Entwicklungspsychologie

Vorlesungen Vierhaus

Vorlesungen Vierhaus

Jennifer Stieling

Jennifer Stieling

Kartei Details

Karten 427
Lernende 40
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.07.2013 / 28.07.2025
Weblink
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Soziokultureller Ansatz

Entwicklung von Emotionen im wesentlichen soziolisatorisch (durch Normen und Werte der jeweiligen Kultur)

Sozialisationsprozess im soziokulturellen Ansatz

Im Sozialisationsprozess lernt das Kind, Situationstypen mit Emotionen zu assoziieren

Soziale Angst

  • soziale Situation und Kontakte werden gefürchtet und daher gemieden, weil in diesen eine schädliche Bewertung der eigenen Person stattfinden könnte
  • soziale Situationen und Kontakte werden gefürchtet und daher gemieden, weil man in diesen anderen Schaden zufügen könnte
  • Schaden soll von anderen abgewendet werden und nicht von der eigenen Person

Positive Emotion Lächeln

  • Schon in den ersten Lebenswochen nicht soziales Lächeln
  • Zwischen der 6. und 10. Woche Auftreten des sozialen Lächelns
  • Mit 7 bis 8 Monaten bevorzugtes Lächeln bei vertrauten Menschen

nicht soziales Lächeln

Lächeln ist auch durch nichtsoziale Objekte auslösbar (z.B. Stein)

soziales Lächeln

Lächeln, das explizit an Menschen gerichtet ist

Beispiel positive Emotion

  • Freude an der Kontrolle von Ereignissen
  • Freude am Austausch positiver Affekte

Negative Emotion Angst

  • bis zum Alter von 7 Monaten kaum möglich, eindeutige Angstindikatoren zu erkennen
  • Danach vor allem Angst vor Fremden und Trennungsangst gut beobachtbar
  • Ab dem Alter von 1 Jahren zunehmende Bedeutung von Kontextinformationen
  • Zwischen dem Alter von 2 und 4 Jahren zunehmende Fähigkeit zur Imagination, daher irrationale Ängste
  • Im Schulalter reale Angst als Auslöser

Negative Emotion Ärger

Entsteht, wenn ein Individuum daran gehindert wird sein Ziel zu erreichen

Entwicklung von Ärger

Durch Zunahme des Bewusstseins und der Fähigkeit, die Umgebung kontrollieren zu können und zu wollen.

Auch Ärger durch Auftreten selbstbewusster Emotionen wie Scham und Emotionsregulationsstrategien.

Sekundäre Emotionen

  • Scham
  • Schuld
  • Stolz
  • Verlegenheit

Entwicklungsvoraussetzung selbstbewusste Emotionen

  • Objektives Selbstbewusstsein
  • Bewusstsein für die Regeln und Normen, die in einer Kultur gelten

Temparament

Bereitschaft, auf bestimmte onterne oder externe Reize emotional zu reagieren

9 Temperamentsdimensionen nach Thomas und Chess

  • Annäherung/ Vermeidung
  • Intensität
  • Stimmungslage
  • Ablenkbarkeit
  • Ausdauer
  • Anpassungsfähigkeit
  • sensoische Empfindlichkeit
  • Regelmäßigkeit

Tempermentstypen m Säuglingsalter

  • Einfache Kinder
  • Schwierige Kinder
  • Langsam auftauende (slow to warm up) Kinder

Temperament und spätere Anpassungsprobleme

Zusammenhänge zwischen schwierigem Temperament und späterem illegalen Verhalten und Kriminalität, sowie sozialer Kompetenz, Intimität und Vetrauen in Freundschaften und soziaker Unterstützung

Passungsodell

Besondere Probleme bei fehlender Passung zwischen Temperament und sozialer Umgebung (insbesondere Elternverhalten) zu erwarten

Wichtige Unterscheidung bei Emotion in der Kindheit

  • Intrapsychische Emotionsregulation
  • Interpsychische Emotionsregulation

Intrapsychisch

Bezieht sich aufselbstständige Emotionsregulation

Interpsychisch

Bezieht sich auf Emotionsregulation, bei der andere Personen unterstützend mitwirken

Entwicklungstrend bei der Emotionsregulation

Am Anfang der Entwicklung verstärkt interpsychische, später zunehmend Fähgkeit zur intrapsychischen Emotionsregelung

Emotionsregulation im Säuglings- und Kleinkindalter

  • Dominanz der interpsychischen Emotionsregulation
  • Erste Formen der intrapsychischen Emotionsregulation (Blickabwenden und Saugen an den Fingern als selbstberuhigendeMaßnahmen)
  • Ab 3.-6. Monat aktive Einforderung von Unterstützung durch die Bezugspersonen
  • Ab 1 Jahr Fähigkeit sich Reizen zu nähern oder sich zu entfernen

