    • (Fuhrer)

Besteht ein Zusammenhang zwischen Armutsrisiko und Migrationshintergrund?

  • 2010: 26% der Menschen mit Migrationhintergrund sind Armutsgefährdet
  • Armutsrisiko mehr als doppelt so hoch, wie das der bevölkerung ohne Migrationshintergrund (12%). Gemäß der EU gelten Menschen als Armutgefährdet, wenn sie mit weniger als 60% des mittleren Einkommens (Midian) der gesamtbevölkerung auskommen müssen.
  • Überdurchschnittliches Armutsrisiko bei Alleinerziehenden, Schulabbrechern und Erwerbslosen
  • Jede zweite Alleinerziehende mit Migrationshintergrund ist armutsgefährdet - bei Alleinerziehenden ohne Migrationshintergrund ist es jede dritte
  • Die Armutsgefährungen von Ausländer/innen (32%) lag 2010 deutlich höher über jener von Deutschen mit Migrationshintergrund (22%)
  • Bei Zuwanderen, die im Jahr 2010 noch keine fünf Jahre in Deutschland lebten, lag die Armutsgefährdungsquote bei 32%. Bei den rund 1,2 Millionen Migranten, die vor 1971 eingewandert sind, betrug sie hingegen 18%.

Was für Auswirkungen haben Armutsrisiken nach Walper und Fuhrer?

Finazielle Belastung --> Emotionale Belastung und Problemverhalten der Kinder

Finanzielle Belastung --> Psychische Belastung der Eltern --> Spannungen in der Paarbeziehung

--> Geringere Ansprechbarkeit der Eltern, mangelnde Unterstützung und Mangelnde Supervision durch die Eltern

Welche Personen gelten als Personen mit einem Migrationshintergrund?

Als Personen mit Migrationshintergrund definiert werden: "alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der bundesrepublik Deutschalnd Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland gborenen mit zumindestens einem nach 1949 zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil"

Was spielt bei der Akkulturation von Migrationshintergründen nach Berry eine Rolle?

  • Aneignung der Kultur der Aufnahmegesellschaft
    • Wichtig: Integration, Assimilation
    • Unwichtig: Separation, Marginalisierung
  • Beibehaltung der eigenen Kultur
    • Wichtig: Integration, Seperation
    • Unwichtig: Assimilation, Marginalisierung

Was ist das Konzept der Entwicklungsaufgaben nach Havghurst?

  • Eine Entwicklungsaufgabe ist eine Aufgabe, die sich in einer bestimmten Lebensperiode des Individuums stellt. Ihre erfolgreiche Bewältigung führt zu Glück und Erfolg, während Versagen das individuum unglücklich macht, auf Ablehung der gesellschaft stößt zu Schwierigkeiten bei der bewältigung späterer Aufgaben führt.
  • Kinder benötigen Unterstützung bei der Bewältigung von (non-)normativen kritischen Lebensereignissen
  • bei der Lösung von Entwicklungsaufgaben

Was gilt für die Geburtskohorten 1984-1990 bezüglich des Wechsels einer familären Lebenslage?

Für die Geburtskohorten 1984-1990 gilt: 20% der West- und 50% der Ostdeutschen Kinder erleben mindestens einen Wechsel der familären Lebenslage.

(Alt, 2001, Fuhrer, 2005)

Was sind Scheidungsrisken nach Wild und Lorenz 2009?

Scheidungsrisiken --> Zentrale Befunde zu Trenung/Scheidung als Stressor

  • Trennung führt zu Reorganisation der Familienbeziehungen
  • Adaptionsprozesse gehen vorübergehend (ca. 2 Jahre) mit erhöhtem Risiko auch für kindliche Entwicklung einher
  • Wahrscheinlichkeit langfristiger Probleme (z.B. kindliche Verhaltensauffälligkeiten) steigt
  • bei mangelnden finaziellen & sozialen Ressourcen Armutsrisiko, Doppelbelastung von Alleinerziehenden
  • bei aanhaltenden Konflikten zwischen den leiblichen Eltern (Loyalitätskonflikte, Parentifizierung)
  • bei multiplen Transitionen (Gründung einer Stieffamilie)
  • Ziel: Co-Parenting

Was sind die Konsequenzen kritischer Lebensereignisse für Kinder und Jugendliche?

  • Krisen können aus kritischen Lebensereignissen (Erkrankung des Kindes oder eines Elternteils) oder innerfamiliären Konflikten (Trennung, Scheidung)
  • Stets sind Anpassungsleistungen erforderlich, die zumindestens vorübergehend das Erleben und Verhalten der Betroffenen beeinträchtigen können.
  • Ob eine Krise erfolgreich gemeister wird oder langfristige negative Folgen insbesondere für die Persönlichkeitsentwicklung der Betroffenen Kinder nach sich zieht, hängt jedoch wesentlich von den jeweils verfügbaren (personalen und sozialen) Ressourcen ab
  • Insgesamt sprechen Befunde für eine hohe Anpassungsfähigkeit auch und gerade bei Kindern und Jugendlichen.

