Entwurf mechatronischer Systeme
Entw. mech Syst. Lehrveranstaltung der TU Dresden Studiengang Maschinenbau -> Dies sind keine offiziellen Fragen! Die Fragen habe ich mir während meiner Prüfungsvorbereitung aus den Vorlesungsmitschriften und Folien generiert
Entw. mech Syst. Lehrveranstaltung der TU Dresden Studiengang Maschinenbau -> Dies sind keine offiziellen Fragen! Die Fragen habe ich mir während meiner Prüfungsvorbereitung aus den Vorlesungsmitschriften und Folien generiert
Kartei Details
Karten | 49 |
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Lernende | 21 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Technik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 29.01.2015 / 08.02.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/entwurf_mechatronischer_systeme
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1.) Definiere Mechatronik
Mechatronik stellt eine interdisziplinäre Fächerkombination dar, welche Hauptsächlich aus den drei Fachbereichen Mechanik, Informatik und Elektrotechnik besteht.
Im Vordergrund der Mechatronik steht die Ergänzung und Erweiterung mechanischer Systeme durch Sensoren und Mikrorechner zur Realisierung teilintelligenter Produkte und Systeme.
3.) Welche Flussgrößen können in Systemen auftreten?
Stofffluss
Energiefluss
Informationsfluss
5.) Nenne Eigenschaften von mechatronischen Systemen.
- (Teil- ) Funktionen können in Software realisiert werden
- höhere Flexibilität
- höhere Parameter- und Variantenvielfalt im vgl. zu mechanischen Systemen
- Funktionsupdate im Feld ( beim Kunden, weltweit )
- neue Funktionsmöglichkeiten ( Regelung, Steuerung, ...)
- Hohe Präzision von geregelten Systemen
- geringer Einflussder Alterung ( kann durch Software ausgeglichen werden)
- Genauigkeit bei der Fertigung durch Sensoreinsatz und Rückführungen
- (Teilweise)Verringerung der Systemkomplexität
- Ersetzen komplexer mechanischer Konstruktionen durch Sensor-Verarbeitung-Aktor – Ketten
- Fehlererkennung erschwert
- Trennung Energie/Information (Daten)
- Einfache Mensch-Maschine-Schnittstellen
6.) Definiere Echtzeit
- Unterscheide HARTE und WEICHE Echtzeit
Reaktion auf äußeres (unvorhergesehenes) Ereignis muss in vorgegebener Zeit erfolgen
HARTE Echtzeit:
kritische Folgen bei Nichteinhaltung (z.B.: Airbag, ...)
WEICHE Echtzeit
Nichteinhaltung führt nicht sofort zu kritischen Folgen (z.B.: Mediensystem im Kfz, ...)
8.) Definiere markante Schnittstellen zwischen den Entwurfsschritten
- Analyse
- Design
- Implementierung
- Applikation
- Test
9.) Nenne verschiendene Vorgehensmodelle.
Wasserfallmodell
V- Modell
Spiralmodell
10.) Welche Festlegungen werden mit den Anwenden eines Vorgehensmodell getroffen?
- Ein Prozessmodell definiert den organisatorischen Rahmen für komplexe Entwurfsprozesse
- Festlegungen:
- zu durchlaufende Prozessschritte
- dabei durchgeführte Aktivitäten
- Definition von Teilprodukten und Abnahmekriterien
- Anzuwendende Standards in der Entwicklung
- Richtlinien
- Rollenmodelle ( Aufgaben die von Mitarbeitern erfüllt werden müssen)
- Einzusetzende Methoden und Werkzeuge
12.) Definiere Anforderung
... ist eine Bedingung oder Eigenschaft, die ein System oder eine Person benötigt, um ein Problem zu lösen oder ein Ziel zu erreichen
...ist eine Bedingung oder Eigenschaft, die ein System oder eine Systemkomponente aufweisen muss, um einen Vertrag zu erfüllen oder einem Standard, einer Spezifikation oder einem anderen formell auferlegten Dokumente zu genügen.
...ist eine dokumentierte Repräsentation einer Bedingung oder Eigenschaft wie oben definiert.
14.) Definiere funktionale Anforderung und Nenne ein Beispiel
... definiert eine vom System bzw. von einer Systemkomponente bereitzustellende Funktion oder einen bereitzustellenden Service. Als Benutzeranforderung kann eine funktionale Anforderung kann sehr allgemein beschrieben sein. Als Bestandteil einer Spezifikation beschreibt eine funktionale Anforderung detailliert Eingaben und Ausgaben sowie bekannte Ausnahmen.
