Entscheidungslehre, Fachbegriffe

Univ.-Prof. Rüdiger von Nitzsch, RWTH Aachen

Univ.-Prof. Rüdiger von Nitzsch, RWTH Aachen

Lucas Beyerling

Lucas Beyerling

Kartei Details

Karten 160
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.03.2013 / 15.01.2020
Weblink
https://card2brain.ch/box/entscheidungslehre_fachbegriffe
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/entscheidungslehre_fachbegriffe/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Mentales Konto

Projektspezifisches Konto im Gehirn.

Mere Exposure-Effekt

Personen zeigen gegenüber (auch unbewusst) gesehenen Objekten positive Gefühle bzw. geben positive Einschätzungen.

Methode variabler Wahrscheinlichkeiten

Methode zur Ermittlung von Nutzenfunktionen bei kontinuierlicher Skala. Der Entscheider muss zu verschiedenen Stützstellen äquivalente Lotterien angeben, die als Ausprägungen die Werte x- und x+ haben müssen.

Mindguard

Person innerhalb einer Gruppe, die als Sittenwächter fungiert.

Momentumstrategie

Anlagestrategie, bei der stets die Aktien erworben werden, die in den letzten Monaten gut gelaufen sind, und diese dann nach wenigen Monaten wieder verkauft werden.

Mood prime

Ein prime, der die Stimmung beeinflusst.

Mood-congruent memory

Die inhaltlich zur Information passende Stimmung (in positiver Stimmung können positive Informationen leichter abgerufen werden).

Mood-congruent recall

Informationen, die zu der aktuellen Stimmung passen, werden eher abgerufen bzw. erinnert.

Neglected Firm-Effekt

(s. Size-Effekt : Aktien von kleineren, unbekannten Unternehmen werden weniger nachgefragt und bekommen daher vom Markt höhere Risikoprämien zugewiesen.)

Nutzenfunktion

Abbildung der Vorteilhaftigkeit einer Entscheidung (präskriptives Konstrukt).

Objektive Rationalität

Eine Rationalität, die ein normativ anerkanntes Ziel- bzw. Wertesystem voraussetzt (existiert real nicht).

Ökonomische Rationalität

Mittelweg zwischen objektiver und subjektiver Rationalität, dh. man definiert ein Zielsystem bezogen auf die jeweilige Entscheidungssituation und prüft die Rationalität lediglich anhand dieses Zielsystems.

Omission Bias

(s. Besitztumseffekt: Verkaufspreis für etwas das man schon hat, ist höher als das was man bezahlen würde wenn man es noch kaufen müsste)

Open Minded

Person, die zur vorübergehenden Beschäftigung auch dissonante Informationen wahrnimmt.

Opportunitätskosteneffekt

Entgangene Gewinne werden weniger stark bewertet als out-of-pocket-costs.

Overconfidence

Entspricht der Kontrollillusion, also der übersteigerten Selbstsicherheit einer Person.

Preference Reversal-Phänomen

Umkehrung der Präferenzen bezüglich zweier Alternativen je nach Abfrageart (Sicherheitsäquivalent vs. direkter Vergleich). 

Pride-Effekt

Die Wertfunktion wird im positiven Bereich steiler mit steigendem Commitment.

Primacy-Effekt

Das zuerst Wahrgenommene hat ein stärkeres Gewicht auf die Entscheidung als das später Wahrgenommene, dh. der erste Eindruck zählt.

Prime

Information, die die Bewertung von nachfolgenden Informationen beeinflusst.

Priming

Assoziative Bahnung bzw. automatische Voraktivierung eines mentalen Prozesses (v.a. einer bestimmten semantischen Klasse im Wissenssystem).

Priming-Effekt

Die Bewertung von Informationen wird durch vorangegangene Informationen beeinflusst bzw. verändert.

Proxyattribut

Messbare Größe, die in einem engen Zusammenhang zum eigentlichen Ziel steht.

Recency-Effekt

Die letzten Items einer Reihe werden kurzfristig besser gelernt bzw behalten als die mittleren (s.a. Primacy-Effekt)

Reflection-Effekt

Umkehrung des Risikoverhaltens beim Übergang vom Gewinn- in den Verlustbereich.

Regret Aversion

Verluste in einem nicht zahlungswirksamen Konto werden stärker gewichtet als Gewinne in diesem Konto. (Pendant zur Verlustaversion in zahlungswirksamen Konten)

Repräsentativität

Wahrnehmung einer hohen Ähnlichkeit eines Objekts zu typischen oder vielen Vertretern einer Objektklasse.

Repräsentativitätsheuristik

Heuristik zur Bewertung aufgrund vorhandener Repräsentativität: Wahrscheinlichkeiten für repräsentative Ereignisse werden zu hoch bewertet bzw. Kausalbeziehungen werden auch dort gesehen, wo keine sind. Denken in Schemata.

Reziprozität

Art und Weise, wie Menschen auf Handlungen anderer reagieren. Man unterscheidet zwischen positiver Reziprozität (=Bereitschaft freundliche Handlungen zu belohnen) und negativer Reziprozität (=Bereitschaft unfreundliche Handlungen zu bestrafen), wobei die Belohnung oder die Bestrafung Kosten verursachen.

Risikoeinstellung

Einstellung des Menschen gegenüber unsicheren Situationen.

Risikoprämie

Risikoprämie = Erwartungswert - Sicherheitsäquivalent

Risikoprofil

Grafische Darstellung des Komplements der Verteilungsfunktion (1-p(x)).

Risikoverhalten

Das beobachtbare Verhalten von Menschen in Situationen, die mit Unsicherheit behaftet sind.

Risky Shift

Gruppen entscheiden im Allgemeinen risikoreicher als die Mitglieder alleine.

Roll Back-Verfahren

Zur Ermittlung der optimalen Strategie aus einem gegebenen Entscheidungsbaum wird von rechts nach links für jeden Knoten die optimale Entscheidung berechnet.

Schema

Langfristig gespeicherte, hierarchisch gegliederte Wissensstrukturen.

Shareholder Value Ansatz

(shareholder value = Aktionärsvermögen) Dieser Ansatz verlangt eine stärkere Berücksichtigung der Interessen der Eigentümer eines Unternehmens. Unternehmen werden danach beurteilt, inwieweit es ihnen gelingt den Wert des Unternehmens für die Aktionäre zu steigern.

Selbstwertdienliche Attribution

Erfolg wird auf das eigene Können zurückgeführt, Misserfolg hingegen auf die äußeren Umstände.

Selektive Wahrnehmung

Beschränkung der Wahrnehmung derart, dass die eigene Entscheidung als "richtig" erscheint bzw. dass Erwartungen eintreffen.

Sensitivitätsanalyse

Analyse einer Entscheidungssituation bei Veränderung der Einflussvariablen.