Entwicklungspsychologie

Vorlesungen Vierhaus

Vorlesungen Vierhaus

Jennifer Stieling

Jennifer Stieling

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Flashcards 427
Students 40
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 18.07.2013 / 28.07.2025
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Psychoanalytische Konzeption nach Erikson

  • Baut auf Theorie Freuds auf
  • Betont die Rolle der Ich-Entwicklung
  • Sieht Entwicklung als lenenslangen Prozess

Grundkonzept Eriksons

Der Mensch durchläuft im Laufe seiner Entwicklung verschiedene psychosoziale Krisen. Seine individuelle Persönlichkeit wid durch die Art, wie er die Krisen für sich löst, geprägt.

Kritik an der Psychoanalyse

  • Tautologische Theorie
  • Wenig Stützung durch Empirie
  • Negatives Menschenbild ("Bändigung")

Heuristische Bedeutung füe die EP

  • Bedeutsamkeit der ersten Lebensjahre
  • Unbewusste oder vorbewusste Mechanismen
  • Internalisierung von Normen (Über Ich)

Psychobiologische Ansätze

  • Vor allem für die Erklärung frühkindlichen Verhaltens von Bedeutung
  • Einen besonderen Stellenwert nehmen dabei die Ethologie sowie die Soziobiologie ein

Zentraler Gegenstand der Humantethologie

  • Suche nach artspezifischen angeborenen Verhaltensmustern
  • Frage nach der evolutionären Angepasstheit des Verhaltens
  • Suche nach angeborenen Lerndispositionen

Kriterien zum Nachweis artspezifischer angeborener Verhaltensmuster

  • Weitgehend stereotypes Auftreten
  • Keine vorausgehenden Lernerfahrungen, die das Auftreten erklären könnten
  • Universelles Auftreten
  • Geringe Beeinflussbarkeit durch Lernerfahrungen

Evolutionäre Angepasstheit des Verhaltens

Suche nach dem Überlebensvorteil, der sich aus artspezifischen angeborenen Verhaltensmustern ergibt

Beispiele für psychobiologische Ansätze der EP

  • Soziale Bindung
  • Soziale Hierarchiebildung
  • Gesichtsausdruck und Körpersprache

Kindchen Schema

  • große Stirnregion
  • große runde Augen
  • eine kleine Nase
  • relativ weit unten liegende Platzierung der Gesichtsmerkmale

Gegenstand der Soziobiologie

Analyse von Beziehungen zwischen genetischen Interessen und Verhalten

Zentrale Annahme der Soziobiologie

Erfolgreiches Handeln im Sinne der Evolution besteht darin, seine Gene weiterzugeben, um damit das Überleben der Art zu sichern

Kritik an psychobiologischen Ansätzen

  • Überbetonung von Prädispositionen
  • Unterbewertung der Lernfähigkeit
  • Rechtfertigung: Verhalten als biologisch gegeben
  • Heuristische bedeutung für die EP
  • Unterfütterung der Kleinkindforschung
  • Biologische Verhaltenstendenzen durcj Prävention entgegenwirken

Charakteristikum lerntheoretischer Konzeptionen

Exogene Steuerung von Entwicklung steht im Vordergrund

Zentrale Lernformen der lerntheoretischen Konzeptionen

  1. Klassisches Konditionieren
  2. Operantes Konditionieren
  3. Modellernen

Klassische Konditioniereung

Ein bestehender natürlicher Reiz wird mit einem neutralen Reiz soweit gekoppelt und in Verbindung gebracht, dass aus einer unkonditionierten Reaktion eine konditionierte wird

Gefahr bei der klassischen Konditionierung

Generalisierung

Operantes Konditionieren

Behavioristische Lerntheorie die mit dem Reiz-Reaktions bzw. Belohnung-Verstärkungs System arbeitet

Verstärkundformen beim operanten Konditionieren

  • kontinuierlich - diskontinuierlich
  • primär - sekundär
  • intern - extern
  • direkt - indirekt
  • positiv - negativ

