Modul G Krankheitsmodell und psy Stoerungen

Entwicklungspsychologie des Alters

Entwicklungspsychologie des Alters


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 20.11.2016 / 22.12.2017
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Empirisch ermittelte Faktoren für ein gesundes Leben I

Körperliche Faktoren

1. Körperliche Faktoren

• genetische Faktoren

• gesunde Nahrung: Obst, Gemüse, Milch, Kartoffeln, Hülsenfrüchte etc.

• gesunde natürliche Umwelt natürliche Umwelt: Luft Wasser Boden Licht etc : Luft, Wasser, Boden, Licht etc.

• gesicherte geschaffene Umwelt: Kleidung, Unterkunft, Wärme, Schutz vor Gefahren

• ausreih d c hen de kö li h B ä i körperli c he Bet ä tigung (S S i l A b i ) b k i (Sport, S piel, Ar b eit), a ber k eine extremen Überanstrengungen

• genug Schlaf, Zeiten der Ruhe und Erholung, keine Hetze

• Entspannung und emotionale Ausgeglichenheit (siehe auch unten)

• eine erfüllte Sexualität mit sich oder einem bzw. mehreren anderen Menschen, oder dessen oder dessen gelungene Sublimation gelungene Sublimation

• intakte soziale Beziehungen z. B. ein Freundeskreis und gute Beziehungen zu Arbeitskollegen

• der G dh it fö d li h A b it b di Gesundh eit fö r derli c he A r b eit s b edingungen, k i d d Üb k eine dauern de Über- o der Unterforderung

Empirisch ermittelte Faktoren psychische Gesundheit II

Geistige Faktoren

2. Seelisch-geistige Faktoren

• Geliebt sein und selbst lieben können: Lebenspartner, Kinder, Familie, Mitmenschen Freundlichkeit, Kontaktfähigkeit, soziale Kompetenz

• sich wertvoll empfinden; Selbstachtung, Selbstvertrauen Erfolg und Anerkennung: Bestätigung, Arbeitsklima, Kritik und Lob (Feedback)

• Sicherheit: Gefühl der Geborgenheit, Religion bzw. Lebenssinn Mindest-Sicherheit, die Nahrung, die Kleidung, das Wohnen betreffend Sicherheit der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse doch gewisse Spannung ist notwendig, sonst versinkt man in Lethargie

• Freiheit: Gestaltungsmöglichkeiten, auch für das eigene Leben; lohnende Ziele Möglichkeit zur Artikulation, Gedankenfreiheit, Redefreiheit Berufs- und Partnerwahl Kreativität: schöpferische Betätigung und Spiel • Verbundenheit: zum Partner, / zu Freunden und /oder zu anderen Konfliktfähigkeit und Bereitschaft zur Versöhnung Erlebnisse mit Erinnerungswert

4 Prämissen des traditionellen medizinischen Krankheitsmodells 

(„Defektmodell“) 

Dieses Modell wurde urs p g rün glich für Infektionskrankheiten entwickelt auf alle Krankheiten verallgemeinert

1. alle beobachtbaren Symptome, Beschwerden, Abweichun g ( p ), en (kör perlicher Funktionen), Verhaltensauffälligkeiten sind auf zugrundeliegende primäre Störung (= spezifizierbaren Defekt) zurückzuführen

2. dieser Defekt ist in d. Person gelegen u. bildet ei tli h igentli c he K kh it Krankh eit ( i ht d S t tik lb t!) ( nicht d. Symp tomatik selb st!)

3. Defekt ist zurückzuführen auf eine o. mehrere eindeutig spezifizierbare Ursachen eindeutig spezifizierbare Ursachen

4. Defekt bzw. Ursachen = körperlicher Art

4 Dimensionen des allgemeinen medizinischen Krankheitskonzeptes 

Krankheitsursache - biologische, psychologische, soziologische Ursachen

Krankheit - path l i h V ä d (D f kt i d P ) th ologisc he Ver ä n derungen erungen (D e f ekt in d. Person )

Kranksein - Beschwerden, Symptome u. Befunde

Krankheitsfolgen -  Krankenrolle Einschränkungen d normalen Krankenrolle, Einschränkungen d. normalen Rollenverhaltens

Prozessmodell der Anwendung des medizinischen Krankheitskonzeptes

Anwendung des traditionellen medizinischen Modelles auf psychische Störungen

Übertragung des traditionellen medizinischen Modelles auf Psychotherapie

Kritik Übertragung Krakheitsmodell aus Medizin

Aber ist das so einfach? Probleme:

Kranksein ist statistisch „normal“, nicht gesund sein!

