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Wichtige Begriffe und Methoden aus der Unternehmensführung

Wichtige Begriffe und Methoden aus der Unternehmensführung

Gina Arns

Gina Arns

Kartei Details

Karten 121
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 28.01.2013 / 04.04.2022
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Zusammenfassend: drei generische Strategien nach Porter

Differenzierung

Umfassende Kostenführerschaft

Konzentration auf Schwerpunkte

 

-> Nach Porter sollten sich Unternehmen auf eine der beiden generischen Strategien festlegen , Mischstrategien erweisen sich als Falle

Produkt-Markt-Matrix nach Ansoff

 

Bestehende und neue Produkte

vs.

Bestehende und neue Kunden-/Marktsegmente

 

 

Timingstrategien 

Dreiteilung de Timingstrategie:

1. Pionier 

2. Früher Folger

3. Späte Folger

 

Vorteile und Nachteile:

Pionier versus Früher Folger

Vorteile Pionier: 

- Patente

- starke Marken aufbauen

- Verkaufskanäle besetzen

- Innovationsreputation/ Image

 

 

Vorteile Früher Folger

- Orientierung an deren Fehlern des Pioniers

- geringeres Risiko

- günstigerer Preis ( keine hohen Kosten durch Forschung)

- mehr Zeit, weniger Druck 

 

 

Portfolietechniken der Strategieformulierung

Populärstes Portfoliekonzept: Marktanteil-Marktwachstum-Portfolio der BCG (Boston Consulting Group).                     -> Marktwachstum versus relativer Marktanteil

Grundprinzipien:

Darstellung der momentanen und zukünftigen Positionierung einzelner SGEs

Beurteilung und Entscheidungsfindung für Ressourcensllokation 

Bildet wesentliche Einflussgrößen auf Chancen und Risiken der SGE ab und reduziert diese zu je einem Haupteinflussfaktor

X-Achse = abhängiges Kriterium (vom U direkt beeinflussbar)

y-Achse = unabhängiges Kriterium (vom U nicht direkt beeinflussbar) 

Darstellung durch verschieden-große Positionskreise (häufig SOLL-IST-Vergleich)

Marktattraktivitäts-Geschäftsstärken-Matrix von McKinsey

-

Marktanteil-Marktwachstum-Portfolio der BCG

-

Portfolios: Ziele und Methoden

Ziele:                                                                    Maximierung des Werts eines Portf. von Geschäftsfeldern,                                               Balancierung von Geschäften/Programmen,                         Grundlage für Konzernunternehmen Ressourcenallokation,  Verbindliche Kriterien für Investitions- und Budgetplanung

Methoden: 

Scoring-Modelle: Festlegung eines Sets von Kriterien, Scoring der Geschäfte/Projekte anhand der Kriterien, Festlegung der Rangfolge der Geschäfte mittels Scoring 

Finanzwirtsch. Bewertungsverfahren: Berechnung des Werts der einzelnen Aeschäfte (NVP etc), Ermittlung der Rangordnung des ökonomischen/finanziellen Wertes

Kritische Evaluation der Portfolio-Methode

Nur scheinbar objektiv! 

Bereits Auswahl des portfolios ist entscheidend für Grundrichtung

Auswahl, Festlegung der Kriterien ist entscheidend

Gewichtungsfaktoren müssen festgelegt werden

... 

 

PORTFOLIOMETHODEN SIND NUR DANN GUT, WENN SIE ZUR KONVERGENZ VON ENTSCHEIDUNGEN UND ZU EINVERNEHMLICHEN BEURTEILUNGEN FÜHREN!

Planung (Allgemeine Charakteristika, Ergebnisse/Zweck)

Allg. Charakteristika:

1. Zukunftsbezogenheit

2. Ordnung

3. Informationsverarbeitung

4. Prozess

 

Ergebnisse/ Zweck:

Plan oder Planungssystem, das mehrere Einzelpläme in systematischer Weise verbindet. Hauptziel ist ein Beitrag zur Zielerreichung und damit zu Unterstützung der gesamtbetrieblichen Führung

Merkmale der unternehmerischen Planung

1. Planungsobjekt (sachlicher Gegenstand, zeitl. Reichweite, hierarchisch) WAS?

2. Planungssubjekt (Kompetenzumfang, Partizipationsgrad, organisatorische Einheit/ Einordnung) WER? 

3. Generalisierung (methodische Merkmale ->Elastizität, Standardisierung, Dokumentation) WIE?

Planungsobjekt: sachlicher Gegenstand der Planung

Was wird geplant? 

