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Wichtige Begriffe und Methoden aus der Unternehmensführung
Wichtige Begriffe und Methoden aus der Unternehmensführung
Kartei Details
Karten | 121 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 28.01.2013 / 04.04.2022 |
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Gründe für Ansprüche verschiedener Interessengruppen
1. Eigentumsrechte
2. Kauf- und Arbeitsverträge
3. Sonstige (soziale Austauschbeziehung, explizit o. implizit)
Shareholder Value-Ansatz
Eigentümer!
Unternehmensleitung handelt im Sinne der Eigentümer
Ziel: Maximierung des Unternehmenswertes durch Gewinnmaximierung und Erhöhung der Eigenkapitalrendite
Stakeholder Value-Ansatz
Bezugs- oder Anspruchsgruppen
Unternehmen handelt im Sinne der Arbeitnehmer, Zulieferer, Fremdkapitalgeber, Öffentlichkeit, des Staates
ökonomisches Interesse: Erhalt einer ihrem Wertschöpfungsanteil entsprechenden Gegenleistung
Privatrechtliche Rechtsformen
1. Einzelunternehmen
2. Personengesellschaft
- Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
- Kommanditgesellschaft (KG)
- Offene Handelsgesellschaft (OHG)
- Partnerschaftsgesellschaft (PersG)
- Stille Gesellschaft
3. Kapitalgesellschaft
- Aktiengesellschaft (AG)
- Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
4. Mischformen
- GmbH und Co. KG -> Personengesellschaft
- GmbH und Still
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
Mehrere Personen tun sich zusammen mit gemeinsamem Zweck
Offene Handelsgesellschaft (OHG)
Personengesellschaft betreibt Handelsgewerbe
erfordert nach Art und Umfang einen kaufmännisch eingerichteten Geschäftbetrieb
Kommanditgesellschaft (KG)
Mind. Zwei juristische Persoenen mit gemeinsamen Handelsgewerbe
für Verbindlichkeiten haftet der Komplementär unbeschränkt, der Kommanditist nur beschränkt
erfordert nach Art und Umfang einen kaufmännisch eingerichteten Geschäftsbetrieb
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
Es haftet nur das Vermögen der Kapitalgesellschaft (Mindestkapital 25000)
Aktiengesellschaft (AG)
Haftet nur mit dem Vermögen der Lapitalgesellschaft (Mindestkapital 50000)
Grundkapital in Aktien zerlegt
(relativ hohe Kosten, Aufsichtsrat etc)
GmbH und Co. KG
Personengesellschaft
Mischform aus GmbH und KG
GmbH tritt an Stelle des Komplementärs
-> Absicherung gegen Haftungsrisiken
GmbH und Still
Kapitalgesellschaft
Beteiligung eines stillen Gesellschafters
typisch: Fremdkapitalgeber
atypisch: nach außen nicht erkennbar
Kriterien bei der Wahl der Rechtsform
1. unternehmerische Unabhängigkeit
2. Haftung
3. Unternehmensbesteuerung
4. Buchführungs-, Publizitäts-, Prüfungspflicht
5. Formalitäten, Aufwand, Kosten
6. Kapitalbeschaffung
Prüfungspflicht
Alle mittelgroßen und großen Kapital- und Personengesellschaften (OHG, KG)
und alle nicht-Kapitalgesellschaften mit hoher Bilanzsumme und Arbeitnehmerzahl , mit hohem Umsatz
Offenlegungspflicht
Vollpublizität:
alle Kapitalgesellschaften, GmbH und Co. KGs, sowie alle unter das Publizitätsgesetz fallende Unternehmen
-> Zweck: Einsicht für Außenstehende
-> Jahresabschluss im Bundesanzeiger (hohe Kosten)
Handelsregisterpublizität:
kleine und mittelgroße Gesellschaften
-> Erleichterungen bei der GuV, Zusammenfassung von Bilanzposten und verkürzter Anhang
Rechtsformspezifische Kosten
1. Prüfungskosten
2. Offenlegungskosten
3. Bei AGs zusätzlich: Aufsichtsrat, Hauptversammlung
Finanzierungsmöglichkeiten
Einfach für börsennotierte Aktienunternehmen
andere sind angewiesen auf Finanzierung durch Banken, Venture-Capital-Gesellschaften etc
erforderlich für Kreditzusagen: Business-Plan, Sicherheiten, Haftung
Geschäftsführung und -Vertretung bei Personengesellschaften
BGB: Innen: alle gemeinsam, Außen: Geschäftsführer
OHG: Innen: Jeder allein, Außen: jeder Gesellschafter (Ausschluss einzelner möglich)
Geschäftsführung und -Vertretung bei Kapitalgesellschaften
KG: Innen: Komplementär, Kommanditist Kontrollrecht, kein Widerspruchsrecht, Außen: nur Komplementär!
