Entwicklungspsychologie
Begriffe der Entwicklungspsychologie
Begriffe der Entwicklungspsychologie
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Cartes-fiches | 62 |
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Utilisateurs | 17 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Pédagogie |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 17.04.2014 / 27.12.2024 |
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Entwicklungstheorie
Es gibt verschiedene Entwicklungstheorien, einige sind schon etwas veraltet und andere eher moderner. In LZ werden vier Theorien miteinander verglichen.
Selbstgestaltungstheorie
- auch: konstruktivistische Theorien
- betrachten den Menschen als Produzenten seiner eigenen Entwicklung
- Dieser Gruppe sind die strukturgenetischen Theorien (z.B. Piaget, Kohlberg) zuzuordnen.
- Das Individuum entwickelt sich aufgrund eines selbst gesteuerten Konstruktionsprozesses.
- Der Umwelt kommt hierbei keine Steuerungsfunktion zu, vielmehr liefert sie dem jeweiligen Entwicklungsstand mehr oder weniger angemessene Anregungen, die vom Individuum aber aufgegriffen und verwertet werden müssen.
- Wenn man das wirklich ernst nimmt, muss die Lp nur noch geeignete Lernumgebung bietenà was nicht stimmt. Lp muss Einfluss auf Kinder nehmen und sie anleiten.
Interaktionistische Theorie
- Diesen modernen Theorien kommt das Verdienst zu, sowohl die Umwelt wie auch das Subjekt als aktiv gestaltend zu konzeptualisieren.
- Mensch und Umwelt werden hierbei als Teilsysteme betrachtet, die in gegenseitigem Austausch stehen und sich gegenseitig beeinflussen.
Exogenistische Auffassung
- Diese Theorien sind heute ebenfalls veraltet.
- Im Kern wird angenommen, die Entwicklung des Kindes sei fast vollständig von den Umweltbedingungen und den durch die Umwelt ermöglichten Lernerfahrungen abhängig.
- Diese Annahme wurzelt im Wesentlichen im Behaviorismus, der heute überwunden ist.
- (Tabula rasa à reiner Tisch)à die Kinder kommen als „reiner Tisch“ auf die Welt und werden zu dem, was man aus ihnen macht.
Endogenistische Theorien
- Reifungstheorien: Im Kern nahmen diese heute veralteten Theorien an, dass dem Individuum von Geburt alles mitgegeben ist, das sich unter geeigneten Umweltbedingungen nach innerem Plan entfalten wird.
- In der Tradition dieses Ansatzes wurden viele Alterstafeln erstellt, die anzeigen, wann welche Kompetenzen erworben werden.
Genorm
Gesamtheit der Gene einer Personà alle Gene die ein Organismus besitzt. Phänotyp und Genom sind NICHT das gleiche!
Epigenetik
bezieht sich auf die Mechanismen, die für das An- und Abschalten bestimmter Gene im Verlaufe der Entwicklung verantwortlich sind. Ein relativ moderner Forschungszweig, hat viel mit Stoffwechsel und Zellen zu tun.Mensch ist mit Genom ausgestattet aber erst die Epigenetik erklärt wann die einzelnen aktiv werden und wann nicht.
Anlage-Umwelt-Kovariationstypen
Im Verlaufe der individuellen Entwicklung am frühsten zu beobachten ist die passive Anlage-Umwelt-Kovariation. Das Kind trifft auf eine Umwelt, die ihm (seinem Genotyp) mehr oder weniger entspricht. Entspricht sie ihm, so ist die Kovariation gegeben, sonst nicht. Das Kleinkind kann sich dem Angebot noch kaum entziehen und die Angebote noch nicht selber gestalten. à Säugling muss es einfach nehmen wie es kommt
Die evokative Anlage-Umwelt-Kovariation liegt vor, wenn das Kind aufgrund seiner (genetischen) Eigenart gewisse Angebote auslöst. Das sportliche, bewegliche Kind erhält zum Beispiel Sportgeräte, das technisch begabte Kind einen Werkzeugkasten, etc. à Kind zeigt jetzt immer mehr ein gewisses Interesse an zB-. am Malen oder Zeichnenà führt zu Reaktion der Eltern, die das Kind entsprechend unterstützen. Kinder holen etwas, dass ihrer genetischer Eigenart entspricht (gibt natürlich auch Umfeld, dass nicht reagiert (bei uns aber eher selten))à Genetische Ausstattung kann sich jetzt entwickeln.
