Dutzler - Ernährung
Ernährung und Verdauung, Grundwerte usw.
Ernährung und Verdauung, Grundwerte usw.
Set of flashcards Details
Flashcards | 76 |
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Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | University |
Created / Updated | 29.11.2014 / 19.11.2019 |
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Vitamin E Funktion und Mangelerscheinungen, Überdosierung
Funktion
• Tocopherole sind Antioxidantien
• Wirken in der Lipidphase zum Schutz vor Peroxidation ungesättigten Fettsäuren
• Lipidperoxide sind pathologisch bei: Krebs, Atherosklerose, Autoimmunerkrankungen, Alzheimer und Parkinson
Mangel (selten)
-Anämie durch Lyse der Erythrocyten. Bei chronischen Krankheiten der Darmmukosa.
Überdosierung nicht toxisch
Vitamin K Vorkommen
Phyllochinon (Vitamin K1): Pflanzen (grüne Blätter), Kohlgewächse
Menachinon (Vitamin K2): Bakterien (auch Darmflora)
Vitamin K3 ist synthetisch und wasserlöslich
Vitamin K Aufnahme, Absorption
• Absorption mit Fett als Mizellen und Gallensäuren
• Einbau in Chylomikronen
• über die Lymphe in die Leber -> LDL
• Transport im Blut
• zu den Zielzellen, dort Rezeptorvermittelte Aufnahme
• Störung durch Antagonisten (Blutgerinnungshemmer, z.B. Warfarin)
Vitamin K Funktion, Mangelerscheinungen, Überdosierung
Funktion:
Cofaktor der gamma-Glutamyl-
Carboxylase:
Glu -> gamma-Carboxy-Glu
• Blutgerinnungsfaktoren II, VII, IX, X
• Osteocalcin -> Knochenmineralisation$
Mangel:
- Frühe Symptome: Blutungen, besonders bei Neugeborenen.
- Späte Symptome: Störungen der Blutgerinnung und des Calciumstoffwechsels, nicht vollständig carboxyliertes Osteocalcin kann die Einlagerung von Hydroxylapatit in den Knochen nicht fördern -> Knochenbrüche.
Überdosierung über Nahrung nicht möglich, nicht toxisch.
Wasserlösliche Vitamine (9)
Vitamin B1 - Nervennahrung
Vitamin B2 - Schützt die Haut
Niacin (B3) - Fitness für Körper und Geist
Vitamin B6 - Wachstumsvitamin
Vitamin B12 - Vegetarier, nicht vergessen!
Folsäure (B9) - Gemüse muss frisch sein
Biotin (H) - die Dauerenergie
Pantothensäure (B5) - gegen Hautprobleme
Vitamin C - gut gegen Grippe
Wasserlösliche Vitamine Eigentschaften
• Leicht ausgeschieden -> keine pathologische Akkumulation durch die Nahrung -> Verlust beim Kochen (Auslaugung)
• Nebenwirkungen nur bei massloser Supplementierung
• Obere Grenzen für die sichere Zufuhr viel höher als die empfohlene Zufuhr (Vorsicht bei Folsäure)
Vitamin B1 Vorkommen
Praktisch alle Lebensmittel tierischen Ursprungs und viele pflanzliche Lebensmittel
v.a. Schweinefleisch, Vollgetreideprodukte und Hülsenfrüchte
Verlust durch schonendes Zubereiten bei 30%, Hitze, Sauerstoff und alkalisches Milieu zerstören Vitamin B1
Vitamin B1 Funktion, Mangel, Überdosierung
Cofaktor bei Decarboxylasen und bei der Übertragung von alpha-Ketoresten im Kohlenhydrat-Stoffwechsel
• Pyruvat -> Acetyl-CoA
• 2-Oxoglutarat -> Succinyl-CoA
• Transketolase in Pentosephosphat-Weg
Mangel:
• Beriberi
• Thiaminmangel-Syndrome bei Alkoholismus
• Fötales Alkoholsyndrom (Alkoholmissbrauch bei Schwangeren)
Überdosierung nicht möglich, da B1 nicht toxisch und Überschuss durch Niere ausgeschieden
Beriberi
3 Formen
Thiamin-Mangel (Vit. B1)
Beriberi = Schafsgang, wackliger Gang, zitternde Knie
• Feuchte Form: kardiovaskuläre Störungen, Herzklopfen, Pulsbeschleunigung.
Mangelnde Energieversorgung des Herzmuskels -> Kardiomyopathie -> Ödeme.
