Entwicklungspsychologie 2

UZH FS17, BSc Psychologie

UZH FS17, BSc Psychologie


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Flashcards 183
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 04.09.2016 / 02.06.2021
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Welches sind nach Havighurst (1956) die Entwicklungsaufgaben im jungen / mittleren Erwachsenenalter?

  • Lebenspartner finden
  • Zusammenleben mit Partner lernen
  • Aufbau einer Familie
  • Kinder aufziehen
  • Ein Zuhause für die Familie schaffen
  • Einstieg in den Beruf "This task takes an enormous amount of the young man's time and energy during young adulthood. Often he becomes so engrossed in this particular task that he neglects others." (S. 90)
  • Sorge für das Gemeinwohl
  • Aufbau eines gemeinsamen Freundeskreises (mit Lebenspartner)

Die altersgradierten Opportunitätsstrukturen haben sich im Verlauf der Zeit verändert. In welcherm Zusammenhang?

  • Altersbezogene Erwartungen haben sich aufgrund biologischer, sozialer und historischer Faktoren entwickelt (z.B. Baltes,1998)
  • Elternschaft: „biologische Uhr"
  • Berufseintritt: Alterszusammensetzung einer Gesellschaft, historische Einflüsse, Wirtschaftssystem, Produktionsmethoden

Man unterscheidet zwischen .... und .... Enmtwicklungsregulation, die Entwicklung und das Verhalten kann entweder unter Kontrolle der .... oder unter .... stehen.

externer (sozialer) und internaler

(sozialen) Umwelt oder unter Selbstkontrolle

Externale (soziale) und internale Entwicklungsregulation sind kompensatorisch.

Was versteht man darunter?

Je weniger externale (soziale) Kontrolle besteht, desto wichtiger wird die Selbstregulation.

Externale (soziale) und internale Entwicklungsregulation sind nicht unabhängig. Weshalb nicht?

  • Externale (soziale) Regulation kann durch Sozialisation internalisiert werden, so dass externale Kontrolle nicht mehr notwendig ist
  • Individuen können externale (soziale) Kontingenzen beeinflussen

Welche Behauptungen sind FALSCH?

a) Mit zunehmendem Alter gibt es weniger und weniger klare altersbezogene Erwartungen und Entwicklungsaufgaben.

b) Mit zunehmendem Alter setzen sich Erwachsene Ziele in Bereichen, die zunehmend strukturierter sind.

c) Externale Kontrolle von Entwicklungsregulation nimmt im Alter ab

d) Selbstregulation wird mit zunehmendem Alter wichtiger

e) Je weniger externale (soziale) Kontrolle besteht, desto wichtiger wird die Selbstregulation

f) Individuen können externale (soziale) Kontingenzen nicht beeinflussen.

falsch sind:

b) Mit zunehmendem Alter setzen sich Erwachsene Ziele in Bereichen, die nicht wohl strukturiert sind.

f) Individuen können externale (soziale) Kontingenzen beeinflussen.

 

Was sind nach Havighurst (1956) Entwicklungsaufgaben im hohen Alter?

  • Aufbau einer expliziten Angliederung an eigene Altersgruppe
  • Aufbau von altersgerechtem Wohnen
  • Anpassung sozialer Rollen in flexibler Weise
  • Anpassung an abnehmende physische Stärke und Gesundheit
  • Anpassung an Pensionierung/geringeres Einkommen
  • Anpassung an Tod des Partners

Entwicklungsaufgaben nach Havighurst (1956)

Altersbezogene (soziale) Erwartungen sind im höheren Alter..... ausgeprägt.

weniger stark

Altersunterschiede in Zielinhalten (Nurmi, 1992)

Die von älteren Erwachsenen gewählten Zielinhalte stammen aus Bereichen, die weniger
.... sind.

Welche Bereiche sind das z. B.?

gut kontrollierbar

Gesundheit, Freizeitgestaltung, Suche nach Lebenssinn

Welche Behauptung ist richtig?

a) Junge Erwachsene sind primär motiviert, Leistung und Ressourcen zu maximieren.

b) Junge Erwachsene sind motiviert, Verluste auszugleichen.

c) Für mittelalte Erwachsene verliert Gewinnorientierung an Bedeutung, die Aufrechterhaltung wird wichtiger.

d) Alte Erwachsene sind motiviert, maximale Leistung anzustreben.

e) Alte Erwachsene sind hoch motiviert, Verluste zu kompensieren.