Aktive Anlage-Umwelt-Kovariation besteht darin, dass das Kind und vor allem der / die Jugendliche selber Tätigkeiten, Objekte, etc. auswählt, die seinem Genotyp entsprechen (Nischen-Auswahl). à Neigungen die sie aufsuchen, hat etwas mit dem Genom zu tun. Mit der Zeit können sich die Kinder immer mehr ihrem Genom widmen und sich dementsprechend entwickeln.
Allele
sind Varianten desselben Gens, in denen sich Menschen unterscheiden
Phänotyp
Merkmale des Organismus, die im Verlaufe der Entwicklung sichtbar und messbar werden . Zum Beispiel die Blauen Auge à Hat sicher etwas mit den Genen zu tun, sind aber veränderbar nicht so wie Gene. Zum Beispiel wenn ein Kind zuerst schwarze Haare hatte und heute als Erwachsene blonde
- Wie kann man die Ähnlichkeit zwischen Eltern und ihren Kindern erklären, wie die Unterschiede?
- Ähnlichkeit wird sowohl durch direkte und indirekte genetische Einflüsse auf eine Vielzahl körperlicher und psychischer Merkmale hergestellt als auch durch die Einflüsse der (geteilten) physikalischen und sozialen Umwelten (kulturelle Bedingungen, Wohnumwelt etc.) sowie durch die Weitergabe von Einstellungen und die Erziehungsbemühungen der Eltern. Unterschiede lassen sich im Wesentlichen ebenfalls auf genetische Unterschiede sowie auf Zeit- und Kohorteneffekte (die heutigen Kinder wachsen unter anderen gesellschaftlichen Bedingungen auf als ihre Eltern) und auf nicht geteilte Umwelten (Sozialisationseffekte bestimmter Aktivitäten, an denen nur die Kinder resp. nur die Eltern teilnehmen) zurückführen.
- Wie kann man erklären, dass eineiige Zwillinge, die getrennt aufgewachsen sind, in späteren Lebensabschnitten einander oft ähnlicher sind als in früheren Lebensabschnitten?
- Die Erklärung dafür liegt in der nach Lebensalter unterschiedlichen Anlage-Umwelt-Kovariation: Kleinkinder (passive Kovariation) und Kinder (evokative Kovariation) können ihre Umwelten in der Regel weniger „frei“ auswählen als Erwachsene (aktive Kovariation). Erwachsene können dadurch genetische Dispositionen leichter „in die Tat umsetzen“ resp. Umwelten oder Aktivitäten aufsuchen, die ihren Neigungen entsprechen (Entwicklungshandeln).
- Welches sind die zentralen Veränderungen im Denken beim Übergang von voroperatorischen zur konkret-operatorischen Stufe nach Piaget?
- Die Einsicht in die Reversibilität (Umkehrbarkeit) von geistigen Operationen gehört zu den zentralen Fortschritten. Zusätzlich werden eine Reihe Operationen erworben (z.B. Reihenbildung, Multiplikation von Klassen, Invarianz bei Umformung).
Wie können in der Schule Diskrepanzerlebnisse herbeigeführt werden und welchen Nutzen haben solche Erlebnisse?
Diskrepanzen im Sinne von Piaget entstehen immer dann, wenn Wahrnehmungen und Vorstellungen nicht mit den zuvor (automatisch) generierten Erwartungen übereinstimmen. Da diese Erwartungen ja immer vor dem Hintergrund des bisherigen Wissens und der vorhandenen Erfahrungen (Schemata) gebildet werden, kann die Lehrperson die Effekte des Diskrepanzerlebens (Überraschung und Neugier) für die Akkommodationsprozesse bei den Lernenden nutzen (Überarbeitung der Schemata, um gewisse Ereignisse, z.B. ein Experiment, ein historisches Ereignis oder ein Naturphänomen „besser“ zu verstehen).
