Empirie

Empirische Methoden

Empirische Methoden


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Flashcards 212
Language Deutsch
Category General Education
Level University
Created / Updated 17.06.2013 / 17.09.2022
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Fremdbeobachtung

dokumentiert das Verhalten fremder Menschen

Selbstbeobachtung

  • = Introspektion
  • analysiert/dokumentiert das eigene Verhalten
  • besitzt keine intersubjektive Nachprüfbarkeit
  • verändert Handeln und Erleben
  • umfasst teilweise auch Unbeobachtbares wie z.B. Denkprozesse

Planung und Durchführung von Beobachtungen

  • Definition von Beobachtungsfeld, Zeitintervall, Beobachtungsobjekt -> Wer/was soll wann und wo bebachtet werden?
  • Entscheidung über das Beobachtungsinstrument -> unstrukturiertes oder strukturiertes Beobachtungsprotokoll?
  • Schulung der Beobachter -> Welche Rollen sollen sie einnehmen? Gleicher Wissensstand? Wer/was sind die genauen Beobachtungsobjekte?
  • Auswertung der emittelten und gesammelten Daten

Lautes Denken

  • Verbalisierung, Aufzeichnung und Transkription von ablaufenden Gedanken
  • anschließend interpretative und inhaltsanalytische Auswertung

Apparative Beobachtungen

  • automatische Aufzeichnung ohne Beobachter

Gütekriterien bei der Beobachtung

  • Reliablität
  • Validität
  • Trennschärfe
  • intersubjektive Nachvollziehbarkeit
  • Vollständigkeit

Fehlerquellen bei der Beobachtung

  • Erwartungseffekt des Beobachters muss kann erfasst werden
  • selektive Erinnerung/Wahrnehmung
  • verfälschtes Verhalten der Testpersonen, falls Distanz nicht gewahrt wird

Was ist eine Befragung?

  • planmäßiges Vorgehen mit wissenschaftlicher Zielsetzung, bei dem die Versuchsperson mit einer Reihe gezielter Fragen zu verbalen Reaktionen veranlasst werden soll

Unterscheidung Befragung von Alltagsbefragung

  • Planmäßigkeit
  • asymmetrische Kommunikation
  • Künstlichkeit der sozialen Situation
  • Maß an Fremdheit
  • Folgenlosigkeit

Was ist ein journalist. Interview?

  • dient der Recherche
  • wenig standardisiert
  • eher spontan und reaktiv
  • Interview wird danach interpretativ-qualitativ ausgewertet
  • Quelle wird genannt

Was ist ein wissenschaftl. Interview?

  • dient der Hypothesenbildung
  • ist standardisiert und durchgeplant
  • es gibt eine Stichprobe mit mehreren Personen
  • wird statistisch-quantitativ ausgewertet
  • Anonymität der Befragten wird gewährt

typ. Anwendungsgebiete von Beobachtung

  • Kommunikatorforschung
  • Rezipientenforschung
  • Medienforschung

vollständig standardisiertes Interview (Vor-und Nachteile)

  • Fragenfolge, Ablauf etc. bis ins Detail festgelegt
  • geschlossene Fragen und vorgegebene Antworten
  • neutraler Interviewstil
  • Form: Fragebogen
  • VORTEILE: gleiche Bedingungen, gute Auswertbarkeit und Vergleichbarkeit
  • NACHTEILE: Antworten sind eingeschränkte Antworten, Dominanz der Forscherperspektive asymmetrische Kommunikation

Was ist ein Leitfadeninterview?

  • besitzt allg. festgelegte Struktur, lässt aber auch spontane Fragen zu
  • Antworten sollten offen sein
  • es werden wenige intensiv befragt
  • kann sämtliche Interviewstile enthalten
  • einzige Vorgabe ist der thematische Rahmen

Was ist ein fokussiertes Interview?

  • Untertyp des teilstandardisierten Interviews
  • Kommunikat (Plakat,Film) als Ausgangspunkt
  • Fragen vorgegeben
  • ANtworten offen
  • Rückfragen und Einbringen neuer Themen erlaubt
  • weicher Interviewstil
  • ZIEL: Wahrnehmung von subjektiven Reaktionen, kognitiv-assoziative emotional-affektive Reaktionen

Was sind nicht-strukturierte Interviews?

  • z.B. Tiefeninterview
  • Experten werden befragt
  • dienen zur Entdeckung neuer Forschungsgebiete
  • Interviewer= Forscher
  • Fragenkatalog mit Kernthemen

Was ist ein Tiefeninterview?

  • Ziel ist Aufdeckung von nicht eingestandenen Meinungen/Gefühlen
  • Einsatz von Tabu-Themen
  • Voraussetzung: harmonische Gesprächsatmosphäre
  • offener, an Befragten angepasster Ablauf
  • spez. Fragetechniken sind z.B. projektive Fragen, indirekte Fragen oder Frageketten
  • VORTEIL: Aufdecken von Inhalten, die durch andere Methoden nicht erhoben werden können
  • NACHTEIL: unbewusst verdrängte Inhalte können eigentlich nicht verbalisiert werden; Befragter muss sehr gut verbalisieren können

Was ist ein narratives Interview?

