Emotionspsychologie
UZH HS16, BSc Psychologie
UZH HS16, BSc Psychologie
Kartei Details
Karten | 307 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 04.09.2016 / 04.09.2022 |
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Studie von Speisman et al.
Argumentation:
"Aus unserer Sicht muss ein Reiz von der Person als eine Bedrohung für sein Wohlergehen betrachtet werden, damit Stressreaktionen auftreten können. Derselbe Reiz kann entweder ein Stressor sein oder nicht, je nach der Art der kognitiven Beurteilung der Person bezüglich der Bedeutung für sie."
• Vpn (Studierende) sehen einen Kurzfilm über ein Beschneidungsritual eines Eingeborenenstammes.
• Situationseinschätzung wird experimentell durch verbale Kommentare variiert.
• UV: leugnender Kommentar, Trauma-Kommentar, ohne Kommentar
• AV: Hautleitfähigkeit
Was waren die Ergebnisse?
Je nach Kommentar, war die Hautleitfähigkeit (als Indikator für Stress) höher oder tiefer (siehe Tabelle).
"Aus unserer Sicht ist die wichtigste Implikation, dass psychischer Stress nicht nur von stimulierenden Ereignissen produziert wird (in diesem Fall von dem was die Person im Film sieht), sondern wie diese Ereignisse von der Person interpretiert und eingeschätzt werden -> Kognitive Einschätzung (cognitive appraisal)."
Chronischer Stress als Risikofaktor für die Beziehungszufriedenheit (Bodenmann & Shantinath, 2004)
- ... chronischer täglicher Stress _______ der Partnerschaft spielt eine wichtige Rolle in der Verschlechterung der ehelichen Zufriedenheit und erhöht das Risiko _______."
- "Je effektiver jeder Partner _______, desto besser kann die Möglichkeit einer Übertragung reduziert werden. Dies schützt die Partnerschaft vor den negativen Effekten von Stress."
ausserhalb
einer Scheidung
seinen Stress bewältigen kann
Welche Funktionalen Copingstrategien gibt es (2 Gruppen)? Zähle auf.
Problembezogenes Coping
• Aktive Einflussnahme (aktive Problemlösung)
• Soziale Unterstützungssuche
• Sachliche und emotionale Informationssuche (gedankliche Ausrichtung auf Probleme zwecks besseren Verständnisses)
Emotionsbezogenes Coping
• Positive Palliation (positive Gefühlsberuhigung)
• Umbewertung (Umdeutung, Relativierung)
• Positive Selbstverbalisation
• Körperliche Entspannung (Progressive Muskelrelaxation, Sport)
Welche Dysfunktionalen Copingstrategien gibt es (2 Gruppen)? Zähle auf.
Problembezogenes Coping
• Evasion (Vermeidung des Problems, aus dem Weg gehen)
• Vorwürfe (gegen Selbst, andere, Partner/in)
Emotionsbezogenes Coping
• Informationsunterdrückung (Ausblenden, Wegsehen, Ignorieren)
• Negative Palliation (Rauchen, Alkoholkonsum)
• Rumination (Grübeln über die eigenen Gefühle)
• Sozialer Vergleich
• Negativer emotionaler Ausdruck (seinen Gefühlen freien Lauf lassen, ohne auf andere zu achten)
Wie lauteten die Ergebnisse der Evaluationsstudie zum FSPT (Freiburger Stress-Präventions-Training von Bodenmann et al.
(2001))?
"Wie wir denken, beeinflusst wie wir fühlen!"
Dieser Satz stammt von Bernard Weiner. Es befasste sich in seiner _______ Theorie der Emotion mit Emotionen, die in Zusammenhang mit Zuschreibungen von Ursachen und persönlicher Verantwortlichkeit stehen.
Welche Emotionen sind hier gemeint?
Die Evolutionspsychologen haben sich nicht mit diesen Emotionen beschäftig. Ekman z. B. nicht, wegen _______ .
attributionalen
Stolz, Schuld, Scham, Dankbarkeit, Ärger, Mitleid, Hilflosigkeit
der fehlenden mimischen Merkmale
Als Urheber attributionstheoretischer Überlegunge gelten z. B. _______ , _______ und _______ .
Mensch streben danach, _______ in ihrer Umwelt ausfindig zu machen, um sich an Umweltbedingungen anzupassen. Diese Ursachenerklärungen nennt man auch _______ .
Fritz Heider, Harold Kellsy und Bernard Weiner
Ursachen für Ereignisse
Attributionen
Welche zwei Felder ergeben sich im Zusammenhang mit Attributionen in der emotionspsychologischen Forschung?
- Vorauslaufende Bedingungen von Attributionen
- Auswirkungen von Attributionen auf Erleben und Verhalten
Die attributionale Theorie der Emotion von Bernard Weiner (1995)
Man denkt vor allem über Ursachen nach, wenn ein Ereignis _______, _______ oder _______ ist.