Wie kann man das analoge Denken für das Lernen in der Schule nutzen?
Analoges Denken ist hervorragend geeignet, sich an unbekannte Inhalte anzunähern (sie zu ein Stück weit zu verstehen), indem man Vergleiche zu bereits bekannten Phänomenen zieht: Etwas sieht aus WIE ein Fallschirm, etwas klingt WIE ein Horn oder etwas fühlt sich an WIE Watte etc. In allen Fällen handelt es sich um eine Analogie.
Piaget hat die logischen Denkfähigkeiten von Kindern eher unterschätzt. Was könnte der Grund sein dafür?
Kinder scheitern an logischen Aufgaben oftmals, weil sie von ihrem Wissen ausgehen. Sie weigern sich, bestimmt Prämissen (die unwahr sind zu akzeptieren). Piaget hat daraus zu unrecht geschlossen, dass Kinder die betreffenden logischen Schlüsse gar nicht ziehen können.
Inwiefern ist die Einsicht in das Prinzip der Variablenkontrolle für das zukünftige Lernen des Kindes bedeutsam?
Die Variablenkontrolle ist insbesondere für das Lernen im M+U-Unterricht, aber auch für andere Fächer bedeutsam. Es geht um die Einsicht in die Generierung von gesichertem Wissen (Erkenntnisgewinn). Die Einsicht in das Wesen eines Experiments gehört zu den „Fundamenten“ einer Wissensgesellschaft
Können Sie auf der Primarstufe abstrakte Begriffe einführen?
Ja, das kann man. Aber man muss sich dabei im Klaren darüber sein, dass diese Begriffe erst grundlegend aufgebaut werden müssen und dass auch dann die Einsicht des Kindes u.U. begrenzt bleibt
Wie ist es möglich, dass die gleiche Rechnung je nach Formulierung in einer Textaufgabe unterschiedlich schwierig ist?
Es gibt Textaufgaben, die das konkrete Vorgehen (Lösungsschritte) in der Formulierung praktisch vorgeben (vgl. Veränderungsaufgaben mit unbekannter Endmenge). Das Kind muss kein mathematisches Problemmodell bilden. Dadurch sind diese Aufgaben deutlich einfacher als Aufgaben, die ein Problemmodell erfordern (z.B. Vergleichsaufgaben).
Was lernt das Kind beim Schachspielen?
Innerhalb eines Sets von Regeln (Constraints) ergeben sich unübersichtlich viele mögliche Lösungsschritte, aus denen unter Zuhilfenahme von Heuristiken bestimmte Schritte ausgewählt werden müssen. Da immer mehrere Schritte im Auge behalten werden müssen, trainiert das Kind – neben dem Erwerb immer komplexerer Heuristiken – nebenbei auch sein Arbeitsgedächtnis. Ausserdem lernt es so nützliche Dinge wie Geduld, Durchhaltevermögen etc.
Invarianz
Erhaltungsprinzip, 2dl in einem hohen Glas bleibt 2 dl in einem breiten Glass, obwohl es äusserlich nach mehr aussieht.
Falsche Prämisse
Alle Bären sind schwarz. Der Eisbär ist ein Bär, also ist der Eisbär schwarz. (Stimmt nicht ;-))
Modus ponens
setzennde Schlussfigur Stell dir vor jemand bricht den Arm ist er verletzt? Ja
Modus tollens: aufhebende Schlussfigur: Jemand ist nicht verletzt, hat er den Arm gebrochen? Nein.-Die meisten 6-Jährige Kinder berherrschen diese beiden Schlussfolgerungen
Syllogismus
das Zusammenrechnen, logischer Schluss. (Beispiel mit „alle Bären sind schwarz…“ Es braucht zwei Prämissen in diesem Fall alle Bären sind schwarz und der Eisbär ist ein Bär.
Sind Aufgaben des Typs = Alle Katzen bellen. (Obersatz) Rex ist eine Katze (Untersatz) Bellt Rex? Kinder haben Probleme losgelöst vom Inhalt zu beurteilen. Das ist der Fall, wenn die Prämisse falsch ist. Satz der Logik. Gleiche Muster. Zwei Prämissen kann von diesen Konklusion (Schlussfolgerung) ableiten. Voraussetzungen Ober- Untersatz.
