Entwicklung des Schweizer Sozialsystems
Geschichte und prägende Persönlichkeiten
Geschichte und prägende Persönlichkeiten
Set of flashcards Details
Flashcards | 49 |
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Language | Deutsch |
Category | General Education |
Level | Other |
Created / Updated | 18.01.2014 / 04.08.2022 |
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Wie prägte F.D. Roosevelt unsere Sozialversicherung?
Er prägte den Begriff und das Gedankengut im "Social Security Act" von 1935. Ziel war die Sicherung vor wirtschaftlicher Not für jeden Menschen. Die Amerikanische social security brachte zur Einsicht, dass der Staat die Aufgabe habe, durch entsprechende wirtschaftliche Massnahmen die not der Menschen zu lindern.
Wie prägte Otto von Bismarck unsere Sozialversicherung?
Für jedes Risiko gründete er eine eigenständige, obligatorische Sozialversicherung.
- Krankenversicherung 1883
- Unfallversicherung 1884
- Alters- und Invaldienversicherung 1889
Dabei war nur die Arbeitnehmerschaft versichert. Finaziert wurde es durch AG und AN, er sah aber auch die Finazierung durch Steuergelder vor.
Kausales System
Wie prägte William Beveridge unsere Sozialversicherung?
Er schuf ein umfassendes System zur Deckung der Existenzgrundlagen für die gesamte Bevölkerung. Er war Vordenker des Finlaprinzips. Die Finanzierung fand durch Steuern statt.
Wer waren die prägenden Persönlichkeiten bei der Gestaltung der sozialen Sicherheit?
- Otto von Bismarck (deutscher Reichskanzler)
- Franklin Delano Roosevelt (32. Präsident der USA)
- William Beveridge (britischer Sozial-und Wirtschaftsminister)
Unterschied des Kausal- und Finalprinzip?
Finalprinzip: Welche Ursache (Unfall, Krankheit, Geburtsgebrechen) die Gesundheitsschädigung hat, ist nicht relevant.
Kausalprinzip: Zusammenhang zwischen Gesundheitseinschränkungen und Erwerbseinbusse ist zwingend.
Was versteht man unter Subsidiarität in den Sozialversicherungen?
Jeder ist in erster Linie für sich selber verantwortlich. Nur wenn eine Selbstversorgung nicht möglich ist, greift die Gemeinschaft (z.B. Staat) ein und übernimmt gewisse Aufgaben.
Wann wurde Artikel 34 quater in die Verfassung aufgenommen?
6. Dezember 1925. Dieser bildete bis zur Neufassung im Jahr 1972 die verfassungsmässige Grundlage für die Alters- und Hinterlassenenversicherung, Invaldienversicherung und Ergänzungsleistungen.
Die Einführung der Gesetzte fand aber erst später statt:
- 1948 AHVG
- 1960 IVG
- 1966 ELG
Wann wurde die Verfassungsgrundlage für das Drei-Säulen-Konzept geschaffen?
1972
Erstmals wurde ein klares Konzept entwickelt und eingeführt, das den Versicherungsschutz der Wohnbevölkerung bezüglich Alter, Tod und IV (des Versorgers) in Zukunft gewähren soll.
Wann trat das Bundesgesetz über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungesrechts ATSG in Kraft?
1. Januar 2003
An diesem Rahmengesetz orientieren sich sämtliche Sozialversicherungen mit Ausnahme des BVG.
Welche Umstände bildeten Die Grundlagen der Sozialversicherung?
- Aufklärung -> Geistige Grundlage
- Industrielle Revolution ->Wirtschaftliche Grundlage
- Französische Revolution -> Politische Grundlage
Zählen Sie Sozialversicherungsprinzipien uaf?
- Solidaritätsprinzip
- Vorsorgeprinzip
- Fürsorgeprinzip
- Kausalprinzip
- Finalprinzip
- Subsidiärprinzip
- Äquivalenzprinzip
- Versicherungsprinzip
Worin besteht die Solidarität in den Sozialversicherungen?