AG: Innen: Vorstand eigenverantwortlich, Außen: Vorstand gemeinsam (dispositiv)
GmbH: Innen: Geschäftsführer (Beschränkungen, Abberufung möglich), Außen: Geschäftsführer
Corporate Governance: Das Wesen der AG
Handelsgesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit (juristische Person)
Haftung in Höhe des Gesellschaftsvermögens
Hauptvorteil: leichte Kapitalbeschaffung
Grundkapital zerlegt in Aktien
Corporate Governance: Gründung der AG
Satzung erforderlich
Aktionäre, die Satzung festlegen, gelten als Gründer
Inhalt der Satzung:
- Gründer, Firma und Sitz, Unternehmensgegenstand, Höhe des Grundkapitals (mind. 50000), Nennbeträge der Aktien und Anzahl der Aktien jeden Nennbetrags, Zahl der Mitgleider im Vorstand
Satzungsänderungen durch Beschluss in Hauptversammlung
Corporate Governance: Organstruktur einer AG
1.Hauptversammlung
2. Vorstand (Ausführung)
3. Aufsichtsrat (Kontrolle)
Leitidee: Souveränität der HV
Verfassungsrealität: Vorstand übernimmt die Rolle des Initiativzentrums
Mitbestimmung der Arbeitnehmer auf Betriebsebene
Betriebsverfassung BetrVG 1972
- regelt Mitbestimmungsrechte in personellen, sozialen und wirtschaftlichen Angelegenheiten
- Fokus auf den Betrieb als Ort der physischen Leistung
- Kollektive Beteiligungsrechte
- Betriebsräte erforderlich, wenn mind. 5 ständige Wahlberechtigte Arbeitnehmer vorhanden sind
Mitbestimmung der Arbeitnehmer auf Unternehmensebene
1. Montanmitbestimmungsgesetz 1951
2. Betriebsverfassungsgesetz
3. Mitbestimmungsgesetz 1976 (sehr bedeutend heute)
MitbestG richtet sich auf AGs, KGaAs, GmbHs
- unabhängig von Größe: Anteilseigner und Arbeitnehmer paritätisch vertreten (gleiche Stimmenzahl)
- Achtung: Scheinparität!
Bei einem Patt entscheidet in einer zweiten Abstimmung der Aufsichtsratvorsitzende, welcher dann über zwei Stimmen verfügt (Arbeitgeberseite im Vorteil)
Definition von Zielen durch vier Dimensionen
1. Zielinhalt
2. sachlicher Geltungsbereich
3. Zeitbezug
4. Angestrebtes Ausmaß
Interdependenz-Relationen zwischen Zielen
Komplementäre Ziele
Konkurrierende Ziele
Indifferente Ziele
Formalziele und Sachziele
Formalziele: setzen Maßstäbe für den wirtschaftlichen Erfolg unternehmerischen Handelns (Bsp: Produktivität, Gewinn)
Sachziele: beziehen sich auf konkrete Ausübung betrieblicher Funktionen und die Steuerung der Leistungsprozesse (Bsp: Leistungsziele, Marktmacht, Führungsziele)
Strategien...
...dienen der Realisierung der langfristigen Unternehmensziele
...bestimmen die grundsätzliche, langfristige Ausrichtung eines Unternehmens im Markt
...legen Verhaltensweisen des Unternehmens fest und bestimmen, welche Ressourcen dafür aufgebaut werden müssen
Strategisches Management: Planungshorizonte
Langfristplanung: Strategischer Horizont (Bsp: Welche Branchen sind langfristig wachstumsträchtig?)