Itemanalogie
Entwicklung des analogen Schliessens: Vogel:Nest à Hund:..Hundehütte
Unsichere logische Formen
Kinder haben mehr Schwierigkeiten mit unsicheren logischen Formen. Jemand ist verletzt hat er den Arm gebrochen? „Nicht unbedingt, vielleicht hat er etwas anderes gebrochen.“ Schüler neigen dazu mit Ja zu antworten.
Interferenz (Verb: interferieren):
Aufbereitetes Wissen, das aufgrund von logischen Schlussfolgerungen gewonnen wurde
Reversibilität
Das Kind lernt, dass Veränderungen der Menge auch wieder rückgängig gemacht werden können.
Entwicklung
- Der Körperà Sichtbare biologische Entwicklung, einhergehend mit Motorik, Wahrnehmung
- Sprachentwicklung
- Denkentwicklung à Problemlösekompetenzen, Gedächtnis, Wissen
- Emotionale Bereichà kleine Kinder weinen schnell, ältere können es bereits regulieren
- Soziale Kompetenz: Umgang mit Streit und sonstigen Konflikten
- Entwicklung hin zu einer eigenen Identität
- Sozialen Beziehungen: Gewinnen von Freunden, Familienbeziehungen usw.
Schema (Piaget)
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Schemata: Wissenseinheiten, in denen vergangene Erfahrungen abgelegt und organisiert sind und die einen Rahmen für die Aufnahme von neuen Informationen und die Bewältigung neuer Aufgaben bereit stellen.
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Dem Kind, das Skifahren oder Schreiben kann, stehen entsprechende motorische Schemata zur Verfügung.
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Ein Kind, das die Erfahrung gemacht, dass „leichte“ Gegenstände schwimmen, geht davon aus, dass ein „schweres“ Stück Holz sinkt.
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Ein Kind, das zweistellige Zahlen addieren kann, wird versuchen, dieses Wissen auf dreistellige Zahlen anzuwenden.
Assimilation und Akkommodation
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Menschen versuchen, neue Erfahrungen in ihr bestehendes Wissen und Können „einzupassen“ (oder zu assimilieren): Wer Skifahren kann und zum ersten Mal auf einem Snowboard steht, muss jedoch erfahren, dass hier die motorischen Schemata des Skifahrens nicht anwendbar sind.
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Das heisst: Es ist eine Anpassung des motorischen Schemas notwendig (Akkommodation).
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Ein Kleinkind, das nach Dingen greifen kann, muss lernen, dass es Wasser schöpfen muss (neues Schema).
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Kinder verändern und erweitern ihr (vorerst) naives Konzept von der „Erde“ mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen.
dosierte Diskrepanzerlebnisse
Eine Botschaft wird dann am besten aufgenommen, wenn sie nicht zu alt, aber auch nicht zu neu ist. Wer auf dem vorhan- denen Vorwissen aufbaut, den Zuhörer ein Stück weiterführt, dem wird optimale Aufmerksamkeit zuteil. Schnee von gestern wird Langeweile auslösen, unverständliche Fachterminologie wird Unverständnis und Frust produzieren. Das optimale Diskrepanz- erlebnis möchten wir alle in der Schule erleben, bei einem Vor- trag, oder eben bei einer Präsentation.
Äquilibration
Nach Piaget findet kognitive Entwicklung im Wechselspiel zwischen Assimilation (das Wahrgenommene wird so verändert, damit es zu den vorhandenen kognitiven Strukturen passt) und Akkommodation (die vorhandenen, kognitiven Strukturen werden so verändert, dass sie zum Wahrgenommenen passen und neue Strukturen werden gebildet) statt. Assimilation und Akkomodation finden gleichzeitig statt und ihr Zusammenspiel wird nach Piaget als Äquilibration bezeichnet, da dieser Prozess nach einem Gleichgewicht strebt. Das Gleichgewicht ist gestört, wenn die vorhandenen Strukturen nicht für das Fertigwerden neuer Situationen ausreichen, sodass der Äqilibrationsprozess den Adaptionsprozess antreibt. Ein Kind bildet dabei schrittweise Schemata (z.B. Gehen) und Strukturen (z.B. die Koordination der motorischen Fähigkeiten beim Trinken) aus.