überraschend
negativ
von Bedeutung
Die attributionale Theorie der Emotion von Bernard Weiner (1995)
Welcher Frage geht die Attributionstheorie nach?
Womit befasst sich die attributionale Theorie?
Welcher Erklärung schreibt man die Verhaltensweise eines Menschen zu? (attribuieren)
Welche Attributionen führen zu welchen Emotionen?
Die attributionale Theorie der Emotion von Bernard Weiner (1995)
Es gibt drei Kategorien/Dimensionen vonUrsachenerklärungen der Menschen für Erfolge oder Misserfolge, sogenannte _______ .
1. _______ (_______)
2. _______
3. _______
Ursachendimensionen
1. Personabhängigkeit (Lokation)
2. Stabilität über die Zeit
3. Kontrollierbarkeit
Die attributionale Theorie der Emotion von Bernard Weiner (1995)
Die Ursachendimension "Personenabhängigkeit (Lokation)" unterscheidet zwischen der Ursache als _______ oder als _______?
Die Ursachendimension "Stabilität über die Zeit" unterscheidet zwischen einer _______ oder einer _______ Ursache.
Die Ursachendimension "Kontrollierbarkeit" unterscheidet zwischen einer Ursache, die einer _______ unterliegt oder einer, die einer _______ unterliegt.
Merkmal der Person - Merkmal der Umwelt
gleichbleibenden (stabilen) - veränderlichen (variablen)
willentlichen Kontrolle - nicht willentlichen Kontrolle
Die attributionale Theorie der Emotion von Bernard Weiner (1995)
Weiner definiert Emotion als _______ oder einen Verbund vieler sich wechselseitig beeinflussender Faktoren .
Es wird angenommen, dass Emotionen eine _______ oder _______ Qualität von einer bestimmten _______ haben, dass ihnen häufig eine _______ der _______ vorangeht, und dasss sie zu einer Vielzahl von Handlungen Anlass geben.
komplexes Syndrom
positive
negative
Qualität
Einschätzung der Situation
Die attributionale Theorie der Emotion von Bernard Weiner (1995)
Bei Weiners Emotionsdefinition wird kein Bezug genommen auf die Komponenten „(1)_______ Erregung“ und „(2)_______ Ausdrucksverhalten“, die bei anderen Theoretikern im Mittelpunkt stehen.
• Vgl. Dankbarkeit -> keine (1)_______ Erregung, kein spezifischer mimischer Ausdruck
Weinert interessieren vor allem (3)_______ Emotionen.
1. physiologische
2. motorisches
3. interpersonale
Die attributionale Theorie der Emotion von Bernard Weiner (1995)
Welche Prozesse der Emotionsentstehung beschreibt Weiner?
- Automatischer, unbewusster Prozess der Emotionsentstehung (z. B. konditionierte Furcht, hormonell bedingte Depression, Vorurteile)
- Nichtautomatischer, bewusster Prozess der Emotionsentstehung
Die attributionale Theorie der Emotion von Bernard Weiner (1995)
_______ können Bestandteil von Vorurteilen sein. Es geschieht ein automatischer Abruf aus dem Gedächtnis.
Beispiel:
Stimulus: Obdachloser
Kognition: "Obdachlosigkeit ist selbstverschuldet" "Wer sich anstrengt, findet Arbeit"
Reaktion: _______, keine _______
Die attributionale Theorie der Emotion von Bernard Weiner (1995)
- Bei der nichtautomatischen Emotionsentstehung passiert ein _______ und _______ Interpretationsprozess.
- Dieser passiert in drei Stufen. Es gibt dabei drei Typen von Emotionen:
- _______ Emotionen
- _______ Emotionen
- _______ Emotionen
- Im Verlauf des Interpretationsprozesses passieren zunehmend _______ und _______ Emotionen.
sequentieller, bewusster
Ergebnisabhängige, dimensionsabhängige, normabhängige
komplexere, differenziertere
Die attributionale Theorie der Emotion von Bernard Weiner (1995)
Die Motivatoren des Handelns sind Emotionen verbunden mit _______ _______:
- Mitleid -> _______
- Ärger -> _______
- Schuld -> _______
spezifischen Handlungstendenzen
- Hilfeleistung
- Aggression und Rache
- Wiedergutmachung und Entschuldigung
Die attributionale Theorie der Emotion von Bernard Weiner (1995)
Emotionen informieren andere Personen, was die erlebende Person über ein bestimmtes Ereignis denkt. Man spricht dabei von der _______ Funktion.
sozial-kommunikativen
Studie zu Attribution der Kontrollierbarkeit von Stigmata auf Emotionen und Hilfeverhalten (Weiner et al. (1988)
Versuchanlage
Vpn beurteilten 10 Störungsbilder (z. B. Blindheit, Krebs, AIDS, Drogenmissbrauch, Übergewicht) hinsichtlich …
… Kontrollierbarkeit der Ursache
… Emotionen gegenüber betroffener Person
… Bereitschaft zur Unterstützung
Hypothesen
(1) Störungen mit kontrollierbarer Ursache -> _______ _______ Reaktionen -> keine Unterstützung
(2) Störungen mit unkontrollierbarer Ursache -> _______ _______ Reaktionen -> Unterstützung
Wurden die Hypothesen empirisch gestützt?
