Emotionspsychologie

UZH HS16, BSc Psychologie

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Set of flashcards Details

Flashcards 307
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 04.09.2016 / 04.09.2022
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Bei einer Studie von Levenson et al. (1991) zu emotionsspezifischen physiologischen Mustern hatten die Versuchspersonen zwei emotionsinduzierende Aufgaben zu lösen.

1. einen mimischen Emotionsausdruck zeigen

2. sich an ein emotionsauslösendes Ereignis erinnern

Dabei wurde die Herzrate und die Fingertemperatur aufgezeichnet.

Zu welchen Ergebnissen kommt Levenson?

  • Die negativen Basisemotionen sind mit spezifischer Aktivität des autonomen Nervensystems verbunden.
  • Ärger, Furcht, Traurigkeit und Ekel lassen sich anhand Anstieg der Herzrate unterscheiden Ärger > Ekel, Traurigkeit > Ekel, Furcht > Ekel
  • Ärger und Furcht lassen sich anhand der Veränderung der Fingertemperatur unterscheiden Abkühlung bei Furcht > Abkühlung bei Ärger

Wie lautet das Fazit zur Frage emotionsspezifischer Aktivität des autonomen Nervensystems?

  • „Voraussetzung für die Gültigkeit der James-Lange-Theorie wäre der Nachweis, differenzierbarer vegetativer und somatomuskulärer Begleiterscheinungen … Dies konnte in letzter Zeit zunehmend wahrscheinlich gemacht werden“ (Birbaumer & Schmidt, 2003).
  • Metaanalyse über 22 Studien von Cacioppo et al. (2000): Emotionen wie Freude, Traurigkeit, Furcht, Ärger und Ekel können „nicht vollständig allein durch autonome Aktivität differenziert werden kann“

Was waren die Ergebnisse der Untersuchungen von Nummenmaa et. al (2013)?

  • Die Verknüpfung von Emotionen mit gesteigerter bzw. verminderter körperlicher Aktivität in bestimmten Körperbereichen folgt klaren Regelmäßigkeiten.
  • Die sechs Basisemotionen (Wut, Furcht, Ekel, Freude, Trauer und Überraschung) sind mit distinkten körperlichen Empfindungen verbunden.
  • Komplexere Emotionen zeigten aber weit weniger deutliche Auswirkungen auf das körperliche Empfinden.
  • Befund über mehrere Kulturen/Länder konsistent (Finnland, Schweden, Taiwan).

Wie lautete die Facial-Feedback-Hypothese und wie wurde sie untersucht (4 Punkte)?

Die eingene Mimik hat Einfluss auf das Gefühl.

1. Anweisung bestimmte Gesichtsmuskeln anzuspannen bzw. zu entspannen
2. Nachstellen von emotionalen Gesichtsausdrücken auf Fotos
3. Absichtliches Verstärken oder Unterdrücken des mimischen Ausdrucks beim Erleben einer Emotion
4. „Zufälliges“ Hemmen bzw. Aktivieren bestimmter Muskeln, die für Emotion relevant sind

 

Was waren die abhängigen Variablen bei der Überprüfung der Facial-Feedback-Hypothese? (4 Punkte)

• Selbstbericht der emotionalen Befindlichkeit
• Einschätzung der affektiven Qualität bestimmter Stimuli
• Erinnerungsleistung für verbales Material mit einer bestimmten affektiven Qualität
• Physiologische Veränderungen

Was waren die Resultate der Facial-Feedback-Hypothese von Strack et al. (1988)?

Versuchsanordnung:

UV:
• Stift mit Lippen halten
• Stift mit Schneidezähnen halten
• Stift mit nicht-dominanter Hand halten

AV:
Einschätzung der Lustigkeit von Cartoons
(Gary Larson The Far Side) (Skala 0 “überhaupt nicht” - 9 “sehr lustig”)

Vortest: Cartoons moderat lustig (M = 6.61)

 

Die Manipulation einer Mimik, die mit einem bestimmten emotionalen Ausdruck verknüpft ist, beeinflusst das effektive Erleben eines emotionalen Stimus.