Bsp.: funktionale Anforderung an das Gebäudesicherheitssystem
Stellt ein Glasbruchsensor fest, dass eine Glasscheibe beschädigt wurde, muss das System den Sicherheitsdienst benachrichtigen.
15.) Nenne Qualitätskriterien für gut formulierte Anforderungen
Korrektheit
Die Anforderung muss dem Wunsch des Kunden richtig abbilden.
Eindeutigkeit
Die Anforderung darf nur auf eine Weise interpretierbar sein.
Vollzähligkeit
Die Anforderung beschreibt die Funktionalität umfassend.
Prüfbarkeit
Die Anforderung muss so beschrieben sein, dass sie testbar ist.
Bewertbarkeit
Die Anforderung muss hinsichtlich der Priorität einordbar sein.
Nicht alle Anforderungen sind gleich wichtig:
- MUSS -> unverzichtbar
- SOLL -> wichtig, aber bei zu hohen Kosten verzichtbar
- Wunsch- Anforderung -> schön zu haben, aber nicht essentiell
Modifizierbarkeit
Die Anforderung muss so formuliert sein, dass Lücken und Risiken erkennbar sind und notwendige Änderungen eingebracht werden können.
Verfolgbarkeit
Die Anforderung muss eindeutig identifizierbar sein und Informationen zu Autor, Version usw. enthalten.
Konsistenz
Die Anforderung ist hinsichtlich Inhalt und Beschreibung gleich zu allen anderen Anforerungen.
16.) Definiere Nichtfunktionale Anforderungen
Nichtfunktionale Anforderungen (NFA) sind Qualitätseigenschaften und Einschränkungen eines Produktes. Nichtfunktionale Anforderungen beschreiben Bedingungen, die an die Dienste und Leistungen des Systems oder der Systemerstellung gestellt werden.
Eine systematische Struktur von nichtfunktionalen Anforderungen liefert der ISO-Standard 9126.
NFA lassen sich in unterspezifizierte funktionale und Qualitätsanforderungen trennen. Die meisten der sogenannten nichtfunktionalen Anforderungen verbergen unzureichend verstandene und unzureichend spezifizierte funktionale Anforderungen.
17.) Nenne Problem / Herausforderungen mit Nichtfunktionalen Anforderungen.
•Schwer zu spezifizieren und zu testen
•Nur auf Komponentenebene validierbar, während Fehler aus dem Zusammenwirken von Komponenten resultieren
•Aufwendige Realisierungen im System
•Starke Wechselwirkungen mit der Architektur und den umgebenden Systemen und Menschen
•Abhängigkeiten untereinander und zu funktionalen Anforderungen
•Schwierige und häufig unzureichende Diagnose und Fehlermanagement
Beispiel: Überprüfbarkeit (Messbarkeit) von (NFA) Anforderungen
keine überprüfbare Anforderung
R1: Das System soll schnell auf Benutzereingaben reagieren.
überprüfbare Anforderung
R1: Die Reaktionszeit des Systems auf Benutzereingaben soll unter 1 Sekunde liegen.
18.) Definiere Qualitätsanforderung
Eine Qualitätsanforderung definiert eine qualitative Eigenschaft des gesamten Systems, einer Systemkomponente oder einer Funktion.
- Technische Anforderungen (z.B. Vorgaben an Hardware, Schnittstellen oder Systemarchitektur)
- Anforderungen an die Benutzerschnittstelle (z.B. Vorgaben an Benutzeroberfläche, Ergonomie)
- Anforderungen an die Dienstqualität (z.B. Antwortzeitverhalten, Zuverlässigkeit, Änderbarkeit)
- Anforderungen an Lieferbestandteile (z.B. Betriebshandbuch, Produktschulungen)
- Anforderung an die Durchführung der Entwicklung (z.B. Vorgehensmodell, zur erstellende (Zwischen)-Ergebnisse, vorgeschriebene Werkzeuge, anzuwendende Standards)
- Rechtlich-vertragliche Anforderungen (z.B. Zahlungsmodalitäten, Umgang mit Änderung der Anforderungen)
20.) In welche 2 Prozessschritte lässt sich das Anforderungsmanagementprozess unterteilen?
Anforderungen spezifizieren
- gewinnen
- analysieren und dokumentieren
- prüfen
Anforerungen verwalten
- freigeben
- ändern
- verfolgen
21.) Nenne Dokumentationstechniken
texteull ( Sätze mit Anforderungen)
graphisch (Schaltplan)
formell (Formeln, Zahlen -> eindeutig überall lesbar)
23.) Nenne Modellierungsparadigma und deren Inhalte.
