Entwicklungspsychologie 2

UZH FS17, BSc Psychologie

UZH FS17, BSc Psychologie


Kartei Details

Karten 183
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 04.09.2016 / 02.06.2021
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Studie von Ute Kunzmann, 2002

Identifikation von Ereignissen, die sowohl bei jungen als auch älteren Erwachsenen starke emotionale Reaktionen bewirken.

Zu welchen Ergebnissen kam die Studie?

Weshalb sind deren Erkenntnisse wichtig?

Keine Altersunterschiede in physiologischer Reaktivität

Ältere Erwachsene haben die Kapazität Emotionen so stark zu erleben wie jüngere, auch wenn sie im Alltag weniger intensive Emotionen berichten.

Warum ist dies wichtig? Da Emotionen wichtige Informationen für einen selbst und Andere bereitstellen

Die Indikatoren für subjektives Wohlbefinden lassen sich unter drei Aspekten zusammenfassen. Wie heissen sie?

  • Emotionale Aspekte
    • Anwesenheit positiver Emotionen
    • Abwesenheit negativer Emotionen
    • emotionale Balance
  • Kognitive Aspekte
    • Zufriedenheit mit dem Leben
    • Zufriedenheit mit Entwicklung
  • Globalität
    • Allgemein / Bereichsübergreifend
    • Bereichsspezifisch

Wie lauten die Facetten des Psychologischen Wohlbefindens nach Ryff (1989)?

- Positive soziale Beziehungen
- Lebenssinn
- Selbstakzeptanz
- Alltagskompetenz
- Autonomie
- Persönliches Wachstum

Was macht uns glücklich?

Nach Kahnemann et al. (2004) sind dies.....

- Oberste Rangplätze von Aktivitäten, die einen glücklich machen:

  • Sex, „Socializing“

- Mittlere Ränge:

  • Arbeiten
  • Soziale Kontakte, die einen glücklich machen:
  • Freunde, Partner

- Niedrige Ränge:

  • Arbeitskollegen, Chef

Entwicklung des Psychologischen Wohlbefindens nach Ryff & Keyes (1995)

Es wurden bewertet:

- Autonomie

- Alltagskompetenz

- Lebenssinn

- Positive soziale Beziehungen

- Persönliches Wachstum

- Selbstakzeptanz

Welche dieser 6 Punkte haben mit zunehmendem Alter eine Tendenz nach unten oder oben gezeigt?

Was ist Gerontologie?

In welcher Beziehung steht Altersdiskriminierung mit Altersstereotypen?

Gerontologie ist das Studium des Alterns von der Reife bis zum fortgeschrittenen Altern und auch das Studium von  älteren Erwachsenen als eine spezifische Gruppe.

Mythen vom Altern führen zu negativen Stereotypen. Dies kann zu Diskriminierung von älteren Leuten aufgrund ihres Alters führen.

Was ist die Lebensspannen-Perspektive?

Die Lebensspannen-Perspektive teilt die menschliche Entwicklung in zwei Phasen ein: eine frühe Phase (Kindheit und Adoleszenz) und eine spätere Phase (junges Erwachsenenalter, mittleres Erwachsenenalter und spätes Erwachsenenalter).

Es gibt vier Schlüsselbegriffe in der Lebensspannen-Perspektive:

- Multidirektionalität

- Plastizität

- Historischer Kontext

- Mehrere Ursachen

 

Was ist das Charakteristikum der älteren Erwachsenen in der Bevölkerung?

Die Anzahl der älteren Erwachsenen nimmt rasch zu, wegen der geringeren Säuglingssterblichkeit und der besseren Gesundheitsversorgung.

Wie erklären die Lebenshaltungsraten-Theorien das Altern?

Ein Mensch ist mit einer bestimmten Menge Engergie geboren, die er ausgeben kann. Diese ist individuell bestimmt

Metabolische Prozesse wie die Stressreduzierung oder das Essen von weniger Kalorien kann die Lebensdauer verlängern.

Die abnehmende Fähigkeit des Körpers, sich dem Stress zu adaptieren, kann auch ein Grund des Alterns sein.

Was sind die bedeutendsten Hypothesen in Zell-Theorien des Alterns?

Zell-Theorien sagen, dass es eine Limite gibt wie oft sich Zellen Teilen, bevor sie sterben (genannt das Hayflick limit). Die Verkürzung der Telomere (aus repetitiver DNA und assoziierten Proteinen bestehenden Enden der Chromosomen) kann auch eine grosse Rolle spielen.