Zusatzinfo: Auch die Körperhaltung beeinflusst das emotionale Erleben (z. B Stolz wird stehend intensiver als sitzend erlebt).

Fragen zur Facial-Feedback-Hypothese

1. Können allein durch Veränderung der Mimik Gefühle ausgelöst werden?
2. Kann die Intensität der Gefühle durch die Mimik verändert werden?
3. Wie stark können Gefühle durch die Mimik beeinflusst werden?
4. Können auch physiologische Emotionsindikatoren durch eine Manipulation der Mimik verändert werden?

1. Ja

2. Ja

3. Nur moderater Effekt

4. Ja, Befundlage aber weniger eindeutig

Wie lauteten die zentralen Annahmen der Emotionstheorie von Schachter und Singer (1962)?

  • Emotionen resultieren aus einer Interaktion von zwei Faktoren: physiologische Erregung und situationsspezifischeKognitionen.
  • Arousal x Cognition = Emotion
  • Die Stärke der physiologischen Erregung bestimmt Intensität der Emotion, die Art der Kognition bestimmt Qualität der Emotion.

Was ist laut Schachter eine Physiologische Erregung?

Ein emotionsunspezifisches Erregungsmuster. Im Mittelpunkt ist eine viszerale Erregung.

Welche Rolle spielt die Kognitions im Konzept der Emotionstheorie von Schachter?

Kognition = Bewertungen der Situation (z.B. “bedrohlich”) und kausale Attributionen (z.B. Attribution der eigenen physiologischen Erregung auf die Situationsbewertung).

Laut der Emotionstheorie von Schachter ist die _______ Erregung, nicht die _______ Erregung emotionsrelevant.

wahrgenommene

tatsächliche

Charakterisiere kurz die zwei möglichen Prozesse der Emotionsentstehung nach Schachter.

Ereignis, das physiologische Erregung auslöst, „liefert Erklärung mit“ = „Normalfall“

Person hat für physiologische Erregung zunächst keine Erklärung = „Sonderfall“

Prozesse der Emotionsentstehung laut Schachter

Antworte mit "richtig" oder "falsch".

  1. Im "Normalfall" wird die Einschätzung des Ereignisses vor der physiologischen Erregung vorgenommen.
  2. Beim "Sonderfall" ensteht eine sofortige Attribution der physiologischen Erregung auf eine bestimmte Emotion.
  3. Im "Sonderfall" liegt keine Erklärung für eine physikalische Erregung vor. Deshalb wird nach der Ursache gesucht.
  4. Noch bevor ein Ereignis kognitiv eingeschätzt wird, wird eine physiologische Erregung wahrgenommen.
  5. Hat jemand für eine physiologische Erregung keine unmittelmare Erklärung, , kann er diesen Zustand je nach seinen Erfahrungen und seinem Wissen z. B. als fröhlich, wütend oder eifersüchtig beschreiben.

 

1. richtig

2. falsch

3. richtig

4. falsch

5. richtig

 

 

Prozesse der Emotionsentstehung laut Schachter

Antworte mit "richtig" oder "falsch".

  1. „Unerklärte“ physiologische Erregung wird gemäss den situationalen Merkmalen interpretiert und mit einer entsprechenden Emotion etikettiert.
  2. Bei „erklärter“ physiologischer Erregung besteht kein Erklärungsbedürfnis und der emotionale Zustand wird nicht von weiteren Interpretationen der situationalen Merkmale beeinflusst.
  3. Interpretationen situativer Merkmale führen zu einer Emotion, auch wenn die physiologische Erregung fehlt.

1. Richtig

2. Richtig

3. Falsch: Interpretationen situativer Merkmale werden nicht zu einer Emotion führen, wenn die physiologische Erregung fehlt.

Die Versuche von Mezzacappa et al. (1999) haben zwei wichtige Thesen von Schachter und Singer, bzw. von Marhall und Zimbardo nicht gestützt. Um welche handelt es sich?

