Entwicklungspsychologie 2

UZH FS17, BSc Psychologie

UZH FS17, BSc Psychologie


Kartei Details

Karten 183
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 04.09.2016 / 02.06.2021
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Studien zur altersbezogenen Veränderungen in der Kognition zeigen:


a) Deutliche Verlaufsunterschiede in quer- vs.längsschnittlichen Analysen von Altersunterschieden in der Intelligenz
b) Numerische Fähigkeiten bleiben über das Erwachsenenalter stabil
c) Kontextfaktoren spielen keine signifikante Rolle für die kognitive Entwicklung
d) Einen stärkeren Abbau in der fluiden im Vergleich zur kristallisierten Intelligenz
e) Männer weisen – vermutlich aufgrund der durchschnittlich höheren beruflichen Komplexität – einen geringeren kognitiven Abbau im höheren Alter auf

a) und d) sind richtig

Welche Faktoren wirken sich im hohen Altern postitiv auf die kognitive Leistungsentwicklung aus?

- Bildung
- Berufliche Komplexität
- Intellektuell stimulierende Freizeitaktivitäten
- Flexible Persönlichkeit im mittleren Erwachsenenalter (Selbstbericht)
- Partner mit hohen kognitiven Fähigkeiten
- Lebenszufriedenheit im mittleren Erwachsenenalter
- Geschlecht: Späterer Abbau bei Frauen

In Bezug auf die Entwicklung des Gedächtnis im Erwachsenenalter treffen folgende Aussagen zu:

a) Jüngere Erwachsene profitieren wenig von Gedächtnisstrategien wie der Methode der Orte, die für ältere Erwachsene hilfreich sind
b) Trainingsstudien für die Gedächtnisleistung zeigen eine nennenswerte Verbesserung der Leistung bei älteren Erwachsenen
c) Der “Reminiscence Bump” bezieht sich auf die verringerte Gedächtnisleistung von Ereignissen, die mehr als 20 Jahre zurück liegen
d) Das autobiografische Gedächtnis umfasst prozedurale und deklarative Aspekte
e) “Flashbulb Memories” sind aufgrund der hohen Bildhaftigkeit besonders zuverlässig

b) ist richtig

Was versteht man unter der sozialen Identität?

Teil des Selbstkonzeptes einer Person, der sich aus der Mitgliedschaft in einer sozialen Gruppe ergibt (Tajfel, 1978)

Was sind Alterstereotype?

  • Altersstereotype sind generalisierte Annahmen über die Eigenschaften, Attribute und Verhaltensweisen von Mitgliedern bestimmter Altersgruppen 
  • Das hohe Alter ist im Allgemeinen mit negativen Stereotypen assoziiert 
  • Niedriger sozialer Status: positive (Soziabilität: glücklich, reif, erfahren) vs. negative Altersstereotype (Kompetenz: beeinträchtigt, senil, inkompetent) 

 

Was hat die Internalisierung von Altersstereotypen für Auswirkuingen?

  • Altersstereotype sind allgegenwärtig und beeinträchtigen das psychische Wohlbefinden älterer Erwachsener
  • Internalisierung negativer Altersstereotype vermindert die kognitive Leistungsfähigkeit, Gesundheit und sogar die Lebenserwartung 
  • -> Negative Altersstereotype und damit eine negative Altersidentität stellen eine Bedrohung für ältere Erwachsene dar

 

Wie gehen die älteren Menschen mit den Bedrohungen des Älterwerdens um?

  • Negative Altersstereotype signalisieren Verluste von Ressourcen im Alter
  • Personen sind motiviert, den Verlust von Ressourcen zu vermeiden 
  • Mit zunehmendem Alter steigt die Motivation, Verluste zu vermeiden
  • Die Antizipationen dieser Bedrohung ermöglicht die Ausrichtung des eigenen Verhaltens

Wie gehen die älteren Menschen mit einem negativen Bild der eigenen Altersgruppe um?

  • Negative Altersstereotype à negative soziale Identität
  • Im Allgemeinen sind die Menschen hoch motiviert, negative Sichtweisen der eigenen Pereson zu vermeiden 
  • “Cutting-off-reflected-failure”: Personen neigen dazu, sich von Gruppen die sich nachteilig auf ihre Selbstwahrnehmung auswirken zu distanzieren
     

Ältere Personen nehmen sich mit zunehmendem Alter immer unähnlicher von ihrer Altersgruppe wahr. Es kommt zu einer uunehmende Diskrepanz zwischen individueller
Alterserfahrung und dem tatsächlichem chronologischen Alter.

Welche Rolle spielt dieser Mechanismus im Älterwerden?

