Epochalstile der Filmgeschichte

Epochalstile der Filmgeschichte

Epochalstile der Filmgeschichte

Maikel Boerebach

Maikel Boerebach

Kartei Details

Karten 78
Sprache Deutsch
Kategorie Philosophie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 12.07.2015 / 30.08.2016
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Filmtheoretische Ansätze

Merkmale des Formalismus

  • Film als Konstruktion und Repräsentation
  • Betonen die Künstlichkeit des Kinos
  • Diese Position findet sich bei Sergej Eisenstein und Rudolf Arnheim wieder

 

Filmtheoretische Ansätze

Merkmale des Realismus

  • Film ermöglicht den Durchblick auf eine nicht-mediale Wirklichkeit
  • Transparenz des filmischen Mediums
  • Ontologischer Realismus, vertreten unter anderem von André Bazin und Siegfried Kracauer

Bereiche der Filmwissenschaft

  • Filmanalyse
  • Filmgeschichte
  • Filmtheorie
  • Individual- und Epocahlstile
  • Genretheorien
  • Nationale Kinematographien
  • Film und andere Künste

Thomas Elsaesser über

Alfred Hitchcock - Rear Window

  • Film ist ein Testfall der Filmtheorie
  • grundlegende Betrachtersituation des klassischen Kino figurativ nachgestellt

Bordwell über filmtheoretische Ansätze

Neoformalistische Ansätze, die eine Abkehr von den "Grand Theories" zu Gunsten der konkreten Analyse fordern

Filmtheoretische Ansätze

Fenster:

  • findet in realistischen Filmtheorien Verwendung
  • Fenster steht im Zeichen der Transparenz
  • Unverstellter Blick auf die Wirklichkeit?

Filmtheoretische Ansätze

Rahmen:

  • wird mit der Komposition des Bildes assoziiert
  • bietet arrangierte Perspektive
  • korrespondiert mit konstruktivistischen Theorien

Geschlossene Form (Elsaesser)

Die Welt des Films schließt sich selbst, weist nirgends über sich hinaus auf ein Außerhalb, während der Film in der offenen Form ständig über sich hinaus in die nicht-diegetische Welt reicht

Offene Form (Elsaesser)

Die offene Form bietet einen Ausschnitt aus einer Realität, die unabhängig von der Kamera zu existieren scheint

Fiktion:

  • Gattung des Spielfilms
  • kann auf realen Ereignissen basieren, zeigt aber eine für die Kamera inszenierte Handlung

Nicht-Fiktion

  • Dokumentarfilm
  • Authentizitätssignale
  • Unscharfe Bilder
  • unruhige Handkamera
  • Blicke in die Kamera
  • Bildsprünge
  • unausgewogenes Licht

Gattungen

  • Bezeichnet einen Modus des Erzählens und eine historisch-pragmatisch enstandene Produktgruppe

Genres

  • Klassifikation von Filmen auf Grund thematischer, topologischer, ikonografischer, dramaturgischer oder narrativer Merkmale

Bill Nichols - Paradigmen des Dokumentarfilms

  1. Expositorischer Modus
  2. Poetischer Modus
  3. Beobachtender Modus
  4. Partizipatorischer Modus
  5. Selbstreflexiver Modus
  6. Performativer Modus

Animationsfilm

  • abgeleitet von Animare
  • besteht aus einzelnen Bildern, die den Eindruck vo Bewegung schaffen

Epochalstile

  • umfasst länderspezifische und Zeitstile
  • Stil bestimmt Produktionsentscheidungen und zugleich das implizite filmisch-ästhetische Wissen der Zuschauer

Film- als Stilgeschichte

  • Leitet sich von stilus (Stift) ab
  • jeder Stil spiegelt eine Zeitstimmung und eine Lebensauffassung
  • Stil als ästhetisches System

Stil nach Jörg Schweinitz

Stil entsteht durch die Auswahl und Akzentuierung bestimmter Ausdrucksformn aus der Fülle der möglichen Spielarten.