Z.B. Differenziert nach Funktionsbereichen

-Beschaffungsplanung

-Fertigungsplanung

-Finanzplanung

-etc.

 

Z.B. Differenziert nach Region oder Ländermärkten

-Absatzplanung Deutschland

-Absatzplanung Frankreich

-etc.

 

Planungsobjekt: zeitlicher und hierarchischer Horizont der Planung 

Für wie lange UND für welchen Geltungsbereich wird geplant?

Langfristplanung (vgl. Strategischer Horizont)

Mittelfristige Planung (vgl. Taktischer Horizont)

Kurzfristige Planung (vgl. Operativer Horizont)

Planungssubjekt: Planungs- und Entscheidungskompetenz

Zwei Extremformen: 

1. Zentralisation: Planungs- und Entscheidungskompetenzen werden vollständig von der Plsnungsinstanz selbst wahrgenommen

2. Delegation bzw Dezentralisation: Kompetenzen werden nachgeladenen Stellen/ Stäben übertragen

Generalisisierung: Aufgaben im Planungs- und Kontrollprozess

Planung: Prozesscharakter 

-durchläuft verschiedene Phasen (Prozessschritte)

-zyklischer Charakter (wiederkehrender Prozess)

 

Zielbildung

Problemanalyse

Alternativenbildung

Prognose und Bewertung

Entscheidung

Umsetzung

Kontrolle

Abweichungsanalyse

Zielbildung

Ausgangspunkt des Planungs- und Kontrollzyklus

- Ziele finden und hinsichtlich Inhalt, Zeitbezug etc. präzisieren und ordnen

- Entwicklung eines Zielsystems

- Ordnung der Einzelziele des Zielsystems nach Präferenzen (Prioritäten, Gewichtungen) und definitionslogisch festgelegten oder empirisch-kausal ermittelten Instrumentalbeziehungen (Mittel-Zweck-Beziehungen

- Vorprägung der Zielbildung durch Wahl einer strat. Stoßrichtung

 

BSP: Ziel Umsatzsteigerung um 10 % auf 2 Mio €

 

Problemanalyse

- Ermittlung der Problemlücke zwischen erwarteten Entwicklungen und den Zielvorstellungen

- Identifizierung wichtiger Ursachen und Einflussgrößen auf solche Lücken

 

BSP: Problem: aktuelles Umsatzwachstum betrug nur 5 %

Alternativenbildung

- Maßnahmen und Problemlösungen finden und zu Entscheidungspaketen zusammenstellen

- Wichtig: Die einzelnen Alternativen müssen unabhängig voneinander realisierbar sein

- Methodenspektrum: Kreativtechniken für die Suche, systematisierend-strukturierende Ansätze für die Ausarbeitung

 

BSP: Alternativen: 1. Erhöhung der Werbeausgaben

2. Preissenkung

Prognose und Bewertung

Ergebnisse der einzelnen Alternativen prognostizieren und Zielwirkung bewerten

Prognosen: begründete Aussagen über künftiges Auftreten von Ereignissen

Externe Lage- und Entwicklungsprognosen: z.B. Prognose über die Entwicklng am Absatzmarkt von Tariflöhnen und Steuersätzen

Wirkunsprognosen: Konsequenzen betriebl. Maßnahmen, z.B. Preissenkungen auf den Absatz

Prognosetechniken: 

- einfache, strukturierte Expertenurteile

- kausale Ansätze aufgrund von Ursache-Wirkung-Beziehungen 

- Trendanalysen (gleitende Durchschnitte, Trendregressionen)

- Indikatorprognosen (Hochrechnungen etc.)

 

BSP: 1. Mehr Werbung = 7,5% Wachstum mit Gewinn

2. Preissenkung = 12,5% Wachstum mit Verlust

Entscheidung

- Entscheidung hängt mit Prognosen und Bewertungen eng zusammen

-Enger Zusammenhang, vor allem wenn eine Entscheidungsregel besteht und wenn die Planung durch die UFÜ selbst erfolgt

- Entscheidung hebt sich ab, wenn andere Planungsinstanzen beauftragt werden

- Entscheidung schließt Planung mit dem eigentlichen Plan ab.

