Emotionspsychologie

UZH HS16, BSc Psychologie

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
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Crée / Actualisé 04.09.2016 / 04.09.2022
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Prozessmodell der Emotionsregulation von James Gross (2002)

Beschreibe kurz die fünf Emotionsregulations-Strategien.

  • Situationsauswahl
    • Aufsuchen/Vermeiden bestimmter Situationen
  • Situationsmodifikation
    • Aktive Veränderung der Situation (-> problem-focused coping)
  • Aufmerksamkeitslenkung
    • Ablenkung, Konzentration, Grübeln
  • Kognitive Veränderung
    • Veränderung der Situationseinschätzung (-> reappraisal)
  • Reaktionsveränderung
    • Direkte Beeinflussung physiologischer, erlebnis- und verhaltensbezogener Reaktionen (z.B. PMR nach Jacobsen; Alkohol; Drogen; Unterdrückung des Emotionsausdrucks -> suppression)

Gross & John (2003) gingen der Frage nach, ob es bessere und schlechtere Strategien der Emotionsregulation gäbe. Sie evaluierten die Güte der Emotionsregulationsstrategien anhand von drei Kriterien:

_______, _______ und _______ Konsequenzen

Sie nahmen dabei je ein Beispiel einer antecedent- focused und einer response-focused Regulationsstrategie:

-> _______ ( _______ )

-> _______ ( _______ )

affektive, kognitive und soziale Konsequenzen

cognitive reappraisal (kognitive Umbewertung)

expressive suppression (Unterdrückung des Emotionsausdruckes)

Mache je ein Beispiel für ein/eine

- Cognitive Reappraisal

- Expressive suppression.

Veränderung der subjektiven Bedeutung der Situation
z. B. „Das Vorstellungsgespräch gibt mir die Möglichkeit herauszufinden wie die Firma ist.“ vs. „Das Vorstellungsgespräch stellt meinen „Wert“ auf die Probe.“

Unterdrückung emotionalen Ausdrucksverhaltens
z. B. Pokerface

 

Gross (2002) verglich "Cognitive reappraisal" und "suppression" bei negativen Emotionen im Hinblick auf deren affetiven Konsequenzen.

Versuchsanlage:

Vpn sehen 6 min Film einer Armamputation (Emotion: Ekel)
UV: Instruktion zum Betrachten des Films
► Fokus auf technische Details (reappraise-Gruppe)
► keine Gefühlsäusserung zeigen (suppress-Gruppe)
► keine zusätzliche Instruktion (Kontrollgruppe)
AV: physiologische Indikatoren, Emotionserleben

Hypothesen:

  • Reappraisal -> Abschwächung des Emotionserlebens und der verhaltensbezogenen und physiologischen Reaktionen
  • Suppression -> keine Veränderung des Emotionserlebens, Verstärkung physiologischer Reaktionen

Wie lauteten die Ergebnisse?

  • Bei der Suppress-Gruppe wurden deutlich höhere Finger-Puls-Raten festgestellt, als bei den anderen Gruppen.
  • Bei der Reappraise-Gruppe wurde ein geringerer Wert des Erlebens von Ekel im Vergleich zu den anderen Gruppen festgestellt.

Vergleich „cognitive reappraisal“ und „suppression“ bei negativen Emotionen: Kognitive Konsequenzen

Studie von Richards & Gross (2000)

Hypothesen:

  • Reappraisal -> braucht keine kontinuierliche anstrengende Selbstregulation -> kognitive Ressourcen nicht beansprucht -> Gedächtnisleistung intakt
  • Suppression -> braucht kontinuierliche anstrengende Selbstregulation -> kognitive Ressourcen beansprucht -> Gedächtnisleistung eingeschränkt

Versuchsanlage:

  • Vpn sehen Farbfotos von schwer verletzten Personen (IAPS) und erhalten verbale Informationen zu den Personen (Name, Beruf, Art des Unfalls)
  • UV: Instruktion zum Betrachten der Fotos
    • Fokus auf sachlichen Details (reappraise-Gruppe)
    • keine Gefühlsäusserung zeigen (suppress-Gruppe)
    • keine zusätzliche Instruktion (Kontrollgruppe)
  • AV: Emotionserleben, Erinnerungsleistung für Information

Was waren die Ergebnisse der Studie?