David Bordwell - History of Film Style

  • spezifisches Thema der Filmwissenschaft
  • Grundlegende Frage:
  • Why does art have a history?
  • Style -> a films systematic and significant use of technique of the medium
  • Stilgeschichte als "the effort to identify and explain pattterns of stylistic continuity and change
  • Individualstile -> Der Stil eines einzelnen Regisseurs, der/de eine eigene filmische Handschrift aufweist

Expressionismus

  • Bezieht sich auf ein filmisches Stilvokabular zwischen 1919 und 1926
  • wesentlich geprägt durch den Film Das Cabinet des Dr. Caligari(1919)
  • Verbindung von Abstraktion und und intensiver Expression
  • wendet sich gegen den Abbildcharakter des Naturalismus und die Psychologie

Expressionismus

Tom Gunning - Cinema of Attraction

  • Unterscheidung zwischen  primitive cinema der 1890er und narrative cinema ab 1906
  • geht um historische Kategorie der filmischen Praxis und nicht um eine allumfassende Filmtheorie

Merkmale Cinema of Attraction

  1. Beruft sich auf die Eigenschaft etwas zu zeigen
  2. Es handelt sich um ein exhibitionistisches, offensiv ausstellendes und kein voyeuristisches, heimlich beobachtendes Kino
  3. Kontaktaufnahme mit dem Publikum durch direkte Blicke in die Kamera

Gunning über Méliès und Lumière

  • Kino weniger als eine Form des Geschichtenerzählens betrachten, abr als Präsentation einer Serie von Ansichten
  • Faszination für Zuschauer liegt in Exotik und illusionistischen Kraft

Einstellungsgrößen

Weit/ Panorama/ Extreme Long Shot

weiträumige Landschaft in der ein Mensch verschwindend klein erscheint

Einstellungsgrößen - Totale / Long Shot

Handlungsraum, in dem der Mensch untergeordnet erscheint, präsentiert vor einer Aktion den Rahmen der Szenerie

Einstellungsgrößen - Halbtotale / Medium Long Shot

Die menschliche Figur ist von Kopf bis Fuß zu sehen. Die Einstellung eignet sich gut für mehrere Personen

Einstellungsgrößen - Amerikanische Einstellung

zeigt Protagonisten bis zum Revolvergurt (Western)

Einstellungsgrößen - Halbnah / Medium shot

Menschen von der Hüfte an aufwärts, ermöglicht noch Aussage über unmittelbare Umgebung

Einstellungsgrößen - Nah / Medium Close Up

Der Mensch wird vom Kopf bis zur Mitte des Oberkörpers gezeigt. Mimische und gestische Elemente stehen im Vordergrund

Großaufnahme / Close-Up

  • konzentriert den Blick ader Zuschauer ganz nah auf den Kopf

Detail / Extreme Close-Up

  • konzentriert sich ganz auf einen Teil des Gesichts, einen bestimmten Bildausschnitt oder einen Gegenstand

Aufsicht / High Angle

Blick von einem erhöhten Standpunkt auf das Geschehen

Untersicht / Low Angle

  • Die Einstellung wird von unten aufgenommen
  • werden häufig musikalisch untermalt

Begriffe der Filmanalyse

Montage / Schnitt

  1. Begriffe der Filmanalyse
  2. Continuity Editing
  3. Kuleschow-Effekt/ Russischer Formalismus
  4. Dziga Vertov und das Auge der Kamera / Russischer Formalismus 2
  5. Sergej Eisenstein / Russischer Formalismus 3

Schnitt / Cutting

  • bezeichnet lediglich die technische Kategorie

Editing / Montage

  • bezeichnet die künstlerische Kategorie, die auf einem ästhetischen Konzept aufbaut

Montage

  • gewann in den 1920ern durch Sergej Eisenstein, Dziga Vertov und Vsevolod Pudovkin an Bedeutung

Szene / Shot

  • Begriff stammt aus dem Theater
  • Bezeichnet eine Einheit von Raum, Zeit, Handlung und handelnden Personen

Sequenz

  • benennt unspezifisch einen gedanklichen und/oder formalen Kontext
  • kann auch durch ästhetische oder motivische Analogien zusammengehalten werden

Découpage

  • Akt des Fragmentierens einer Szene durch den Schnitt
  • Anfangs meistens Aufnahme eines Master Shot in der Totalen, danach einzelne Akzente in Nah- und Großaufnahmen