Gerichtet kausal
- Modell hat klare Ein- und Ausgänge mit gerichtetem Informationsfluss
- Modellverhalten oft als Übertragungsfunktion realisiert
Ungerichtet akausal
- Modell hat physikalische Schnittstellen ohne Wirkrichtung
- Wird üblicherweise durch Fluss- und Potentialgrößen charakterisiert (z.B.: Strom und Spannung, Druck und Volumenstrom, Kraft und Geschwindigkeit, Moment und Drehzahl, ...)
- Modellverhalten wird oft direkt mittels Differentialgleichung beschrieben
24.) Nenne Kriterien zur Einteilung von Modellen.
- Weg zum Modell
- Modellierungsobjekt
- ist das zu Untersuchende Systemmit entsprechenden Schnittstellen zu seiner Umgebung
- Modellierungsapekt
- beschreibt unter welchen Gesichtspunkt die Abbildung erfolgt
- Architektur- / Strukturmodelle
- Verhaltens- / Funktionsmodelle
- Objektmodelle
- Prozessmodelle
- Aussagegüte (qualitativ, quantitativ)
- Qualitatives Modell
- Wertefreie/-arme Modelle
- Aussage allgemeinen Charakter
- Einsatz in frühen Entwurfsphasen
- Anwendungsfall beispielsweise Diskussionsgrundlagen
- Quantitatives Modell
- Wertebehaftete Modelle
- Im Vergleich höherer Detaillierungsgrad
- Es können quantitative Aussagen getroffen werden
- Dimensionierung eines Systems mit konkreten Werten
- Qualitatives Modell
- Wissensstand / Abstraktionsgrad ( White- /Grey- / Blackbox)
- Modellbildung / .gewinnung ( theoretisch, phänomenologisch, experimentell, kombiniert)
- Modellierungsobjekt
- Anwendungsgebiet
- Modellverhalten ( Deterministisch, Stochastisch)
- Domäne ( Mechanik (Starrkörper, Elastizitätstheorie, Mehrkörpersimulation, Kontinuumsmechanik) Elektrotechnik, multiphysikalisch)
- Raum / Zeit
- Örtliche Auflösung (konzentriert, verteilt 1-D, 2-D, 3-D)
- Zeitliche Auflösung (Momentan- und Mittelwertmodell)
- Zeitliche Abtastung (zeitdiskret, zeitkontinuierlich, ereignisdiskret)
- Zeitliche Detaillierung ((quasi)statisch / dynamisch)
- Umsetzung
- Modularität (monolithisch, modular, objektorientiert, Vererbung, Klassen,…)
- Modellierungsparadigma (gerichtet kausal vs. ungerichtet akausal)
- Modellierungsart (skriptbasiert, graphisch, hybrid)
- Modellumsetzung und Notation (DGL, Zustandsautomat, Petrinetz, Künstliche Neuronale Netze, Bool‘sche Logik)
25.) Nenne die Aufgabe von Sensoren und wichtige Größen.
Aufgaben: Wandlung einer Prozessgröße X in eine Messgröße Y
Prozessgröße X:
- Physikalische Größe in einem mechatronischen System
- meist nicht in elektrischer Form
Messgröße Y:
- Messbare Größe, welche in einem bekannten Verhältnis zu Prozessgröße steht
- meist elektrisch
Störgröße Z:
- Einflüsse, die den Sensor stören und dessen Genauigkeit beeinflussen
- z.B.: Temperatur, Hilfsenergie, EMV, ...
27.) Nenne Beispiele für verschidene Wirkprinzipien / Sensorprinzipien.
Prozessgrößen
- mechanisch (Induktion, Piezoeffekt)
- Elektrisch (Ohmsches Gesetz)
- Magnetische (Hall-Effekt)
- Thermisch (Seebeck- Effekt)
- Optisch ( Fotoelek. Effekt)
Wandlung in
Elektrische Messgröße
- Elektrisch ( Spannung, Strom, Zeitverlauf, Spannungsimpulse, ...)
30.) Nenne Möglichkeiten zur Vermeidung von Fehlern bei Sensoren und A/D- Umsetzern.