 

Umsetzung

- soweit dies anderen, nachgeordneten betrieblichen Bereichen übertragen wird, stellen sich Steuerungs- und Durchsetzungsprobleme

- Information der Beauftragten über den Plan, Ausarbeitung der Pläne in detaillierte konkretisierte Vorgaben

- Veranlassung der Maßnahmen

Kontrolle

- Gegenübrerstellung von Plan- und Vergleichsgrößen

- Plangrößen: Prognose (Wird) und Vorgabegrößen (Soll)

- Vergleichsgrößen: Ist-Größen (Soll-Ist-Vergleich = Ergebnisskontrolle) oder Wird-Größen (Soll-Wird-Vergleich = Planfortschrittskontrolle)

- Wichtig: zeitnahe und zukunftorientierte Kontrollformen, die eine Reaktion auf festgestellte und drohende Missstände erlauben

Notwendigkeit zur Bildung von Teilplänen durch Komplexität unternehmerischer Sachverhalte

Große komplexe Planungsprobleme: Berücksichtigung aller Aspekte einer simultanen Planung unmöglich

Lösung: Zerlegung in Teilprobleme

-> Veränderung der Problemstruktur, aber Führungsprobleme entstehen

Wichtiges Kriterium für das Herausgreifen und Überträgen von Teilproblemen: Interdependenzen

Interdependenzen

Sachliche: Wechselwirkungen hinsichtlich Ziele, Mittel, Risiken, Zeit der versch. Pläne 

Personelle: Planungsbeteiligte mit unterschiedlichen Zielen und Informationen

Hierarchische Koordination

Planungsstufen: 

-strategische

-taktische

-operative 

 

Plangrößen:

-Ziele -> Zielsystem

-Maßnahmen -> Maßnahmensystem

-Ressourcen -> Ressourcensystem

Hierarchische Koordination: Vertikale und Horizontale Abstimmung

-Pläne der versch. hierarchischen Stufen sind aufeinander abzustimmen

-Horizontale Abstimmung innerhalb der Planungsstufe

-Vertikale Abstimmung über versch. Stufen hinweg

-> 1. Deduktiv oder retrograd oder Top Down

-> 2. Induktive oder Bottom-Up

Top-Down-Ansatz

Deduktion: Schlussfolgerung von gegebenen Prämissen auf die logisch zwingenden Konsequenzen.

 

Idee: Visionen und Strategien -> Was wollen wir tun? 

Realisationsmöglichkeiten: schwierig zu bestimmen

Motivation: abhängig von Art der Vorgaben

Koordinationsbedarf: vorab vielfach nicht erkennbar

Kommunikationsbedarf: grundsätzlich gering, abhängig von Akzeptanz 

Bottom-Up-Ansatz

Induktion: Folgern vom Speziellen auf das Allgemeine

 

Idee: Primat des Möglichen -> was können wir tun?

Realisationsmöglichkeiten: Planung und Umsetzung in einer Hand

Motivation: abhängig vom Umgang mit Ideen 

Koordinationsbedarf: an bekannten Problemen und Lösungen orientiert 

Kommunikationsbedarf: Hoch für Plankoordination und Rückkopplungen 

Koordination bei zeitlichen Interdependenzen

Auftritt zeitlicher Wechselwirkungen: Pläne wirken über Planungszeitraum hinaus oder es gibt Teilpläne für mehrere Perioden

Diese zeitlichen Wechselwirkungen müssen berücksichtigt und es muss mit Unsicherheiten gerechnet werden.

Zwei prinzipielle Lösungen:

1. starre Planung

2. Flexible Planung

Starre Planung 

Feste Vorgabe eines Plans für den ges. Planungszeitraum, der für alle Umweltentwicklungen gilt

Vorteil: einfach kommunizierbar und stabilisiert Verhaltensweisen

Nachteil: hoher Informationsbedarf für Festlegung der Planvorgaben über alle Perioden, Reaktion auf abweichende Umweltentwicklungen 

bei Planabweichung: Puffer

Flexible Planung 

Pläne: zukünftige Entwicklungen in zeitlicher Differenzierung, Unterteilung in untersch große Zeiträume

Innerhalb des Planungshorizonts meist kürzerfristige Planungen (Monats-, Quartalsplanung)

auch saisonale Planungen

Zeitraum bis zum Planungshorizont: mehrere Einzelperioden mit aneinandergereihten Teilplänen

SCHACHTELUNG der Pläne! 

