EBC Stufe C Lernzielkatalog

AUFBAU DES LERNZIELKATALOGS Der Lernzielkatalog EBC*L Stufe C umfasst folgende Themenbereiche: - Grundlagen gesamtheitlicher Führung - Personalführung (Leadership) - Personalmanagement (Personalwirtschaft) - Sonderfälle der Führungsarbeit

AUFBAU DES LERNZIELKATALOGS Der Lernzielkatalog EBC*L Stufe C umfasst folgende Themenbereiche: - Grundlagen gesamtheitlicher Führung - Personalführung (Leadership) - Personalmanagement (Personalwirtschaft) - Sonderfälle der Führungsarbeit


Set of flashcards Details

Flashcards 118
Students 30
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level Other
Created / Updated 23.12.2015 / 16.02.2025
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GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 1.1. Erläutern können, welche Einflussfaktoren die Führungsarbeit beeinflussen können (Überblick).

Führung findet immer innerhalb herrschender Rahmenbedingungen statt, die letztlich Einflus auf die tägliche Arbeit einer Führungskraft haben. Die Einflüssen können dabei 3 Gruppen eingeteilt werden:

  1. Politisches, soziokulturelles und ökonomisches Umfeld
  2. Betriebliches Umfeld
  3. Unmittelbare Führungsarbeit in der Abteilung

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 1.2. Erläutern können, welche Faktoren des Unternehmensumfelds - inklusive der aktuellen Entwicklungen und Trends - die Führungsarbeit beeinflussen können.

Trends:

- Stetiger Wandel und neue Entwicklungsprozesse durch Globalisierung, neue Formen der Kommunikation, neue Technologien, Neuerungen im Mangement und Organisation, sowie neue Sichtweisen zwischen Unternehmen, Kunden und MItarbeitern

- Fehlende Visionen und Leitbilder in der Gesellschaft. Diese bilden aber eine wesentliche Grundlage zur Identifikation für Menschen in der Gesellschaft und Mitarbeiter im Unternehmen.

- Selbstverantwortungsprinzip wird in Zukunft eine zentrale Bedeutung bekommen.

- Flexible Arbeitsmodelle rücken in den Vordergrund: Telearbeitsplätze, virtuelle und multikuturelle Teams, selbständige Arbeitszeiten. Menschen verstehen sich als Lebensunternehmer und setzen Ihre Leistung für eine bestimmte Zeit gezielt ein.

- Die Halbwertszeit des Wissen wird immer kürzer, Weiterbildung und Personalentwicklung wird damit zum strategischen Erfolgsfaktor des Unternehmens.

- Die Lebensarbeitszeit wird sich in Zukunft verlängern. In Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels gilt es die Organisation auf diese Anfordungen einzustellen.

- Gesundheit und Zeit wird als wachsendes Kapital und es gilt mit der Führung darauf einzugehen

- Mitarbeiter werden vielfältiger (Nationalitäten, Kulturen), daher gilt es die Diversität als Chance in Form des Diversity Management zu begreifen

Externe Einflussfaktoren PESTEL

- Political

- Economical

- Social

- Technical

- Environmental

- Legal

Weitere Einflussfaktoren durch den Markt:

- Verhandlungsmacht des Kunden

- Verhandlungsmacht des Lieferanten

- Bedrohungen durch Ersatzprodukte oder -leistungen

- Bedrohungen durch neue MItarbeiter

- Brancheninterner Wettbewerb

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 1.3. Erläutern können wie die Ziele des Unternehmens - die Unternehmensvision, die Mission, die Ziele der Shareholder und die strategischen Ziele die Führungsarbeit beeinflussen können.

- Die Vision beantwortet die Frage nach dem "Warum tun wir, was wir tun?" und liefert dazu die Begrüngung für das Handeln.

- Die Mission liefert den Auftrag und Zweck einer Organisation. Sie ist abgeleitet von der Vision und liefert die Existenzberechtigung des Unternehmens.

- Die Ziele der Stareholder (Eigentümer des Unternehmens) beziehen sich meistens auf eine gute Rentabiliität für ihr einvestiertes Kapital.

- Die Strategischen Ziele des Unternehmens sind langfristige Ziele, die im Einklang mit der Vision und der Mission stehen und aus denen sich wiederum kurzfristige Ziele ableiten lassen.

Alle diese Ziele bilden die unternehmerischen Rahmenbedingungen dar und haben somit auch Einfluss auf die Führungsarbeit.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 1.4. Erläutern können, was unter Aufbauorganisation zu verstehen ist.