Eine zweite Gruppe von Zell-Theorien beziehen sich auf einen Prozess, genannt Cross-Linking welcher daraus resultiert, dass gewisse Proteine zufällg miteinander interagieren und Moleküle produzieren, die den Körper steifer machen. Cross-links stören den Stoffwechsel.

Eine dritte Art von Zell-Theorien schlägt vor, dass freie Radikale, hochreaktive Stoffe welche zufällig während dem Stoffwechsel produziert werden, Zellschäden produzieren. Die Einnahme von Antioxidantien kann das Auftreten von einigen altersbedingten Krankheiten verschieben.

Wie erklären Programmierter-Zelltod-Theorien das Altern?

Sie basieren auf genetischen Hypothesen über das Altern. Es scheint ein genetisches Programm zu geben, welches physiologische Prozesse zur Selbstzerstörung initiieren und die Fähigkeit von sterbenden Zellen diese Schlüsselprozesse bei anderen Zellen zu triggern.

Welche altersbezogenen Veränderunge passieren im cardiovasculären System?

Fett lagert sich ums Herz und in den Arterien an. Herzmuskeln werden zunehmend mit steiferen Verbindungen ersetzt. Die wichtigste Veränderung im Kreislaufsystem ist, dass die Arterienwände verhärten.

Im allgemeinen haben Männer häufiger cardiovasculäre Krankheiten wie Kongestive Herzinsuffizienz, Angina Pectoris, Herzinfarkt, Atherosklerose und Bluthochdruck wie Frauen.

Was korreliert gemäss der Berliner Altersstudie stark mit dem emotionalen Wohlbefinden im höheren Alter?

Positiver Affekt:

- Intelligenz

Negativer Affekt:

- Morbidität

- Alltagsaktivitäten

- Depressivität

Definition Emotionsregulation

Emotionsregulation bezeichnet individuelle Versuche der Einflussnahme auf den Ausdruck und das Erleben von Emotionen. Diese Einflussnahme kann sich auf die Qualität, die Intensität und die Dauer der Emotionen beziehen.

Wie passiert soziale Adaptivität?

- Emotionsbezogene Darstellungsregeln („Display Rules“, kulturspezifisch)
- Regulation eigener Emotionen, um andere unterstützen zu können

Wie geschieht individuumszentrierte Adaptivität?

- Emotionsregulation im Kontext individueller Entscheidungen

- Emotionskontrolle als volitionale Kompetenz

Was gibt es für Strategien der Emotionsregulation?

  • Ablenkung durch Aktivitäten
  • Abreagieren
  • Emotionsausdruck unterdrücken
  • Kognitives Re-Appraisal
  • sozialer Rückzug
  • Sozialkontakte (z.B. mit der Freundin telefonieren)
  • körperbetonte Aktivitäten (z.B. tief durchatmen, Sport,
  • Entspannungsübung)
  • (...)

Strength and Vulnerability Integration Modell (SAVI)

Was für Stärken und Schwächen zeigen sich im Alter bezüglich der Emotionsregulation?

Stärken im Alter

  • Motivation, die eigenen Emotionen zu regulieren
  • Erfahrung und Übung darin, die eigenen Emotionen zu regulieren

Vulnerabilitäten im Alter

  • Reduzierte physiologische Flexibilität (erhöhte Anfälligkeit für Stress)
  • Kognitive Verluste (Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit)

Strength and Vulnerability Integration Modell (SAVI)

Altersunterschiede in der Emotionsregulation versteht man nur dann vollständig, wenn man die Stärken und die Schwächen der Älteren gleichermaßen in Betracht zieht.
Der ....... Kontext bestimmt mit, ob Ältere ihre motivationalen und erfahrungsbezogenen Gewinne in der Emotionsregulation ausspielen können.
Keine Vorteile oder sogar Nachteile in der Emotionsregulation zeigen sich für Ältere in ......... Situationen.
Negative Emotionen haben generell ......... Kosten für Ältere als für Jüngere und sind somit ein erhöhter Risikofaktor für die körperliche Gesundheit im Alter.

situative

hochgradig stressreichen

höhere physiologische

Effekte komplexer Stressoren

Ältere reagieren mit verminderter Herzratenvariabilität auf komplexe (nicht jedoch auf ........) Stressoren.

