Entwicklungspsychologie

Vorlesungen Vierhaus

Vorlesungen Vierhaus

Jennifer Stieling

Jennifer Stieling

Kartei Details

Karten 427
Lernende 40
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.07.2013 / 28.07.2025
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A-non-B Suchfehler

 

  • Das Kindfindet das Objekt zunächst an Ort A
  • Danach wird das Objekt vor den Augen des Kindes an Ort B versteckt
  • Das Kind sucht dennoch weiter an Ort A

Kennzeichen der Präoperationalen Entwicklungsstufe

  • Egozentrismus des Denkens
  • Statistisches, wenig prozesshaftes Denken
  • Zentrierung auf einzelne Dimensionen

Fehlendes Mengenerhaltungsprinzip

  • präoperationale Phase
  • das Kind wird gefragt, ob die ursprünglichen Gläser gleich viel Saft enthalten
  • Der Saft aus einem der Gläser wird in ein breiteres Glas umgeschüttet
  • Ob wohl die Flüssigkeitsmenge gleich geblieben ist, ist der Junge der Meinung, dass in dem hohen Gefäß mehr drin ist

Kennzeichen Konrekt-Operationale-Phase

Fähigkeit zu einem mehrdimensionalen Denken, wodurch viele Begrenzungen, die sich in der prä-op Phase zeigen, aufgehoben werden

Fähigkeiten der Konrekt-op-Phase

  • Perspektivübernahme
  • Fähigkeit zu prozesshaftem Denken
  • Fähigkeit zu logischen und arithmetischen Operationen
  • Kompetenz zur Planung von Handlungsabläufen
  • Fähigkeit zur Operation in Raum und Zeit

Kennzeichen formal-operationale Entwicklungsstufe

  • Zunehmend abstrakteres Denken
  • Fähigkeit zu systematischem Denken nach logischen Regeln
  • Fähigkeit zu hypothetischen Durchdenken von Handlungsalternativen

Bewertung der Theorie Piagets

  • Anregung der entwicklungspsychologischen Fürschung bis in die Gegenwart
  • Wenige Fälle, teilweise nur Einzelfälle oder eigene Kinder als Versuchspersonen
  • Unsystematische, unstandardidierte Beobachtungen
  • Tendenzielle Unterschätzung der Kompetenzen von Kindern

Zentraler Gegenstand von Informationsverarbeitungstheorien

Informationsverarbeitung durch das kognitive System des Menschen

Mehrspeichermodell der Informationsverarbeitung

  1. Input aus der Umgebung
  2. Sensorische Register
  3. Kurzzeitspeicher bzw. Arbeitsspeicher
  4. Langzeitspeicher

Sensorische Register

Kurze Speicherung sensorischer Information, schneller Zerfall, wenn keine Aufmerksamkeit darauf gerichtet wird

Kurzzeitspeicher bzw. Arbeitsspeicher

  • Visuell-räumlicher Speicher
  • Phonologische Schleife
  • Episodischer Puffer

--> Einsatz von Gedächtnis- und Problemlösestrategien

Komponenten des Langzeitspeichers

  • Semantisches Gedächtnis (Weltwissen)
  • Episodisches Gedächtnis (Autobiographisches)
  • Prozeduales Gedächtnis (Automatisierte Fähigkeiten)

Zentrale Entwicklungsveränderungen bei der Informationsverarbeitung

  • Einsatz effizienter Gedächtnisstrategien
  • Effizientere Nutzung der Kapazität des Arbeitsspeichers
  • Zunahme automatisierter Informationsverarbeitung
  • Zunahme der Verarbeitungsgeschwindigkeit
  • Zunahme des Inhaltswissens

Theorien domänenspezifischer Entwicklung

Annahme eines intuitiven Wissens

  • Physik
  • Biologie
  • Psychologie

Physikalischer Prinzipienkenntnisse bei Säuglingen

  • Objekte bewegen sich als Ganzes
  • Objekte bewegen sich kontinuierlich fort
  • Objekte bewirken etwas, wenn sie mit anderen Objekten zusammenstoßen
  • Gegenstände, die nicht in irgendeiner Form mit einem festen Objekt verbunden sind, fallen herunter wenn sie losgelassen werden

Frühkindlich biologisches Wissen

  • Unterscheidung zwischen belebt und unbelebt
  • Annahme, dass nur Lebewesen sich bewegen können
  • Verständnis, dass Lebewesen bestimmte biologische Prozesse durchlaufen, was sie von unbelebten Gegenständen abgrenzt