Befunde: Dier Rolle des subjektiven Alters und die Distanzierung von der Altersgruppe als
Selbstschutzmechanismus

Befunde Subjektives Alter und Distanzierung

Experiment: David Weiss

  • Stichprobe:
    • N = 68 ältere Erwachsene, 65-88 Jahre M = 71.0, SD = 5.04, 69 % weib.
  • UV: Altersstereotype - Negativ, positiv & neutral (Quiz mit 6 Fragen)
  • AV1: Identifikation (2 items, r = .60.)
    • “Ich identifiziere mich mit Menschen in meinem Alter”
  • AV2: Subjective Age Bias
    • “Wie alt fühlen Sie sich?“ (chronologisches Alter – gefühltes Alter)

Wie lauten die Befunde?

Es besteht ein stärkerer subjektiver Altersbias bei negativen Altersstereotypen als bei positiven.

Umgekehrt verhält es sich bei der Identifikation mit der Altersgruppe.

Welche Befunde gibt es bezüglich der Distanzierung im Alter?

  • Ältere Personen nehmen sich mit zunehmendem Alter immer unähnlicher von ihrer Altersgruppe wahr
  • Ältere Erwachsene neigen dazu, sich psychisch von ihrem Alter und ihrer Altersgruppe zu distanzieren
  • Ältere Erwachsene schätzen sich nach Konfrontation mit negativen Altersstereotypen als ähnlicher zu mittelalten und unähnlicher zu älteren Personen ein
  • Zentrale Rolle motivationaler Prozesse (Selbstschutz)
  • -> Selbstwertschützende Reaktionen?

Alter als Bedrohung

  • Verlust und bedrohliche Altersstereotype
  • geringer sozialer Status (Cuddy et al., 2005)
  • Negative soziale Identität

führen zu .....

psychischer Distanzierung & Selbstdifferenzierung

Generation als positive Bezugsgruppe

Das kollektive Bewusstsein einer Generation führt zu sozialer Identität und

dient als Ressource, man spricht von einer .......
 

selktiven Identifikation

Beschreibe das Modell der Dualen Altersidentität (Weiss & Lang, 2009).

Experiment (Weiss & Lang, 2009)

  • Stichprobe: N = 228, 19-88 Jahre (M = 52, SD = 18); 72 % weiblich
  • 2 x 2 Between-Participant-Design:
    • Alterskohorte (jung, mittelalt, alt) x
    • Identitätssalienz (Altersgruppe vs. Generation)
  • Identitätssalienz (Altersgruppe vs. Generation)
    • „Bitte denken Sie an die…
    • (a) Menschen Ihres Alters; (b) Menschen Ihrer Generation”
  • AV1: Identifikation (4 Items α= .71; 84)
    • „Ich identifiziere mich mit den Menschen… meines Alters/meiner Generation“
  • AV2: Psychisches Wohlbefinden (Ryff, 1989; Rosenberg, 1965; α= .80)
    • Wahrgenommene Kontrolle & Selbstwert

Wie lauteten die Befunde der Studie?

Ältere Menschen itentifizieren sich viel stärker mit ihrer Kohorte.

Was sind die Befunde bezüglich Altersidentität und Generationsidentität und deren Funktion?

  • Generation bildet eine alternative Altersidentität im hohen Erwachsenenalter
  • Die Identifikation mit der Generation und die gleichzeitige Abgrenzung von der Altersgruppe hat adaptive Effekte für die Selbstwahrnehmung und das psychische Wohlbefinden
  • Soziale Funktion von Generationsidentität im hohen Erwachsenenalter

Was ist Weisheit?
(Baltes & Smith, 1990)

• Weisheit befasst sich mit wichtigen und schwierigen Fragen und Strategien, die Lebensführung und Lebenssinn betreffen.
• Weisheit beinhaltet Wissen über die Grenzen des Wissens und die Ungewissheit der Welt.
• Weisheit ist wahrhaftig überlegenes Wissen, Urteilen und Ratgeben.
• Weisheit bildet Wissen von aussergewöhnlicher Reichweite, Tiefe und Ausgewogenheit aus.
• Weisheit stellt Wissen dar, das sowohl zum eigenen Besten als auch dem anderer Personen angewendet wird.
• Obwohl Weisheit schwer zu erreichen oder zu spezifizieren ist, kann sie leicht erkannt werden, wenn sie manifest wird.

Das Berliner Weisheitsmodell nach Baltes stellt Weisheit als Expertensystem dar.

Beschreibe die fünf Pfeiler dieses Modells.

Berliner Weisheitsmodell

Definition von Weisheit?

Einheit und guter Rat in schwierigen und unsicheren Lebensproblemen.

Berliner Weisheitsmodell nach Baltes

Was sind Expertise-Spezifische Faktoren?

Erfahrung, Übung, Anleitung (Mentor), Persönlichkeit (Offenheit, Generativität), Soziale Kompetenz

Berliner Weisheitsmodell nach Baltes

Basiskriterien und faktisches Wissen füren zu Metakriterien.

Was sind Metakriterien?

Lifespan-Kontextualismus, Werte-Relativismus, Umgehen mit Ungewissheit

Weisheitsbezogene Leistungen bleiben bis etwa zum 75. Lebensjahr.......

stabil

Korrelative Weisheitsbezogene Leistungen Ergebnisse aus drei Studien

siehe Vorderseite