Es gibt Es gibt keine eindeutigen natürliche Grenzen keine eindeutigen natürliche Grenzen, d. „gesund“ u. „krank“ trennen!

Lassen sich (p y ) s chische) Defekte u. Substrate wirklich so eindeutig identifizieren?

Gerade bei psychischen Störungen spielt d. gesellschaftl. Definition von Normalität Definition von „Normalität“ u Abweichung u. „Abweichung “ eine wichtige Rolle

Sind Entstehung u. Verlauf Entstehung u. Verlauf psychischer Störungen nicht viel psychischer Störungen nicht viel komplizierter, d.h. multifaktoriell statt (mono-)kausal?

4 Dimensionen psychischer Störungen 

Bislan g g gg keine all gemein gülti ge Definition! 4 gemeinsame Dimensionen verschiedener Definitionen für gestö tes E leben Ve halten gestö rtes E rleben u. Ve rhalten:

1. Devianz (abweichendes Verhalten) Gestörte Erlebens Gestörte Erlebens- u Verhaltensmuster sind in einem bestimmten Kontext u. Verhaltensmuster sind in einem bestimmten Kontext deviant bzw. abweichend, d.h. anders, extrem, ungewöhnlich, bizarr

2. Leidensdruck G tö t E l b Gestörte E rlebens- u. V h lt t b l t d j ili P d Verhaltensmuster belasten d. jeweilige Person oder sind ihr unangenehm, d.h. sie setzen d. Person unter Leidensdruck

3. Beeinträchtigung Gestörte Erlebens- u. Verhaltensmuster beeinträchtigen d. jeweilige Person oder sind so störend bzw. dysfunktional, dass sie alltägliche Handlungen nicht mehr konstruktiv verrichten kann

4. G fäh d G efäh rdung ... bzw. sich u. andere Personen möglicherweise sogar gefährdet

6 differenzielle Konzepte der Störung psychischer Funktionen 

(Schulte, 1990) Psychische Störungen als ...

(1) S t tik kö li h K kh it Symp tomatik körperli cher Krankh eiten Verhaltensauffälligkeiten gehen zurück auf körperliche Beschwerden u. Beeinträchtigungen (ohne Beeinträchtigung d. Nervensystems)

(2) neurologische Erkrankung direkte (körperliche) Erkrankung d. Nervensystems

(3) Krisenreaktionen Überbelastung durch Stress, Überforderung oder Umweltbelastung: Vorübergehende Reaktion eines an sich funktionierenden Systems

(4) P hi h K kh it ( P h “) Psychische Krankh eit ( „ Psychosen“) Qualitativ abweichende Funktionen d. Informationsverarbeitung oder Verhaltenssteuerung (z.B. aufgrund angeborener oder früh im Sozialisationsprozess erworbener "Programmfehler" = Defektmodell)

(5) Verhaltensstörung Ungünstige Lernprozesse; Störung in d Person Ungünstige Lernprozesse; Störung in d. Person -Umwelt-Interaktion Interaktion

(6) abweichendes Verhalten im engeren Sinne incl. verhaltenssteuernde Umwelt = selber unangepasst, ineffizient o. gestört

Schwierigkeiten bei der Definition  psychischer Störungen

Definition psychischer Störungen Hauptproblem: Begriff „  Störun g “ ist selbst relativ:

nur in Abhängigkeit d. jeweiligen Normen u. Werte einer Gesellschaft bzw. eines bestimmten Kulturkreises definierbar u. interpretierbar u. interpretierbar

nur auf Grundlage d. jeweils spezifischen individuellen (Lebens-) Bedingungen kann im Einzelfall beurteilt werden, was als was als „normal “ bzw als bzw. als „gestört gestört“ zu betrachten ist zu betrachten ist

Einstufung als „gestört“ von – interessegebundener – institutioneller Perspektive abhängig (Patient, Therapeut, Krankenkasse Arbeitgeber) Krankenkasse, Arbeitgeber)

ergo: Begriffe wie „gestörtes Erleben u. Verhalten“ nur schwer zu fassen, da sie eng mit schwer zu fassen, da sie eng mit relativen Wertmaßstäben relativen Wertmaßstäben verquickt sind

Wie viel % der Bevölkerung sind Wie viel % der Bevölkerung sind köperlich köperlich und psychisch gesund (ohne Diagnose)?