Wie verläuft Erziehung in der Postmoderne?

Erziehung in der Postmoderne

  • Gewinne (Ausweitung der individuellen Selbstbestimmungs- und Selbstverwirklichungsoption), aber auch Risiken (Verlust an Sicherheit und handlungswissen)
  • Junge Menschen mit der Fähigkeit ausstatten, zukünftig mit vollkommen unverhersehbaren Lebensbedingungen und Herausforderungen fertig zu werden (Kompetenz zur Selbststeuerung)
  • Eltern (und Lehrkräfte) sind unter postmoderenen Sozialisationsbedingungen (Druck der Bildungsreform) oft mit Herausforderungen konfrontiert, die zu bewältigen, vielfach ihre Kompetenzen überfordern.

Was sind Stressoren im Rahmen des gesellschaftlichen Wandels?

  • Zunehmende "Scholarisierung" (Helsper) im Zuge der gesellschaftlichen Leistungsorientierung
    • Adoleszenz als Bildungsmoratorium, in dem das kognitive Kaital vergrößert werden soll (Zinnecker)
  • "Heute werden Jugendliche Geschlechtsreif, lange bevor sie als Erwachsene angesehen werden" (Flammer, Alsaker)

Welche Probleme entstehen in den Familien?

Probleme in Familien

  • Normative Entwicklungsaufgaben
  • Kritische Lebensereignisse
  • Daily Hassles
    • Krisen entstehen meist durch Kumulation von Ereignissen, die potentiell stressrelevant sind.

Was sind Metanalytische Befunde zu Familiären und sozialen Faktoren nach Fuhrer?

Interparentaler Konflikt - Qualität der Elternkindbeziehung d=0.62

Interparentaler Konflikt - Kindliche Verhaltensauffälligkeit d =0.32

Qualität der Eltern-Kind-Beziehung - Kindliche Verhaltensauffäligkeit d=0,46

 

Was ist d?

  • Statistische Signifikanztests reichen oft nicht aus, um die Bedeutsamkeit von Untersuchungsergebnissen beurteilen zu können.
  • Effektstärkenmaße quantifizieren die Größe von Effekten.
  • Das Differenzmaß d fokussiert Mittelwerstunterschiede und Streungen
    • d<0.20 vernachlässigbar
    • d>0.50 mittel
    • d>0.80 groß

Was ist die Spill-Over-Hypothese nach Engfer, 2002?

Spill-Over-Hypothese

  • Partnerschaftskonflikte werden auf Kinder umgelenkt (Problemkind statt eigene Probleme)
  • Konflikthafte Beziehungen las Verhaltensmodell für kindliche Konfliktlösungen
  • Partnerschaftskonflikte als Auslöser inonsistenten Erziehungsverhaltens
  • Interne und exteren Stressoren (Krankheit, Arbeitslosigkeit)

Was gilt nach § 1631 BGB?

§ 1631 BGB

Kinder sind gewaltfrei zu erziehen. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigenden Maßnahmen sind unzulässig.

Was hat Montessori in den 39er Jahren gesagt?

"Wir müssen zu dieser Entwicklung, zu dieser wunderbaren kraft die notwendige Hilfe geben. Sie verlangt Herzenswärme, sie verlangt Verstehen. Lasst uns diese Hilfe Erziehung nennen."

Was genau ist Erziehungsstilforschung (Lewin 30er Jahre)?

  • Die Erziehungsstilforschung geht von der Prämisse aus, dass jeder Lehrer bzw. jeder Erzieher einen situationsübergreifenden Erziehungsstil aufweist, also innerhalb der pädagogischen Beziehung ein konstantes Verhaltensreportoire zeigt.
  • Lewin und seine Mitarbeiter untersuchten Möglichkeiten und Grenzen der Erziehung zur Demokraie bzw. zu demokratischen Verhalten. Im Rahmen einer der bekanntesten experimentellen Studie überhaupt wurden so genannte Führungsstile und deren Konsequenzen auf eine Freizeitgruppe Jugendlicher untersucht.

