Entwicklungspsychologie
Vorlesungen Vierhaus
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 427 |
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Utilisateurs | 40 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 18.07.2013 / 28.07.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/cards/entwicklungspsychologie9?max=40&offset=280
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Intégrer |
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Taxonomieannahme
Kind geht davon aus, dass sich Worte in einer Benennungssituation auf Objekte desselben Typs beziehen
Disjunktionsannahme
Kind geht davon aus, dass jedes Objekt nur eine Bezeichnung hat
Reziprokes Verhältnis zwischen Kategorisierungsleistungen und sprachlichen Differenzierungsleistungen:
- Vorsprachliche Kategorisierungen werden zunehmend mit sprachlichen Begriffen belegt
- Umgekehrt ermöglichen jedoch auch sprachliche Differemzierungen neue Kategorisierungsleistungen
Allgemeiner Entwicklungstrend bei Sprache
- Sprachverständnis vor Sprachproduktion
- passiver Wortschatz größer als aktiver Wortschatz
Wortschatzexplosion
- Zweite Hälfte des 2. Lebensjahres
- Rapider Anstieg des Wortschatzes
Latetalker
- Wenn Wortschatzexplosion ausbleibt
- aktiver Wortschatz mit 24 Monaten unter 50 Worten
Telegrafische Sprache
- Zusammenstellung von Worten zu ersten Sätzen
- Kinder lassen systematisch bestimmte Satzelemente aus
- Satzbildung erfolgt aber schon regelgeleitet
Unterstützende Maßnahmen der Bezugsperson bei der Sprachentwicklung
- Geteilte Aufmerksamkeit (Aufnerksamkeit auf ein Objekt um sprachliche Information darüber zu vermitteln)
- Spracherweiterungen, um verkürzte Sprachäußerungen des Kindes zu korrigieren
Allgemein Unterstützungsmaßnahmen bei Sprache mit:
- Hinweisfunktion
- Spracherweiterungsfunktion
- Korrekturfunktion
Tiefenstruktur von Sprachäußerungen
Semantische Bedeutung einer Sprachäußerung
Oberflächenstruktur von Sprachäußerungen
Artikulierte Sprache, die aus der Tiefenstruktur mithilfe grammatischer Regeln generiert wird
Egozentrischer Sprachgebrauch am Anfang der Entwicklung
- Die Perspektive und damit der Wissensstand des Interaktionspartners wird nicht berücksichtigt
- Gesprächsbeiträge sind nicht aufeinander bezogen
Gegenpol zu Egozentrischer Sprache
Sozialisierte Sprache
Sozialisierte Sprache
Fähigkeit, auf kompetente Weise ein Gespräch zu beginnen, aufrecht zu erhalten und zu beenden
Bilinguale Entwicklung
Aufwachsen in zwei oder mehr Sprachkontexten
Vorteile Bilingualismus
- Kenntnis mehrerer Sprachen ohne besondere Anstrengung
- Ausgeprägtere kognitive Kompetenzen
- Größere metalinguistische Fähigkeiten
Probleme Bilingualismus zu erwarten, wenn:
- die kognitiven Kompetenzen eines Kindes gering sind
- das Kind keine Sprache richtig lernt
Gehörlosigkeit
Ein von Geburt an gehörloses Kind hat keine Möglichkeit, auf direktem Wege aus dem Sprachinput der sozialen Umgebung eine Sprache zu erlernen
Gebärdensprache als alternative Kommunikation
Selbstkonzept
Kognitive Struktur, die das selbstbezogene Wissen einer Person enthält
Selbstwert
Der Selbstwert resultiert aus der Bewertung der selbstbezogenen Wissensinhalte
Frühe Ansätze des Selbstkonzepts von
- William James (1890)
- Charles H. Cooley (1902)
- G.H. Mead
- Erikson (1974)
- Marcia (1980)
Selbst als duales Phänomen (James)
- Selbst als erkennedes Subjekt