Emotionsregulation im Vorschulalter

  • Wechsel von inter- und intrapsychischer ER
  • Fähigkeit, emotionales Erleben so zu regulieren, dass es für das Erreichen eigener Ziele nutzbar ist
  • Fähigkeit, negative emotionale Folgen eines Handelns für sich und andere vorauszusehen

Emotionsregulation im Schulalter

  • Zunehmender Einsatz von kognitiven Strategien zur Emotionsregulation
  • Zunehmend Abstimmung der Regulationsstrategien auf die Situation
  • Abnahme vermeidender und aggressionsbezogener Strategien

Emotionsregulation in der Jugend

  • Zunahme der Vielfalt und Nutzungsflexibilität bei Emotionsregulationsstrategien
  • Zunahme von Geschlechtsunterschieden beim Einsatz von Emotionsregulationsstrategien
  • In stärkeren Maße internalisierende Problemverarbeitung bei Mädchen und externalisierende Problemverarbeitung bei Jungen

Emotionswissen umfasst....

  • Wissen über Auslöser von Emotionen
  • Wissen über Indikatoren des emotionalen Erlebens
  • Wissen über das Ausdruckverhalten

Wissen über Emotionsauslöser

  • bereits mit 3 Jahren Identifikation von Situtionen, die Freude auslösen
  • Probleme bei der korrekten Identifikation von negativen Emotionen bis in das Schulalter hinein
  • Im Schulalter korrekte Indetifikation der Auslöser von selbstbewussten Emotionen
  • Zunehmende Verknüpfung zwischen Emotionsauslösern und Regulationsstrategien

Emotionsverständnis - ambivalente Emotionen

  • Situation häufig mit mehr als einer Emotion verknüpft
  • Im Vorschulalter noch Probleme, mehrdeutige Gefühle zu verbalisieren
  • Erst in der späteren Kindheit (ab 11) Fähigkeit, ein Verständnis für widerstreitende Gefühle in einer Situation ausdrücken

Intelligenz Definition?

Bisher gibt es keine allgemeingültige Definition von Intelligenz

Expertenmeinung zu Intelligenz

  • Abstraktes oder logisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Fähigkeit, sich Wissen anzueignen
  • Gedächtnis
  • Anpassungsfähigkeit
  • Mentale Flexibilität
  • Sprachliche Kompetenz
  • Mathematische Kompetenz
  • Allgemeinwissen
  • Kreativität

Intelligenzmodell von Spearman

Generalfaktomodell der Intelligenz

Das Modell geht davon aus, dass es eine allgemeine Intelligenz gibt, die auch als g-Faktor bezeichnet wird

Neben dem g-Faktor gibt es noch zusätzlich spezifische Begabungsfaktoren (s-Faktoren)

Differenzerungshypothese der Intelligenz nach Spearman

Zunächst keine Teilkomponenten - nur ein g-Faktor. Im Laufe der Entwicklung nimmt die Anzahl unterscheidbarer Intelligenzfaktoren zu

Divergenzhypothese der Intelligenz

Das Alter führt nicht automatisch zu einer Differenzierung. Entscheidend ist die allgemeine Begabungshöhe - eine hohe Begabung geht mit einer hohen Differenzierung einher

Intelligenzmodell von Cattell

Unterscheidung von zwei Faktoren

  • Fluide Intelligenz
  • Kristalline Intelligenz

Fluide Intelligenz

Entspricht im Wesentlichen dem g-Faktor und umfasst die generelle Denkfähigkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit, schlussfolgerndes und spontanes Denken

Kristalline Intelligenz

Stark von Umweltbedingungen abhängig. Umfasst Faktenwissen über die Welt, den Wortschatz, Rechenfähigkeiten und andere wissensorientierte Informationen

Entwicklungsverläufe nach Cattell

Fluide Intelligenz erreicht im frühen Erwachsenenalter ihren Höhepunkt und sinkt dann mit dem Alter, kristalline Intelligenz bleibt weitgehend stabil

Intlligenzmodell von Thurstone

Sieben Primärfaktoren der Intelligenz

Intelligenz hat eine aus mehreren spezifischen Komponenten zusammengesetzte Fähigkeit

Primärfaktoren nach Thurstone

  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • Schlussfolgendes Denken
  • Merkfähigkeit
  • Wahrnehmungsgeschwindigkeit
  • Rechenfähigkeit
  • Sprachverständnis
  • Wortflüssigkeit

Gegensatz Thurstone und Spearman

Thurstone geht nicht davon aus, dass den Primärfaktoren ein globaler Faktor oder eine allgemeine Intelligenz zugrunde liegt

Eher : Unabhängigkeit der Primärfaktoren