Entwicklungspsychologie
Vorlesungen Vierhaus
Vorlesungen Vierhaus
Kartei Details
Karten | 427 |
---|---|
Lernende | 40 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 18.07.2013 / 28.07.2025 |
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Faktoren, die zum soziometrischen Status beitragen
- Körperliche Attraktivität
- Sportliche Fähigkeiten
- Selbstbezogene Kognitionen
- Sozialverhalten
Soziometrische Stati von Gruppen
- Beliebte Kinder
- Aggressiv abgelehnte Kinder
- verschlossen abgelehnte Kinder
- igmorierte Kinder
- kontroverse Kinder
Entwicklung von Freundschaft im Vorschulalter
Spielpartnerschaften
Entwicklung von Freundschaft in den ersten Schuljahren
- Durch Fähigkeit zur Perspektivübernahme, feststellen von gemeinsamen Interessen.
- Stabilere Freundschaften.
- Schönwetterfreundschaften
Beziehung zu den Eltern im Jugendalter
- Zunahme der Konflikte
- Zunahme des Autonomiebestrebens
- Abnahme der wahrgenommenen sozialen Unterstützung
- Abnahme der wahrgenommenen elterlichen Kontrolle
- Zunahme von Gleichberechtigung und Gegenseitigkeit
Positive Effekte von Peer-Freundschaften
- Gelegeheit, das eigene Selbst zu entdecken
- Grundlage für spätere, intime Beziehungen
- Möglichkeit zum Austausch über Problemeund Anforderungen
Selektionseffekte
Jugendliche mit ungünstigen Eigenschaften wählen sich andere Jugendliche mit korrespondierenden Eigenschaften aus
Kausale Effekte
Jugendliche kommen mit anderen Jugendlichen zusammen, die sie negativ beeinflussen
Faktoren, die die Stabilität und Zufriedenheit von Partnerschaften beeinflussen
- Kommunikationsverhalten
- Angemessenheit der Copingstrategien
- Art der Wahrnehmungs - und Attribuionsmuster
Modell der Geschlechtsunterschiede
Die beiden Geschlechtsgruppen unterscheiden sich in einer Vielzahl psychologischer Phänomene
Modell der Geschlechtsähnlichkeiten
Die beiden Geschlechtsgruppen weisen deutlich mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede auf
Geschlechtsunterschiede bei der Motorik
- Jungen höheres Aktivitätsniveau als Mädchen
- Unterschiede im Entwicklungsverlauf bei motorischen Leistungen, die Körperkraft, Muskelkraft und Ausdauer erfordern
Erklärung der Unterschiede zwischen den Geschlechtsgruppen
Unterschiede in anthropomorphen Maßen (Fettanteil am Körpergewicht und Körpergröße)
Geschlechtsunterschiede bei intellektuellen Fähigkeiten
Mädchen:
- Tendenziell bessere Leistungen im Bereich Biowissenschaften
- bedeutsame Leistungsvorteile in vielen sprachlichen Kompetenzen
Jungen:
- Leistungsvorsprung im Bereich mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer
- bessere Leistungen in räumlichen Fähigkeiten
Geschlechtsunterschiede beim Sozialverhalten
Bei Männern stark kontextabhängig.
Bei Frauen ist die Hilfsbereitschaft größer, wenn das Opfer seine Hilfsbedürftigkeit mitteilt.