  • Zeitzeugenbefragung
  • Erhebung von subjektiven Beweggründen, Emotionen
  • weicher Stil
  • meist langes Interview mit Nachfragephasen für Unklarheiten

Schriftliche Befragung Vorteile

  • geringer Aufwand und Kosten
  • Interviewer hat keinen Einfluss
  • Befragte können Antworten bedenken
  • online möglich

Schriftliche Befragung Nachteile

  • Fragebogen muss selbsterklärend sein
  • kein Einfluss auf Erhebungssituation
  • oft geringe Rücklaufquote

Face.-to-Face Vorteile

  • hohe Rücklaufquote
  • Kontrolle über Situation
  • Befragungstaktik variabel
  • mehr Informationen wie emotionale Reaktionen

Face-to-Face Nachteile

  • hohe Kosten
  • evtl. Verfälschungen
  • langwierige Stichprobenauswahl

telef. Befragung Vorteile

  • kurzfristig einsetzbar
  • schnell durchführbar
  • geringe Kosten
  • quasi keine Fehler bei Datenübertragung

telef. Befragung Nachteile

  • hohe Abbrecherquote
  • Einschränkungen durch nicht vorhandenen Sichtkontakt
  • Anonymität schwer vermittelbar
  • Erreichbarkeit

postalische Befragung Vorteile

  • niedrige Kosten
  • räumliche Abdeckung
  • Anonymität
  • keine Interviewer-Effekte
  • Anschreiben zur Motivationssteigerung möglich

postalische Befragung Nachteile

  • nur bekannte Adressen erreichbar
  • geringe Rücklaufquote
  • kein Einfluss auf Situation
  • hoher Zeitaufwand
  • Fragen limitiert

Online-Befragung Vorteile

  • niedrige Kosten
  • wenig Zeitaufwand
  • hohe Reichweite
  • Variation der FRagenfolge
  • schnelle automatische Auswertung

Online-Befragung Nachteile

  • Rücklaufquote gering
  • keine Kontrolle der Situation
  • evtl. Mehrfachteilnahmen
  • Probleme bei den Stichproben

Wie lauten die Befragungstechniken?

  • CATI (Computer Assisted Telephone Interview)
  • CAPI (Computer Assisted Personal Interview) -> Interviewer gibt Antworten direkt ins Programm ein
  • CASI (Computer Assisted Self Interviewing) -> FRagebogen liegt als Datei vor; Testperson kann selbst eingeben

Modus und Technik bei Befragungen sind abhängig von...

  • Untersuchungsgegenstand
  • konkrete Fragestellung
  • Verfügbarkeit der Personen
  • finanzielle und zeitliche Aspekte

Fehlerquellen bei Befragungen

  • Effekte des Interviewers durch Kleidung, etc
  • externe Störungen
  • technische Pannen
  • Merkmale der Fragen
  • Befragtenmerkmale
  • Fragebogeneffekte

Was sind die Ziele einer Gruppendiskussion?

  • Meinungen und Orientierungen von Personen im Gruppenkontext erfassen -> Veränderungen unter Gruppendruck?
  • Entstehung und Verändern von Meinungen während einer Diskussion?

Durchführung einer Gruppendiskussion

  • Zusammenstellen der Gruppe
  • Verhalten während der Diskussion
  • Abschrift/Protokolle erstellen
  • Rekonstruktion der Diskursorganisation
  • Typenbildung: Suche nach kollektiven Orientierungsmustern

Gruppendiskussion

Zusammenstellen einer Gruppe

  • Realgruppe oder zusammengestellte Gruppe?
  • große oder kleine Gruppe?

Gruppendiskussion

Verhalten während Diskussion

  • ABLAUF:
    • Vorphase: Kontaktaufnahme
    • Orienterungsphase: Ziele und Rahmenbedingungen aushandeln: Verwertung, Dauer, Datenschutz
    • Kernphase: Themen vorgeben, Fragen beantworten, Krisen vermeiden, vertrauensvolle Atmosphäre schaffen
    • Abschlussphase: Befragte bewerten Gesprächsverlauf, Interviewer zieht Konsequenzen
    • Nachphase: Datenerhebung, Kontakt wird beendet

Krisen in der Gruppendiskussion:

  • Kampf um Rollenverteilung oder Thema
  • Gegenfragen
  • Schweigen
  • externe Störungen
  • falsches Verhalten des Moderators

Fehler in der Gruppendiskussion

  • unklare Zielvorgaben/Gestaltung der Situation/Rolle des Moderators

Gruppendiskussion

Abschrift/Protokolle erstellen

  • formulierend interpretieren: WAS wurde gesagt?
  • reflektierend interpretieren: WIE wurde was gesagt?

Gruppendiskussion

Rekonstruktion der Diskursorganisation

  • dient als Hilfe bei der Interpretation
  • Unterscheidung zwischen..
    • Proposition (Auftakt Themenaspekt)
    • Bearbeitung des Themas (Anschluss-Propositionen, Zwischenfazits)
    • Konklusion (Zusammenfassung eines Themenaspekts)

Gruppendiskussion

Typenbildung: Suche nach kollektiven Mustern

  • Welche Gemeinsamkeiten hat die Gruppe?
  • Welche Unterschiede hat die Gruppe im Vergleich zu anderen Gruppen?