Unter Aufbauorganisation versteht man die Gliederung eines Unternehmens in funktionale Stellen und Abteilungen, die zum Zwecke der Zielerreichung mineinander kommunizieren und arbeiten sollen. Dazu gehört auch die Festlegung der Leitungs, Stabs und Kommunikationsbeziehungen.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 1.5. Erläutern können, was unter Ein-Linienorganisation, Mehr-Linienorganisation, Stab-Linienorganisation, Matrixorganisation, Projektorientierte Organisation zu verstehen ist.

- Einlinien Organisation: Hierachische Struktur und Kommunikation nur über einem erlaubten Dienstweg

- Stablinien Organisation: Erweiterung der Einlinien Organisation um Stabstellen, die Vorgesetzten fachlich unterstützen durch planerische, beratende, koordinierende und überwachende Aufgaben

- Mehrlinien Organisation: Untergeordnete Stellen können von mehrere übergeordneten Stellen fachliche Weisungen erhalten.

- Matrix Organisation: Mehrlinien System mit gleichzeitiger Trennung nach Funktionsbereichen und Objekten (Märkte, Produkte, Regionen etc.). Zweiteilung der fachlichen und disziplinarischen Verantwortung.

- Projektorientierte Organisation: Eigenständiges, temporäres, abteilungsübergreifendes Organisationsmodell mit dem Zweck die vorgegebenen Projektziele zu erreichen.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 1.6. Den Einfluss der unterschiedlichen Organisationsformen auf die Mitarbeiterführung erläutern kennen.

- Einlinien Organisation:

  • Vorteile: Kurze Kommunikationswege, klare und detailierte Anweisungen, Klare Abgrenzung der Verantwortungsbereiche
  • Nachteile: Hohe Belastung für Führungskräfte, Starre und lange Instanzenwege. Mangelde Dynamik der Arbeitsprozesse

- Stablinien Organisation:

  • Vorteile: Eindeutige Kommunikationswege, Entlastung der Linieninstanzen
  • Nachteile: Lange Kommunikationswege, Transparenzverluste

- Mehrlinien Organisation:

  • Vorteile: Spezialisierung der Leitung durch Funktionsverteilung, hohe Problemslösungskapazität
  • Nachteile: Abgrenzung von Zuständigkeiten, Kompetenzkonflikte

- Matrix Organisation:

  • Vorteile: kurze Kommunikationswege, flexible Berücksichtigung von wettbewerbsrelevanten Aspekten, Spezialisierung der Leitungsfunktionen, Förderung des sozialen Umfeldes
  • Nachteile: Hoher Kommunikationsaufwand, Kompetenzkonflikte, schwerfällige und langdauernde Entscheidungsfindung

- Projektorientierte Organisation:

  • Vorteile: Kurze Kommunikationswege, klare Verantwortlichkeiten, gute fachliche und organisatorische Steuerung des Projektes
  • Nachteile: Rekrutierung und Herauslösen von Mitarbeiter aus der bestehenden Organisation

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 1.7. Den Einfluss, den die Abteilung / das Team auf die Führungsarbeit hat, erläutern können.

Neben den sachlichen Faktoren, haben auch die Gruppenfaktoren als auch die einzelnen persönlichen Faktoren Einfluss auf die Führungsarbeit.

Gruppenfaktoren

  1. Zusammenhalt
  2. Zusammenarbeit und Interaktion
  3. Kompetenz- und Aufgabenverteilungen
  4. Kommunikationsfähigkeit
  5. Spirit, Wir-Gefühl, Atmosphäre
  6. Gruppendynamik

Persönliche Faktoren

  1. Fachlich Reife der Mitarbeiter (Wissen, Können, Erfahrung, Fähigkeiten, Arbeitsleistung etc.)
  2. Psychologische Reife der Mitarbeiter (Motivation, Engagement, Selbständigkeit, Einstellung, Zuverlässigkeit etc.)

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 1.8. Den Einfluss, den das private Umfeld auf die Führungsarbeit hat, erläutern können.

Unterschiedliche, teils kontroverse Erwartungen der Geschäftsleitung und der eigene Mitarbeiter gilt es zu bewältigen. Private Beziehung von ehemaligen Kollegen können sich auf da berufliche reduzieren.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 1.9. Die Bedeutung von "Ethikmanagement" und "Corporate Social Responsibility" für die Führungsarbeit erläutern können.

