Entwicklungspsychologie (Wiki)
Aus dem Wiki der FH, Moodle.
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Kartei Details
Karten | 89 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 15.02.2016 / 12.07.2019 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/entwicklungspsychologie_wiki
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Public-Goods-Spiele
a. Verlauf der Kooperationsbereitschaft
die Bereitschaft war besser, wenn mit dem selben Partner gespielt wurde und gegen Ende war sie bei allen gegen null.
Die Kooperation stieg, wenn sich alle davor kennenlernen konnten und danach noch diskutieren konnten. Jedoch sank die Kooperation bei zunehmender Spieldauer
b. Einfluss von Gruppenzugehörigkeit, sozialer Kontrolle und Bestrafung
Die Gruppenzugehörigkeit hatte Einfluss. Bestrafungen erhöhten die Kooperationsbereitschaft. Und Personen mit sozialem Ansehen waren gut für ein kooperatives Verhalten.
c. Altruistische und antisoziale Bestrafung
Der Strafende muss zahlen für die Strafe. Ein evolutionärer Mechanismus zur Sicherung kooperativen Verhaltens.
Nicht nur Trittbrettfahrer werden bestraft, auch Kooperative. Sie bezeichnet eine Bestrafung als antisozial, wenn der Bestrafende weniger für die Gemeinschaft gespendet hat als der Bestrafte.
Tit-for-Tat-Regel
"wie du mir, so ich dir"
Wir verhalten uns zuerst kooperativ. Werden wir ausgenützt, ändern wir unsere Strategie und werden egoistisch, damit wir am Ende nicht der "Dumme" sind.
IGT (Iowa Gambling Test)
Ein Testverfahren, 2005 entwickelt
Es geht u 4 Kartenstapel (A und B sind die schlechten Karten, C und D die guten)
Patienten mit Läsionen im orbitofrontalen Cortex (wie Elliot) ziehen selbst dann weiter von den schlechten Stapeln, wenn sie das Risiko erkennen.
Der Fall „Elliot": Auswirkungen von „Gefühllosigkeit"
Vor 20 Jahren begann ein Tumor in seinem Gehirn zu wuchern. Der drückte gegen den rechten und linken Stirnlappen und zerstörte dort Nervengewebe.
Durch eine Operation wurde der Tumor entfernt.
Seine Intelligenz und sein Gedächtnis blieben erhalten, aber ansonsten litt er unter "Gefühllosigkeit". Sein eigenes Schicksal liess ihn kalt - denn er fühlte es nicht.
Sein moralisches Denken war OK bis sehr gut. Er war aber nicht mehr in der Lage Entscheidungen oder Prioritäten zu treffen.
Sozial-intuitives Modell nach Haidt (im Vergleich zum rationalistischen Modell)
"Ich weiss nicht warum, ich kann es nicht erklären, aber ich weiss, dass es falsch ist"
Die meisten Menschen wissen, welche Handlungen "falsch" sind. z.B. seinen toten Hund zu essen; oder mit dem eigenen Bruder zu schlafen ... es handelt sich hier um Übertretung von gesellschaftlicher Konventionen.
- rationalistisch = Situation analysieren und ein Urteil bilden
- sozial-intuitiv = "Intuition", Gefühlsentscheidung
Die moralische Intuition nach Heidt lässt sich auf 5 Gefühle zurück führen:
- Schaden
- Reziprozität (Gegenseitigkeit/Wechselseitigkeit)
- Hierarchie
- Bezugsgruppe
- Reinheit
Entwicklung moralischer Intuitionen
Moralische Intuitionen entwickeln sich im Jugendalter (9-15J.)
Die Jugendlichen orientieren sich an den Peers. Die Normen und Einstellungen werden übernommen. Die Pubertät gilt als Prägephase für soziale und moralische Intuition.
(Das Gehirnwachstum ist dann noch nicht abgeschlossen. Die Entwicklung von Frontallappen ist bis ca. 25 Jahre).
Haben wir einen angeborenen „Moralsinn"?
Grundlegende Voraussetzung moralischen Urteilens ist angeboren.
Untersuchung von Prehn et al (2008): wichtigste Ergebnisse
Die Untersuchung individueller Unterschiede der moralischen Urteilskompetenz (MUT = Moralisches Urteil-Test von Lind).
Untersuchungsgruppe waren 23 Frauen um die 25 Jahre alt
Personen mit einer höheren moralischen Urteilskompetenz weisen geringere Aktivitäten in Gehirnarealen auf = Kompetenz gering -> Kompensationsbemühungen hoch (S. 146 (z.B. ein ungeübter Radfahrer muss sich bei der Bergfahrt mehr anstrengen)
Versuchspersonen mit geringerer moralischen Urteilskompetenz brauchen mehr "Energie" beim Erkennen sozialer Normverletzungen.
Was ist der sog. „Blatt-Effekt"?
Die Methode von M. Blatt, einem Doktoranden Kohlbergs.
18 Wochen lang wurde jeweils 1 Unterrichtsstunde pro Woche eine gelenkte Gruppendiskussion durchgeführt. Die erbrachten einen signifikanten Anstieg der moralischen Urteilsfähigkeit.
Der Blatt-Effekt liess sich in vielen Studien wiederholen.