Entwicklungspsychologie 2
UZH FS17, BSc Psychologie
UZH FS17, BSc Psychologie
Fichier Détails
Cartes-fiches | 183 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 04.09.2016 / 02.06.2021 |
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https://card2brain.ch/box/entwicklungspsychologie54
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Intégrer |
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Wie lautete die Kritik an der durch Erikson (1950) definierten Psychosozialen Krisen?
Kritik
– Keine strikte zeitliche Abfolge der Stufen
– Individuelle Variation ist die Regel
– Unklare Bewältigungsprozesse
Persönlichkeit
Welche Attribute können persönlichen Anliegen zugewiesen werden?
• Wichtigkeit: Wie wichtig ist es Ihnen, dieses Anliegen in Ihrem Leben zu erreichen?
• Realisierbarkeit: Wie gut sind Ihre Chancen, dieses Anliegen in Ihrem Leben zu realisieren?
• Erfolge: Wie erfolgreich sind Sie momentan bei der Verwirklichung dieses Anliegens?
Die Entwicklung wird von Erikson als Durchlaufen von Krisen beschreiben.
Wie läuft dieser Prozess ab?
• Krisenbewältigung führt zum Erwerb vonKompetenzen
• Stabilisierung der Persönlichkeit und psychosoziale Funktionalität
• Mangelnde Krisenbewältigung führt zu schlechteren Anpassungsprozessen
Havighurst (1948) beschreibt die Entwicklung als Lösen von Entwicklungsaufgaben.
Beschreibe kurz die damit verbundenen Prozesse.
• Erfolgreiches Lösen von Aufgaben: Zufriedenheit und Erfolg mit späteren Aufgaben
• Misserfolg: Unzufriedenheit u. Schwierigkeiten mit späteren Aufgaben
Das Modell von Havighurst sieht Entwicklung als Lösen von Entwicklungsaufgaben.
Wie lautet die Kritik?
– Postulierte Universalität (z.T. kulturabhängig und individuelle Variation)
– Fehlende Aufgaben (z.B. Umgang mit Scheidung)
– Unklare Bewältigungsmechanismen
Lebensgeschichte-Modell
• Identität als ....... Erzählungen
• Erzählungen helfen,........ im Zeitablauf zu begründen
• Erzählungen bestehen aus einer ....... (3) und einem Thema
• ....... Einflüsse
internalisierte
Lebensveränderungen
Handlung, Protagonisten, Bildern
Soziokulturelle
Persönlichkeit
Die Lebensgeschichte wird in acht Schlüsselepisoden bzw. Szenen erzählt.
Wie heissen diese?
a) Höhepunkt im Leben
b) Tiefpunkt (z.B. Brüche im Leben)
c) Wendepunkt („turning point“)
d) Früheste Erinnerung
e) Wichtige Episoden in der Kindheit, im Jugendalter und im Erwachsenenalter
Persönlichkeit
Woraus besteht die erzählte Lebensgeschichte (7 Punkte)?
- Lebenskapitel (Titel, Kurzfassung)
- Acht Schlüsselepisoden bzw. Szene
- Herausforderungen
- Hauptdarsteller (einflussreiche Personen der Lebensgeschichte)
- Zukunftspläne (zukünftige Lebenskapitel; z.B. Pläne, Hoffnungen, Träume)
- Persönliche Ideologie
- Lebensthema
Das Leben als (Um-) Gestalten der Lebensgeschichte
Was ist damit gemeint und was ist dabei das Ziel?
• Das Leben gliedern, sortieren, konzipieren, neuformulieren, überarbeiten, integrieren
• Bewusste und implizite Integrationsprozesse
• Ziel ist die Formulierung einer kohärenten und differenzierten Lebensgeschichte
Integrative Sicht der Lebensspanne
Individuen bilden ihre eigenen Sichtweisen,wie ihr Leben ist und ablaufen soll.
Diese Sicht wird aus zwei Elementen gebildet. Wie nennen sich diese?
– Szenario: Zukunftserwartungen („Spielplan“); abhängig von altersbezogenen Anforderungen
– Lebensgeschichte: narrative Integration der Vergangenheit (Sinn und Kontinuität)
Entwicklung als Prozess der Selbstregulation
Vier Faktoren spielen zusammen:
1. Gestaltung und Ausrichtung des Verhaltens/Erlebens (Selbstrechtfertigung, fehlende Einsicht)
-> .......
2. Wie ich mich in der Familie, bei der Arbeit und in anderen sozialen Rollen erlebe
-> .......
3. Anpassung der Identität an Erfahrungen (Selbst- Evaluation; Alternative)
-> .......
4. „Ich bin eine liebenswürdige und kompetente Person“
-> .......
