Einführung in die soziologische Theorie
Semester 6 EZW Tü
Semester 6 EZW Tü
Kartei Details
Karten | 31 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 28.06.2014 / 29.06.2014 |
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Wurzeln soziologischer Theoriebildung
- Frühe Behanldung 'soziologischer' Themen/Fragestellungen/Kontroversen
- franz. Aufklärung
- engl. Liberalismus
- deut. Idealismus
- Begründer soz. Theorie: August Comte
Was ist Vergesellschaftung?
Einbindung des Individuums in Größere Zusammenhänge (Familie, Gemeinde, Staat)
Historische Voraussetzungen für Renaissance&Reformation?
- Kunst und Wissenschaft in Antike
- Infragestellung Autorität der Kirche
- Schriftsprache
Historische Voraussetzungen für entstehung moderne Naturwissenschaften
- Vernunft statt Bibel
- kontrolliertes Expirementieren
Historische Voraussetzungen für Bürgerlich-demokratische Revolutionen
- Forderung Legitimation von Normen, Recht, Politik
- Locke (Staat zum Schutz von Eigentum)
- Hobbes (Staat aus Interesse am Kriegsende [Krieg durch Naturzustand])
- Revolutionen Niederlande, England, Frankreich werden die Ideen implementiert
Historische Voraussetzungen für industrielle Revolution/moderner Kapitalismus
- spät Mittelalter - Fernhandel und wohlhabende Schicht
- Seewege Amerika&Indien->Expansion Geldwirtschaft&Fernhandel
- 15jhd Transformation Kaufmannskapital in industielles Kapital
- Verlagssyste&Manufakturen (17jhd Kreditgewerbe floriert)
- 18/19Jhd- Bauernbefreiung, Gewerbefreiheit, Universalisierung der Geldwirtschaft
- Markt f freie Lohnarbeit als Grundlage des industriellem Kapitalismus
Was ist statt religiöser Legitimation eine Legitimationsinstanz gesellschaftl. Ordnung?
Vernünftiges Individuum
Wie verhalten sich Individuum und Gesellschaft zueinander? Und wie kann gesellschaftliche Ordnung entstehen wenn Individuen autonom handeln können?
- Vertragstheorien als Primat gesellschaftlicher Ordnung
- Liberalistische Gesellschaftsauffassung: Ordnung entsteht quasi automatisch aus individueller Koordinationsleistung
Hobbes - Wichtige Punkte/Grundthesen
- Kampf (Gewinn, Sicherheit, Ansehen) zwischen Individuen als natürliche Voraussetzung
- Natürliche Rechte (Selbstverteidigung/Streben nach bequemem Leben
- Im Naturzustand Gewaltsamkeit der Auseinandersetzungen
- Friedenssicherung durch Gesellschaftsvertrag zwischen Volk&Herrscher
Hobbes - Was steckt im Naturzustand? (Eine Haupt& drei Nebenaussagen)
Gewaltsamkeit der Auseinandersetzungen
- Präventiv: Anwendung von Gewalt und List zur Wahrung der eigenen Rechte
- Angst vor Tod ist Ursache für Streben nach Macht
- Ständiger Kampf aller gegen alle schwächt Gesellschaft
Hobbes - Wie soll der Frieden, der im Naturzustand nicht herrscht, gesichert werden?
Und wie soll das Umgesetzt werden? (drei Punkte)
Friedenssicherrung durch Gesellschaftsvertrag zwischen Volk und Herrscher
Umsetzung:
- natürliche Freizeit wird in bürgerliche Freiheit transformiert
- soziale Sicherheit um den Preis der Einschränkung der natürlichen Freiheit
- Durch Übertragung natürlicher Rechte (insbes. Selbstverteidigung) an dritten (Herrscher)
Hobbes - Vorteil aus Gesellschaftsvertrag (vier)
- soziale Sicherheit: Friedliche (wirtschaftliche) Konkurrenz statt Kampf Aller gegen Alle
- Absolute Machtstellung des Herrschers kontrolliert Interessenspartikularität
- Ökonomische Prosperität
- via Einsicht in Vorteile des Friendens/Sicherheit->verinnerlichung als Wert->soziale Integration
Rousseau zum Naturzustand des Menschen (sechs Unterpunkte)
Mensch...