Was ist eigentlich „normal“? 5 unterschiedliche Normbegriffe

Der dimensionale Charakter psychischer Störungen 

ICD-10 Klassifizierung: Psychische und Verhaltensstörungen (F00-F99)

Diagnose „Substanzstörungen“: 10 Substanzklassen plus Mehrfach gebrauch 

10 Untergruppen Substanzstörungen

 2. Schizophrenie, schizotype schizotype und wahnhafte und wahnhafte Störungen

Definitionen

2 Kernsymptome Schizophrenie

2. Schizophrenie, 2. Schizophrenie, schizotype schizotype und wahnhafte und wahnhafte Störungen

2K t ernsymp tome

Halluzinationen: Sinneswahrnehmungen ohne adäquate Stimulation der entsprechenden sensorischen Kanale; man hört z. B. Stimmen, Geräusche, Musik, ohne dass eine real hörbare real hörbare Person, Lautsprecher oder andere Person, Lautsprecher oder andere Geräuschquellen vorhanden Geräuschquellen vorhanden sind.

Wahn: feste, unverrückbare Überzeugungen unverrückbare Überzeugungen, die trotz die trotz unbestreitbarer Beweise für unbestreitbarer Beweise für das Gegenteil aufrechterhalten werden, z. B. vom Nachbarn oder einem Geheimdienst abgehört zu werden. Wittchen & Hoyer, 2011

Untergruppen Schizophrenie

Unterformen Affektiver Störungen

Definition Manische Episode

 Manische Episode

• in einem umschriebenen Zeitraum deutlich abgrenzbare Veränderung der Stimmung und des Antriebes, i.S. einer gehobenen oder reizbaren Stimmung und Antriebssteig g erun

• bipolare affektive Störung = Auftreten von mindestens zwei abgrenzbaren Episoden einer affektiven Störung, eine davon mit manischen Merkmalen manischen Merkmalen

• manischen Episode: Stimmung in einem deutlich abnormen Ausmaß über die Dauer von einigen Tagen gehoben oder gereizt; gesteigerte Aktivität oder motorische Ruhelosigkeit, Gefühl von körperlicher und seelischer Leistungsfähigkeit

• Merkmale einer manischen Episode Merkmale einer manischen Episode: gesteigerte Gesprächigkeit, : gesteigerte Gesprächigkeit, Rededrang, Ideenflucht, Verlust normaler sozialer Hemmungen, altersinadäquate Kritiklosigkeit, vermindertes Schlafbedürfnis, überhöhte Selbsteinschätzung erhöhte Ablenkbarkeit gesteigerte Libido Selbsteinschätzung, erhöhte Ablenkbarkeit, gesteigerte Libido, Größenwahn

Leitsymptome der bipolaren affektiven Störung 

Manische E pgp isode oder gemischte E pisode = F31.

- Bipolare affektive Störung: wenigstens zwei Episoden, in denen Stimmung und Aktivitätsniveau des Betroffenen deutlich gestört sind: gehobene Stimmung, vermehrter Antrieb und Aktivität (Hypomanie oder Manie) (Hypomanie oder Manie), Stimmungssenkung Stimmungssenkung und verminderter Antrieb bzw. Aktivität (Depression)

Leitsymptome Depressive Episode und Rezidivierende Depression

Leitsymptome Depressive Episode und Rezidivierende Depression

Definition Anhaltende Affektive Störungen

  anhaltende, meist fluktuierende Stimmungsstörungen

Mehrzahl der einzelnen Episoden nicht ausreichend schwer genug schwer genug, um als auch nur leichte depressive oder um als auch nur leichte depressive oder hypomanische Episoden gelten zu können

ziehen jedoch ziehen jedoch beträchtliches subjektives Leiden beträchtliches subjektives Leiden und Beeinträchtigungen nach sich

Intervalle mit normaler Stimmung fehlen oder dauern allenfalls wenige Wochen

N ti h B l t Neurotisc he, B e las tungsund somatoforme Störun gen (F40-F48)

7 Unterformen

Definition Phobien (F40.-)

3 Untergruppen Phobien (F40.-)

2 Untergruppen Andere Angststörungen

Untergruppen Zwangsstörungen

 Definition Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen 

Definition Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpg g assungsstörungen F43.- Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

Unterschiede zu übrigen Störungen von F40-49:

1) Symptomatologie und Verlauf,

2) ein oder zwei identifizierbaren ursächlichen Faktoren:

a) außergewöhnlich belastendes Lebensereignis ( akute Belastungsreaktion),

b) besondere Veränderung im Leben ( anhaltend unangenehmen Situation Anpg g assungsstörung )

im Gegensatz zu anderen Störungen entstehen F43 immer als direkte Folge der akuten schweren Belastung oder des kontinuierlichen Traumas (nicht nur als vulnerabilisierende Einflussfaktoren!) (nicht nur als vulnerabilisierende Einflussfaktoren!), 

3 Untergruppen Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

F43.0 Akute Belastungsreaktion: vorübergehende Störung bei bislang psychisch unauffälligem Menschen als Reaktion auf eine außergewöhnliche physische oder psychische Belastung; klingt innerhalb von Stunden oder Tagen ab;

F43.1 Posttraumatische Belastungsstörung: • entsteht als entsteht als verzögerte verzögerte oder protrahierte Reaktion auf ein protrahierte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation kürzerer oder längerer Dauer; mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde; , die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde;

F43.2 Anpassungsstörungen: • Zustände von Zustände von subjektiver Bedrängnis subjektiver Bedrängnis und emotionaler Beeinträchtigung emotionaler Beeinträchtigung soziale Funktionen und Leistungen behindert; treten nach einer entscheidenden Lebensveränderung oder nach belastenden Lebenserei gnissen auf;

1. Untergruppe Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

F43.0

2. Untergruppe Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

F43.1

3. Untergruppe Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

F43.2

Definition Dissoziative Störungen 

F44.- Dissoziative Störungen [Konversionsstörungen]:

teilweiser oder völliger Verlust der normalen Integration der Erinnerung der Erinnerung, des Identitätsbewusstseins Identitätsbewusstseins, der Wahrnehmung unmittelbarer Empfindungen sowie der Kontrolle von Körperbewegung

Definition Somatoforme Störungen 

F45.- Somatoforme Störungen:

wiederholte Darbietung körperlicher Symptome

in Verbindung mit hartnäckigen Forderungen nach medi i i h U h dizinischen Untersuchungen

trotz wiederholter negativer Ergebnisse und Versicherung der Ärzte Versicherung der Ärzte, dass die Symptome nicht dass die Symptome nicht körperlich begründbar sind

wenn somatische Störungen vorhanden sind, erklären sie nicht die Art und das Ausmaß der Symptome, das Leiden und die innerliche Beteiligung des Patienten

4 Untergruppen Somatoforme Störungen

F45.0 Somatisierungsstörung: multiple, wiederholt auftretende und häufig wechselnde körperliche Symptome, die wenigstens 2 Jahre bestehen; Symptome können sich auf jeden Körperteil oder jedes Organsystem beziehen meist l dk l ange und komplizierte Patienten-Karriere ( b Primärversorgung bis spezialisierte medizinische Einrichtungen); viele negative Untersuchungen und ergebnislose explorative Operationen; Verlauf chronisch und fluktuierend; Verlauf chronisch und fluktuierend; häufig mit langdauernder häufig mit langdauernder Störung Störung des sozialen, interpersonalen und familiären Verhaltens verbunden;

F45.1 Undifferenzierte Somatisierungsstörung: zahlreiche, unterschiedliche und hartnäckige körperliche Beschwerden, aber vollständige und typische klinische Bild einer Somatisierungsstörung nicht erfüllt (Undifferenzierte psychosomatische Störung)

F45.2 Hypochondrische Störung: beharrliche Beschäftigung Beschäftigung mit der mit der Möglichkeit an einer oder Möglichkeit, an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden körperlichen Krankheiten zu leiden; anh lt d kö li h B h d haltende körperliche Beschwerden oder anh lt d a en e Beschäftigung mit ihren körperlichen Phänomenen – ohne organmedizinischen Befund; normal d ll i Kö h h le oder allgemeine Körperwahrnehmungen und Symptome werden als abnorm und belastend interpretiert; Aufmerksamkeit meist auf nur ein oder zwei Organe oder O te e fok ie t Organsysteme fokussiert; 

F45.3 Somatoforme autonome Funktionsstörung: Symptome wie bei körperlicher Krankheit eines Systems oder Organs, d it h d d ll tä di das weitgehend oder vollständig veget ti i i t tativ innerviert und kontrolliert wird (kardiovaskuläres, gastrointestinales, respiratorisches, urogenitales Systems); meist 2 Symptomgruppen, die beide nicht auf eine körperliche Krankheit des betreffenden Organs oder Systems hinweisen: 

Andere Neurotische Störungen

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