Die Gedächtnisleistung der Suppress-Gruppe war deutslich geringer, als diejenige der Reappraile-Gruppe. Es wurden also mehr Ressourcen beansprucht und somit wurden die Hypothesen bestätigt.

Vergleich „cognitive reappraisal“ und „suppression“ bei negativen Emotionen: Soziale Konsequenzen

Studie von Butler et al. (2003)

Hypothesen

  • Reappraisal -> reduziert negative Emotionen, braucht keine kognitive Kapazität, soziale Responsivität intakt -> positive Wirkung auf soziale Interaktion
  • Suppression -> kommunikative Funktion der Mimik fehlt, braucht kognitive Kapazität, mangelnde soziale Responsivität, negative Wirkung auf soziale Interaktion

Versuchsanlage:

  • Vpn sehen belastenden Film und sollen diesen danach mit einer unbekannten Person diskutieren
  • UV: Instruktion bei der Diskussion
    • Fokus auf sachlichen Details (reappraise-Gruppe)
    • keine Gefühlsäusserung zeigen (suppress-Gruppe)
    • natürliche Interaktion (Kontrollgruppe)
  • AV: physiologische Masse beim Interaktionspartner

Was war das Ergebnis der Studie?

 

  • Wenn der Interaktions-Partner seine Gefühle unterdrückte (suppress-Gruppe), wurde ein deutlich höherer Blutdruck bei den Probanden im Vergleich zu den anderen Gruppen gemessen.
  • Im Vergleich zur Vergleichsgruppe hatten diejenigen Probanden den tiefsten Blutdruck, dessen Interaktions-Partner den Fokus auf sachliche Details legte (reappraise-Gruppe).

-> Die Hypothesen wurden somit bestätigt.

Emotionale Selbstoffenbarung und physiologische Prozesse (Pennebaker, Hughes & O‘Heeron, 1987)

Versuchsanlage:

• 24 Studierende
• Unabhängige Variablen
(1) Sprechen über ein belastendes Lebensereignis vs. Sprechen über Pläne für den Tag
(2) Persönlichkeitsvariable „low vs. high disclosure“ (wenig vs. stark belastendes Lebensreignis) (emotionale Expressivität)
• Abhängige Variable
Hautleitfähigkeit (Messung experimentelle Phase – Baselinemessung)

Was waren die Ergebnisse der Studie?

Wenn die Probanden in der high disclousure-Gruppe über das belastende Ereignis gesprochen haben, war die physiologische Belastung kleiner, als wenn sie über das triviale Thema (Pläne für den Tag) gesprochen haben. Umgekehrt war es, bzw. praktisch kein Unterschied gab es in der Gruppe der Probanden mit einem weniger belastenden Lebensereignis (low disclorure-Gruppe).

-> Wenn stark belastete Personen über ein belastendes Thema sprechen, führt das zu einer Reduktion der physiologischen Belastung.

Auf welche kognitiven Prozesse nehmen Emotionen Einfluss?

1) Gedächtnis (Inzidentelles Textlernen, biographische Erinnerungen)
2) Urteilsbildung (Beurteilung von Objekten, Risikowahrnehmung, Personwahrnehmung)
3) Einstellungsänderung
4) Stereotypisierung

Einfluss von Emotionen auf Gedächtnis: Inzidentelles Textlernen

Studie von Bower et al. (1981; zitiert in Bower, 1981):

  • Vpn werden in positive vs. negative Stimmung versetzt
  • Lesen einer Geschichte über das Treffen zweier Männer (einer ist glücklich, der andere traurig), Informationen zu den beiden Männern
  • Fragen: Wer ist Hauptperson? Mit wem identifizieren Sie sich?
  • Ein Tag später Erinnerungstest für Text in neutraler Stimmung

Wie lauten die Hauptergebnisse?