Rollende Planung

- Flexible und zeitlich differenzierte Planung

- Vermeidung der Nachteile der starren Planung

- mehrstufige Planungssysteme mit mind. zwei Planungsebenen, die...

... unterschiedlich detailliert arbeiten und

... nach dem Prinzip der Schachtelung verknüpft sind

... die sich weit überlappen

... in eigenem Rhythmus fortgeschrieben werden

->>> anpassungsfähiges System zusammenhängender Teilpläne

Problem der rollenden Planung

-Abstimmung der Quartals- und der Jahrespläne, denn...

... Zum Jahresende werden Quartalspläne für das nächste Jahr und Jahrespläne für den Zeitraum der Grobplanung aufgestellt

... Es gibt neue Informationen im Laufe des Jahres, abweichende Prognosen 

... Einbringung aktueller Informationen in Quartalspläne (Überarbeitung) -> Abweichung vom ursprünglichen Jahresplan.

- Kombination der Prinzipien der Plananpassung und Planantizipation (vermeiden der Nachteile der starren Planung) 

Mehrstufige Planung

Dynamische Optimierung

Entscheidungsbaumverfahren

Netzpläne

Dynamische Planung

-mehrstufiges Planungsproblem zerlegt in mehrere einstufige Probleme 

-z.B. Bei Transportplanung:

1. gesamter Transportweg besteht aus Teilstrecken (sequentielles Problem) 

2. Wahl einer Teilstrecke -> bestimmter Ort (Zustand)

3. Ausganspunkt für nächsten Teilweg (Bestimmung des besten nächsten Weges) 

 

Anwendung: 

1. Schritt: Lösung der Teilprobleme

2. Schritt: Lösung des Gesamtproblems

Entscheidungsbaumverfahren

Reduktion der Komplexität von zu großen und unübersichtlichen Entscheidungsbäumen mit hohem Rechnungsaufwand!

Lösung: Branche-and-Bound-Techniken 

-> Verzicht auf Berücksichtigung aller denkbarer Lösungen

-> Prinzip: Verfolge eine mögliche Entscheidungssequent nicht weiter, wenn es offensichtlich bereits bessere gibt!! 

Netzpläne

Definition: Netzpläne = grafische Darstellung der Projektvorgänge und der zwischen den Vorgängen definierten Anordnungsbeziehungen durch einen gerichteten Graphen bestehend aus Knoten und Pfeilen

 

Anwendungsfälle: 

-Bauprojekte, komplexe und F&E-Projekte, umfangreiche Wartungs- und Umrüstmaßnahmen

Netzpläne Anfangs- und Endtermine der Aktivitäten

-Vorwärtsrechnung

-Rückwärtsrechnung 

-Berechnung der Pufferzeiten

-Berechnung des kritischen Pfads

Vorwärtsrechnung: FAT(J) = max. (FET(I)) 

und FET(J) = FAT (J) + D(J)

Rüchwärtsrechnung: SET(I) = min. SAT(J) 

und SAT(I) = SET(I) - D(I)

Pufferzeiten: GP(J) = SAT(J) - FAT(J) = SET(J) - FET(J)

Kritischer Pfad:

SAT(J) = FAT(J) oder SET(J) = FET(J) 

GP(J) = 0 

Primärer, sekundärer und tertiärer Sektor

Primär: Land- und Forstwirtschaft

Sekundär: Rohstoffgewinnung, Versorgung, produzierendes Gewerbe, Industrie und Handwerk

Tertiär: Dienstleistungen sowie Staat, private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck

Sparprinzip, Minimumprinzip

Ein bestimmtes Ergebnis mit einem minimalen Mitteleinsatz erreichen

Sparsamkeitsgrad= Soll/Ist (-Einsatz,-Aufwand,-Kosten)

Werte zwischen 0 und 1 

Werte nahe 0: geringen , Werte nahe 1: hohen Sparsamkeitsgrad