Welche Behauptung ist richtig?

Falsch sind:

b) Junge Erwachsene sind weniger motiviert, Verluste auszugleichen (Verlust als Indikatoren für wenig versprechende Ressourceninvestition)

d) Alte Erwachsene sind weniger motiviert, maximale Leistung anzustreben (müssen Ressourcen weise einsetzen)

Weshalb sind alte Erwachsene weniger motiviert, maximale Leistung anzustreben und dafär hoch motiviert, Verluste zu kompensieren?

Sie müssen Ressourcen weise einsetzen und möchten die Verluste zur Erhaltung des Funktionsniveaus kompensieren.

Die Rolle von Ressourcen für den Zielfokus (Ebner et al., 2006)

Kognition & Körperliche Aktivität

Gleicher erwarteter Ressourcenbedarf

 

  • ... wählen primär Verbessernsziele
  • ... wählen weniger Verbessernsziele als jüngere und zeigen keine Präferenz (Kognition) bzw. zeigen Präferenz für Erhaltens-/Vermeidensziele (Körperliche Aktivität)

Ungleicher erwarteter Ressourcenbedarf

  • ....  zeigen Präferenz für Erhaltens/ Vermeidensziele im Vergleich zu Verbessernszielen

Junge

Ältere

Beide Altersgruppen

Die Rolle von Ressourcen für den Zielfokus (Ebner et al., 2006)

Welche Behauptungen sind FALSCH?

a) Bei gleich erwartetem Ressourcenbedarf wählen Junge primär Verbessernsziele.

b) Bei gleich erwartetem Ressourcenbedarf wählen Ältere weniger Verbessernsziele als jüngere.

c) Bei gleich erwartetem Ressourcenbedarf zeigen Ältere  keine Präferenz (Körperliche Aktivität) bzw. zeigen Präferenz für Erhaltens-/Vermeidensziele (Kognition).

d) Bei ungleichem erwarteten Ressourcenbedarf zeigen die Jungen Präferenz für Erhaltens/
Vermeidensziele im Vergleich zu Verbessernszielen.

e) Die Veränderung der Zielorientierung scheint adaptiv: d. h. sie hat einen Zusammenhang mit dem subjektivn Wohlbefinden und zur Persistenz in der Zielverfolgung..

 

 

Falsch sind:

c) Bei gleich erwartetem Ressourcenbedarf zeigen Ältere  keine Präferenz (Kognition) bzw. zeigen Präferenz für Erhaltens-/Vermeidensziele (Körperliche Aktivität).

d) Bei ungleichem erwarteten Ressourcenbedarf zeigen beide Altersgruppen Präferenz für Erhaltens/
Vermeidensziele im Vergleich zu Verbessernszielen.

Was versteht man unter dem "Teadmill effect"?

Positive Effekte der Zielerreichung ist nur von kurzer Dauer, da erreichtes Ziel als Ausgangspunkt für neue (höhere) Ziele dient.

Was passiert beim Ergebnisfokus und wohin führt er?

Fokus auf negativer Ist-Soll

Diskrepanz (führt zu negativem Affekt)

Was bietet der Prozessfokus? Was sind seine Vorteile?

  • Bietet viele Möglichkeiten für positives feed-back (Fokus nicht auf negativer Diskrepanz zwischen Ist- und Soll-Zustand, sondern auf Zielverfolgung selbst)
  • Da Zielverfolgung wichtiger ist als das Ergebnis, sollten Rückschläge als weniger negativ erlebt werden; erhöhte Persistenz angesichts von Schwierigkeiten bei Zielverfolgung

Wie verändert sich der Fokus in der Zielverfolgung mit zunehmendem Alter?

• Jüngere Erwachsene sind primär auf Ergebnis fokussiert
• Zunahme des Prozess-Fokus im Alter

Der Prozessfokus scheint adaptiver als der Ergebnis fokus zu sein.

Womit hat das einen Zusammenhang?

Wo gibt es keinen Zusammenhang?