- ist Frei, kein Zwang zur Vergesellschaftung
- sicht sich bedrohlichen Naturkräften gegenüber (ist selbst schwach)
- ist körperlich in überaus guter Verfassung
- zeichnet sich durch Mitgefühl aus
- wenig differenzierte, autonome Bedürfnisbefriedigung. Man Bedarf der anderen nicht, will ihnen aber auch nichts böses
- Ungleichheit im Naturzustand kaum fühlbar
Rousseau - Übergang Natur- zum Zivilisationszustand (vier Unterpunkte)
- entwickelt Fertigkeiten in Auseinandersetzung mit Natur
- Bildent Assoziationen mit anderen (kollektives HAndeln&Konflikt)
- Differenzierung&Ungleichheit (Rollendifferenzierung, generierung von Bedrüfnissen, Ungleichheit entsteht durch Ausdifferenzierung)
- Privateigentum als Ursache der sozialen Ungleichheit (Konkurrenz, Neid, Habsucht)
Rousseau - Zivilisationszustand (7 Unterpunkte), 'Facts' dazu
- Fortgeschrittener Zustand - erst jetzt findet Kampf aller gegen alle Statt
- Resultierende Zivilisation - Unterwerfung menschliches Geschlecht zum Nutzen einiger
- Differenzierung führt zu wachsender soz. Abhängigkeit, Konkurrenz und Rivalität
- Reiche: Verteidigen Eigentum; Institutionen integrieren die fraktionierte Gesellschaft
- Regierung/Herrscher unterdrücken Untertanen
- Gewohnheit verhindert Emanzipation
- Betruf, Täuschung&Hass bestimmt moralisches Gesellschaftsbild
Rousseau - Ziel des (seines) Gesellschaftsvertrags
Wiederherstellung der Freiheit des Naturzustandes durch Reorganisation der Institutionen
Rousseau - Inhaltes seines Gesellschaftsvertrages, Formel Allgemeinwille
- Ablehnung des einseitigen Hobbesschen Gesellschaftsvertrags
- Allgemeinwille=Gemeinwille-Einzelabsichten
- Zustand vollständiger gesellschaftlicher Integration
- Institionelle Umsetzung in 'direkter Demokratie'
- Überwindung falscher Evoismen
- Durch Druck&ERziehung, evtl auch Zwang und Gewalt
- ->Aus der Freiheit des Individuums wird einheitlicher Kollektivwille im Zustand ursprünglicher Harmonie
Adam Smith
- Vordenker für...
- Perspektive auf Gesellschaft...
- Gesellschaftl. Stuktur begründet in ...
- ..ökonomischen Liberalismus
- ...Markt als Spezialfall der gesellschaftl. Struktur
- ...der Moralischen Natur des MEnschen
Adam Smith - annahmen zum Markt (9)
- Individuen verfolgen Eigeninteressen (Streben nach Glück, durch Arbeit erreibar)
- Dabei auf Hilfe/Besitz anderer angewiesen
- Spontanes Handeln von Individuen koordinieren sich (Natürliche Neigung zum Tausch)
- Beidseitige Maximierung von Vorteilen durch Tausch
- Arbeitsteilung Quelle des Fortschritts, erhöht gesellschaftl. Produktivität
- Markt - Wichtigste gesellschaftl. Institiution zur Entfaltung der Eigeninteressen
- Koordinationsmechanismus
- Hat nivellierende Wirkung auf soziale Ungleichheit
- Sichert Übereinstimmung von Produktion und Bedürfnisbefriedigung
- Integrative KRaft des Markttausches (Überwindung von Krieg/Gewalt durch ökonomischen Tausch)
- Kein Kollektivwille, vernünftiger Gesamtplan, allgemeines Einverständnis zu einer Ordnung nötig
- Klassentheorie: Grundbesitzer, Kapitalisten, Arbeiter unterscheiden sich durch Einkommensquellen
Adam Smith - Rolle des Staates (4)
- minimalistische staatl. Rolle- Bewegungsfreiheit des wirtschaftenden Subjekts
- Bereitstellung elementarer Bildung
- Schutz des Eigentums, Frieden, Rechtsordnung
- friedlicher Tausch abf Markt sichert politische Emanzipation der Bürger
Adam Smith - Moralphilosophie (6)
- Homo oeconomicus braucht moralische Welt
- leitet sich aus moralischen Gefühlen ab
- Ausgangspunkte
- Fähigkeit der Sympathie/Mitfühlen
- Mensch sucht Wertschätzung, Anerkennung, Vermeidet Verachtung
- Internalisierun von Wertmaßstäben durch Erfahrung
- Anpassung an Normen wichtig für Gesellschaftserhaltung (moralische Normen notwendig zur sicherung von wirtschaftl. Kooperation)