• Trockene Form: Apathie, Appetitmangel, Nervenlähmungen, Zittern.
• Akute Form bei Säuglingen mit Intoleranz für Kohlenhydrate -> Herzversagen.
Thiaminmangelsyndrom (3 Formen)
Polyneuropathie (Nervenlähmungen) bei 40% der Alkoholiker, die eine ärztliche Betreuung benötigen.
Wernicke Encephalopathie, 3-10% der Alkoholiker. Ödematöse Schwellungen wegen Störungen des KH-Stoffwechsels. Blutungen im Gehirn -> Atrophie.
Korsakoff-Psychose mit Amnesie (geistige Verwirrung). Objektiv falsche Erzählungen, die von den Patienten als wahr empfunden werden.
Vitamin B2
Riboflavin
Flavinmononucleotid (FMN)
Flavinadenindinucleotid (FAD)
Vitamin B2 Vorkommen
- Milch und Milchprodukte (v.a. Käse)
- Leber
- Vollkornprodukte
Hitzestabil aber lichtempfindlich
Vitamin B2 Funktion, Mangelerscheinung, Überdosierung
Funktion:
• FMN und FAD: Kovalent gebundene Cofaktoren der Oxidoreduktasen im intermediären Stoffwechsel
• Synergie mit Folsäure, Niacin, Vitamin B6 und Vitamin K
Mangel:
• Rhagaden der Mundwinkel
• Seborrhoische Dermatitis
• Hypochrome Anämie
• Trübung der Augenlinse
Überdosierung hat keine Folgen
Niacin (Vit. B3) Vorkommen
• Mögliche Synthese aus Tryptophan, jedoch gering
• Tryptophanreiche Nahrungsmittel, z.B. Fleisch, Fisch, Milch, Vollkornprodukte
• Stabil gegen Licht, O2, Säuren und Basen
• 15-20% mit Kochwasser (Auslaugung) verloren
Niacin (B3) Funktion, Mangelerscheinung, Überdosierung
Funktion:
Aufbau zu NAD und NADP -> Stoffwechselprozesse
Mangel:
Frühe Mangelerscheinungen unspezifisch: Appetitlosigkeit, Erbrechen, Schwindel
Chronischer Mangel: Pellagra
Überdosierung durch Nahrung nicht möglich, nur durch Supplemente:
Hitzegefühl, Gefässerweiterungen, Gastritis
Pellagra
- Chronischer Niacin (Vit. B3) Mangel
- Pelle agra = rauhe Haut
- Leitsymptome: Dermatitis, Durchfall, Demenz
Symptome:
Haut:
Rötung sonnenexponierter Hautteile, Braune Pigmentierung, Hautverdickung, Rhagadenbildung, Rote, geschwollene Zunge (Himbeerzunge)
Magen-Darm Trakt:
Gastritis, Durchfall, Erbrechen
Nervensystem:
Psychische Veränderungen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen
Vitamin B6 Vorkommen
pflanzliche Lebensmittel:
vorwiegend Vollkornprodukte -> Pyridoxin
tierische Lebensmittel -> Pyridoxal, Pyridoxamin
aktive Form: Pyridoxalphosphat
Vitamin B6 Funktion, Mangelerscheinungen, Überdosierung
Funktion:
Cofaktor bei
Transaminasen
- AS1 + alpha-Ketosäure2 <-> AS2 + alpha-Ketosäure1 (Proteinstoffwechsel)
Decarboxylasen
- Histidin -> Histamin, Tryptophan -> Serotonin
- Eliminierung von –OH aus Threonin und Serin, und –SH aus Cystein
Glycogenphosphorylase
- Glycogen(n) -> Glycogen(n-1) + Glucose1-P
Mangel:
Glossitis (geographische Zunge), Schuppen an der Haut, neurologische Störungen
Überdosierung unbekannt
Vitamin B12 (Cobalamin) Vorkommen
Nur aus Mikroorganismen
Bakterien -> Tiere -> Tierprodukte -> Mensch
Sämtliche Formen in der Leber umgewandelt zu Methyl- und Desoxyadenosyl-Cobalamin (aktive Formen)
-> Leber und Muskulaturspeicher decken Bedarf für 3-5 Jahre
Vitamin B12 (Cobalamin) Absorption
Mund: Haptocorrin bindet Teil von B12
Magen: B12 proteolytisch aus Proteinen gelöst, an HC gebunden, Intrinsic Factor wird gebildet
Duodenum: Abbau von HC durch Trypsin, B12 an IF gebunden
Ileum: Bindung von B12-IF-Komplex an Mukosazellenrezeptoren -> Absorption von B12
Bei Therapeutischer Überdosierung auch Transport über passive Diffusion
Vitamin B12 (Cobalamin) Transport zu Zielzellen
Tanscobalamin (TC) -> Bindung von Cobalamin an TC 1, 2 und 3 in Zytosol der Mukosazellen