• Zusammenhänge mit positiver Zieleinschätzung
• Zusammenhänge mit Zielverfolgung
• Keine Altersinteraktionen

Welche Aussage ist FALSCH?

a) Es gibt keinen hohen sozialen Konsens darüber, wann Personen eine bestimmte Entwicklungsaufgabe erreicht haben sollen.

b) Entwicklungsaufgaben können dabei aufgefasst werden als sozial geteilte Erwartungen hinsichtlich des Alters, in dem bestimmte gesellschaftlich als zentral betrachtete Aufgaben von einem Individuum gelöst sein sollten.

c) Verschiedene Untersuchungen haben  gezeigt, dass ein Prozessfokus für die erfolgreiche Verfolgung schwieriger, langfristiger Ziele (z. B. Gewichtsabnahme, regelmäßiges Sporttreiben) vorteilhaft ist (Freund et al., 2012).

Falsch ist a)

-> Es gibt einen relativ hohen sozialen Konsens darüber, wann Personen eine bestimmte Entwicklungsaufgabe erreicht haben sollen.

Entwicklungsaufgaben (im Sinne von Havighurst) …

a) sind situationsspezifische Anforderungen an die Entwicklungsregulation
b) sind im höheren Alter wegen geringerer sozialer Anforderungen weniger wichtig für die Entwicklung als in jüngeren Altersphasen
c) sind durch Krisen charakterisiert, die Personen in einem bestimmten Alter bewältigen müssen
d) dienen als Orientierungsrahmen für das Setzen persönlicher Ziele in einem bestimmten Alter
e) wurden bezüglich der Aufgabeninhalte empirisch nicht nachgewiesen

d) ist richtig

Welches sind die fünf Stufen der psychosozialen Krisen im Kinder- und Jugendalter nach Erikson?

Urvertrauen vs. Misstrauen - Säuglingalter
Autonomie vs. Scham und Zweifel - Kleinkindalter
Initiative vs. Schuldgefühl - Spielalter
Fleiss vs. Minderwertigkeit - Schulalter
Identitätsfindung vs. Rollendiffusion - Adoleszenz

Welches sind die drei Stufen der psychosozialen Krisen nach Erikson im Erwachsenenalter?

Intimität vs. Isolierung - Frühes Erwachsenenalter
Generativität vs. Selbst-Absorption - Erwachsenenalter
Integrität vs. Verzweiflung/Lebensekel - Reifes Erwachsenenalter

Was sind die Altersunterschiede in Zielinhalten nach Nurmi (1992)?

- Jugendliche und junge Erwachsene

- Erwachsene im mittleren Alter

- Ältere Erwachsene

- Berufswahl, Ausbildung, Familiengründung, Selbstentwicklung

- Berufsentwicklung, KIndererziehung

- Gesundheit, Freizeitgestaltung, Suche nach Lebenssinn

Folgende Aussagen bezüglich der motivationalen Entwicklung im Erwachsenenalter treffen zu:

a) Persönliche Ziele sind sehr stabil über das Erwachsenenalter
b) Die Wichtigkeit der Selbstregulation nimmt mit dem Alter aufgrund geringerer präskriptiver sozialer Erwartungen zu.
c) Die Verlustorientierung nimmt bereits im mittleren Erwachsenenallter zu.
d) Das Ausmass der Gewinnorientierung ist im mittleren Erwachsenalter negativ mit dem Wohlbefinden verbunden
e) Ein höherer Ergebnisfokus wirkt sich positiv auf die Zielverfolgung im jungen Erwachsenenalter aus

b) und c) sind richtig

Altersunterschiede im Zusammenhang von Zielfokus und subjektivem Wohlbefinden (Ebner et al., 2006)

Wo liegt der Fokus bei Jung, Alt, Mittelalt

bezüglich

Gewinn, Aufrechterhalten und Verlustvermeiden?

Jung: Fokus auf Gewinn

Mittelalt: Fokus auf Gewinn und Aufrechterhalten

Alt: Fokus auf Aufrechterhalten und Verlusvermeiden

 

Definition Affekt

Positiver oder negativer Zustand, der mehr oder weniger intensiv sein kann

Definition Emotion

Affektiver Zustand mit spezifischem Objekt

Definition Stimmung

Diffuser, affektiver Zustand, der entweder kein spezifisches Objekt hat oder der jenseits seines Auslösers persistiert oder darüber hinaus generalisiert

Welche Manifestations-Ebenen von Emotionen gibt es?

