Epochalstile der Filmgeschichte
Epochalstile der Filmgeschichte
Epochalstile der Filmgeschichte
Kartei Details
Karten | 78 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Philosophie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 12.07.2015 / 30.08.2016 |
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Assemblage
- Kunst der Sinnkonstruktion durch Gestaltung von Bezügen zwischen Bild- und Toninformationen, die an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen sein können. - Keutzer
Continuity Editing - Transparenz des Continuity-Style
Parallelmontage
erzeugt den Eindruck einer Gleichzeitigkeit des Geschehens, auch wenn die Einstellungen an verschiedenen Orten gedreht wurden
Continuity Editing - Transparenz des Continuity-Style
Konvergenzmontage
zwei parallel ablaufende Handlungen überschneiden sich. Sie zielt auf ein Zusammentreffen der beiden Handlungsstränge und erzeugt dadurch eine Spannung.
Last Minute Rescue
- verdeutlicht das Potential der Parallelmontage und des Cross-Cutting.
- Sequenz beginnt mit einem Establishing Shot
- Dialoge werden im Schuss-Gegenschuss-Verfahren aufgelöst
Match Cut
Die Verbindung zweier zeitlich und/oder räumlich separierter Einstellungen durch die Inszenierung analoger Elemente innerhalb der Bildkader
Jump Cut
Anschlüsse zwischen zwei Einstellungen, die deren räumlichezeitliche Kontinuität bewusst aufbrechen
Ellipsen
Das Publikum ergänzt diese fehlenden Teile und die damit verbundenen Ort- und Zeitsprünge auf Grund seiner medialen Vorkenntnisse
Montagesequenz
- eine Sequenz die aus vielen Ellipsen besteht
- rafft große zeitliche Abläufe an verschiedenen Orten und erzähl- und darstellungökonomisch Sachverhalte auf den Punkt zu bringen
Kuleschw-Effekt
- Lew Kuleschow versuchte in einem Experiment die Variabilität der emotionalen Wirkung und des inhaltlichen Potentials einer einzelnen Filmeinstellung in Abhängigkeit von ihrem montagebedingten Kontext nachzuweisen
- kombinierte die Aufnahme eines ausdruckslosen Schauspielers wechselweise mit einem Sarg, einem Teller Supe und einem Kind, um die unterschiedlichen, emoionalen Reaktionen des Publikums zu testen
Kinoglaz - Kameraauge (Dziga Vertov)
- Montage umfasst alle Prozesse der filmischen Gestaltung und nicht nur die Arbeit am Schneidetisch
- Die Kamera als Kinoauge, das vollständiger als das menschliche Auge ist
Fünf Arten der Montage nach Eisenstein
- Metrische Montage - Ein rein temporales Maß/Schnitt als Takt
- Rhytmische Montage - Zusammenspiel der filmischen Elemente/ Tempovariationen
- Tonale Montage - Umfasst Beleuchtung, Optik und Konturen
- Melodische Montage - Einstellungen lassen sich wie die Partitur eines Musikstücks lesen
Kollisionsmontage
- Montage als intelektuelles Potential - Sergej Eisenstein
- Betont die Differenz der Einstellungen
- In der Kollision der disparaten Einstellungen ergibt sich eine neue Einheit, die für die Zuschauer einen weiteren Zusammenhang eröffnet
Fritz Lang
- einflussreichster deutscher Regisseur der Filmgeschichte
- Werke: Metropolis und Eine Stadt sucht den Mörder
Prämissen eines Auteurs nach Andrew Sarris
- Technisches Talent
- ausgeprägte filmische Handschrift
- erkennbare Spannung zwischen der Persönlichkeit des Regisseurs und seinem Material
Vision du Monde
- Die spezifische Weltsicht und das künstlerische Selbstverständnis eines Regisseurs
- Kühler, kritischer Blick
- Verzicht auf Sentimentalitäten
- Zugleich ein aufmerksamer beobachter und innovativer Erfinder von filmischen Formen
Stilistische Besonderheiten
- Interessiert sich für die Erschaffung eigenständiger filmischer Welten, behielt aber dennoch die gesellschaftlichen Zusammenhänge stets im Auge
- Nutzte gegenstände als dramatische Bedeutungsträger
- Neuigkeitswert der in den deutschen Stummfilmen entworfenen Welter, später reduzierte kritische Bezüge zur US-Amerikanischen Gegenwart
Keutzer - Architektur
Oberbegriff zur Bezeichnung aller von Menschen geschaffenen Raumformen. - erscheint häufig als Gegensatz zum Begriff der Naturräume
Keutzer - Baustil