Konzeptbildung

Kategorisierungsprozesse notwendig, um die Vielzahl an EIndrücken zu strukturieren und zu organisieren

Kategorie

Begrenzte Menge von Objekten, Ereignissen, Sachverhalten oder Handlungen, die bestimmte Gemeinsamkeiten aufweisen

Konzept

Mentale Repräsentation des Wissens um die Gemeinsamkeiten sowie des Wissens um Unterschiede zwischen Mitgliedern der betreffenden Kategorie und den Mitgliedern anderer Kategorien

Prototypen

Repräsentanten einer bestimmten Kategorie, die viele Eigenschaften mit anderen Kategoriemitgliedern teilen

Klassenhierarchien

  • Ontologische Ebene (belebte Objekte)
  • Übergeordnete Ebene (Pflanzen)
  • Basisebene (Blumen)
  • Untergeordnete Ebene (Tulpen, Rosen, Nelken)

Kausalität und Schlussfolgern

  • eine sinnvolle und umfassende Kategoriebildung erfordert das Erkennen kausaler Zusammenhänge
  • im Alter von 4 Jahren beherrschen Kinder das grundlegende kausale Denken und können auch in alltäglichen Phänomenen Ursache-Wirkung-Beziehungen erkennen

Definition Bindung

Bindung ist das emotionale Band zwischen Kind und Bezugsperson

Bindungsverhalten

Verhaltensweisen des Kindes, um die Nähe der Bezugsperson zu sichern

Bildungstheoretische Annahme eines....

...Bindungssystems (Kind)

...Fürsorgesystems (Bezugsperson)

Bindungssystem

Wird aktiviert, wenn der Säugling die eigenen Sicherheitsbedürfnisse bedroht sieht

Ziel des Bindungssystems

Nähe und Sicherheit durch eine Bezugsperson zu erhalten

Fürsorgesystem

Dient dazu, die Bedürfnisse des Säuglings nach Nähe und Sicherheit zu befriedigen

Beispiele für Bindungsverhaltensweisen

  • Weinen
  • Lächeln
  • Blickkontakt
  • frühkindliche Imitationen

Charakteristika einer sensitiven Bezugsperson

  • nimmt in konsistenter Weise die Signale eines Kindes wahr
  • Interpretiert sie richtig
  • Reagiert angemessen
  • Reagiert prompt

Wichtiges zum Weinen

Das Weinen des Säuglings ist ein Signal und kein Verhaltem, das man zu löschen versuchen sollte

Intuitives Elternprogramm

Zusammenfassung einer Reihe von Verhaltensweisen der bezugsperson, die vermutlich evolutionsbiologisch entstanden sind und auf die Bedürfnisse von Säuglingen abgestimmt sind

Bonding

Eltern binden sich in der Regel schon frühzeitig an ihr Kind

Attachement

Die Bindung des Kindes an seine spezifischen Eltern findet erst sehr viel später statt

Bindungstyp

Art der enstehenden Bindung

Kognitive Voraussetzung für Bindung

  • Objektpermanenz
  • Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen fremden und Vertrauten Bezugspersonen

Antagonistisches Verhältnis zwischen Bindungs- und Explorationsverhalten

  • Ein Kind, das Bindungsverhalten zeigt, kann nicht gleichzeitig die Umwelt erkunden
  • Zeitgleich mit der Entstehung der Bindung an spezifische Personen: Fremdeln
  • Empfinden von Sicherheit bei vertrauten Personen
  • Empfinden von Angst und Unsicherheit bei fremden Personen
  • je unähnlicher die fremde Person der Bezugsperson ist, desto stärker ist die Fremdelreaktion

Bindungstypen

  • Sichere Bindung
  • Unsicher-vermeindene Bindung
  • Unsicher-ambivaltente Bindung
  • Desorganisierte Bindung

Sichere Bindung + %

  • Vermissen der Bezugsperson in Trennungssituationen
  • Freude bei Wiederkehr
  • Durch fremde Person nicht vollständig zu trösten

60-70%

Unsicher-vermeidende Bindung + %

  • Bei Trennung kaum beunruhigt, kaum Kummer
  • Vermeidung von Nähe und Interaktion bei der Wiederkehr
  • Bei fremden Personen ähnliches Verhalten wie bei der Bezugsperson

15-20%