  • Schachter und Singers These: Adrenalin erzeugt einen „neutralen“ Erregungszustand, emotionale Qualität wird durch kognitive Bewertung gefärbt
    • nicht gestützt. „results do not support the general malleability of emotions“ (p. 197).
  • Marshall und Zimbardos These: Adrenalin erzeugt generell negative emotionale Reaktion unabhängig von Situation
    • nicht gestützt.

Beeinflussung von Emotionen durch Fehlattribution

Veränderung einer Emotion (-> Dutton & Aron)

Beeinflussung von Emotionen durch Fehlattribution

Herbeiführung einer Emotion, die sich sonst nicht ergibt (-> Schachter & Singer)

Beeinflussung von Emotionen durch Fehlattribution

Verhinderung einer Emotion (-> Ross et al., -> Olson)

Beeinflussung von Emotionen durch Fehlattribution

Beibehaltung eines nichtemotionalen Zustandes

Hier geschieht eine sogenannte _______ .

Die Erregung wird auf eine _______ Ursache zurückgeführt und ist _______ .

Die _______ Ursache ist _______ .

Es passiert eine _______ der Emotion.

Fehlattribution

falsche, emotional

wahre, emotional

Veränderung

Hier geschieht eine sogenannte _______ .

Die Erregung wird auf eine _______ Ursache zurückgeführt und ist _______ .

Die _______ Ursache ist _______ .

Es passiert eine _______ der Emotion.

Fehlattribution

falsche, nichtemotional

wahre, nichtemotional

Verhinderung

Beeinflussung von Emotionen durch Fehlattribution

Bei einer Studie von Dutton & Aron (1974) kamen sie zum Schluss, dass die Attraktivitätseinschätzung einer Frau durch Männer höher ausfällt, wenn....

Die falsche emotionale Ursache , auf die eine Erregung attribuiert wird, _________ also die Emotion, wenn die wahre Ursache der Erregung ______ ist.

.... sie ihr im Zustand der Furcht begegneten.

verändert, emotional

Eine Studie von Ross, Rodin & Zimbardo (1969) ging der Frage nach, ob das Erleben von Furcht abgeschwächt werden kann, wenn man die durch die Furcht ausgelöste physiologische Erregung auf eine nichtemotionale Ursache zurückführt?

Versuchsplan:

  • Unabhängige Variable: Emotionale vs. nichtemotionale Erklärung für physiologische Erregung
  • Abhängige Variable: Erlebte Furcht = Dauer der Beschäftigung mit einer Aufgabe, bei deren Lösung man elektrischen Schlag vermeiden kann
  • Cover-Story: Effekt von Lärm auf kognitive Leistung
  • Erklärung für physiologische Erregung (Information zu Nebeneffekten von Lärm): Zittern der Hände, Herzklopfen, flaues Gefühl im Magen (-> Lärm-Attribution) vs. Taubheit, Kopfschmerzen, Ohrensausen (-> Schock-Attribution)
  • Furchtinduktion:
    Vpn sollen in 3 Minuten 2 Puzzle in beliebiger Reihenfolge lösen
    Lösung von Puzzle 1: Geldbelohnung
    Lösung von Puzzle 2: Vermeidung eines Stromschlags

Wie lauteten die Ergebnisse der Studie?

 

Diejenigen VP, die ihre Furcht auf den Lärm fehlatribuieren konnten, haben weniger lang am Puzzle 2 gearbeitet, als diejenigen die ihre Furcht auf den Schock attribuiert haben.

Das Erleben von Furcht wird also durch die Attribution physiologischer Erregung auf eine nichtemotionale Ursache reduziert.

Eine Studie von Olson (1988) folgender Frage nach:

Kann das Erleben von Sprechangst reduziert werden, wenn man die physiologische Erregung auf eine nicht-emotionale Ursache zurückführt?

Ablauf: 
• Cover-Story: Physiologische Effekte von „subliminalem“ Lärm auf kognitive Leistung
• Information zu Nebeneffekten von Lärm: Unangenehme Erregung wie bei Angst vs. keine Nebeneffekte
• Aufgabe: Vpn sollen vor laufender Kamera eine Rede halten

Wie lauteten die Ergebnisse und Interpretationen der Studie?