Die Äquilibration ist nach Jean Piaget der entscheidende Prozess, in dem alle Elemente einer Entwicklung zusammengefasst werden. Die Äquilibration integriert und reguliertdabei die Hauptfaktoren der kognitiven Enwicklung: körperliche Reifung, Erfahrungen mit der physikalischen Umwelt und Einflüsse des sozialen Umfeldes. Das Äquilibrations-Konzept ist zentral in Piagets Entwickungstheorie.
Disäquilibrium
??
4 Stufen der geistigen Entwicklung nach Piaget : ungefähre Altersangaben
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Sensu-motorische Erfahrungen: 1. und 2. Lebensjahr
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Voroperatorisches Denken: ca. Vorschulalter
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Konkret-operatorisches Denken: ca. Primarschulalter
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Formales Denken: ca. ab Jugendalter
voroperantisches Denken
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Das voroperatorische Kind kann sich Dinge vorstellen, die es nicht gibt in der Wirklichkeit (z.B. eine Kuh, die fliegt).
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Sein Denken wird aber noch stark durch den eigenen Wahrnehmungseindruck bestimmt.
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Beispiel: Mit 4 Jahren und 2 Monaten auf einem Berg: "Man hat sie dahin getan, die Felsen. Das sind sehr starke Leute , die sie hingesetzt haben." "Hätte ich es gekonnt, ich?" "Nein, du nicht, aber sehr starke Leute. Sie (die Felsen) waren zunächst klein, dann sind sie groß geworden."
Das Konzept des Wachsens ist hier schon verfügbar. Das Kind verwendet diesen Begriff an, um die Entstehung eines Felsmassivs zu erklären. Hier findet eine fehlerhafte Assimilation statt, also die Aufnahme eines Gegenstandes (Fels) in das falsche geistige Schema (Wachsen). Piaget nennt die Wahrnehmung unbelebter Gegenstände als belebte Þ animistische Deutungen.
Um fehlerhafte Assimilation handelt es sich auch, wenn die Existenz von Naturerscheinungen (Steine) aus ihrem Zweck erklärt wird, als ob es sich um menschliche Handlungen handelte Þ
(finalistische Erklärungen):"Steine sind da, damit Häuser gebaut werden können, Bäume sind da, damit sie Schatten spenden."
Werden Gegenstände in das Konzept der Anfertigung, des Machens falsch assimiliert, so spricht Piaget von Þ artifizialistischen Naturdeutungen: "starke Leute haben den Berg gemacht."
Egozentrismus des Kindes (voroperantisches Denken2)
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Der Egozentrismus des Kindes
Den Begriff Egozentrismus verwendet Piaget zur Bezeichnung der Unfähigkeit, sich in die Rolle eines anderen hineinzuversetzen, den Blickwinkel eines anderen einzunehmen oder die eigene aktuelle Sichtweise (Wahrnehmung oder Meinung) als eine unter mehreren Möglichkeiten zu begreifen.
Dieser kommunikative Egozentrismus wird überwunden durch die Entwicklung von Kompetenzen zur Perspektiven- und Rollenübernahme. Kommunikation gelingt dann unter Berücksichtigung der Verständnismöglichkeiten unterschiedlicher Partner.Die Überwindung des Egozentrismus wird nach Piaget möglich durch sozialen Austausch, durch Widerspruch und Konflikt des"Ansichten", der Erfahrung und Speicherung unterschiedlicher Ansichten.
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Auch der Erwachsene muß egozentrische Sichtweisen ständig neu überwinden (Vorurteile und unreflektierte Ideologien).