• Positiv gestimmte Vpn identifizieren sich mit glücklichem Mann, negativ gestimmte Vpn mit traurigem Mann.
• Positiv gestimmte Vpn geben an, dass Text mehr Information zu glücklichem Mann enthielt (analog negativ gestimmte Vpn)

Einfluss von Emotionen auf Gedächtnis: Biographische Erinnerungen

Studie von Bower (1981)

  • Vpn werden in positive vs. negative Stimmung versetzt.
  • Vpn sollen sich an ihre Kindheit erinnern und Episoden auflisten („hop around through their memories for 10 minutes, describing an incident in … sentence or two before moving on to some unrelated incident“, p. 133)
  • Am nächsten Tag geben Vpn an, ob Ereignisse positiv oder negativ waren

Wie lautete das Hauptergebnis der Studie?

Anzahl erinnerter positiver und negativer Kindheitsepisoden in positiver vs. negativer Stimmung
-> Stimmungskongruenzeffekt

Urteilsbildung: Beurteilung von Objekten

• Die soziale Urteilsbildung ist ein _______ Prozess.
• Merkmale der _______ sind ebenso wichtig wie Merkmale des wahrgenommenen Objekts
• Beispiele für Studien:
Zufriedenheit mit Konsumgütern (Isen et al., 1978)
Zufriedenheit mit Leben (Clark & Williamson, 1989)

Positiver emotionaler Zustand führt zu _______ Beurteilung als neutraler oder negativer emotionaler Zustand.
-> _______

konstruktiver

wahrnehmenden Person

positiverer

Stimmungskongruenzeffekt

Urteilsbildung: Risikowahrnehmung

Beispiele für Studien:

  • Korrelation zwischen aktuellem _______ und subjektiver Wahrscheinlichkeit positiver/negativer Ereignisse (Mayer et al., 1992)
  • In negativer Stimmung schätzten Vpn das Risiko für _______ Ereignisse signifikant grösser ein als in neutraler Stimmung (Johnson & Tversky, 1983)
  • In glücklicher Stimmung werden positive Ereignisse, in trauriger Stimmung werden negative Ereignisse für wahrscheinlicher gehalten (Wright & Bower, 1981)

Befinden

unangenehme

Studie von Wright & Bower (1981)

Versuchsaufbau:

• Vpn werden in glücklichen, neutralen oder traurigen Zustand versetzt.
• Vpn schätzen subjektive Wahrscheinlichkeit positiver und negativer Ereignisse ein.

-> Stimmungskongruenzeffekt

Wie lauteten die Ergebnisse?

Je trauriger die Vpn waren, desto wahrscheinlicher erachteten sie das Auftreten eines negativen Ereignisses, und umgekehrt.

Soziale Urteilsbildung: Personwahrnehmung

Klassische Studie von Forgas & Bower (1987) zur Stimmungskonsistenz bei der Personwahrnehmung

Hypothesen:

1) Längere Betrachtung stimmungskonsistenter Information
2) Stimmungskonsistente Beurteilung einer Person
3) Bessere Erinnerung an stimmungskonsistente Information

Versuchsablauf:

  • Zwei angeblich von einander unabhängige Studien
  • „Studie 1“: Stimmungsinduktion (positiv, negativ) durch fiktiveLeistungsrückmeldung in einem Test zur sozialen Kompetenz und psychischen Stabilität
  • “Studie 2”: auf PC 12 Sätze, die eine Person beschreiben (2 neutrale, 5 positive, 5 negative); insgesamt 4 Personen
  • Beispiele: “Cindy was always good at sports”; “Cindy is short and very plain looking”; “Cindy is a generous and extraverted person”
  • Instruktion: Bilden Sie sich einen Eindruck von der Person! Klicken Sie nach jeder Personbeschreibung weiter zur nächsten.
  • AVs:
    • Betrachtungsdauer der einzelnen Sätze
    • Einschätzung der beschriebenen Person (z.B. self-confident-shy, likable-dislikable, competent-incompetent, Skala 1 bis 9)
    • Erinnerungstest für Sätze

Auf welches Resultat kommt die  Studie bezüglich der Einschätzung der beschreibenen Personen? 

Vpn in positiver Stimmung hatten einen positiveren Eindruck der beschriebenen Person als Vpn in negativer Stimmung (niedrige Werte = positiver Eindruck).
-> Stimmungskongruenzeffekt

Studie von Forgas & Bower (1987) zur Stimmungskonsistenz bei der Personwahrnehmung

• Instruktion: Bilden Sie sich einen Eindruck von der Person! Klicken Sie nach jeder Personbeschreibung weiter zur nächsten.
• AVs:
► Betrachtungsdauer der einzelnen Sätze
► Einschätzung der beschriebenen Person (z.B. self-confident-shy, likable-dislikable, competent-incompetent, Skala 1 bis 9)
► Erinnerungstest für Sätze

Deuten Sie die Grafik und erklären sie die Resultate.

Vpn in positiver Stimmung betrachteten die positiven Sätze länger, als die negativen Sätze.

Vpn in negativer Stimmung betrachteten die negativen Sätze länger, als die negativen Sätze.

Längere Betrachtung stimmungskonsistenter Information resultiert aus der hohen Verfügbarkeit stimmungskongruenter Information -> Verlangsamung der Verarbeitung

 

Studie von Forgas & Bower (1987) zur Stimmungskonsistenz bei der Personwahrnehmung

• Instruktion: Bilden Sie sich einen Eindruck von der Person! Klicken Sie nach jeder Personbeschreibung weiter zur nächsten.
• AVs:
► Betrachtungsdauer der einzelnen Sätze
► Einschätzung der beschriebenen Person (z.B. self-confident-shy, likable-dislikable, competent-incompetent, Skala 1 bis 9)
► Erinnerungstest für Sätze

Deuten Sie die Grafik und erklären sie die Resultate.

Vpn in positiver Stimmung erinnern sich an mehr positive Merkmale als an negative.

Vpn in negativer Stimmung erinnern sich an mehr negative Merkmale als an positive.

Bessere Erinnerung an stimmungskonsistente Information
Reichere Assoziationen und grössere Aufmerksamkeit auf stimmungskongruenter Information beim Enkodieren -> bessere Gedächtnisleistung

Das assoziative Netzwerkmodell von Bower (1981)

Erkläre das assoziative Netzwerkmodell von Bower.

  • Affektive Zustände im Gedächtnis sind als Knoten im semantischen Netzwerk abgespeichert
  • Es bestehen Assoziative Verbindungen zu anderen Wissensinhalten (Emotionskomponenten, typische Auslösesituationen für Emotion, biographische Ereignisse, ...)
  • Die assoziativen Verbindungen entstanden durch frühere Erfahrung
  • Beim Erleben eines bestimmten affektiven Zustands wird der betreffende "Knoten" aktiviert
  • Die Aktivierung breitet sich zu den assoziativ verknüpften Inhalten (spreading activation) aus, die in Folge dessen ebenfalls stärker aktiviert werden.
  • Kognitive Prozesse (Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Urteilsbildung) werden davon beeinflusst.

Das assoziative Netzwerkmodell von Bower (1981)

Das assoziative Netzwerkmodell ist ein ______psychologisches Modell in dem grafisch dargestellt wird, wie unser _______ Wissen abgespeichert ist.

Jede _______ Emotion stellt einen Knoten in diesem Netzwerk dar.