Summe der Gestaltungsstrategien architektonischer Ensembles, die alle Stufen der Konstruktion und Raumwirkung von der Bauweise und den zum Bau verwendeten Materialien bis hin zu den Proportionen der einzelnen architektonischen Bestandteile und dem Volumen des gesamten Gebäudes erfasssen
Ornament der Masse vs. Urbane Utopie
- Fritz lang wurde von der New Yorker Skyline inspiriert
- Aufwändigste Film der Weimarer Republik, die Dreharbeiten dauerten 1 Jahr
- Komplexität der Inszenierung vs. Sentimentalität der Handlung
Profilmischer Raum
- Physikalischer Raum vor der Kamera, der in der Filmaufnahme abgebildert wird und dem Begriff des Drehorts aus der Filmpraxis entspricht
- Unterscheidung zwischen Originalschauplätzen und Studio-Sets
Filmische Raumillusion - Bildraum
- Verhältnis zwischen den Gegenständen im Bildfeld, durch das sich die Tiefenwirkung ausprägt
Filmische Raumillusion - Architekturraum
- bestimmt die Anordnungen innerhalb dessen als architektonische Ensembles
Filmische Raumillusion - Filmischer Raum
- umfasst die gesamte Topografie der erzählerischen Welt
- Geht in der Regel über die im Film montierten Raumfragmente hinaus und entsteht erst als mentales Konstrukt im Geiste der Zuschauer
Kontinuierliche Vermischung der Genres
- können neue anfangs konträre Konzepte wie die Tragikomödie hervorbringen
- Stilformen können wir im Fall des Film Noir zum eigenen Genre werden
Neuer Deutscher Film
- Epochalstil von 1960ern bis 1980er
- Abgrenzung vom Kino der UFA-Generation
- Übertragung der Auteur-Politik ohne deren Leidenschaft und Stilbewusstsein, dafür umso engagierter
Alfred Hitchcock
- definierte mit seinen Arbeiten das Genre des Thrillers und das Kino als audiovisuelle Kunstform
- Wurde von der Nouvelle Vague in den 1950ern als Auteur innerhalb des Hollywood-Systems entdeckt und gefeiert
Individualstil - David Bordwell
Erst im Stil konkretisiert sich das Erzählen durch den systematischen Einsatz der spezifischen Ausdrucksmittel eines Mediums
Dramaturgie
- Literarische Tradition eines Erzählers
- Theater-Tradition - Dialog und Arbeit der Schauspieler
- Filmisches Drehbuch - Gliederung in Szenen und Akte
- Entwicklungsstufen: Exposé - Treatment - Drehbuch mit Dialogen und Handlungsanweisungen
- Storyboards - visuelle Skizzierung der späteren Kameraeinstellungen
Ebene der Rezeption / Kognitive Wahrnehmung:
- Gestaltung der einzelnen Einstellung - Stil und ästhetische Entscheidungen
- Verständnis des Plots - Erzählerische Informationen / Arrangement durch die Montage
- Makrostruktur der Story - mentale Zusammensetzung der einzelnen Informationen des Plots zu einer zusammenhängenden Geschichte
Plot
- Wie wird erzählt?
- Verdichtet das in der Story erzählte auf die wesentlichen Momente
Story
- Was wird erzählt?
- Situation und Zeit, in der eine Geschichte spielt
- Konstellation der Figuren und deren Charakterisierung
- Entwicklung der Geschichte mit ihren Konflikten und ihrer lösung
Plot Driven
Film setzt auf die Handlung
Character Driven
Film setzt auf die Charaktere
Aristoteles - Plot Points
Peripetie - der Umschlag dessen, was erreicht werden soll, in sein Gegenteil
Anagnorisis / Erkenntnis - ein Umschlag von Unkenntnis in Kenntnis mit der folge, dass Freundschaft oder Feindschaft eintritt
Strukturmerkmale 1. Akt
Exposition / Setup
- Einführung in die Geschichte, Figuren, Konflikte
2. Akt Konflikt und Entwicklung
- Bordwell: Complicating the Action und Development
- Wendepunkte für Zuspitzung des Konfliktes
- Spannungssteigerungen durch Verzögerungen
3. Akt Climax / Auflösung
Geschlossene Form - alle notwendigen Informationen für die Lösung des Konflikts werden bereitgestellt
Offene Form - artikuliert eine deutliche Skepsis gegenüber Archeplots, Tendenz zum episodischen
Musikalische Erzeugung von Emotionen
Charakterisierung der Protagonisten - Leitmotiv
Repräsentation von inneren Zuständen und Erinnerungen
Emotionale Steuerung - Beeinflussung der Affekte
Strukturierung - stellt inhaltliche Bezüge her
Kommentierung - beispielsweise durch einen kontrapunktischen Einsatz