Studie zum Rückschluss von emotionalen Äusserungen auf Attribution (Weiner et al. (1982)
Versuchanlage
• Vpn lesen ein Szenario „Schüler hat Misserfolg, Lehrer reagiert darauf emotional“
• UV: Emotionale Reaktion des Lehrers auf Misserfolg: Ärger, Mitleid, Schuld
• AV: Einschätzung, worauf Lehrer Misserfolg zurückführt: Anstrengung, Fähigkeit, Lehrer/Aufgabe, Zufall
Hypothesen
• Ärger bei Misserfolg -> Attribution auf mangelnde Anstrengung
• Mitleid bei Misserfolg -> Attribution auf mangelnde Fähigkeit
• Schuld bei Misserfolg -> Attribution auf Lehrer/Aufgabeg
Wurden die Hypothesen empirisch gestützt?
Wie lautete das Fazit aus der Studie?
ja (siehe Grafik)
- Aus den emotionalen Reaktionen des Lehrers wurde hypothesengemäss auf die postulierte Kausalattribution zurückgeschlossen.
- Emotionale Äusserungen legen Ursachenzuschreibung nahe -> Einfluss auf Selbstkonzept (z. B. Mitleid bei Misserfolg -> mangelnde Fähigkeit)
- Praktische Implikation: Relevant u. a. bei Rückmeldungen Arbeitsplatz/Schule („Sie Arme, das tut mir aber leid, dass es nicht geklappt hat …“)
Zentrale Aussagen des KPM der Emotion von Scherer (1984, 1993)
- Emotionen bestehen aus Interaktionen verschiedener Komponenten
Wie heissen die fünf Komponenten?
- Kognitive Komponente (Einschätzungen)
- Neurophysiologische Komponente
- Motivationale Komponente
- Motorische Ausdruckskomponente
- Subjektive Gefühlskomponente
Zentrale Aussagen des KPM der Emotion von Scherer (1984, 1993)
- Emotionskomponenten interagieren in _______ Prozessverlauf miteinander und sind hochgradig _______ . Klar abgrenzbare Phasen von Auslösung einer Emotion durch Stimulus bis zur _______ _______ des Organismus.
zeitlichem
interdependent
adaptiven Reaktion
Zentrale Aussagen des KPM der Emotion von Scherer (1984, 1993)
• Emotionen entstehen aufgrund spezifischer Konstellationen von Einschätzungen auf über zehn _______.
• Einschätzungsprozesse laufen _______ ab, z. T. unbewusst („rotierende Radarantenne“)
• Einschätzungen = _______ _______ _______ (SECs)
Dimensionen
ständig
Stimulus Evaluation Checks
Zentrale Aussagen des KPM der Emotion von Scherer (1984, 1993)
SECs sind nach vier Informationsklassen geordnet, die für eine adaptive Reaktion auf ein Ereignis nötig sind.
Wie lauten diese?
- Relevanz
- Implikationen
- Bewältigungspotenzial
- Normative Bedeutung
Zentrale Aussagen des KPM der Emotion von Scherer (1984, 1993)
Einschätzungsprozesse setzen die Interaktion vieler _______ _______ und ihrer zugrunde liegenden _______ Schaltkreise
voraus, z. B.:
- Aufmerksamkeitsallokation
- Gedächtnisrepräsentationen
- Selbstkonzept
- Erwartungen
- Problemlösefähigkeit
- logisches Denken
- Abschätzung von Wahrscheinlichkeiten
- Organisation von Handlungsalternativen
kognitiven Funktionen
neuronalen
KPM
Wie lauten die 4 wichtigsten Ziele und Informationsklassen des Einschätzungsprozesses (nach Brosch & Scherer, 2003)?
- Relevanz
- Betrifft Ereignis mich bzw. meine soziale Referenzgruppe?
- Implikationen
- Wie beeinflussen Konsequenzen des Ereignisses meine Ziele?
- Bewältigungspotenzial
- Wie gut kann ich Konsequenzen bewältigen bzw. mich ihnen anpassen?
- Normative Bedeutung
- Sind Handlungen mit soziale Normen/Werten und meinem Selbstkonzept kompatibel?