Inkompativle Verbindungen werden _______.

Gedächtnis

semantisches

distinkte

gehemmt

Erklärung des Stimmungskongruenzeffekts: Das assoziative Netzwerkmodell von Bower (1981)

Wie lauten die theoretischen Erklärungen der Befunde von Forgas & Bower (1987)

  • Längere Betraachtung stimmungskonsistenter Information
    • Verfügbarkeit stimmungskongruenter Information hoch
    • -> Verlangsamung der Verarbeitung
  • Stimmungskonsistente Beurteilung einer Person
    • Stimmungskongruente Information reicher verfügbar
    • -> Beurteilungen werden von der verfügbaren Information geleitet
  • Bessere Erinnerung an stimmungskonsistente Information
    • Reichere Assoziationen und grössere Aufmerksamkeit auf stimmungskongruenter Information beim Enkodieren
    • -> bessere Gedächtnisleistung

Studie von Schwarz & Clore (1983) zur Gefühlsheuristik

• Telefoninterview mit Studierenden zu ihrer aktuellen Lebenszufriedenheit
(1 „überhaupt nicht zufrieden“, 10 = „völlig zufrieden“)
• UV 1: Anruf bei gutem vs. schlechtem Wetter
UV 2: Hinweis auf Wetter: kein, indirekt, direkt

Wie lauteten die Ergebnisse und wie kann das assoziative Netzwerkmodell den Befund erklären?

Sobald die Vpn einen direkten oder indirekten Hinweis zum Wetter erhalten, attributieren sie ihre schlechte oder gute Stimmung zum Wetter.

Die aktuelle Stimmung verliert ihren Einfluss auf die Beurteilung von Objekten, wenn die Stimmung nicht auf das Objekt
zurückgeführt wird (-> misattribution-Paradigma).

Fazit:

  • Nur wenn kein Hinweis auf das Wetter gegeben wurde, bestand Stimmungseffekt.
  • Die Befunde lassen sich mit dem gedächtnispsychologischen Stimmungskongruenz-Ansatz nicht erklären.
  • Neuer theoretischer Erklärungsansatz: Gefühl als Information- Theorie (zusf. Schwarz & Clore, 2003)
    • Die eigene Stimmung dient als Indikator für die Beurteilung eines Sachverhalts, wenn dieser Sachverhalt als Ursache für die Stimmung interpretiert wird.

Die Studien von Schwarz & Clore (1983) konnten in aktuellen Replikationsprojekten nicht repliziert werden!

 

Einfluss von Argumentgüte und Stimmung auf Einstellungsänderung

• Studie von Bless et al. (1990; zitiert nach Schwarz, 2002)
• UV 1: Induktion positiver vs. negativer Stimmung
• UV 2: Präsentation schwacher und starker Argumente zu einem Thema
• AV: Einstellung zum Thema

Erkläre die Ergebnisse.

Menschen in guter Stimmung lassen sich eher von peripheren Hinweisreizen beeinflussen, vor allem bei Themen, die ihnen bei kritischer Auseinandersetzung die Laune verderben könnten. Menschen in schlechter oder trauriger Stimmung sind dagegen skeptischer und lassen sich nur schwer und hauptsächlich auf dem zentralen Weg der Informationsverarbeitung überzeugen.

Es gibt zwei Arten der kognitiven Verarbeitungsstrategien in Abhängigkeit von affektiven Hinweisereizen.

Wie unterscheiden sie sich?

Heuristische Verarbeitung

• Positive affektive cues -> Situation unproblematisch -> keine Motivation etwas zu verändern -> „top-down“ Strategie, Routinen, Fokus auf globalen Aspekten der Situation = heuristische Verarbeitung

Systematische Verarbeitung

• Negative affektive cues -> Situation problematisch -> Motivation etwas zu verändern -> „bottom-up“ Strategie, systematisch, Fokus auf Details der Situation = systematische Verarbeitung

Welches sind die kognitiven Merkmale, die die Bewältigung einer problematischen Situation unterstützen?