- Ethikmanagement - Sammlung von Verhaltensanweisungen, die abhängig von der jeweiligen Situation (z.B. Bestechung, Korruption) angewendet werden können bzw. sollen.

- CSR (Corporate Social Responsibility) - Unternehmerische Gesellschaftverantwortung beschreibt den freiwilligen Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung. Verantwortungsvolles Handels im Markt, über ökologische Aspekte und Beziehungen von Mitarbeitern und Stakeholdern.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 2.1. Die Bedeutung von "Nachhaltigem Wirtschaften" für die Führungsarbeit erläutern können.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 2.2. Stellung nehmen können zu folgenden Statements: „Zur Führungskraft muss man geboren sein (Führung als Berufung) versus „Führen ist Handwerkszeug, das die meisten erlernen können“ (Führung als Beruf)

Die Führung als Berufung basiert auf der früheren Sichtweise, dass ein Anspruch als Führungskraft nur durch die Erbfolge vergeben werden kann. Heute kann man den Beruf Führungskraft erlernen, sofern man über gewisse soziale und persönliche Grundkompetenzen verfügt.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 2.3. Den Unterschied zwischen Führung und Management erläutern können.

- Zu den Aufgaben des Management gehören sachliche und rationale Aspekte wie Planung, Strukturierung, Organisation, Führung und Kontrolle. Ziel ist es Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Mitarbeiter ihre Kompetenzen selbstverantwortlich für den Erfolg des Unternehmens einsetzen können.

- Unter Führung versteht man die zielorientierte soziale Einflussnahme zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben in einer strukturierten Arbeitssituation. Der Fokus liegt hier auf die zielgerichtete Verhaltensbeeinflussung im Rahmen der Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehung zur Erreichung vereinbarter oder vorgegebener Ziele.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 2.4. Die verschiedenen Erwartungshaltungen an eine Führungskraft erläutern können.

- Mitarbeiter erwarten rasche Entscheidungen, Schlichtung im Konflikten, Motivation, Vorbildfunktionen etc.

- Ergebnisse und Beiträge zur Zielerreichung, Einsatzbereitschaft, Identifikation etc.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 2.5. Die Verantwortung einer Führungskraft erläutern können.

Die Verantwortungen bzw. die Aufgaben ergeben sich idealerweise aus dem Stellenprofil der Führungskraft. Sie sind abhängig von der Position im Unternehmen und unter scheiden sich genrell in Hierarchisch-Abhängige-Aufgaben und Hierarchisch-Unabhängige-Aufgaben.

  • Zu den Hierarchisch-Abhängige Aufgaben und Verantwortungen gehören meistens die Zielsetzung, -vereinbahrung und -erreichung, Planung und Steuerung, Delegation an Mitarbeiter.
  • Zur Erfüllung der Hierarchisch-Unabhängige Aufgaben und Verantwortungen ist meistens auch die Ausübung von verschiedenen Rollen notwendig. Diese können in hilfreiche Rollen (Coach, Leiter, Unternehmer, Manager) und weniger hilfreiche (Therapeut, Missionar, Fachexperte, Erfüllungsgehilfe) eingeteilt werden.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 2.6. Die Rolle Intrapreneur (Unternehmer im Unternehmen) und die damit verbundenen Aufgaben und Kompetenzen erläutern können.

Unternehmerischer Denken und Handeln - Entwerfen von Visionen und Ziele basierend auf den Unternehmenszielen, Umsetzungsstrategien, leben des Wirtschaftlichkeitsprinzip für den eigenen Bereich. 

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 2.7. Die Rolle Manager und die damit verbundenen Aufgaben und Kompetenzen erläutern können.

Beschäftigung mit den sachlichen und rationalen Aspekten des Planens, Organisierens, Strukturierens, Kontrollierens, Koordinierens etc.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 2.8. Die Rolle Leader und die damit verbundenen Aufgaben und Kompetenzen erläutern können.

Einsatz der Kommunikationsfähigkeiten für die Identifikation des Teams und der direkten Interaktion zur Beeinflussung von Verhaltensweisen, Einstellungen und Handlungen, die die Zielerreichung ermöglichen.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 2.9. Die Rolle Coach und die damit verbundenen Aufgaben und Kompetenzen erläutern können.

Coach und Trainer des eigenes Teams. Direkte, aktive Unterstützung der Mitarbeiter bei ihrer individuellen Entwicklung, fachlich als auch bei den sozialen Kompetenzen.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 3.1. Den gesamtheitlichen Managementprozesses erläutern können.

