Entscheidungsorientiertes Management - Managemententscheidungen aus psychologischer Sicht
Master-Skript Kapitel 3
Master-Skript Kapitel 3
Fichier Détails
Cartes-fiches | 14 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 18.07.2015 / 09.02.2017 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/entscheidungsorientiertes_management_managemententscheidungen_aus_psychologischer_sicht
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Intégrer |
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Definition Wirtschaftspsychologie
Ziel der Wirtschaftspsychologie ist, das Denken, Fühlen und Handeln von Menschen in Wirtschaftskontexten zu beschreiben, zu erklären und zu beeinflussen.
Limitierte Informationsverarbeitungskapazität
- Die Wirklichkeit wird subjektiv interpretiert
- Das Gehrin versucht, unbekannte Eindrücke mit bekannten Erfahrungen zu verbinden. Dadurch entstehen verblüffende Ilusionen
z. B. Optische Täuschungen
- Verzerrte Wahrnehmungen sind wesentlicher Bestandteil von Entscheidungen und eine wichtige Komponente für das verstehen, Planen und Kalkulieren von Entscheidungsprozessen.
Wahrnehmungsverzerrungen: Rückschaufehler
- Hindsight-Effekt
- In der Rückschau überschätzen Menschen das, was sie gewusst haben ("I knew it all along-Effekt)
- Fischhoff 1975
Wahrnehmungsverzerrungen: Better-than-average-Effekt
- Überdurchschnittlichkeitsillusion
- Überdurchschnittlich viele Personen nehmen an, besser als der Durchschnitt zu sein
- Viele Personen sind optimistischer in Bezug auf ihre persönliche Leistung im Vergleich zur Leistung anderer (=Überoptimismus)
Urteilsheuristiken: "Überschlägige Denkweisen"
- Strategien, die Problemlösungen ermöglichen sollen, zu denen kein mit Sicherheit zum Erfolg führender Algorithmus bekannt ist
- Faustregeln, die der kognitiven Entlastung dienen
- ermöglichen es, schnell auf Grundlage von bruchstückhaften Wissens Schlussfolgerungen zu ziehen
- können aber auch zu "systematischen Fehleinschätzungen" (bias) führen
Arten von Heuristiken:
- Verfügbarkeitsheuristiken
- Repräsentativitätsheuristiken
- Anker- / Anpassungsheuristiken
Urteilsheuristiken: Verfügbarkeitsheuristiken
- Tversky und Kahnemann 1973
- Beurteilung von Häufigkeiten oder Wahrscheinlichkeiten
- basisert auf der Zugänglichkeit relevanter Erinnerungen
- mögliches Problem: Priming Effekt = Einflüsse durch bereits bekannte Informationen
z. B. Zurückführen von Krankheitssymptomen auf eine Krankheit von der man kurz zuvor gehört hat.
Urteilsheuristiken: Repräsentativitätsheuristik
- Tversky und Kahneman 1973
- Ereigniswahrscheinlichekeiten basierend auf Ähnlichkeitsprinzipien schätzen
- Vernachlässigung von Basisrateninformationen
- Zugehörigkeit einer Person oder eines Objektes wird auf Basis seiner Ähnlichkeit (Repräsentativität) zu den prototypischen Vertretern dieser Kategorie vorgenommen
Urteilsheuristiken: Ankerheuristik
- Anpassungsheuristik
- Quantitative Tendenz wird in Richtung eines willkürlichen Anfangswertes verzerrt
- Wert wird nicht ausreichend korrigiert
- problematisch, wenn Anker bzw. Bezugspunkt des Verhandlungspartners unbekannt ist
z. B. Aktueller Marktwert eines Hauses / Ankerpreis im Prospekt
Framing Effekte
- Tversky und Kahneman (1981)
- Unterschiedliche Formulierungen einer Botschaft - bei gleichem Inhalt - beeinflussen das Verhalten des Empfängers unterschiedlich.
- Bewertung eines Ereignisses als positiv oder negativ
- Beeinflussung der Wahrnehmung durch "Einrahmen" dieses Ereignisses
Besitztums- oder Endownmenteffekt
- Richard Thaler 1980
- Der wahrgenommene Wert eines Gutes ist bei Besitz höher
- Westentliches Moment in Verhandlungssitutionen:
- die Bereitschaft zu zahlen (willingness to pay) kann geringer sein als der objektive Wert des Gutes; andererseits gilt ebenso, dass die Bereitschaft zu verkaufen (willingness to accept) geringer ausfällt und ein höherer Preis gefordert wird, als das Gut objektiv wert ist.
Sunk costs
- eine besondere Form der Verlustaversion
- Menschen beziehen bei risikobehafteteten Entscheidungen schon getroffene Investitionen (sunk costs) mit ein.
- Je höher diese sind, desto größer die Tendenz, weitere Kosten auf sich zu nehmen, auch wenn der Investitionserfolg fraglich ist.
- Abbruchsentscheidung bedeutet sichere Verlustrealisierung, weitere Investitionen eröffnen die Chance auf Ausgleich der Verluste jedoch mit dem Risiko eines noch größeren Verlustes.
z. B. Bahnhof Nürnberg; Flughafen Berlin
Road Map zur Musterlösung Andromeda
- Datenanalyse: Umwelt / Branche / Unternehmen
- Entscheidungen treffen, welche Inhalte auf welche Weise kommuniziert werden
- Reflexion der Entscheidungen hinsichtlich
- Intuition von Managemententscheidungen (siehe Lesetext)
- Einfluss psychologischer Faktoren und Chance Management Konzepten
Das Pinguin-Prinzip
- Gefühl der Dringlichkeit wecken (Zahlentabellen, Statistiken, wisschenschaftliche Untersuchungen)
- Leistungsteam zusammenstellen (Macher, kreativer Beobachter, Intellektueller, sprachgewandter und beliebter Mensch, Führer)
- Entwicklung einer Vision (Leitbild)
- Werbung für Verständnis & Akzeptanz (der Vision)
- Für Handlungsspielräume sorgen (& Hindernisse aus dem Weg räumen)
- Für kurzfristigen (sichtbaren) Erfolg sorgen
- Nicht nachlassen!
- Für Nachhaltigkeit sorgen (Festigung der neuen Kultur)
Was ist Intuition?
- Intuition ist gefühltes Wissen, das man nicht begründen kann.
- Intuition lässt sich begreifen als Zusammenspiel von Erfahrungen, spezifischen Entscheidungsregeln und der jeweiligen Situation.
- Gute Intuitionen beruhen auf guten Regeln und der Intelligenz zu wissen, welche Regel in welcher Situation gilt.