• Eingeengter Aufmerksamkeitsfokus
• Spontane Suche nach Ursachenfaktoren
• Sich nicht auf Routinen verlassen
• Simple Heuristiken und unsichere Lösungen vermeiden

Welche Arten von affektiven Hinweisreizen (cues) gibt es?

  • Gefühle/Stimmungen (Bless et al., 1990)
  • Willkürbewegungen, die Annäherung von Positivem bzw. Vermeidung von Negativem implizieren (z. B. Arm strecken = Vermeidung, Arm beugen = Annäherung; Friedman & Förster, 2000)
  • Situative Merkmale (z. B. Farben; Elliot et al., 2007; Soldat, Sinclair & Mark, 1997; Ziffern, die für Noten stehen: Schüler, Brandstätter & Baumann, 2013)

Einfluss von Stimmung auf Einstellungsänderung

• Einstellungsänderung auf zentralem vs. _______ Weg (ELM, Cacioppo & Petty) bzw. aufgrund systematischer vs. _______ Informationsverarbeitung (HSM, Eagly & Chaiken)
• Positive Stimmung führt zu _______ Informationsverarbeitung, negative Stimmung zu _______ Informationsverarbeitung

peripherem

heuristischer

heuristischer

zentraler

Einfluss von positiver Stimmung auf Stereotypisierung

Studie von Bodenhausen et al. (1994)
• UV 1: Induktion positiver Stimmung durch Erinnerung an glückliches Ereignis vs. neutrale Stimmung
• Soziale Beurteilungsaufgabe:
AV: Wie gravierend wird das Fehlverhalten einer anderen Person (z.B. Schlägerei anzetteln) eingeschätzt?
• UV 2: „Täter“ gehört zu einer stereotypisierte Gruppe (Name Juan Garcia) vs. „Täter“ gehört nicht zu einer stereotypisierten Gruppe (Name John Garner)

Wie lauteten die Ergebnisse bezüglich dem Ausmass an zugeschriebener Schuld?

Wie erklärst du die Ergebnisse?

Ergebnisse siehe Grafik

• Positive Stimmung geht mit einer Präferenz für heuristische Informationsverarbeitung einher.
• Stereotype stellen heuristische Hinweisreize (heuristic cues) dar.

In welchem ganz wesentlichen Punkt unterscheidet sich bzw. in welchen ganz wesentlichen Punkten unterscheiden sich die James-Lange-Theorie der Emotion von der Zwei-Faktoren-Theorie von Stanley Schachter?

(eine oder mehrere Antworten erforderlich)

  1. In beiden Ansätzen spielt das Konzept der Basisemotion eine wichtige Rolle. In der James-Lange-Theorie werden jedoch andere Kriterien zur Bestimmung der Basisemotionen herangezogen als in der Zwei-Faktoren-Theorie.
  2. Die James-Lange-Theorie geht von einer unspezifischen physiologischen Erregung als Grundlage des emotionalen Geschehens aus, während die Zwei-Faktoren-Theorie physiologische Emotionsspezifität annimmt.
  3. Die James-Lange-Theorie geht von physiologischer Emotionsspezifität aus, während die Zwei-Faktoren-Theorie eine unspezifische physiologische Erregung als Grundlage des emotionalen Geschehens annimmt.
  4. Die zentralen Annahmen der James-Lange-Theorie konnten von ihren Autoren in zahlreichen Studien empirisch bestätigt werden, während die empirische Befundlage von Schachter für seine Zwei-Faktoren-Theorie schwach ist.
  5. In der James-Lange-Theorie kommt kognitiven Prozessen (im Sinne von Attributionen) für das emotionale Geschehen eine grössere Bedeutung zu als in der Zwei-Faktoren-Theorie.
     

Antwort 3 ist richtig, alle andern falsch