Taktische Planunung: Taktischer Horizont (Bsp: Schwerpunktsetzung der Investition auf Geschäftsfelder)
Operative Planung: Operativer Horizont (Bsp: jährliche Budgetplanung, Verbesserung laufender Geschäftsprozesse)
Zwei Sichtweisen / Typen von Strategien
1. rational geplante Maßnahmenbündel
- Vielzahl miteinander verwobener Einzelentscheidungen
- von Entscheidungseinheiten bewusst gestaltet
- Ableitung aus fundamentalen Unternehmenszielen
- Abgrenzung Strategie / Ziel unklar (Strategie = Weg oder Ziel?)
2. Grundmuster im Strom von Entscheidungen und Handlungen
- Handeln wird zur Unternehmensstrategie und resultiert somit nicht aus der Strategie
- Entwicklung unabhängig von der Planung der Entscheidungsträger
Verschiedene Strategietypen nach ihrem Geltungsbereich im Unternehmen
Gesamtunternehmensstrategie (Corporate Strategies)
Geschäftsbereichsstrategie (Business Strategies)
Funktionsbereichstrategie ( funktional Strategies)
Phasen der Strategieentwicklung
1. Analyse der strategischen Ausgangssituation
2. Strategische Planung
3. Festlegung der Mittel und Wege zur Zielerreichung
Analyse der strategischen Ausgangssituation
-Ressourcenposition
-Umweltsituation
-Beliebte Instrumente: Potentialanalyse, Allgemeine und spezielle Umweltanalyse, Stärken-Schwächen-Analyse
Potentialanalyse (strategische Ausgangssituation)
Ziel: Untersuchung der gegenwärtig und zukünftig verfügbaren Ressourcen
- gibt Auskunft über Stärken und Schwächen
- über die mit Ressourcenpotential verbundenen Entwicklungsmöglichkeiten (Ressourcenorientierte Theorie)
Allgemeine und spezielle Umweltanalyse (Strategische Ausgangssituation)
Allgemein:
Analyse gegenwärtiger Bedingungen und zukünftiger Verändeungen der politisch-rechtlichen, ökonomischen, technologischen und gesellschaftlichen Umwelt
Speziell:
Analyse von Wettbewerbsfaktoren, die in einer Branche von Bedeutung sind
Ziel: Beurteilung der Wettbewerbsintensität und Attraktivität des Branchenumfeldes.
meist genutztes Modell: Branchenstrukturmodell von Porter
Stärken-Schwächen-Analyse (strategische Ausgangssituation)
Ziel: Vergleich der wichtigsten Stärken und Schwächen mit dem Hauptwettbewerber
Bewertngskriterien: Potenzialfaktoren (aus Potenzialanalyse)
Benchmarking (strategische Ausgangsposition)
Vergleiche unter mehreren Unternehmen
Das beste wird als Referenz zu Leistungsoptimierung herangezogen (branchenintern oder -extern)
Strategische Planung (Hauptaufgabe, SGEs, Populäre Ansätze)
Ergebnisse der Analyse der strategischen Ausgangssituation bildet hier den Ausgangspunkt
Hauptaufgabe: Festlegung der langfristigen strategischen Stoßrichtung/ Grundhaltung
Strategische Planung erfolgt immer für einzelne strategische Geschäftseingeiten (SGEs)
SGE: unabhängige Produkt-Markt-Kombination mit klarem Marktauftrag, autonomem Ressourcenzugriff und eigenem Erfolgsbeitrag
Populäre Ansätze und Instrumente:
1. SWOT- Analyse und Portfoliomethoden
2. Generische Strategien nach Porter
3. Produkt-Markt-Matrix (Ansoff)
4. Timing-Strategien
Generische Wettbewerbsstrategien nach Porter
Ausgangspunkt: Worin liegt eigentlich der Wettbewerbsvorteil einer SGE begründet?
1. Entscheidungsebene: Suche nach der Hauptrichtung für die Begründung eines Wettbewerbsvorteils
-> Grundüberlegung: Worin besteht mein Vorteil? -> Wettbewerbsvorteil durch geringere Kosten oder höhere Qualität bzw höheren wahrgenommenen Nutzen
2. Entscheidungsebene: Mit welcher Breite kann/will ein Unternehmen im Markt agieren?
-Wettbewerbsvorteil durch geringe Kosten: -> Umfassender oder fokussierte Kostenführerschaft
-Wettbewerbsvorteil durch höhere Qualität: -> Umfassende oder fokussierte Differenzierung