- Wertschätzung/Anerkennung: Richtet sich wesentlichen nach dem Nutzenbeitrag im kooperativen, interdependenten Handlungszusammenhang (moralisches Verhalten aus Nutzenmaximierung, hat Element der Gegenseitigkeit)
Mill - Utilitarismus
- Kosten/Nutzen - größter Nutzen für alle
- Normen&Regeln als Instrumente für Glück von möglcihst vielen
- Individuen als autonom handelnde Subjekte
- Beziehung zw. Individuen im Wesentlichen aus wirtschaftl. Verträgen im Dienste persönlicher Interessen
- Funktion des Staates- sicherung des Rechts auf individuelles Handeln
Liberalistische Gesellschaftstheorien, Würdigung
- Individuum zentral
- Wechselbeziehung zw. Individuum und Gesellschaft
- individuelle Motive durch Erfahrungslernen gesellschaftl. Phänomene
- Gesellschaft=selbstregulierender Zusammenhang (weder Natur noch Staat) ('unsichtbare Hand'
- Vorläufer für Homo oeconomicus und RC Theorien
Historisches Umfeld/Gründung soziologie
- 1. Hälfte 19 Jhd Starke Umwälzungen
- Verbreitung Ideen Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit
- Erhebungen in 1848
- Wachsender Wohlstand Bürgertum
- Angst vor Unruhe führt zu konservativen Strömungen
- moderne Wissenscaft soll Stabilität und Sicherheit bringen
- Erfolg von Naturwissenschaften auf Gebiet Gesellschaft gesucht (um soz. Prozesse zu steuern)
- Comte: Organistischer Ansatz (Strukturtheorien)
- Spencer: individualistischer Ansatz (Handlungstheorien
- Durkheim bietet erste Beiträge die heute noch Bestand haben
Comtes Dreistadiengestz. Worum geht es?
Allgemeine Entwicklungslogik von Erkenntnis Gesellschaft Wissenschaft
Comtes Dreistadiengesetz - welche Stadien und was steckt jeweils dahinter?
- Theologisches Stadium - Ergründung der inneren Natur der Dinge, Streben nach Erkenntnis des Absoluten
- Unfähigkeit zwischen eigenen Ideen und Wirklichkeit zu unterscheiden
- Projektion d. eigenen Geistes auf göttliche Wesen
- geht mit Herrschaft der Kirche in allen Bereichen einher
- Metaphysisches Stadium
- Ersetzen von höheren Wesen durch abstrakte Kraäfte/Entitäten (Vernunft, Eigennutzensprinzip)
- Positives Stadium
- verzicht auf Erkenntnis der inneren Natur der Dinge
- Stützt Wissen auf beobachtbare Tatsachen
- Gesetzmäßigkeiten nicht basierend auf abstrakten Prinzipien (wie Gott oder Vernunft) sondern empirischen Regelmäßigkeiten
Comte - Positivismus (19jhd)
- Aufgabe der Zeit ist Umstellung der Wissenschaft auf positives Stadium
- Positive Methodologie
- Ablehnung unnachprüfbarer Begriffe
- Verzicht auf Suche nach letzten Ursachen
- empirische Vorgehensweise (Beobachtungen)
- Wahrheitsbegriff basierend auf intersubjektive Nachprüfbarkeit
- Komplexere Wissenschaften bauen auf weniger komplexen auf
- Es fehlt noch soziale Physik
Comtes Gesellschaftsbild - Grundannahmen (6)
- Gesellschaft als Organismus, Vorrang des Ganzen vor seinen Teilen
- Vergesellschaftung in Individuen angelegt (soz. Gefühle)
- Natürliche Gesetzmäßigkeit sozialer Vorgänge
- Natürliche Ordnung von Gemeinschaften
- Beziehungen veränderbar aber nicht beliebig Formbar (Gesellschaftsevolution, universale Merkmale)
- Gesetze der Dynamik (Zeitliche Abfolge)
Comtes Gesellschaftsbild - Auf was beruht gesellschaftlicher Fortschritt? (4)
- individuelles Streben nach Glück
- Kürze der Lebensdauer/Generationenwechsel
- anwachsende Bevölkerung (Konkurrenz nimmt zu)
- geistige Entwicklung (zur rationalen Steuerung)
Comtes Gesellschaftsbild - Was ist Aufgabe der Soziologie?
- Wissenschaft, die Gesellschaft zu glücklichem Endzustand führt
- Institutionen sollen optimal gestaltet werden
- Anpassung der Leistungen sozialer Institutionen an die Bedürfnisse des ganzen
Spencer - Auf welche beiden Strömungen baut er auf?
- Naturwissenschaft
- Liberalismus (vorteilssuchende Individuum), Utilitarismus