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Kartei Details

Karten 24
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 29.05.2015 / 30.05.2015
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Was versteht man unter Erziehung?

Erziehung ist ein beabsichtigtes Handeln, welches bestimmte Lernprozesse bewusst und absichtlich herbeiführen und unterstützen will.

Ziel ist es, relativ dauerhafte Veränderungen des Verhaltens und Erlebens herbeizuführen.

Erziehungsmerkmale

Erziehung ist:

Beabsichtigte Lernhilfe
Zielgerichtet
Gegenseitige Steuerung und Beeinflussung
Soziales Handeln

Typologie bedeutet:

Erzieherverhalten ist aufgrund eines Merkmals zusammengefasst.

Drei Erziehungsstiele nach Kurt Lewin

Autoritärer

Demokratischer

Laissez-faire-Führungsstiel

Autoritärer Erziehungsstiel

  • Strikter Gehorsam wird gefordert.
  • Erzieher ist mächtiger und hat das Recht zu bestimmen.
  • Geringschätzung, verständnislos, auch unpersönlich.
  • Befehle, Kommandos – eingreifen des Erziehers.
  • Lob und Tadel meist persönlich gehalten, auf Person bezogen.

Demokratischer Erziehungsstiel

  • Hoher Wertschätzung und Verstehen.
  • Überblick über Gesamttätigkeit und Ziel.
  • Alle wichtigen Entscheide werden in der Gruppe diskutiert.
  • Ge,- Verbote werden vom Leiter sachlich begründet.
  • Lob und Tadel ist objektiv orientiert. Sachbezogen.
  • Mehrere Lösungsmöglichkeiten vorschlagen, Entscheidung liegt bei den Kindern.
  • Persönliche Gespräche mit Kindern über ihre Probleme.

Laissez-faire-Führungsstiel

Erzieher verhält sich Passiv.

Minimale Vorgaben.
Bietet unterschiedliche Materialien an.
Völlige Freiheit hinsichtlich Aktivitäten und Entscheidungen.
Nur auf ausdrückliches Verlangen erhalten sie Informationen vom Erzieher.
Arbeitsprodukte werden weder vom Erzieher provoziert noch qualifiziert.
Arbeitsergebnisse werden kaum bewertet.
Beziehungsverhältnis zu Gruppenmitgliedern - neutral.

Autoritativer Erziehungsstiel

Hohe Wertschätzung.
Vorgabe fester Regeln.
Hohe aber realistische Erwartungen und Forderungen.
Unterstützung des Autonomiebestrebens.

Erwies sich als sehr Förderlich hinsichtlich der Entwicklung des Kindes.
Klare Standarts und Regeln – verlangen deren Einhalt.
Erzieherische Einwirkung ist begründbar und notwendig für Wohlergehen, Abwendung von Schaden, Förderung und Entfaltung der Persönlichkeit des Erziehenden.
Akzeptieren Kinder als ernstzunehmende Gesprächspartner.
Klare Grenzen

Das dimensionsorientierte Konzept nach Tausch/Tausch

Eine Dimension ist eine Zusammenfassung ähnlicher, einander entsprechender Haltungen, Verhaltens-und Handlungsweisen, die Mithilfe von Skalen gemessen werden.

Die 4 Dimensionen werden näher definiert duch Skalen von 1-5.

4 Dimensionen

Missachtung – Kälte – Härte / Achtung – Wärme – Rücksichtsnahme

Kein Verstehen / Vollständiges Verstehen

Fassadenhaftigkeit / Echtheit

Keine fördernden nicht dirigierende Tätigkeiten / Viele fördernde nicht dirigierende Tätigkeiten.

Missachtung – Kälte – Härte / Achtung – Wärme – Rücksichtsnahme

Gefühlsmässige Grundhaltung und Einstellung des Erziehers gegenüber dem zu Erziehenden.

Achtung – Wärme – Rücksichtsnahme = Wertschätzung

Kein Verstehen / Vollständiges Verstehen

Einfühlen in die Innere Welt des Anderen.

Fassadenhaftigkeit / Echtheit

Echtheit = erzieherische Grundhaltung und Einstellung dem Erziehenden gegenüber aufrichtig und sein Verhalten mit seinen Einstellungen übereinstimmt.

Keine fördernden nicht dirigierende Tätigkeiten / Viele fördernde nicht dirigierende Tätigkeiten.

Alle Tätigkeiten und Aktivitäten, die der Wertschätzung, dem Verstehen und der Echtheit entsprechen.

Erziehungsmassnahmen Definition

Alle Handlungen des Erziehers, mit denen er versucht, das Verhalten des zu Erziehenden relativ dauerhaft dahingehend zu verändern, dass es einen gesetzten Erziehungszielen entspricht.

Unterstützende Erziehungsmassnahmen

Unterstützend wirken Lob und Belohnung

Gegenwirkende Massnahmen

Sind Strafe und Bestrafung

Wiedergutmachung und sachliche Folge

Belohnung erster Art (Unterstützende Erziehungsmassnahmen)

Darbieten einer angenehmen Verhaltenskonsequenz

Bsp: Weil Fritz beim Abwaschen geholfen hat, kriegt er nach beendigung ein Sugus.

Belohnung zweiter Art (Unterstützende Erziehungsmassnahmen)

Beenden eines unangenehmen Zustandes oder die Verhinderung eines solchen.

Bsp: Weil Fritz beim Abwaschen half, muss er am Nachmittag nicht den Hof Putzen.

Bestrafung erster Art (Gegenwirkende Massnahmen)

Darbieten einer unangenehmen Verhaltenskonsequenz.

Bsp: Hat Hausaufgaben nicht gemacht, Lehrer gibt Strafaufgaben.

 

Bestrafung zweiter Art (Gegenwirkende Massnahmen)

Beseitigen einer angenehmen Konsequenz

Bsp: Wurde beim Rauchen erwischt, darf für eine Zeit den Computer nicht benutzen.

Folgen von Strafen

  • Weniger Selbstwertgefühl
  • Rebellisches Kind, Wiederstand
  • Verhaltensänderungen
  • Angst
  • Einschränkungen der eig. Persönlichkeit
  • Trauma
  • Körperliche Schäden

Die Wiedergutmachung als Alternative

Kind schüttet Becher aus. Muss Wasser wieder aufputzen.

Beschädigt etwas, mit eingenem Geld bezahlen.

Sachliche Folge

Logische Folge
Das Zimmer wird von Putzfrau nur geputzt, wenn aufgeräumt ist.

Natürliche Folge
Findet in ihrem Zimmer die nötigen Unterlagen nicht mehr, weil sie nicht aufgeräumt hat.