Entwicklungspsychologie

Vorlesungen Vierhaus

Vorlesungen Vierhaus

Jennifer Stieling

Jennifer Stieling

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 18.07.2013 / 28.07.2025
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Taxonomieannahme

Kind geht davon aus, dass sich Worte in einer Benennungssituation auf Objekte desselben Typs beziehen

Disjunktionsannahme

Kind geht davon aus, dass jedes Objekt nur eine Bezeichnung hat

Reziprokes Verhältnis zwischen Kategorisierungsleistungen und sprachlichen Differenzierungsleistungen:

  • Vorsprachliche Kategorisierungen werden zunehmend mit sprachlichen Begriffen belegt
  • Umgekehrt ermöglichen jedoch auch sprachliche Differemzierungen neue Kategorisierungsleistungen

Allgemeiner Entwicklungstrend bei Sprache

  • Sprachverständnis vor Sprachproduktion
  • passiver Wortschatz größer als aktiver Wortschatz

Wortschatzexplosion

  • Zweite Hälfte des 2. Lebensjahres
  • Rapider Anstieg des Wortschatzes

Latetalker

  • Wenn Wortschatzexplosion ausbleibt
  • aktiver Wortschatz mit 24 Monaten unter 50 Worten

Telegrafische Sprache

  • Zusammenstellung von Worten zu ersten Sätzen
  • Kinder lassen systematisch bestimmte Satzelemente aus
  • Satzbildung erfolgt aber schon regelgeleitet

Unterstützende Maßnahmen der Bezugsperson bei der Sprachentwicklung

  • Geteilte Aufmerksamkeit (Aufnerksamkeit auf ein Objekt um sprachliche Information darüber zu vermitteln)
  • Spracherweiterungen, um verkürzte Sprachäußerungen des Kindes zu korrigieren

Allgemein Unterstützungsmaßnahmen bei Sprache mit:

  • Hinweisfunktion
  • Spracherweiterungsfunktion
  • Korrekturfunktion

Tiefenstruktur von Sprachäußerungen

Semantische Bedeutung einer Sprachäußerung

Oberflächenstruktur von Sprachäußerungen

 

Artikulierte Sprache, die aus der Tiefenstruktur mithilfe grammatischer Regeln generiert wird

Egozentrischer Sprachgebrauch am Anfang der Entwicklung

  • Die Perspektive und damit der Wissensstand des Interaktionspartners wird nicht berücksichtigt
  • Gesprächsbeiträge sind nicht aufeinander bezogen

Gegenpol zu Egozentrischer Sprache

Sozialisierte Sprache

Sozialisierte Sprache

Fähigkeit, auf kompetente Weise ein Gespräch zu beginnen, aufrecht zu erhalten und zu beenden

Bilinguale Entwicklung

Aufwachsen in zwei oder mehr Sprachkontexten

Vorteile Bilingualismus

  • Kenntnis mehrerer Sprachen ohne besondere Anstrengung
  • Ausgeprägtere kognitive Kompetenzen
  • Größere metalinguistische Fähigkeiten

Probleme Bilingualismus zu erwarten, wenn:

  • die kognitiven Kompetenzen eines Kindes gering sind
  • das Kind keine Sprache richtig lernt

Gehörlosigkeit

Ein von Geburt an gehörloses Kind hat keine Möglichkeit, auf direktem Wege aus dem Sprachinput der sozialen Umgebung eine Sprache zu erlernen

Gebärdensprache als alternative Kommunikation

Selbstkonzept

Kognitive Struktur, die das selbstbezogene Wissen einer Person enthält

Selbstwert

Der Selbstwert resultiert aus der Bewertung der selbstbezogenen Wissensinhalte

Frühe Ansätze des Selbstkonzepts von

  • William James (1890)
  • Charles H. Cooley (1902)
  • G.H. Mead
  • Erikson (1974)
  • Marcia (1980)

Selbst als duales Phänomen (James)

  • Selbst als erkennedes Subjekt
  • Selbst als zu erkennendes Subjekt

Selbst als Objekt weitergegliedert in... (James)