Sie besteht darin, dass Leistungen durch Versicherte finaziert werden, die sleber nicht (oder erst später) in den "Genuss" derselben kommen
Beschreiben Sie zwei Hauptsolidaritäten
- Horizontale
Ausgleich zwischen verschiedenen sozialen Gruppen (z.B. Ledige, Verheiratete / Männer, Frauen)
- Vertikale
Solidarität zwischen höheren und tieferen Einkommen
Was ist das Drei-Säulen-Konzept?
Für die Grundrisiken Alter, Tod und Invalidität besteht ein Konzpet aus drei Säulen. Nämlich aus der:
- Eidgenössischen Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (AHV, IV)
- Beruflichen Vorsorge (Obligatorium BVG)
- Private Vorsorge (Säule 3a)
Was gewährleistet die 1. Säule?
Sicherung des Existenzbedarfs
Was gewährleistet die 2. Säule?
Erhlat des bisherigen Lebensstandards
Was gewährleistet die 3. Säule?
Freiwillige Ergänzung der Säule 1 un 2.
Welche Finanzierungsverfahren gibt es?
- Ausgabe-Umlageverfahren
- Kapitaldeckungsverfahren
- Rentenwert-Umlageverfahren
Beschreiben Sie das Ausgabe-Umlageverfahren?
Die in einer Periode erzielten Einnahmen werden zur Finanzierung der in der selben Periode fälligen Ausgaben eingesetzt. Es findet keine Kapitalbindung statt, sondern eine Umverteilung. Die Umverteilung erfolgt zwischen Personen bzw. sozialen Gruppen.
Die Erwerbstätigen zahlen ihre Beiträge und die Rentenbezüger erhalten daraus ihre Leistungen.
Bei der AHV basiert es auf dem Generationenvertrag.
Um gewisse Schwankungen aufzufangen, kann zwischen den Ein- und Auszahlungen ein Ausgleichsfonds dazwischengeschaltet werden (modifizierten Ausgabe-Umlageverfahren). So funktioniert dies bei der AHV mit den Ausgleichsfonds.
Wann funktioniert ein Ausgabe-Umlageverfahren gut? und was sind die Aussichten in der Schweiz?
Solange ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Erwerbstätigen Jungen und Rentner besteht.
Leider zeigt die demographische Entwicklung, dass immer weniger Junge Menschen die immer grösser werdende Gruppe der Senioren finanziell tragen muss.
Die Wirtschaftslage spielt eine entscheidende Rolle, da ein Grossteil der Beiträge über Lohnprozente erhoben wird. Eine schlechte Konjunkturlage erschwert diese Finazierung.
Was ist das Kapitaldeckungsverfahren?
Die Finazierungsmethode beruht auf einem individuellen Ansparprozess. Es wird für einen späteren Zeitpunkt gespart (Einhörnchenprinzip)
Das während der Erwerbstätigkeit angesparte Altersguthaben wird samt Zinsen ausbezahlt. Dies kann durch eine Umwandlung in Renten oder Kapitalform sein.
Dabei spielt die höhere Lebenserwartung eine grosse Rolle, weil der angesparte Prozess länger ausreichen muss. Ausserdem können sich die wirtschaftlichen Entwicklungen auf den Wert des angespraten Guthabens niederschlagen.
Die 2. und 3. Säule wenden das Kapitaldeckungsverfahren an.
Was ist das Rentenwert-Umlageverfahren?
Es ist eine Kombination zwischen dem Umlage- und dem Kapitaldeckungsverfahren und wird von der Unfallversicherung angewendet.
Umlageverfahren = Kurzfristige Leistungen wie Taggelder und die Bezahlung von Heilungskosten.
Deckungskapital = Langfristige Leistungen wie Renten
Wie entwickelt sich die Bevölkerungsstruktur?
Die Pyramide war lange Zeit die typische Form (verfügt über eine breite Basis an Nachkommen). Mit der immer tieferen Geburtenrate un der zunehmenden Lebenserwartungen hat sich in den letzten 100 Jahren die "Tanne" herausgebildet.