- Selbst als zu erkennendes Subjekt
Selbst als Objekt weitergegliedert in... (James)
- Materielles Selbst
- Spirituelles Selbst
- Soziales Selbst
Charles H. Cooleys Selbstkonzept
- Zentrale Rolle des sozialen Umfelds bei der Selbstkonzeptentwicklung
- Annahme, dass das Selbstkonzept die wahrgenommen Zuschreibungen anderer spiegelt
G.H. Meads Selbstkonzept
- Das Selbst ist das Ergebnis eines Sozialisationsprozesses
- Durch die Kommunikation, Interaktion und Perspektivübernahme mit anderen Personen lerne ich, wer ich bin
Eriksons Selbstkonzept
- Entscheidend für die Entwicklung des Selbst sind die psychosozialen Konflikte bzw. die Qualität ihrer Lösung
- Identitätsbildung als zentrale Aufgabe des Jugendalters
- prinzipiell lebenslanger Prozess
Marcias Selbstkonzept
Vier Stadien der Identitätsentwicklung
- Diffuse Identität
- Übernommene Identität
- Moratorium
- Erarbeitete Identität (stabilstes Stadium)
Moderne Ansätze des Selbstkonzepts
- Hierarchisches Selbstkonzeptmodell von Shavelson (1976)
- Informationsverarbeitungstheoretischer Ansatz
Eigenschaften Hierarchisches Selbstkonzeptmodell
- Selbstkonzept als strukturiertes Gefüge
- Mehrdimensionaler Aufbau
- Hierarchische Organisation
- Stabilität
- Zunehmende Ausdifferenzierung im Laufe der Entwicklung
- Bedeutsame Bezüge zu Drittvariablen
Zusammenwirken von 2 Vergleichsprozessen beim Aufbau des Selbstkonzepts (nach Shavelson)
Externaler Bezugsrahmen (interindividuelle Vergleiche)
Internaler Bezugsrahmen (intraindividuelle Vergleiche)
Geschlechtsunterschiede beim Selbstkonzept
Positiveres Selbstkonzept der Mädchen bei Sprachen, bei Jungen bei Mathe
Informationsverarbeitungstheoretischer Ansatz
5 Quellen selbstbezogenen Wissens
- Direkte Prädikatenzuweisungen durch andere Personen
- Indirekte Prädikatenzuweisungen durch andere Personen
- Komparative Prädikatenselbstzuweisungen
- Reflexive Präselbstzuw.
- Ideaionale Präselbstzuw.
Vier Phasen der Verarbeitung selbstbezogener Informationen
- Vorbereitung
- Enkodierung
- Speicherung
- Abruf
Vorbereitungsphase
Diskrimination von selbstbezogenen Informationen durch Aufmerksamkeitslenkung oder Aufmerksamkeitssteigerung
Enkodierungsphase
Selektion von Informationen, die sich an bestehende Schemata angleichen lassen oder den Selbstwert schützen oder ausbauen
Speicherungsphase
Dauerhafte mentale Repräsentation der enkodierten Information als selbstbezogenes Wissen
Abrufphase
Aktualisierung der gespeicherten Informationen in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation und Nutzung bei Handlungsplanung, Handlungsdurchführung und Handlungsbewertung
Entwicklung des Selbstkonzepts in der frühen Kindheit
- Unterscheidung des eigenen Gesichts von anderen, Fähigkeit zur Differenzierung zwischen sich und anderen
- Fähigkeit zur visuellen Selbsterkenntnis, Benutzung von Personalpronomina
- Existenz eines autobiographischen Gedächtnisses und Erleben des Selbst als zeitlich invariante Entität
Entwicklung des Selbstkonzepts im Vorschulalter
Fähigkeit, sich selbst aus einer fremden Perspektive zu betrachten und Diskrepanzen zwischen Real-Selbst und Soll-Selbst zu erkennen
Folgen negativer selbstbezogener Emotionen
- Selbstkonzept als unstrukturiertes Konglomerat von sehr konkreten und beobachtbaren Selbstaspekten
- Alles oder Nichts Denken
- Häufig unrealistisch positive Selbstbeschreibungen