Steuern


Set of flashcards Details

Flashcards 188
Students 68
Language Deutsch
Category Finance
Level Other
Created / Updated 02.05.2015 / 13.05.2025
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Welche Steuerhoheitsgebiete erheben die Einkommenssteuer und welche die Vermögenssteuer?

Einkommenssteuer: Bund, Kantone und Gemeinden

Vermögenssteuer: Kantone und Gemeinden

Unter welchen Voraussetzungen sind Sie an einem Ort persönlich zugehörig?

Persönlich zugehörig sind Sie am Ort Ihres steuerrechtlichen Wohnsitzes (tatsächlicher Aufenthalt an diesem Ort mit der Absicht dauernden Verbleibens) oder am Ort Ihres einfachen Aufenthalts (mindestens 30 Tage mit Erwerbstätigkeit bzw. 90 Tage ohne Erwerbstätigkeit an diesem Ort). 

Unter welchen Voraussetzungen sind Sie an einem Ort wirtschaftlich zugehörig?

Wirtschaftlich zugehörig sind Sie an einem Ort, an dem Sie zwar nicht persönlich zugehörig sind, dort aber eine LIegenschaft, einen Geschäftsbetrieb oder eine Betriebsstätte besitzen. 

Wo findet man die steuerbaren Einkünfte?

DBG Art. 16 - 23

Wo findet man die steuerfreien Einkünfte?

DBG Art. 24

Wo findet man die Gewinnungskosten oder objektmässige Abzüge?

DBG Art. 26 - 32

Wo findet man die allgemeinen Abzüge?

DBG Art. 33 und 33a

Wo findet man die Sozialabzüge?

DBG Art. 35

Was sind Gewinnungskosten oder objektmässige Abzüge?

Dies sind Abzüge, die sich auf eine ganz bestimmte Art von Einkünften beziehen (so z.B. Berufskosten auf das Einkommen aus unselbstständigem Erwerb). 

Was ist DBG Art. 16 Abs. 1?

Ein Auffangtatbestand: Er dient nur dann als Rechtsquelle, wenn kein anderer, genauer zutreffender Gesetzesartikel existiert (so ist z.B. der unselbstständige Erwerb nicht Einkommen nach DBG Art. 16, sondern nach DBG Art. 17). Alle wichtigen Einkünfte sind in den Folgeartikeln (DBG Art. 17 - 23) aufgezählt, diese Spezialnormen haben Vorrang vor dem allgemeinen Einkommensgrundsatz (DBG Art. 16). 

Bei wem liegt die Beweislast für das Vorhandensein von Einkünften?

Bei der Steuerverwaltung. Diese nimmt schliesslich das Recht für sich in Anspruch, von Ihnen Einkommenssteuer zu verlangen. Einkünfte sind sogenannte steuerbegründende Tatsachen. Die steuerpflichtigen Personen haben die Pflicht Einkünfte zu bescheinigen. DBG Art. 125 schreibt ausdrücklich vor, dass: keine Steuererklärung ohne Beleg über Einkünfte, wie Bankauszüge oder Lohnausweis usw., eingereicht werden darf.

Abzüge bezeichnen wir als steuermindernde Tatsachen. Bei wem liegt die Beweislast?

Bei den Steuerpflichtigen, ausser das Gesetz bzw. die Nebengesetzgebung sieht Pauschalbeträge vor. In der Höhe solcher Pauschalen müssen die Abzüge nicht nachgewiesen werden. Wesentich ist also, dass wir uns zustehende Abzüge effektiv geltend machen und, falls sie die Pauschalbezüge übersteigen, auch nachweisen müssen. 

Was sagt uns DBG Art. 17?

Was alles als Einkommen aus unselbstständigem Erwerb versteuert wird, nämlich alle Arten von Leistungen des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer, handle es sich um Geldzahlungen oder um Naturalleistungen. Alle diese Leistungen sind auf dem Lohnausweis in den Ziffern 1 - 7 aufgeführt. 

Was enthält Ziffer 1 im Lohnausweis?

Ziffer 1 enthält den dem Arbeitnehmer ausgezahlten Geldlohn, aber auch sämtliche Nebenleistungen, die in Form von Geld ausgezahlt worden sind. 

Was sind Gehaltsnebenleistungen?

Lohnabrechnung Ziffer 2: Das sind Leistungen des Arbeitgebers, die nicht in Form von Geld ausgezahlt werden (sogenannte Naturalleistungen), z.B. Verpflegung und Unterkunft, die der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer zahlt oder die privaten Fahrten des Arbeitnehmers, die dieser mit einem Geschäftsauto unternehmen darf. 

Ohne anderen Nachweis beträgt der Anteil für private Fahrten pro Monat: 

0.8% des Kaufpreises des Autos, d.h. also 9.6% pro Jahr. 

Was enthält Ziffer 3 (unregelmässige Leistungen) im Lohnausweis?