Welche Führungsstile gibt es?

autoritärer Führungsstil

  • Führungsperson übernimmt die Hauptverantwortung für die Aufgabenerledigung
  • Verteilung von Teilaufgaben und bestimmung über Art und Weise der Aufgabenerledigung
  • Distanziertes Verhältnis zu den Jugendlichen

Laisser-faire Führungsstil

  • mangelnde Lenkung und Kontrolle
  • Führungsperson verhält sich passiv, lässt Jugendliche selbst die Aufaben bestimmen und Einzelaufgaben verteilen
  • Nur Eingreifen bei Problemen, wenn ausdrücklich um Hilfe gebeten wird
  • Verhältnis zu den Jugendlichen distanziert und gleichgültig

demokratischer Führungsstil

  • basiert auf kooperativen Vorgehen
  • Fürhungsperson und Jugendliche besprechen Aufgabe gemeinsam und legen diesbezüglich Teilziele fest
  • Führungsperson gibt Hilfestellungen ohne den Jugendlichen die Verantwortung aus der Hand zu nehmen
  • Verhältnis zu den Jugendlichen ist freundschaftliich und gleichberechtigt

Wie sieht das Dimensionskonzept von Tausch und Tausch aus?

  • Achtung - positive Zuwendung
  • Einfühlendes nicht-bewertendes Verhalten
  • Aufrichtigkeit-Echtheit
  • Nicht-dirigierende förderliche Aktivität

Wie sehen Erziehungstile aktuell aus nach Krohne und Hock?

Erzeihungstill bezeichnet eine Klasse theoretischer Konstruktionen, mit denen interindividuell variable, aber intraindividuell vergleichweise stabile Tendenzen von Eltern beschrieben werden, in erziehungsthematischen Situationen mit spezifischen kindbezogenen Verhaltensweisen (als Erziehungspraktiken) zu reagieren.

Krohne und Hock 1994

Was beinhaltet die klassische Berkeley-Studie?

  • Zusammenhänge der Verhaltensmuster von Eltern und Kindern (Längsschnitt, Beobachtungen, Interviews)
  • Vier Aspekte elterlichen Verhaltens resultieren
  • Kontrolle
    • elterliche Bemühungen, kindliches Verhalten zu beeinflussen, Internalisierung elterlicher Standards fördern
  • Anforderungen an die Reife
    • Erwartungen hohen sozialen, emotionalen und intellektuellen Leistungsnieveaus
  • Klarheit der Eltern-Kind-Kommunikation
    • Gehorsam durch Argumente, kindliche Meinungen und Gefühle werden kooperativ und partnerschaftlich berücksichtigt
  • Zuwendung
    • Wärme und Anteilnahme

Was ist der PAQ (Parental Authority Questionaire) von Buri 1991?

  • Buri (1991) folgte der Tradition Baumrinds
  • Der PAQ hat demnach drei Subskalen: permissiv, autoriär, autoritativ
  • Der PAQ (Parental Authority Questionnaire) misst vom Standpunkt des Kindes oder Erwachsenen (jeglichen Alters) das elterliche Erziehungs- und Sorgerecht oder disziplinarische Praktiken. Erfragt werden jeweils Mutter und Vater.
  • 5-stufige Skala (1=widerspreche nachdrücklich, 5=stimme nachdrücklich zu)

Was sind Beispielitems für den PAQ?

  • Meine Mutter hat immer Kompromissbereitschaft gefördert, sooft ich glaubte, dass Familienregeln und Einschränkungen unangemessen seien.
  • Meine Mutter hat immer geglaubt, dass ihre Kinder die Freiheit  brauchen, sich ihre eigene Meinung zu bilden, und zu tun, was sie wollen, selbst wenn dies nicht mit dem übereinstimmt, was ihre Eltern sich wünschen.
  • Während ich erwachsen wurde, erlaubte meine Mutter mir nie, eine Entscheidung, die sie getroffen hatte, in Frage zu stellen.
  • Während ich aufwuchs, beeinflusste meine Mutter die Handlungen und Entscheidungen der Kinder im Familienkreis durch Argumentation und Disziplin.
  • Meine Mutter hat immer geglaubt, dass Eltern mehr Zwang ausüben sollten, damit ihre Kinder sich so benehmen, wie es von ihnen erwartet wird.
  • Während ich erwachsen wurde, glaubte meine Mutter nicht, dass ich Verhaltensregeln und Bestimmungen einhalten müsste, nur weil jemand sie aufgestellt hat, der etwas zu sagen hat.

Was sind die Ergebnisse des PAQ?

  • Eltern von reifen und kompetenten Kindern
    • autoritative Muster
  • Eltern von mäßig selbstbewussten und zurückgezogenen Kindern
    • autoritäre Muster
    • Disziplin durch Zwang, weniger Klarheit in Kommunikation, weniger emotionale Zuwendung
  • Eltern der am wenigsten reifen Kinder
    • permissive Muster
    • zwar hohe emotionale Zuwendung, aber wenig Anforderungen an die Reife und Klarheit der Kommunikation

Was ist das 2-dimensionale Komzept der Reanalyse und welche 4 elterlichen Erzeihungsmuster ergeben sich daraus?