Modellelernen

nach Bandura

Erlenen bestimmter Verhaltensmuster durch Nachahmung bzw. Aneignung

Kritik an den lerntheoretischen Ansätzen

  • Überbetonung des Lernens
  • Unterbewertung der Prädisposition
  • Überforderung: alles kann erlernt werden
  • Inaktive Rolle des Lernenden
  • Empirische Überprüfbarkeit
  • Fokus auf Sozialisationsprozesse
  • Prinzipien der Intervention und Therapie

Entwicklungsaufgaben nach Havinghurst

EA stellen Anforderungen dar, die vom Individuum zu bewältigen sind. Bei Erfolg kommt es zur Fortentwicklung des Individuums.

Kritik an Bewältigungstheorien

  • Mechanistisches Menschenbild
  • Soziales Umfeld wird sekundär behandelt
  • Aktive Rolle des Menschen
  • Anknüpfungspunkte für Prävention/Intervention

Sytemtheoretisches Modell nach Bronfenbrenner

  • Mikrosysteme
  • Mesosysteme
  • Exosysteme
  • Makrosysteme
  • Chronosytsem

Definition Mikrosystem + Beispiel

Lebensbereiche mit direkten, sozialen Interaktionen in der unmittelbaren Umgebung

Beispiel: Familie, Schule

Definition Mesosystem + Beispiel

Lebensbereiche, die Wechselbeziehungen zwischen Lebensbereichen umfassen

Beispiele: Kontakt zwischen Eltern und Peers

Definition Exosystem + Beispiel

Lebensbereiche, durch die indirekt Einfluss genommen wird

Beispiel: Arbeitsplatz der Eltern

 

Definition Makrosytem + Beispiel

Gemeinsame Einflüsse auf alle der untergeordneten Systeme (Kultur)

Beispiele: Soziale Normen, Schönheitsideale

Definition Chronosystem + Beispiel

Zeitliche Veränderung eines Gesamtsystems

Beispiele: Familiengröße, Aufgaben der Schule

Gibt es die Entwicklungstheorie (noch)?

  • Entwicklung erscheint nicht immer kontinuierlich
  • Entwicklung hat nicht zwingend ein Endniveau
  • Entwicklung ist nicht universell
  • Entwicklungseinflüsse sind oftmals subjektiver Natur
  • Entwicklung äußert sich in verschiedenen Bereichen

Zentrale Begriffe der kognitiven Theorie Piagets

  • Denkschema
  • Assimilation
  • Akkomodation

Definition Denkschema + Beispiel

Denkeinheit zur Verarbeitung von Information

Beispiel: Greifen, Ball

Definition Assimilation + Beispiel

Einordnung von Information auf der Basis vorhandener Schemata

Beispiel: Greifen einer Orange wie beim Ball

Definition Akkomodation + Beispiel

Anpassung der Schemata, falls eine Einordnung nicht erfolgreich ist

Beispiel: Organgen können nicht so springen wie ein Ball

Assimilations-Akkomodations-Prozess

  1. Disäquilibration, wenn eine Assimilation misslingt
  2. Äquilibration durch Aufhebung der verhandenen Diskrepanzen

Konsequenz Assimilations-Akkomodationsprozess

Zunehmende Asaption an die Umgebung

Zentrale Entwicklungsstufen nach Piaget

  • Sensomotorische Phase
  • Präoperationale Phase
  • Konkret-operationale Phase
  • Formal-operationale Phase

Entwicklungsphasen der sensomotorischen Entwicklungsstufe

  1. Reflexhandlungen
  2. Einfache Gewohnheiten
  3. Aktive Wiederholungen von Handlungsfolgen
  4. Koordination sekundärer Kreisreaktionen
  5. Aktives Experimentieren mit Handlungsabfolgen
  6. Erfinden von neuen Handlungsmustern durch verinnerlichtes Handeln

Zentraler Entwicklungsschritt in der sensomotorischen Phase

Entwicklung der Objektpermanenz

Mangelnde Objektpermanenz

  • Zunächst Interesse am Objekt
  • Verstecken des Objektes
  • Kein Interesse mehr am (versteckten) Objekt