Geeignete Sensorauswahl / AD-Umsetzer Auswahl
- Auswahl eines Sensors dessen Parameter zum Einsatzzweck (siehe Anforderungsdefinition) passen
- Technisch angepasste Sensoren verwenden (z. B. induktive Drehzahlsensoren statt optischer in rauhen Industrieumgebungen)
Aufbereitung der Messgrößen
- Signalvorverarbeitung verwenden, welche angemessen ist für die Aufgabe
Eliminierung von Störeinflüssen
- Positionierung des Sensors (z. B. möglichst weit von Störquellen entfernt)
Kalibrierung eines Sensors an Hand bekannter Ein-/Ausgabegrößen
- Vermessung des Sensors (bzw. eines Referenzsensors)
- Ermittlung von Korrekturwerten
- Anwendung der Korrekturwerte auf die Messungen (digitale Nachberarbeitung)
Angepasste Erwartungshaltung
- Fehler tolerieren, wenn die Systemaufgabe weiterhin erfüllt wird
- Prinzip: „So genau wie nötig, statt so genau wie möglich“ -> Gesamtsystem betrachten
31.) Wozu dient eine Sample & Hold -Schaltung und wie sieht sie aus?
32.) Was ist die Aufgabe von Aktoren?
- Wandlung von Stellinformation tragenden Signalen in leistungsbehaftete Signale einer entsprechenden Energieform (mechanisch, elektrisch, fluidisch).
- Aktoren bilden die Schnittstelle zwischen Signalverarbeitung (Reglerausgangsgröße) und Prozess (Regelstrecke)
- Aktoren stellen Energieflüsse oder Massen-/Volumenströme
- Aktoren liefern am Ausgang eine Energie oder Leistung
33.) Was ist ein Pulsweitenmoduliertes Signal und nenne Vorteile davon?
Ein Pulsweitenmoduliertes Signal ist ein Signal, welches zyklisch zwischen den Logikpegeln „High“ und „Low“ wechselt.
- Puls-Weiten-Modulierte Signale werden zur Ansteuerung von elektromagnetischen Stellgliedern genutzt. Z.B.
- Motoren
- Helligkeit LED
- Sitz-, Scheiben-, Lenkradheizung
- Abgasrückführventil (AGR)
- Ladedrucksteller
-> Tiefpassverhalten in der Strecke wirkt wie kontinuierliches Signal!
- Erzeugung der Ausgangsspannung über gepulst betriebene Transistorsteller -> hoher Wirkungsgrad
- Entweder konstante Pulsfrequenz oder konstante Einschaltzeit
- Einschaltzeit: Strom IA durch den Anker des anzusteuernden Motors
- Ausschaltzeit: Freilaufstrom IF durch Motorwicklung und Freilaufdiode getrieben durch Induktivität der Ankerwicklung (bei hohen Pulsfrequenzen (>1kHz) Ankerinduktivität zur Stromglättung ausreichend)
- Volles Drehmoment über gesamte Periodendauer, da immer ein Strom fließt
34.) Was ist Mapping?
... ist die Zuordnung einer oder mehrer Funktionen auf die Hardwarekomponenten
35.) Welche Charakteristika umfasst ein Bussystem?
- Art der Verbindung (Topologie),
- den Regeln (Protokoll),
- Spezifikation der physikalischen Realisierung der Kommunikation mehrerer Teilnehmer, als ein System digitaler Signalübertragung.
36.) Definiere Protokoll
... beschreibt ein vollständiges uns eindeutiges Regelwerk für die Kommunikation von mindestens zwei Teilnehmern.
37.) Definiere Funktionspartitionierung
... ist die Zerlegung einer Funktion oder eines Systems in Teilfunktionen bzw. Teilsysteme / Subsysteme.
39.) Wozu wird die Kommunikations- oder auch K- Matrix verwendet?
Die K- Matrix stellt den Zusammenhang zwischen Signalen, Nachrichten auf dem CAN- Bus und den Steuergeräten her.
Entsprechend der zugrunde liegenden funktionellen Topologie wird hier den Signalen ihre Bedeutung zugeordnet. Die Signale entsprechen dabei den Kanten des Funktionsgraphen. Darüber hinaus werden technologische Daten (Wiederholzeit, Übertragungsart) für jedes Signal/Nachricht definiert.
Die K-Matrix wird manuell erstellt und ist wichtige Grundlage im Entwicklungsprozess des verteilten Steuergerätenetzwerkes in Kraftfahrzeugen.
40.) Was sind kritische Aspekte verteilter und vernetzter Systeme?
- Echtzeitverhalten -> zeitverhalten der Regelstrecke
- zeitdiskrete Systeme -> Abtastbedingung -> Zeitauflösung
- Latenzzeit -> Zeitraum zwischen Ereignis und sichtbarer Reaktion
- End-to-End- Timing -> Verzögerung zwischen Änderung der Messgröße und der entsprechenden Stellgröße -> Berücksichtigung aller Verzögerungen
- Sychronisation -> werden parallel erfassten Signale mit gleichem Zeitbezug verarbeitet
- Probleme bei Zustandsübergängen in System of Sytems