1. Identitätsassimilation
2. Erfahrung
3. Identitätsakkomodation
4. Identität
Wie entwickelt sich die Lebensgeschichte/Identität?
– Entwicklung als (Um-) Gestalten der Lebensgeschichte
– Entwicklung als Prozess der Selbstregulation
Wie entwickeln sich persönliche Anliegen?
– Entwicklung als Durchlaufen von Krisen und Herausforderungen
– Entwicklung als Lösen von Entwicklungsaufgaben
– Entwicklung stärker abhängig von individuellen Entwicklungskontexten
Persönlichkeit
Wie entwickeln sich Eigenschaften?
– Entwicklung = Stabilität und Veränderung
– Unterschiede in Abhängigkeit von Eigenschaften, Facetten, Individuen, Analysemethoden u.a.
– Reifungsprozesse vs. Anpassung an Herausforderungen des Lebens, z.B. veränderte Lebensaufgaben
– Individuelle Lebenserfahrungen à differenzielle Entwicklungsverläufe
Was ist Persönlichkeit?
– Persönlichkeit = komplexes Konstrukt
– Stabilere Aspekte und dynamischere Prozesse
– Drei Standpunkte und ausgewählte Konstrukte
• Darstellerin (z.B. Eigenschaften)
• Lebensgestalterin (z.B. persönliche Anliegen)
• Erzählerin (z.B. Lebensgeschichte, Identität)
Im Mittel verändern sich die “Big Five” über das Erwachsenenalter gemässt Specht, Egloff & Schmuckle (2011):
a) multidirektional
b) Verträglichkeit ist von den “Big Five” durch die höchste mittlere Stabilität gekennzeicht
c) Offenheit nimmt mit dem Alter aufgrund der akkumulierten Erfahrungen zu
d) Emotionale Stabilität ist im jüngeren Erwachsenenalter noch nicht maturiert und weist daher einen geringen Mittelwert auf als im höheren Alter
e) Extraversion nimmt über das Erwachsenenalter linear ab
a) und e) sind richtig
Nach McAdams ist die Lebensgeschichte (“Life Story”):
a) Kontextabhängig
b) Zentral für die Identität einer Person
c) Umfasst sowohl explizite als auch implizite Integrationsprozesse
d) Weist im jungen Erwachsenenalter noch keine Kohärenz auf (Phase der Identitätsbildung)
e) Hat keinerlei Einfluss auf das tatsächliche Verhalten
a), b) und c) sind richtig
Was versteht man unter fluider Intelligenz (Mechanik)?
- Fähigkeiten, die ermöglichen:
- flexibles und adaptives Denken
- Verbindungen zwischen Konzepten herstellen
- Schlussfolgerndes Denken
Zähle die Korrelate kognitiven Abbaus im hohen Alter auf.
- Kardiovaskuläre und andere chronische Erkrankungen (-)
- Bildung (+)
- Berufliche Komplexität (+)
- Intellektuell stimulierende Freizeitaktivitäten (+)
- Flexible Persoenlichkeit im mittleren Erwachsenenalter (Selbstbericht) (+)
- Partner mit hohen kognitiven Fähigkeiten (+)
- Lebenszufriedenheit im mittleren Erwachsenenalter (+)
- Geschlecht: Früherer Abbau bei Männern
Wie unterscheidet sich Rekognotion (Wiedererkennen) und freies Erinnern bezüglich dem Altersabbau?
Rekognition (Wiedererkennen):
weniger von Altersabbau betroffen als freies Erinnern
Freies Erinnern:
Je nach Bereich unterschiedlich von Altersabbau betroffen
Gemäss Glenberg & Swanson (1986) nimmt die Distiktivität von Repräsentationen vergangener Ereignisse auf der mentalen Zeitachse mit zeitlicher Distanz zu Gegenwart ....... .
ab
Was für eine Aufgabe über nimmt das implizite (prozedurale) Gedächtnis?
Abruf von Information ohne bewusste oder intentionale^Erinnerung (z.B. automatische Assoziationen; Velofahren)
Was für Aufgaben übernimmt das explizite (deklerative) Gedächtnis?
Intentionales und bewusstes Erinnern von Information (z.B. welchen Einfluss hat berufliche Komplexität auf die kognitive Entwicklung?)
Beim impliziten Gedächtnis zeigen sich ....... Altesunterschiede als beim expliziten Gedächtnis.
geringere
- Wiederholen
- Organisation (z.B. nach Kategorien)
- Aufbau eigener Erinnerungs-Cues (z.B. Reihenfolge)
- --- selbst jedoch auch wieder altersabhängig
- Verbindungen zwischen Items herstellen (meist visuell, z. B. Apfel - Delphin; Giraffe
- Übersetzung von Wörtern in interaktive Bilder (Hoher Anspruch an Arbeitsgedächtnis, trainierbar)
Training
Die meisten Trainingsstudien zeigen
- ....... Transfer (-> Fertigkeiten)
- eher ....... Trainingseffekte
keinen oder nur sehr geringfügigen
kurzfristige
- Wissen/Erfahrung nimmt mit dem Alter .......