Zentrierung auf einen oder wenige Aspekte Ein grundlegendes Kennzeichen des voroperatorischen Denkens nennt Piaget die Zentrierung der Aufmerksamkeit auf ein Merkmal des Gegenstandes und das Außerachtlassen anderer. Das Umschütten einer Flüssigkeit von einem Gefäß bedeutet für das kleine Kind eine Veränderung der Menge, weil die Flüssigkeit nicht mehr das gleiche Aussehen hat. Das Kind kann die Dimensionen Höhe und Umfang nicht gleichzeitig "ins Auge fassen" und in einem Urteil integrieren.
voroperantisches Denken 3
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Weiterer Versuche zu den Konzepten Zeitdauer und Alter:
Kinder beobachteten zwei Autos, die zur gleichen Zeit losfahren und stoppen. Ein Auto fuhr schneller. Die Kinder glauben das schnellere Auto sei länger gefahren.
Vierjährige Kinder glauben ihrer älteren Geschwister im Alter überholen zu können.
Zentrierungen findet man auch im moralischen Urteilen: Einem Kind fallen versehentlich 10 Tassen zu Boden, ein anderes Kind wirf wütend eine Tasse zu Boden. Kinder bis zum fünften Lebensjahr zentrieren häufig auf den Handlungsausgang und bewerten die 10 zerbrochenen Tassen moralisch negativer.
Zentrierung auf Zustände:
Das Kind betrachtet einen Zustand nicht als Ergebnis einer Transformationskette. Das Umschütten einer Flüssigkeit wird nicht als eine Transformation begriffen. Statt dessen wird der neue Zustand als Gegenstand für sich genommen, der als solcher beurteilt wird. Damit fehlt allerdings eine unverzichtbare Voraussetzung für ein korrektes Urteil.
Eingeschränkte Beweglichkeit:
Wenn ein Kind eine zweite Dimension ins Auge faßt (Dezentrierung o. Umzentrierung) verliert es oft die erste wieder. Piaget spricht von fehlender Beweglichkeit des Denkens, wenn er auf solche Grenzen der Informationsverarbeitung stößt.
Die Beweglichkeit wird mit zunehmendem Alter größer im Sinne systematischer Erfassung. Die gleichzeitige Verfügbarkeit verschiedener Informationen erfordert Verarbeitungsstrukturen, die das nächste Entwicklungstadium kennzeichnen.
Fehlendes Gleichgewicht:
Kinder sind sich widersprechenden Aussagen nicht bewußt.
konkrete Operationen
Die gedanklichen Operationen sind zwar weiterhin an anschaulich erfahrbare Inhalte gebunden, sie zeichnen sich jedoch durch eine größere Beweglichkeit aus. Verschiedene Aspekte eines Gegenstandes oder Vorgangs können gleichzeitig erfaßt und zueinander in Beziehung gesetzt werden. Der Terminus konkrete Operationen meint, dass das Kind nun in Gedanken mit konkreten Objekten bzw. ihren Vorstellungen operieren kann. Es kann Reihen aufstellen, erweitern, einteilen, unterscheiden. Das Denken besitzt bereits die Eigenschaft der Reversibilität (Umkehrbarkeit), d. h., die konkreten Operationen konnen gedanklich umgekehrt werden, so dass eine durchgeführte Operation wieder aufgehoben wird. Das kindliche Denken erreicht in dieser Struktur die erste Form eines stabilen Gleichgewichts. Das Kind beschränkt sich beim zielgerichteten konkreten Denken auf das, was faktisch und wirklich ist. Allerdings wird in diesem Alter die "Realität" auch schon oft den kognitiven Schemata untergeordnet bzw. letztere werden bewußt manipuliert (etwa in Phantasien oder Wunschvorstellungen).
sesu-motorische Erfahrungen
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Reflexe(Greifreflex,Saugreflex,Schreitreflex,...)
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Primäre Kreisreaktionen (ab Geburt; interessante „Schauspiele“ des Körpers anhalten lassen)
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Sekundäre Kreisreaktionen (ab 4 M.; Effekte in der Umwelt absichtlich hervorrufen)
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Tertiäre Kreisreaktionen (ab 12 M.; Effekte auf unterschiedliche Weise hervorrufen, „experimentieren“)
• Mentales Probehandeln (ab ca. 18 M.; Handlungen auf der Vorstellungsebene vorbereiten)