Zahlungen des Arbeitgebers beim unterjährigen Arbeitsverhältnis, die beim ganzjährigen Arbeitsverhältnis in Ziffer 1 stehen würden, so. z.B. Dienstaltersgeschenke, Treueprämien oder Gratifikationen. 

Ziffer 4 Kapitalleistungen: 

Kapitalabfindungen des Arbeitgebers, die z.B. wegen Betriebsschliessungen oder wegen Erwerbsunfähigkeit des Arbeitnehmers ausgezahlt werden. Hinweis: Eine Kapitalabfindung des Arbeitgebers ist die Gesamtzahlung einer Geldsumme an den Arbeitnehmer als Abgeltung für den wegfallenden zukünftigen Lohn. 

Ziffer 4 Kapitalleistungen: 

Kapitalabfindungen des Arbeitgebers, die z.B. wegen Betriebsschliessungen oder wegen Erwerbsunfähigkeit des Arbeitnehmers ausgezahlt werden. Hinweis: Eine Kapitalabfindung des Arbeitgebers ist die Gesamtzahlung einer Geldsumme an den Arbeitnehmer als Abgeltung für den wegfallenden zukünftigen Lohn. 

Was enthält Ziffer 5 im Lohnausweis?

Ziffer 5 enthält als weiteren Lohnbestanteil den Verkehrswert von Mitarbeiteraktien und Mitarbeiteroptionen, deren Wert ebenfalls Einkünfte aus unselbstständigem Erwerb darstellt. Für die Berechnung wird auf ein Beiblatt verwiesen.

Ziffer 7 enthält weitere Leistungen des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer, zum Beispiel:

Trinkgelder, durch den Arbeitgeber gezahlte Kurzarbeits- oder Schlechtwetterentschädigungen oder vom Arbeitgeber gezahlte Lebenshaltungskosten des Arbeitnehmers (z.B. Krankenkasse, Steuern oder Ausbildungskosten für die Kinder). 

Welcher Betrag ist in die Steuererklärung zu übertragen?

Der Nettolohn in Ziffer 11 des Lohnausweises (Bruttolohn abzüglich Lohnabzüge). 

Für was dienen die Ziffern 12 - 15 im Lohnausweis?

Nicht der Berechnung des Nettolohns, sondern als zusätzliche Angaben für die Steuerverwaltung. 

Was beinhaltet Ziffer 12 im Lohnausweis?

Ziffer 12 beinhaltet den Betrag, den der Arbeitgeber bei quellensteuerpflichtigen Personen der Steuerverwaltung bereits als Quellensteuer abgeliefert hat. 

In Ziffer 13 stehen die Spesenvergütungen an den Arbeitnehmer. Was versteht man unter effektiven Spesen (Ziffer 13.1)?

Es sind Auslagen, die der Arbeitnehmer für den Arbeitgeber im Rahmen seiner Arbeitserfüllung getätigt hat: Quittungen sammeln, Lohnbuchhaltung abgeben und mit der nächsten Lohnzahlung erhält er diese Auslagen zurück erstattet. Damit wird er weder reicher noch ärmer, deshalb stellen solche Spesen weder Einkommen noch Abzüge dar, es handelt sich um einen sogenannten Spesenersatz. 

In Ziffer 13 stehen die Spesenvergütungen an den Arbeitnehmer. Was versteht man unter Pauschalspesen (Ziffer 13.2)?

Pauschalspesen sind Spesen, die 'auf Vorrat' ausgezahlt werden. Daher gehören sie normalerweise zum Lohn (Ziffer 1). Ausnahme: Nur wenn für die Steuerverwaltung feststeht, dass mit solchen Spesen keine Lohnbestandteile ausgezahlt werden, sind Pauschalspesen kein Einkommen - nur solche können in Ziffer 13.2 aufgeführt werden (z.B. mit einem von der Steuerverwaltung genehmigten Spesenreglements). 

Ziffer 13.3

Zahlt der Arbeitgeber Beiträge an die Weiterbildung des Arbeitnehmers, so werden diese in Ziffer 13.3 eingetragen. Ausnahme: Wenn der Arbeitgeber Beiträge direkt ans Weiterbildungsinstitut zahlt, so müssen die Beiträge nur dann aufgeführt werden, wenn sie beim betreffenden Arbeitnehmer CHF 12'000.00 oder mehr betragen. 

Ziffer 14 bietet Platz für...

...weitere Einkünfte, die sonst nirgends aufgeführt sind. 

Ziffer 15 enthält allfällige Bemerkungen, z.B. dass...

...das Pauschalspesenreglement des Arbeitgebers von der Steuerverwaltung akzeptiert worden ist. 

Was ist wesentlich beim Lohnausweis?

Dass der Arbeitgeber verpflichtet ist, den Lohnausweis wahrheitsgetreu und vollständig auszufüllen. 

Was sind Berufskosten und wo sind diese geregelt?

Der steuerpflichtige Arbeitnehmer darf Kosten, die im Zusammenhang mit dem Beruf anfallen, als sogenannte Berufskosten auf der Steuererklärung in Abzug bringen. Diese Abzüge sind geregelt in DBG Art. 26 und in der Verordnung über die Berufskosten.  