Mehr ....... --> reduziert kognitive Belastung des Arbeitsgedächtnisses
- Verwendung von ....... kann für Verluste im Gedächtnis kompensieren -> erhöht kognitive Belastung des .......
zu
Automatisierung
Strategien
Arbeitsgedächtnisses
Vergessen über die Lebensspanne
Rubin (1986): Lebenserinnerungen von 50 – 60 Jährigen
Alter:
41 - 50 Jahre: viele Erinnerungen: ........-Effekt
11 - 20 Jahre: ....... Erinnerungen: .......
41 - 50 Jahre: ....... Erinnerungen: .......
Wie ist das autobiegrafische Gedächtnis organisiert? (Rubin & Conway, 1986)
(1) Lebensabschnitte (Einheit: Jahre, Dekaden)
• „Als ich zur Schule ging“; „Als ich in Enge wohnte“
(2) Ereignisse (ausgedehnt; vollständige Ereignisse)
• „Die Hochzeit meiner Schwester“; „der Stromausfall letzten Sommer“
(3) Ereignisspezifisches Wissen
• „es gab Kirschtorte und Holundersekt“; „wir haben die Kerzen im Wohnzimmerschrank gesucht, aber da waren keine mehr...“
Ebene 2 ist häufig Einstiegspunkt (vgl. Begriffsstrukur: Basis-, Über-, Unterbegriffe, analog zu: Auto - Fahrzeug - BMW
Autobiografisches Gedächtnis im Selbstversuch
Wagenaar (1986)
Erinnern ist abhängig von ....... .
Um sich zu erinnern, helfen 3 Hinweise helfen gleich viel wie ein ....... .
Hinweisen
Kritisches Detail
Was sind sogenannte Flashbulb Memories?
Was ist dabei das Problem?
- unerwartetes Ereignis
- hohe emotionale Erregung
- konsequenzenreich / bedeutsam
- sozialer Austausch (-> rehearsal)
- Erinnerungen sehr bildhaft (filmausschnitthaft)
ABER: Nicht sehr zuverlässig
Was sind die zentralen Funktionen von autobiografischem Erinnern?
Bildung einer eigenen Identität
Wie zuverlässig ist unsere Erinnerung? Gedächtnisirreführungen
Zeugengedächtnis (Loftus, 1979)
Die Erinnerung an das, was gesehen wurde, ist anfällig für Irreführung durch ........
Information nach dem Vorfall
Autobiografisches Gedächtnis im Selbstversuch
WAGENAAR sammelte 2000 Ereignisse aus 6 Jahren. Die Güte der Wiedergabe von Ereignissen, aber auch die Dauer des Behaltens (1 bis 5 Jahre), ist abhängig von drei Faktoren: .......
♦ Bedeutungsgrad (Salienz)
♦ Emotion
♦ Wie erfreulich, wie angenehm es empfunden wurde
Ein Hauptgrund für das Vergessen ist die ........ z.B. Die Erinnerungen an wiederkehrende Treffen überdecken sich und genaue Details an einzeln kaum wiederzugeben. Man erinnert sich besser.an sehr wichtige Ereignisse, wenn sie mit ....... verbunden sind.
Ähnlichkeit der Ereignisse
starken Emotionen
Levenson, Tsai et al. kamen in ihrer Studie (2000) zum Schluss, dass die physiologische Reaktivität im Erwachsenenalter kleiner wird.
In der Studie von Ute Kunzmann (2002) wurde aber aufgezeigt, dass kein Altersunterschiede in der physiologischen Reaktiv bestehen.
Wie lassen sich diese widersprüchlichen Befunde erklären?
In den Studien von Levenson und Tsai wurden die Stimuli im Gegensatz
zu denen von Kunzmann nicht hinsichtlich ihrer Altersrelevanz
ausgewählt
Wie kann man die Annahme von SAVI von Charles zur reduzierten physiologischen Flexibilität mit den Befunden von Kunzmann zu gleich starker physiologischer Reaktivität in Einklang bringen?
1. Flexibilität bedeutet nicht dasselbe wie Reaktivität.
2. Kunzmann: “SAVI würde eine erhöhte physiologische Reaktivität auf Seiten der alten Erwachsenen vermutlich immer als Regulationsdefizit interpretieren. Problem: Wie interpretiert man eine erhöhte Physiologische Reaktion? Erhöhte Relevanz oder Defizit?”