  • Autoritär
    • Fordernd und Kontrollierend - Ablehnend, wenig sensibel, elternzentriert
      • Autoritär, machtbetont
  • Permissiv
    • keine Anforderungen, geringe Kontrolle - Akzeptierend, sensibel, Kindzentriert
      • Permissiv, nachgebend
  • Autoritativ
    • Fordernd, kontrollierend - Akzeptierend, sensibel, kindzentriert
      • Autoritativ, kommutuativ
  • Vernachlässigend
    • Keine Anforderungen, geringe Kontrolle - Ablehnend, wenig sensibel, elternzentriert
      • Vernachlässigend, gleichgültig, unbeteiligt

Was sind Zusammenfassend die Ergebnisse der Erziehungsforschung?

  • Ergebnisse der Erziehungsforschung (Steinberg) belegen für unterschiedliche "outcomes" (Selbstwertgefühl, Soziale Kompetenz, Schuleistungen etc.) konsistent
    • klare Vorteile für Heranwachsende "autoritativer" Eltern
    • klare Nachteile für Heranwachsende aus "vernachlässigten Elternhäusern"

Was sind die Dimensionen elterlicher Kontrolle nach Barber und Fuhrer?

  • Emotionale Unterstützung: Feinfühligkeit
    • höchster prädiktiver Wert für positive, entwicklungsfördernde Outcomes
  • Verhaltenkontrolle: Regulation durch konsistente Disziplinierung
    • Geringer grad an externalisierten Problemlagen
  • Psychologische Kontrolle: Regulation durch Liebesentzug oder Auslösung von Schuldgefühlen
    • Hoher grad an internalisierten Problemlagen

Was sind Kindliche Bedürfnisse in Erwachsenen-Kind-Interaktionen nach der Self-System-Theory?

  • Kompetenzerleben
  • Autonomie
  • Soziale Integriertheit
  • Wertschätzung

 

  • Kinder bevorzugen Interaktionsräume mit Erwachsenen, in denen diese Bedürfnisse erfüllt werden.
  • Kinder benötigen Handlungswissen und -kompetenzen, um zu erreichen, dass ihre Bedürfnislagen auch erfüllt werden.

Wie funkitoniert Direkte Förderung aus der Perspektive der Selbstbestimmungshteorie nach Deci und Ryan?

  • Befriedigung psychologischer Grundbedürfnisse nach Kompetenz- und Autonomierleben sowie sozialer Eingebundenheit muss gewähleistet sein.
  • Zentrale Kontextdimensionen sind entsprechend:
    • Autonomieunterstützung und Verzicht auf Kontrolle
    • Strukturgebung
    • Elterliche Responsivität
  • "Es geht darum, dem Kind einen verlässlichen Rahmen zu bieten und es aufbauend auf einer vertrauenvollen Beziehung zur Eigeninitivative zu ermutigen, seine Perspektive und Gefühle anzuerkennen, ihm bedeutsame Wahlmöglichkeiten zu eröffnen und es bei der Bewältigung von Misserfolgen emotional zu unterstützen." (Wild & Lorenz)
  • Autonomieunterstützende Hilfen beim Lernen führen zu selbstbestimmteren Formen der Lernmotivation.
  • Kinder von autonomieunterstützenden und emotional zugewandten Eltern werden von Eltern und Lehrern als kompetenter und leistungsfähiger eingeschätzt und sie berichten ein höheres subjektives Wohlbefinden.

Was versteht man unter "Helicopter Parenting Scale" (HPS) von LeMoyne und Buchanan?

  • Meine Eltern haben mich, als ich heranwuchs, bei jeder Bewegung überwacht.
  • Ich empfand manchaml, dass meine Eltern nicht glaubten, ich könnte meine eigenen Entscheidungen treffen.
  • Meine Eltern ließen mir freie Hand.
  • Es war sehr wichtig für meine Eltern, dass ich niemals im Leben scheitere.
  • Meine Eltern haben keine Angst davor gehabt, mich im Leben straucheln zu lassen.
  • Meine Eltern haben oft eingegriffen, um Probleme des Lebens für mich zu lösen.
  • Beim Heranwachsen glaubte ich manchmal, dass ich das Projekt meiner Eltern war.
  • Meine Eltern haben sich immer sehr bei dem, was ich tat eingemischt.
  • Ich vertraue dem Urteil meiner Eltern mehr als meinem eigenem.
  • Ich spreche selten mit meinen Eltern, bevor ich Entscheidungen treffe.

Was ist nach Schneewind Erziehungskompetenz?

Erzeihungskompetenz durch:

  • Elterliche Wertschätzung
  • Fordern und Grenzen setzen
  • Gewährung von Eigenständigkeit

--> Freiheit in Grenzen