Weshalb stellt die Verordnung für alle Arten von Berufskosten Pauschalen auf?

Steuermindernde Tatsachen - Beweispflicht bei steuerpflichtigen Person. Solche Beweise sind in der Praxis nicht immer ganz einfach zu erbringen, auch ist es vielen Steuerpflichtigen zu aufwändig, alle Belege zu sammeln und zu ordnen.  

Welchen Vorteil hat die Pauschale bei den Berufskosten für die steuerpflichtige Person und welche Möglichkeiten hat man?

Dass sie bis zur Höhe dieser Pauschalen keinen Nachweis zu leisten hat. Somit hat man zwei Möglichkeiten: 

  • Entweder man zieht auf der Steuererklärung die Pauschalbeträge ohne effektiven Nachweis ab oder
  • man hat bedeutend mehr Berufskosten gehabt und wolle diese auch geltend machen. Dann muss man aber nicht nur die Auslagen belegen (Quittungen), sondern überdies nachweisen, dass diese Auslagen für die Ausübung des Berufs notwendig gewesen sind. 

Welche Arten von Berufskosten gibt es?

  • Fahrkosten
  • Mehrkosten für Verpflegung
  • Übrige Berufskosten
  • Weiterbildungs- und Umschulungskosten

Fahrkosten (Art. 5 der Berufskostenverordnung): Die Verordnung regelt das Verhältnis der Kosten des öffentlichen Verkehrsmittel zu denjenigen für das Privatfahrzeug. Bei den Berufskosten können grundsätzlich nur die Kosten für das öffentliche Verkehrsmittel geltend gemacht werden (auch dann, wenn man mit dem Privatfahrzeug zur Arbeit fährt). Ausnahme: 

Die Kosten des Privatfahrzeugs können abgezogen werden, wenn es kein öffentliches Verkehrsmittel gibt oder wenn dessen Benützung objektiv nicht zumutbar ist (z.B. bei einer wesentlichen Zeitersparnis bei Benützung des Autos, aus gesundheitlichen Gründen oder wenn der Arbeitgeber verlangt, dass die steuerpflichtige Person das Privatauto auch für Geschäftsfahrten einsetzt). Beim Vorliegen solcher Gründe können sodann die pauschalen Kilometeransätze gemäss Anhang der Verordnung abgezogen werden (Art. 3 und 4. Seite der Berufskostenverordnung). 

Mehrkosten bei Verpflegung (Art. 6 der Berufskostenverordnung): Als Berufskosten sind nicht generell alle Essenskosten abzugsfähig, sondern nur die Mehrkosten, die...

...berufsbedingt entstehen (normale Essenskosten stellen nicht abzugsfähige Lebenshaltungskosten dar). Deshalb sind die Pauschalen im Anhang der Verordnung relativ bescheiden. 

Übrige Berufskosten (Art. 7 der Berufskostenverordnung): Darunter fallen alle andern Berufskosten. Pauschal sind, wiederum gemäss Anhang zur Berufskostenverordnung, ...

...3% des Nettolohns ohne Nachweis abziehbar (mit einer jeweiligen Unter- und Obergrenze, die periodisch immer wieder angepasst wird). 

Weiterbildungs- und Umschulungskosten (Art. 8 der Berufskostenverordnung): Im Gegensatz zu den Ausbildungskosten, die zu den nicht abzugsfähigen Lebenshaltungskosten gehören, sind Weiterbildungskosten- und Umschulungskosten als...

...Berufskosten abziehbar. 

Auf was muss man bei den Weiterbildungs- und Umschulungskosten achten? - 1. Teil

  • Alles, was nicht ausdrücklich Weiterbildungskosten oder Umschulungskosten sind, zählt generell zu den nicht abzugsfähigen Ausbildungskosten gemäss DBG Art. 34 lit. b
  • Alle Berufskosten, auch die Weiterbildungs- und Umschulungskosten, sind nur abzugsfähig, wenn ein Einkommen aus unselbstständigem Erwerb oder ein entsprechendes Ersatzeinkommen (z.B. Arbeitslosengeld) als Einkommen versteuert wird. 

Auf was muss man bei den Weiterbildungs- und Umschulungskosten achten? - 2. Teil

  • Weiterbildung im steuerlichen Sinn liegt nur vor, wenn Sie im betreffenden Bereich bereits eine Grundausbildung ausweisen können und wenn die Weiterbildung der Aktualisierung und Vertiefung der Kenntnisse dem gegenwärtig ausgeübten Beruf dient (Hinblick auf Karrieresprung = nicht abzugsfähige Ausbildung). 
  • Die Umschulung ist immer auf einen schweizerisch anerkannten Abschluss ausgerichtet und darf nicht freiwillig erfolgen (d.h. man muss gezwungen sein, sich umzuschulen, z.B. aus gesundheitlichen oder konjunkturellen Gründen).