Weiterer Hinweis auf ........ bei komplexen Stressoren im Alter

umschriebene

Regulationsdefizit

 

Altersunterschiede in der Emotionsregulation: Zusammenfassung der empirischen Evidenz

Welche Behauptung ist FALSCH?

a) Bei Älteren sind manche Formen der Emotionsregulation effektiver, andere Formen jedoch weniger effektiv als bei jungen Erwachsenen.
b) Das Ausmass der kognitiven Belastung durch die Regulation scheint keine Rolle für Altersunterschiede zu spielen.
c) Laut Selbstberichten regulieren Ältere ihre Emotionen im Allgemeinen öfter und effektiver als junge Erwachsene.
d) Wichtig ist die Unterscheidung zwischen positiven vs. negativen Emotionen; komplexe vs. umschriebene Stressoren-

 

b) ist falsch: Das Ausmass der kognitiven Belastung durch die Regulation scheint eine zentrale Rolle für Altersunterschiede zu spielen.

Emotionale Entwicklung im Erwachsenenalter…

a) ist durch eine verringerte Kapazität des emotionalen Erlebens charakterisiert (Selbstberichtsebene)
b) ist in Bezug auf erschlossene Altersunterschiede stark von den emotionsauslösenden Stimuli in Studien abhängig
c) umfasst eine erhöhte physiologische Reaktivität (Herzrate, Hautleitfähigkeit) auf intensiv positive Ereignisse im höheren Alter (Vulnerabiltätseffekt)
d) ist im jüngeren Erwachsenenalter gekennzeichnet von geringerer Differenziertheit der distinkten Emotionen
e) ist durch einen umgekehrt u-förmigen Verlauf der erlebten Intensität gekennzeichnet

b) ist richtig

Emotionsregulation:
a) Ist im jungen Alter wenig adaptiv, da man die eigenen emotionalen Reaktionen noch explorieren muss
b) Jüngere Erwachsene profitieren mehr von der neutralisierenden als von der positiven Neubewertung bei der Emotionsregulation
c) Im höheren Alter scheint die Umbewertung eine besonders wirksame Emotionsregulationsstategie zu sein
d) Es gibt Hiweise auf ein Regulationsdefizit bei komplexen der Emotionsregulations-Situation im höheren Alter.
e) Das SAVI-Modell von Charles geht davon aus, dass Emotionsregulation aufgrund der verminderten Reaktivität im höheren Allter weniger wichtig wird

b), c) und d) sind richtig

Definition Persönlichkeit

Persönlichkeit ist ein komplexes Konstrukt, das verschiedene Aspekte beinhaltet. Die Art und Weise, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen, empfinden und interpretieren, und wie wir in alltäglichen und besonderen Situationen handeln, sagt uns und anderen etwas darüber, wer wir sind (Pervin, 2000).

Stabeile Bestandteile einer Persönlichkeit bezeichnen wir als ..... , dynamische Elemente sind ....... .

Strukturen

Prozesse

McAdams (2013) beschreibt drei Standpunkte.

Die Persönlichkeit als .......

  1. Darstellerin
  2. Lebensgestalterin
  3. Erzählerin

Was ist Persönlichkeit

Wie lauten die vier dispositionalen Standpunkte zur Beschreibung einer Persönlichkeit?

 

 

– Körperliche Merkmale (z.B. physisches Aussehen)
– Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen
– Eigenschaften (traits; Strukturen)
– Zustände (states) und Prozesse

Was ist Persönlichkeit

Was sind die sogenannten "Grossen Fünf"?

• Relativ stabile und situationsübergreifende Muster im Erleben und Verhalten
• Sagen etwas darüber aus, wie Menschen typischerweise denken, fühlen und handeln
• Fünf breitgefasste Faktoren

Was ist Persönlichkeit

Zähle die "grossen Fünf" auf.

  1. Extraversion
  2. Negative Emotionalität, oder Neurotizismus
  3. Verträglichkeit
  4. Gewissenhaftigkeit
  5. Offenheit für neue Erfahrungen

Was ist Persönlichkeit

Beschreibe die beiden charakterlichen Pole bezüglich Negativer Emotionalität.

+

Sicher, entspannt, widerstandsfähig, unempfindlich; selbst unter belastenden Umständen kaum aus der Ruhe zu bringen.

-

Sensibel, empfindsam; unter Stress erleben sie häufiger beunruhigende Gefühle und Stimmungen.