Nachweis größerer Hilfsbereitschaft bei Männern, wenn
- Hilfsbereitschaft außerhalb des Labors erfasst wird
- andere potenzielle Helfer zugegen sind
- das Opfer weiblich ist
- die Notlage offensichtlich ist
Voraussetzung für Hilfehandeln
Sensivität für das Ausdrucksverhalten eines Gegenübers
Vorteile für Frauen bei Sensivität für das Ausdrucksverhalten, weil
- Geschlechtstypische Erwartungen
- Geschlechtsspezifische neurologische Reifung
- Höhere Empatie
Geschlechtsunterschiede bei physischer und sozialer Aggression
Jungen:
- Deutliche und bereits früh zu beobachtende Geschlechtsunterschiede im Bereich physischer Aggression (aber hier auch eher in westlichen Kulturen)
Mädchen:
- Stärkere Tendenzen im Bereich der sozialen bzw. indirekten Aggression (Beschädigung des Selbstwerts oder der Beziehung anderer Personen)
Vier biologische Faktoren zur Erklärung von Geschlechtsunterschieden
- Chromosomale Einflüsse
- Hormonelle Einflüsse
- Unterschiede in Gehirnstrukturen
- Reifungstempo
Die soziale Lerntheorie als Erklärungsgrundlage
- Operantes Konditionieren
- Modelllernen
Wichtigste Annahmen beim operanten Konditionieren
- Personen des sozialen Umfeldes erwarten von Jungen und Mädchen unterschiedliche Verhaltensweisen
- Entsprechend den Erwartungen werden angemessene Verhaltensweisen verstärkt bzw. belohnt und unangemessene bestraft bzw. ignoriert
- Als Folge: Erhöhte Auftretenswahrscheinlichkeit geschlechtstypischen Verhaltens
Geschlechtstypisches Verhalten wird zunächst durch Modelllernen erworben. Annahme und Problematik:
Annahme:
Wahrnehmung einer Ähnlichkeit zu dem eigenen Geschlecht, daher Nachahmung von Verhaltensweisen gleichgeschlechtlicher Personen
Problematik:
Größere Verfügbarkeit weiblicher Modelle in den ersten Lebensjahren, die das Modelllernen für Jungen erschwert
Kognitive Theorien der Geschlechtstypisierung
- Geschlechtskonstanz (Kohlberg)
- Geschlechtsschematheorien
Geschlechtskonztanz
- Geschlechtsidentität (ab 3. LJ)
- Geschlechtsstabilität (ab 3- 4 LJ)
- Geschlechtskonstanz (ab 5 LJ)
Geschlechtsschematheorien
Schemata im Zentrum
--> kognitive Strukturen, die die Wahrnehmung, die Speicherung und den Abruf von Informationen lenken
- Schemaverarbeitungsmodell (Martin & Halverson)
- Geschlechtsschematheorie (Bem)
Schemaverarbeitungsmodell
- Allgemeines Geschlechtsschema zur Unterscheidung von männlich und weibich
- Eigengeschlechtliches Schema zur Selbsteinordnung auf der Dimension männlich und weiblich
Beginn ab dem 4. Lebensjahr (korrekte Geschlechtsbezeichnung)
Geschlechtstypen
- Weiblich
- Männlich
- Andrgyn
- Undifferenziert
Grad der Maskulinität steht im Zusammenhang zu
- höherem globalen Selbstwert
- höheren schulischen Kompetenzerwartungen
- höherer, selbstberichteter sozialer Akzeptanz
- hohem körperlichem Selbstkonzept
Grad der Femininität steht im Zusammenhang zu:
Selbstgerichteter Folgsamkeit gegenüber Erziehungsinstanzen.
Begriff der Geschlechtsrollenpräferenzen bezieht sich auf
- Grad der Bevorzugung bzw. Ablehnung von Geschlechtsrollenmerkmalen
- Höherbewertung spezifischer Geschlechtsrollenmerkmale
Geschlechtsrollenpräferenz
Bereits bei Säuglingen ab dem 9. Lebensmonat Tendenzen einer Geschlechtsrollenpräferenz, ohne dass die Fähigkeit vorliegt, sich selbst einer Geschlechtsgruppe zuordnen können.
Widerspruch zu Annahmen der Schematheorien
Merkmale der Tendenz zur Geschlechtertrennung
- Nahezu universell beobachtbar
- durch die Kinder selbst initiiert
- durch äußere Eingriffe kaum zu verändern
- Erklärung durch unterschiedliche Spiel- und Interaktionsstile
Geschlechtsrollenstereotyoe
Subjektive Vorstellungen und Konzepte von Merkmalsausprägungen gekoppelt mit unterschiedlichen Auftretenswahrscheinlichkeiten in den Geschlechtsgruppen
Entwicklungssequenz bei Geschlechtsrollenstereotypen
- Unkenntnis
- Rigidität
- Flexibilität
Moralisches Urteilen aus der Sicht Piagets
Zwei zentrale Stufen des moralischen Urteilens
- Stadium der heteronomen Moral
- Stadium der autonomen Moral
Stadium der heteronomen Moral nach Piaget
- Gehorsam gegenüber Autoritäten
- starres Festhalten an übernommenen Regeln und Normen
- Unzureichende Berücksichtigung der Verhaltensintention bei moralischen Urteilen
Stadium der autonomen Moral
- Aushandelbarkeit und Veränderbarkeit von Regeln und Normen
- Berücksichtigung der Verhaltensintentionen bei moralischen Urteilen
Begünstigende Faktoren für den Entwicklungsfortschritt beim moralischen Urteilen
- Fortschritte bei der kognitiven Entwicklung
- Erfahrungen sozialer Gleichheit in der Gruppe der Gleichaltrigen und dadurch Aushandelbarkeit von Regeln
Methodisches Vorgehen bei Moralbewertung
- Beobachtung des Spielverhaltens von Kindern und des dabei erkennbaren Regelverständnisses
- Geschichtenmit Variation von Verhaltensintention und Schadenshöhe, wobei jüngere Kinder hauptsächlich den entstandenen Schaden beachten und ältere zugrundeliegende Intentionen