Tanne:
- weniger Kinder und Jugendliche (Stamm)
- viele Erwerbsfähige (breite Äste)
- langsame Abnahme bei den Senioren und Hochbetagte (Spitze)
Was ist der Altersquotient?
Ist eine wichtige grösse für Sozialversicherungen. Er gibt das quantitative Verhältnis der über 65-Järigen zu den 20 bis 64-Jährigen wieder. Der Alterquotient spielt insbesondere bei der Finazierung der Altersvorsorge mittels Umlageverfahren eine grosse Rolle.
Vorteil des Kapitaldeckungsverfahren gegenüber dem Umlageverfahren?
Da die Beiträge gespart werden ist das Kapital vorhanden, wenn die Leistung fällig wird. Der Versicherte kennt die Höhe des Guthabens dass er angespart hat.
Was entnimmt man der Sozialleistungsquote?
Was ist das ATSG uns sein Zweck?
Leitgesetzt für das gesamte Schweizer Sozialversicherungsrecht ausser der BVG.
Die Sozialversicherungen in der Schweiz sind unkoordiniert entwickelt und ausgebaut worden. Dies hatte Überschneidungen und Lücken zur Folge. Das ATSG soll eine übergreifende Struktur schaffen, an der sich die einzelnen Sozialwerke orientieren können.
Seit wann ist das ATSG in Kraft?
1. Januar 20003
Welche zwei Leistungen kennt das ATSG?
Sachleistung und Geldleistung
Was beinhaltet die Sachleistung gemäss ATSG 14?
- Heilbehandlung (Krankenpflege ambulant und stationär)
- Hilfsmittel
- Individuelle Vorsorge- und Eingliederungsmassnahmen
- Aufwendungen für Transporte und ähnliche Leistungen
Was beihaltet die Geldleistung gemäss ATSG 15?
- Taggelder
- Renten
- Jährliche Ergänzungsleistungen
- Hilflosenentschädigung
- Zulagen zu den Geldleistungen
- Ein Ersatz für eine Sachleistung gilt nicht als Geldleistung
Werden Geldleistungen für Angehörige und Hinterbliebene gekürzt bei vorsätzlich zugefügten Gesundheitsschäden (ATSG 21)?
Geldleistungen die Erwerbsersatzcharakter haben und keine Geldleistung für Angehörige werden um maximal 50% gekürzt (Unfalltaggelder, Renten der UVG). Ansonten wird nichts gekürzt
Wann erlischt der Anspruch auf ausstehnde Leistungen gemäss ATSG 24
5 Jahre nach dem Ende des Monats, für den die Leistung geschuldet war.
Wann erlischt der Anspruch auf ausstehende Beiträge gemäss ATSG 24?
5 Jahre nach dem Ende des Kalenderjahres, für das der Beitrag geschuldet war.
Das ATSG unterteilt die Koordinationsregeln in zwei Abschnitte?
- Leistungskoordination
- Rückgriff
Was will das ATSG durch die Koordination erreichen?
- Die Zuständigkeit der Sozialversicherung klären
- Überversicherung vermeiden
- Berührungspunkte mit anderen Schadeausgleichssysteme regeln
Welche drei Arten von Koordinationen gibt es?
- Intrasystemische Koordination
- Interystemtische Koordination
- Extrasystemishe Koordination
Was bedeutet Intrasystemische Koordination?
Harmonisierung der Leistung innerhalb eines einzelnen Sozialversicherungszweigs (AHV /IV). Sie wird im jeweiligen Einzelgesetz geregelt.
Was bedeutet Intersystemische Koordination?
Abstimmung zwischen den verschiednen Sozialversicherungszweigen (IV und UVG, etc.). Diese wird im ATSG geregelt.
Was bedeutet die Extrasystemische Koordination?
Koordination zwischen den Sozialversicherungen und anderen Schadenausgleichssystemen (UVG gegenüber Hafppflicht). Diese wird nur zum Teil im ATSG geregelt.