  • Materielles Selbst
  • Spirituelles Selbst
  • Soziales Selbst

Charles H. Cooleys Selbstkonzept

  • Zentrale Rolle des sozialen Umfelds bei der Selbstkonzeptentwicklung
  • Annahme, dass das Selbstkonzept die wahrgenommen Zuschreibungen anderer spiegelt

G.H. Meads Selbstkonzept

  • Das Selbst ist das Ergebnis eines Sozialisationsprozesses
  • Durch die Kommunikation, Interaktion und Perspektivübernahme mit anderen Personen lerne ich, wer ich bin

Eriksons Selbstkonzept

  • Entscheidend für die Entwicklung des Selbst sind die psychosozialen Konflikte bzw. die Qualität ihrer Lösung
  • Identitätsbildung als zentrale Aufgabe des Jugendalters
  • prinzipiell lebenslanger Prozess

Marcias Selbstkonzept

Vier Stadien der Identitätsentwicklung

  1. Diffuse Identität
  2. Übernommene Identität
  3. Moratorium
  4. Erarbeitete Identität (stabilstes Stadium)

Moderne Ansätze des Selbstkonzepts

  • Hierarchisches Selbstkonzeptmodell von Shavelson (1976)
  • Informationsverarbeitungstheoretischer Ansatz

Eigenschaften Hierarchisches Selbstkonzeptmodell

  • Selbstkonzept als strukturiertes Gefüge
  • Mehrdimensionaler Aufbau
  • Hierarchische Organisation
  • Stabilität
  • Zunehmende Ausdifferenzierung im Laufe der Entwicklung
  • Bedeutsame Bezüge zu Drittvariablen

Zusammenwirken von 2 Vergleichsprozessen beim Aufbau des Selbstkonzepts (nach Shavelson)

Externaler Bezugsrahmen (interindividuelle Vergleiche)

Internaler Bezugsrahmen (intraindividuelle Vergleiche)

Geschlechtsunterschiede beim Selbstkonzept

Positiveres Selbstkonzept der Mädchen bei Sprachen, bei Jungen bei Mathe

Informationsverarbeitungstheoretischer Ansatz

5 Quellen selbstbezogenen Wissens

  • Direkte Prädikatenzuweisungen durch andere Personen
  • Indirekte Prädikatenzuweisungen durch andere Personen
  • Komparative Prädikatenselbstzuweisungen
  • Reflexive Präselbstzuw.
  • Ideaionale Präselbstzuw.

Vier Phasen der Verarbeitung selbstbezogener Informationen

  1. Vorbereitung
  2. Enkodierung
  3. Speicherung
  4. Abruf

Vorbereitungsphase

Diskrimination von selbstbezogenen Informationen durch Aufmerksamkeitslenkung oder Aufmerksamkeitssteigerung

Enkodierungsphase

Selektion von Informationen, die sich an bestehende Schemata angleichen lassen oder den Selbstwert schützen oder ausbauen

Speicherungsphase

Dauerhafte mentale Repräsentation der enkodierten Information als selbstbezogenes Wissen

Abrufphase

Aktualisierung der gespeicherten Informationen in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation und Nutzung bei Handlungsplanung, Handlungsdurchführung und Handlungsbewertung

Entwicklung des Selbstkonzepts in der frühen Kindheit

  1. Unterscheidung des eigenen Gesichts von anderen, Fähigkeit zur Differenzierung zwischen sich und anderen
  2. Fähigkeit zur visuellen Selbsterkenntnis, Benutzung von Personalpronomina
  3. Existenz eines autobiographischen Gedächtnisses und Erleben des Selbst als zeitlich invariante Entität
  4.  

Entwicklung des Selbstkonzepts im Vorschulalter

Fähigkeit, sich selbst aus einer fremden Perspektive zu betrachten und Diskrepanzen zwischen Real-Selbst und Soll-Selbst zu erkennen

Folgen negativer selbstbezogener Emotionen

  • Selbstkonzept als unstrukturiertes Konglomerat von sehr konkreten und beobachtbaren Selbstaspekten
  • Alles oder Nichts Denken
  • Häufig unrealistisch positive Selbstbeschreibungen