 

Was ist Persönlichkeit

Beschreibe die beiden charakterlichen Pole bezüglich Verträglichkeit.

+

Mitfühlend, gutmütig und eifrig bemüht, kooperativ zu sein und Konflikte zu vermeiden.

-

Unsentimental, skeptisch und wetteifernd; sind schnell verärgert und neigen dazu, ihren Ärger direkt zu zeigen.

Was ist Persönlichkeit: Persönliche Anliegen

Wie lauten die vier motivationalen Standpunkte?

– Persönliche Anliegen, Ziele, Werte, Interessen, Hoffnungen und Befürchtungen, Zukunftspläne
– Kontextbezug (Zeit, Ort, soziale Rolle): Umgang mit Herausforderungen und Lebensgestaltung
– Inhalte von persönlichen Anliegen (Strukturen)
– Verfolgung u. Regulation von Anliegen (Prozesse)

Persönlichkeit: Lebensgeschichte, Identität

Wie lauten die vier Narrativen Standpunkte?

– Erzählen von Lebensgeschichten, um sich u. andere besser zu verstehen (Lebenssinn, Kontinuität)
– Integrative (Re-)Konstruktion der Vergangenheit, der erlebten Gegenwart und der erwarteten Zukunft
– Inhalte der Lebensgeschichte (Strukturen)
– Art und Weise des Erzählens (Prozesse)

Persönlichkeit

Bei der Positionsstabilität kennen wir zwei Prinzipien, wie heissen sie?

  1. Prinzip der kumulativen Stabilität
  2. Maturitätsprinzip/Reife

Persönlichkeit

Menschen unterscheiden sich im Ausmass und der Richtung der Entwicklung.

Man konnte jedoch für verschiedene Teilaspekte der Persönlichkeit Entwicklungstrends messen, z. B. für Offenheit. Diese Teilaspäkte habe wiederum verschiedene Facetten, die sich je nach Alter unterschiedlich entwickeln:

Bei Offenheit sind diese Facetten z. B. Phantasie, Ästhetik, Gefühle, Handlungen, Ideen, Werte und Normen.

Welche dieser Facetten nehmen tendenziell ab, welche bleiben stabil?

 

Abnahme:

Werte und Normen, Handlungen, Gefühle

Stabil:

Fantasie, Gefühle, Ideen

 

Persönlichkeit:

Gemäss dem Maturitätsprinzip(Reife nehmen die meisten Persönlichkeiteigenschaften mit dem Alter zu, andere bleiben stabil.

Roberts, Walton & Viechbauer (2006) haben Erhebeungen zu Sozialer Vitalität, Verträglichkeit, Emotionale Stabilität, Soziale Dominanz, Verantortungsbewusssein, Offenheit für Erfahrungen gemacht.

Die Annahmen konnten bestätigt werden, die ....... nimmt jedoch im hohen Alter wieder leicht ab, auch die ....... .

Die ....... ist bis zum Alter von 20 am höchsten.

 

Soziale Vitälität, Offenheit für Erfahrungen

Soziale Vitalität

Persönlichkeit

Im höheren Alter (81 - 87 Jahre), misst eine Studie von Mõttus, Johnson & Deary (2012) eine Abnahme/Zunahme bei Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Offenheit. 

Abnahme

Persönlichkeit

Die Persönlichkeitseigenschaften (big five) bleiben mit zunehmendem Alter stabil/nehmen ab/nehmen zu.

Veränderungen sind bis ins hohe Alter möglich. Während auf der Populationsebene statistisch gesehen eine gewisse Stabilität herrscht, sind auf Indiviuduumsebene mehr Veränderung möglich. Dies als Folge von ....... .

bleiben stabil

individuellen Lebenserfahrungen

 

Persönlichkeit und ihre Veränderbarkeit sind abhängig von ........ (4 Punkte)

– altersbezogenen Anforderungen
– nicht-normativen Einflüsse
– Krisen, Lebensübergänge, Entwicklungsaufgaben
– Lebensbereiche (z.B. Familie, Arbeit, Freizeit)

Nach Erikson (1950) durchlaufen Erwachsene drei psychosoziale Krisen.

Zähle die drei Krisen und das entsprechende Erwachsenenalter auf.

– Intimität vs. Isolierung (junges EA)
– Generativität vs. Stagnation (mittleres EA)
– Ich-Integrität vs. Verzweiflung (höheres EA)