In sich geschlosserner Regelkreis mit folgenden Komponenten:

  • Ist Analyse - Wo stehen wir?
  • Ziele setzen (Soll) - Was wollen wir?
  • Massnahmen planen und umsetzen - Wir erreichen wir das?
  • Kontrolle - Haben wir das Ziel erreicht?

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 3.2. Die Vorgangsweise und Regeln bei der Zielvereinbarung erläutern können.

Ziele sollten entweder vorgegeben oder gemeinsam mit dem Mitarbeitern vereinbart werden. Entscheident ist hier das Commitment der Mitarbeiter zu den Zielen sicherzustellen. Des Weiteren solten Ziele nach dem SMART Prinzip definiert sein.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 3.3. Die Vorgangsweise und Regeln bei der Planung erläutern können.

Vorgehensweise

  • Zeit- und Terminplanung
  • Kostenplanung
  • Ressourcenplanung (Personal und Sachmittel)
  • Alternativen gilt es zu aufzulisten, zu bewerten und die beste Alternative zu wählen

Regeln

  • Die Planung muss möglichst genau erfolgen
  • Alle Informationen müssen genau und vollständig sein
  • Die Planung muss anpassungsfähig und flexibel sein
  • Die Planung muss im vertreberen Rahmen erfolgen
  • Die Planung darf nie zum Selbstzweck sein (Kosten-Nutzenrelation!)
  • Die Planung muss kontinuierlich sein und permanent erfolgen

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 3.4. Die Szenario-Methode erläutern können.

???

Best-Case, Worst-Case, Base-Case Szenarien beschreiben...

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 3.5. Die Vorgangsweise und Regeln bei der Entscheidung erläutern können.

Vorgehensweise

  • Auswahl von einer aus mehreren Alternativen, können rational und / oder emotional begründet sein.
  • Je wichtiger eine Sache ist, desto mehr sollte man versuchen den rationalen Anteil zu erhöhen
    • Dazu sollten möglichst viele Informationen eingeholt werden
    • Der Entscheidungsprozess bewusst gestaltet werden mit Fokus auf das Gesamtziel

Regeln

  • Formulierung und Beantwortung von Leitfragen für den Entscheidungsprozess z.B.
    • Wie klar ist das Problem und das Ziel beschrieben?
    • Welche relevaten Information stehen zur Verfügung und wie sind diese zu bewerten?
    • Was sind die Entscheidungskriterien und welche Bedeutung haben diese?
    • Wer ist in die Entscheidung in welchen Ausmaß einzubeziehen?
    • Mit welchen Ängsten, und Befürchtungen ist zu rechnen und wie transparent ist sie gegenüber wem zu machen?

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 3.6. Die Vorgangsweise und Regeln bei der Realisierung und Organisation erläutern können.

Für die Realisierung der Umsetzung werden die Aufgaben, -pakete an die entsprechenden Mitarbeiter und Organisationseinheiten, Abteilungen übertragen.

Bei der Organisation wird zwischen der Aufbau- und der Ablauforganisation unterschieden. Dabei ist nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip, mit möglichst wenig Input einen möglichst großen Output zu erzielen, die Bestimmung der verantwortlichen funktionalen Stellen und Abteilungen sowie die notwendigen Geschäftsprozesse entscheidend.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 3.7. Die Vorgangsweise und Regeln bei der Überprüfung der Zielerreichung erläutern können.

Kontrolle, ob die angestrebten Ziele auch erreicht worden sind

  • Festellen des neuen IST Zustandes
  • Vergleichen mit dem SOLL Zustand nach festgelegten Prüfkriterien
  • Einleiten von geziehlten Maßnahmen

Das Ausmaß jeder Kontrolle hängt von ökonomischen (Wirtschaftlichkeit) und psychologischen (Reifegrad des MItarbeiters) Aspekten ab.

Mögliche Kontrollverfahren sind

  • Stichprobenartige Leistungskontrolle
  • Sichtkontrolle
  • Vergleich von Kennzahlen
  • Indirekte Überprüfung durch Messungen
  • Feststellung im Rahmen von Meetings und Mitarbeitergesprächen

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 4.1. Den Einfluss der Führungsgrundsätze (des Führungsverständnisses) sowie der Führungskultur des Unternehmens auf die Führungsarbeit erläutern können.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 4.2. Erläutern können, was unter autoritärem, partizipativem (kollegialem) und laissez-faire-Führungsstil zu verstehen ist.