  • Typischerweise durch Sprechangst bedingte Sprechfehler (Stottern, Ähs, Versprecher) wurden durch die Attribution physiologischer Erregung auf eine nichtemotionale Ursache (Lärm) reduziert.
  • Kein Effekt auf subjektiv erlebte Sprechangst (Erklärung: Items evtl. nicht geeignet zur Erfassung von Sprechangst).

Was sind Kognitive Emotionstheorien?

Wie werden sie auch noch genannt?

Gruppe von Theorien, in denen es primär um die enge Verbindung von Wahrnehmen und Erkennen (Kognition) der Situation und Gefühlserleben (Emotion) geht.

Einschätzungstheorien, Appraisals

Kognitive Emotionspsychologie

Wer gilt als deren Begründer (3 Punkte)?

Wie lautete das Grundpostulat?

 

Lazarus, Arnold, Schachter

„Art und Intensität der von einem ‚Objekt‘ … hervorgerufenen Emotionen hängt davon ab, wie die Person das Objekt einschätzt bzw. interpretiert – insbesondere, wie sie es relativ zu ihren Wünschen und Zielen bewertet“ (Reisenzein, 2013).

Je nachdem, wie eine Situation kognitiv _______ wird,  wird ein anderes Gefühl ausgelöst.

Begegnet ein Wanderer einem Bären auf freier Wildbahn, wird die Situation als Bedrohung wahrgenommen und es resultiert eine _______ . Für einen Jäger ist diese Situation aber eine Herausforderung und er _______ sich.

eingeschätzt

Bedrohung

freut

Der Ursprung von Lazarus' Emotionstheorie liegt in der _______forschung.

Unterschiedliche _______muster führen zu unterschiedlichen ______ .

Stress

Einschätzungs

Emotionen

Gemäss Lazarus sind Emotionen _______ mit ___ Komponenten.

Es sind dies: ....

Reaktionssyndrome, 4

- Kognitive Komponente (Einschätzung der Situation)
- Erlebenskomponente (spezifisches Gefühl)
- Konative Komponente (spezifischer Handlungsimpuls)
- Physiologische Komponente

 

Nach Lazarus gibt es zwei Bewältigunsstrategien, um eine unangenehme Situation zu verändern.

Wie sehen diese aus?

Bewältigungshandlungen (Coping-Strategien):
► Problemorientierte Bewältigungsstrategien
(Veränderung der Situation)
► Emotionsorientierte Bewältigungsstrategien
(Veränderung von Emotionskomponenten)

Was ist eine Konation?

Eine Konation ist eine entscheidungsbezogene Absicht bzw. Intention, aus eigenem Antrieb heraus wollend, die Tendenz habend, eine Handlung vorzunehmen.

Lazarus' Theorie der Stressemotionen (1966)

- Stressemotionen (Angst, Ärger, Resignation, …) entstehen aufgrund von _______ (_______)

- Es gibt zwei Arten von Einschätzungsprozessen

1. _______

2. _______

 

Einschätzungen (appraisals)

1. Primäre Einschätzung (primary appraisal)

2. Sekundäre Einschätzungen (secundary appraisal)

Lazarus' Theorie der Stressemotionen (1966)

Was sind Primäre und Sekundäre Einschätzungen?

Primäre Einschätzung nach Lazarus & Launier

motiv(ir)relevant

günstig-postiv

bedrohlich

schädlich-verlustreich

herausfordernd

Prozess der Emotionsentstehung nach Lazarus

motivrelevant

günstig?, bedrohlich?, schädlich?, herausfordernd?

Situation bewältigbar?

Prozess der Emotionsentstehung nach Lazarus

Bewältigungshandlungen

problem

emotions

Physiologische Reaktionen

Einschätzungsmuster der Stressemotionen

Einschätzungsmuster der Stressemotionen

Einschätzungsmuster der Stressemotionen

Einschätzungsmuster der Stressemotionen