– physiologische Ebene
– (Gesichts-)Ausdruck
– Subjektives Erleben
– kognitve Ebene

Welche Funktionen haben Emotionen?

– Evolutionär (Signalwirkung)
– Motivational (Belohnung; Rückmeldung)
– Sozial (kommunikativer Aspekt)
– Kognitiv (Informationsverarbeitung)

Wie charakterisieren sich Emotionen in der Gegenüberstellung zu Stimmung?

- Kurze Dauer

- Hohe Intensität

- Objektbezogen

Allgemeine Ansätze zu emotionaler Entwicklung im Erwachsenenalter:
Das "Gewinn"-Thema

(z.B., Blanchard-Fields, Carstensen)

Alter
= Akkumulierte Erfahrung mit Emotionen und emotionalen Ereignissen
= Neue Herausforderungen
= Motivationaler Fokus verschiebt sich hin zur Optimierung von Emotionen / Umgang mit Emotionen

Das führt schliesslich zu......

 

 

zur Verbesserung des emotionalen Erlebens

Allgmeine Ansätze zu emotionaler Entwicklung im Erwachsenenalter:
Das "Verlust"-Thema

(z.B. Cumming & Henry)

Hohes Alter
= Verluste in intellektuellem und physischem Funktionsniveau
= Reduzierter Lebens- und Aktionsradius
= emotionales Disengagement

führen schliesslich zu...

 

einer Verringerung der emotionalen Erfahrungen.

Emotion: Gewinn oder Verlust?
Drei Überlegungen aus der Lebensspannen-Psychologie:

1. Gewinne in einigen emotionalen Kompetenzen, Verluste in anderen

-> Entwicklung ist .......

2. Einige Erwachsene erleben Gewinne, andere Verluste.

-> Entwicklung ist .......

3. Einige Kontexte unterstützen Gewinne, andere machen Verluste wahrscheinlicher.

-> Entwicklung ist .......

multidirektional

differenziell

kontextuell

Was versteht man unter emotionaler Reaktivität?

Kapazität, angemessen auf ein emotionsinduzierendes Ereignis zu reagieren

Nach welchen Kriterien kann die emotionale Reaktivität beurteilt werden?

1. Intensität emotionaler Reaktionen (statt Häufigkeit)

2. Diskrete Emotionen (statt affektive Dimensionen)

Negativer Affekt (Ärger, Traurigkeit, Furcht, Ekel) vs. Positiver Affekt (Interesse, Freude, Glück)

3. Drei Komponenten von Emotionen (statt einer): Subjektives Erleben, Ausdruck, physiologische Aktivität

Altersunterschiede in Emotionaler Reaktivität
Evidenz von Feldstudien

(z.B. Gross et al., 1997; Lawton et al., 1992)

Ältere Erwachsene berichten, dass ihr subjektives Erleben weniger ....... ist.

Wie lauten die beiden Erklärungen dazu.
 

intensiv

1. Reduzierte Umgebung, 2. Reduzierte Kapazität

Altersunterschiede in Emotionaler Reaktivität
Evidenz von Laborstudien

(z.B., Levenson, 2000; Tsai et al., 2000)

Die subjektive und verhaltensmässige Reaktivität im Erwachsenenalter wird kleiner/bleibt gleich/wird grösser.

Die physiologische Reaktivität im Erwachsenenalter wird kleiner/bleibt gleich/wird grösser.

Es besteht eine schwächere/stärkere Expressivität im Gesichtsausdruck mit zunehmendem Alter. Malatesta-Magai et al. (1992)

bleibt gleich

wird kleiner

stärkere

Was ist die Limitation der meisten Laborstudien, welche Altersunterschiede in Emotionaler Reaktivität untersuchten?

Die Art der emotions-induzierenden Ereignisse / Stimuli wurde nicht berücksichtigt.

Was ist mit der Kontextuellen Perspektive im Zusammenhang mit Emotionaler Reaktivität gemeint?

Einige kontextuelle Aspekte unterstützen, andere hindern den Ausdruck von Emotionen.