Autoritäres Führen - Hierachischer Führungsstil bei dem Anweisungen und Aufgaben an den MItarbeiter weitergeben werden ohne diesen in die Entscheidung miteinzubeziehen

Partizipativem Führen - Miteinbeziehung der Mitarbeiter in die Entscheidungen des Vorgesetzten. Er erlaubt Diskussion und erwartet sachliche Unterstützung.

Laissez-Faire Führen - Der Mitarbeiter hat viele Freiheiten und arbeitet eigenständig. Der Vorgesetzte greift nicht in das Geschehen ein, er bestraft und hilft auch nicht.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 4.3. Erläutern können, was unter aufgabenbezogenem versus mitarbeiterbezogenem -Führungsstil zu verstehen ist.

Aufgabenbezogener Führungsstil - Der Vorgesetzte gibt detailierte Anweisung, formuliert klare Vorgaben und Erwartungen, was bis wann wie erledigt werden muss.

Mitarbeiterbezogener Führungsstil - Der Vorgesetzte führt die MItarbeiter unterschiedlich, entsprechend ihrer fachlichen und psychologischen Reife.

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 4.4. Erläutern können, was unter Management by objectives zu verstehen ist.

Management by objectives - MbO - Führen nach Zielvereinbahrungen. Die Mitarbeiter sollen ihre tägliche Arbeit an ihre Ziele ausrichten. Dabei sind diese idealerweise auch Teil der Unternnehmensziele. Der Vorgesetzte beurteilt und prüft die Leistung, inwieweit die Mitarbeiter die Ziele erreicht haben.

In der Praxis gibt es drei Formen des MbO:

  • Management durch Zielorientierung (neutrale Variante)
  • Management durch Zielvorgabe (autoritäre Variante)
  • Management durch Zielvereinbahrung (kooperative Variante)

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 4.5. Erläutern können, was unter situativem Führen zu verstehen ist.

Bei situativen Führen ist der Führungserfolg nicht nur von den jeweiligen Führungsstil abhängig, sondern auch von folgenden weiteren Faktoren

  • Persönliche Beziehung zwischen Vorgesetzten und seinen Mitarbeitern
  • Aufgabenstruktur und deren Schwierigkeitsgrad
  • Positionsmacht des Vorgesetzten

Je nach Ausprägung dieser Faktoren ist ein anderes Führungsverhalten notwendig. Dabei wird zwischen aufgabenbezogenen und personenbezogen Führungsstil unterschieden.

 

GESAMTHEITLICHE FÜHRUNG 4.6. Erläutern können, was unter Reifegrad der MitarbeiterInnen verstanden wird und wie dies die Führungsarbeit beeinflussen kann.

Der Reifegrad eines Mitarbeiters lässt sich in seine fachliche Reife (Fähigkeiten, Wissen, Erfahrung etc.) und seine psychologische Reife (Einstellung, Motivation, Leistungsbereitschaft, ZUverlässigkeit etc.) unterscheiden.

FÜHREN VON MITARBEITER 1.1. Die Notwendigkeit und Komponenten der Selbstanalyse (Selbstreflexion) erläutern können.

Erfolgreiche Menschen besitzen die gesunde Fähigkeit zur Selbstanalyse und bieten sich selbst damit die Möglickeit weiterzuentwickeln.

Dabei gilt es neben allgemeinen Fragen

  • Was funktionierte gut und weshalb?
  • Was hat nicht gut funktioniert und weshalb?
  • Was kann ich beim nächsten Mal effektiver machen?

auch die Wirksamkeit als Führungskraft zu hinterfragen

  • Worin habe ich mich seit Aufnahme der Tätigkeit verbessert?
  • Welche Veränderungen/Entwicklungen waren positiv, welche negativ?
  • Wo bin ich abgestumpft, wo sind meine Stärken, wo meine Potenziale?

Zur Beantwortung der Fragen bieten sich folgende Massnahmen an

  • Selbstbeobachtung der Wirkung auf das Umfeld
  • Strukturierte Gespräche mit Mitarbeiter und Vorgesetzten
  • Eingeholtes Feedback zum Abgleich Selbst- und Fremdbild
  • Mitarbeiterbefragungen
  • Arbeitszufriendenheitsmessungen
  • 360° Feedback
  • Führungsbewertung etc

FÜHREN VON MITARBEITER 1.2. Die Prinzipien einer wirkungsvollen Selbststeuerung erläutern können

Das Grundprinzip der Selbststeuerung ist die Frage nach der persönlichen Effizienz:

  • Wie kann ich Dinge einfacher und schneller erledigen?
  • Wann muß ich welche Dinge erledigen?
  • Welche Dinge kann ich bedenkenlos weglassen?