TC 2-B12 geht zu den Zielzellen
TC 1,3-B12 zu Leber und Muskelspeicher (~60% der Körperreserven)
Vitamin B12 (Cobalamin) Funktion, Mangelerscheinungen
Methylcobalamin
Transfer von –CH3 von Homocystein auf
Methionin -> Entgiftung von Homocystein
Desoxyadenosylcobalamin
Intramolekulare Umlagerung: ungeradzahlige
FS -> Acetyl-CoA + Propionyl-CoA ->
Methylmalonyl-CoA -> Succinyl-CoA
Mangelerscheinungen:
perniziöse Anämie:
• Müdigkeit, Leistungsverminderung, Blässe
• Herzfrequenz erhöht, Ikterus, Hunter-Glossitis
• Regeneration der Magenschleimhaut erniedrigt,
Intrinsic-Faktor tief (Teufelskreis)
• Demyelinisierung der Nerven (funikuläre
Myelose)
-> Megalozytäre Anämie, Grössenunterschied und unterschiedliche Gestalt der Erythrozyten
(Zellteilung der Erythrozytenvorgänger gestört -> Megaloblasten -> Megalozyten)
Folsäure Vorkommen, Funktion
Vorkommen: Pflanzliche Lebensmittel -> Hülsenfrüchte, Spargel, Tomaten, alle Salate, grünes Blattgemüse
Funktion:
- Cofaktor für die Synthese von Nukleinsäuren und Methionin
- Überträger von C1-Einheiten
Folsäure Mangel, Überdosierung
• Besonders bei Schwangerschaft kritisch
• Missbildungen, Neuralrohrdefekte und Entwicklungsstörungen (DNA-Synthese erniedrigt)
• Megaloblastäre Anämie wie bei B12-Mangel
• Differentialdiagnose gegenüber B12-Mangel: Bestimmung der Folatkonzentration im Blut,
bzw. wenn neurologische Symptome auftreten, die für B12-Mangel typisch sind
Überdosierung kann Vitamin B12-Mangel verschleiern -> Verschwinden der megaloblastären Anämie
Biotin Funktion, Mangelerscheinungen
Funktion
Cofaktor bei -COOH Übertragungen im Energiestoffwechsel
z.Bsp.
- Gluconeogenese
- Fettsäurensynthese
- Abbau ungeradzahliger FS
Mangelerscheinungen
• Hautausschläge
• Seborrhoische Dermatitis
• Depression
• Muskelschmerzen
Pantothensäure Funktion, Mangel
Funktion: Bestandteil von Coenzym A (für Acyl-, Acetyl-CoA)
Mangel sehr selten, Symptome sind:
- Schmerzen in Zehen und Fusssohlen
- Parästesien: Kribbeln und Missempfindungen in den Fingern
Unterversorgung geschieht durch:
- Darmerkrankungen
- Alkoholmissbrauch
- Chronische Entzündungen
Vitamin C Vorkommen, Funktion, Mangel
Vorkommen: Kartoffeln, Obst, Gemüse
Funktion: Antioxidans mit Beteiligung an Hydroxylierungs- und Redoxreaktionen
• Prolin -> Hydroxyprolin, Lysin -> Hydroxylysin (Kollagen)
• Bildung von Cortison, Adrenalin und Dopamin
• Bildung von Carnitin (Transporter der Fettsäuren durch die Mitochondrienmembran)
• Regenerierung von Vitamin E
• Fe3+ -> Fe2+ im Darm (verbesserte Absorption)
• Antioxidans gegen aggressive Radikale
Mangel: Störungen des Immunsystems, Skorbut
• Infektionskrankheiten
•Müdigkeit
•Muskelschwund
•Knochenschmerzen
•Herzschwächung
Vit. C Mangel: Möller-Barlow-Krankheit
Säuglinge und Kleinkinder
• Schwellung der Gelenke
• Blutungen/Hämatome
• Störungen der Knochen-Bildung und des Wachstums
Mengenelemente (Na, K Cl)
Natrium:
Extrazelluläre Flüssigkeit, Membranpotential,
Transportprozesse
Aufnahme mit Speisesalz (max. 6g/Tag)
Überdosierung: Blutdruck, Nierenisuffizienz
Kalium:
Intrazellulär, Erregbarkeit von Herz, Muskel, Nerven
Aufnahme mit pflanzlichen Lebensmittel
Chlorid:
Extrazellulär, Wasserhaushalt, osmotischer Druck, Säure-Basen Gleichgewicht, HCl im Magen, elektrische
Erregbarkeit
Mengenelemente (Mg, Ca, P)
Magnesium:
50-60% in Knochen und Zähnen
Bindung an ATP, Nukleotide, DNA, RNA, Reizübertragung
Zufuhr mit Vollkornprodukten, Soja, Sesam
Calcium:
99% in Knochen und Zähnen, 1% in Serum und Intrazellulär
Blutgerinnung, Muskelkontaktion, Signaltransduktion.