FÜHREN VON MITARBEITER 1.3. Die Notwendigkeit der Zielorientierung und Prioritätensetzung erläutern können.

Eine klare Zielsetzung mit festgelegten Prioritäten macht eine eigene Selbstführung möglich und schützt zudem die eigene Gesundheit vor Überforderung. Mittels der Selbstführung ist auch die eigene persönliche und berufliche Entwicklung möglich, unabhängig von außeren Einflüssen.

FÜHREN VON MITARBEITER 1.4. Das Pareto-Prinzip erläutern können.

Mit 20% des Aufwandes lassen sich bereits 80% des Ergebnisses erreichen. Für die restliche 20% des Ergebnisses sind 80% des Aufwandes notwenig.

FÜHREN VON MITARBEITER 1.5. Die ABC-Analyse erläutern können.

Mittels der ABC Analyse werden die Aktivitäten nach Wichtigkeit priorisiert:

  • A - sehr wichtig -> selbst sofort tun
  • B - wichtig -> terminieren
  • C - weniger wichtig -> delegieren
  • Abfall -> vergessen

FÜHREN VON MITARBEITER 1.6. Die Grundlagen des Zeitmanagements erläutern können.

  • Berücksichtigung der eigene Leistungskurve (Biorythmus) -> Wichtige Aufgaben sollten dann bearbeitet werden wenn eine hohe Leistungskurve gegeben ist
  • Reduzierung Störungshäufigkeit basierend auf der Tagesstörkurve und dem Sägeblatt-Effekt -> Bei der Bearbeitung von wichtige Aufgaben sollten Störungen vermieden werden
  • Berücksichtigung der Konzentrationsfähigkeit -> Mit zunehmender Zeit sinkt die Aufmerksamkeitskurve auf eine bestimmte Tätigkeit
  • Prinzip der Schriftlichkeit
  • Tätigkeitsdauer richtig einschätzen
  • Puffezeiten einkalkulieren
  • Aufschiebe Muster erkennen und Zeiträuber eleminieren

FÜHREN VON MITARBEITER 2.1. Die Begriffe Motiv und Motivation erläutern können.

  • Motivation ist das Streben des Menschen nach Zielen und wünschenswerten Zielobjekten. Motivation steigert die Handlungsbereitschaft und ist eine Triebkraft für das selbstbestimmte Verhalten.
  • Motiv (Bedürfnisse) können als die grundlegende Ziele des Menschen gesehen werden. Das Motiv ist der tatsächliche Bewegungsgrund und Auslöser aller Motivationen oder auch De-Motivationen.

 

FÜHREN VON MITARBEITER 2.2. Die Begriffe intrinsische und extrinsische

  • Intrinsische Motivation basiert auf das selbstbestimmte Verhalten und mit der eigene Auffassung überein. Es bedarf keinerlei externen Anstöße oder Beeinflussungen.
  • Extrinsische Motivation treten meistens nicht spontan auf und werden auch meistens durch Aufforderungen in Gang gesetzt. An die Ausführung sind Belohungen oder Bestrafungen geknüpft.

FÜHREN VON MITARBEITER 2.3. Die Begriffe „Hygienefaktoren“ und „Motivatoren“ (Herzberg) erläutern können.

  • Motivatoren sind auf den Inhalt der Arbeit bezogen (z.B. Verantwortung, Anerkennung etc). Sie steigern die Zufriedenheit, wobei das Fehlen nicht zwangsläufig Unzufriendenheit hervorruft.
  • Hygienefaktoren sind auf den Kontext der Arbeit bezogen (z.B. Bezahlung, Arbeitsbedingungen etc). Das Fehlen der Hygienefaktoren ruft Unzufriendenheit hervor, jedoch werden sie auch schnell als selbstverständlich angesehen.
  • Die Beseitigung der Unzufriendenheit bewirkt noch keine Motivation. Erst wenn die Arbeit selbst bestimmte Bedingungen erfüllt und Sinn macht für den Mitarbeiter wird Motivation und Zufriedenheit entstehen.