Zufuhr durch Milch und Milchprodukte, Mineralwasser
Mangelerscheinung: Rachitis, Osteomalazie
Phosphor:
85-90% in Knochen und Zähnen
Membrane, Nukleinsäuren, Phosphorylierung von Proteinen und Zucker, Puffer.
Vorkommen in allen Lebensmittel, Fleisch, Fisch, Vollkornprodukte
Zusatzstoff in Lebensmittel (Phosphosäure in Cola, Schmelzsalz in Schmelzkäse)
Spurenelemente (Mn, Mo, Se, Si, Zn, Sn)
Mangan: Citrat-Zyklus, Harn-Zyklus, Gluconeogenese, anaplerotische Reaktion
Molybdän: Aldehyd-Oxidase, DNA-Abbau
Selen: Glutathion-Peroxidase (O-Radikale), Aktivierung Schilddrüsenhormone
Silizium: Calciumeinbau in Knochen, Bildung der GAG
Zink: Dehydrogenasen (Alkohol, Malat, Lactat usw.), Insulin als Zinkkomplex gespeichert, Bestandteil der Histone
Zinn: Bestandteil Gastrin
Pflanzliche Schadstoffe
- Peptidaseinhibitoren: Erschweren Verdauung, nach Kochen selbst verdaubar
- Lectine: Verursachen Verklumpen der Erythrozyten und Darm-Epithelzellen, durch Erhitzen denaturiert
- Alkaloide: Nachtschattengewächse, hämolysierend, reizen Schleimhäute, Schälen, Marinieren, Kochen, Extraktion
-> Solanin: Frühkartoffeln, grüne Tomaten -> Brennen + Kratzen im Hals, Durchfall, höhere Mengen: Schweissausbrüche, Krämpfe, Atemnot, Bewusstlosigkeit, 400 mg tödlich
- Blausäureglycoside: aus cyanogenen Glycosiden -> Bittermandeln, Steinfruchtkerne, Cyanid bindet an Fe3+ von CytC-Oxidase -> blockiert Elektronentransport
- Oxalsäure, Phytinsäure: binden und Verhindern Absorption von Eisen und Calcium, Rhabarber, Spinat, Mangold, Mais, Soja, Entfernung durch Kochen, Schälen, Blanchieren
Benzpyren
- Unvollständige Verbrennung von organischen Stoffen zwischen 300° und 600° Celsius
- Enzymatische Transformation
- Mutagenes Molekül -> Cancerogen
Maillardprodukte
- Bilden sich bei Temperaturen >140° Celsius, AS, Aminogruppen, red. Zucker -> Schiffsche Base
- farbige Endprodukte z.Bsp. Melanoidine -> braun, geschmacksintensiv
- unerwünschte Stoffe: mit Asparagin bei 170-180° Celsius -> Acrylamid (toxisch, verursacht Tumorbildung)
-> v.a. in Kartoffeln (Chips, Pommes Frites)
Zusatzstoffe
- Zutaten, die mit E-Nummern gekennzeichnet sind
- nur ausdrücklich erlaubte Stoffe
- technologische Funktion muss angegeben werden (Farbstoff, Emulgator, Konservierungsstoff)
E-Nummerierung Einteilung
Farbstoffe: E100-E199
Konservierungsstoffe: E200-E299
Antioxidantien: E300-E321
Emulgatoren und Säuerungsmittel: E322-E375
Verdickungs- und Geliermittel: E400-E419
Unterschiedliche Zusatzstoffe: E420-Exxx