Differentielle Psychologie II - Persönlichkeitstheorien

Kapitel 1 - Theorien zum Selbstkonzept

Kapitel 1 - Theorien zum Selbstkonzept


Fichier Détails

Cartes-fiches 114
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 05.04.2015 / 29.05.2020
Lien de web
https://card2brain.ch/box/differentielle_psychologie_ii_persoenlichkeitstheorien
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/differentielle_psychologie_ii_persoenlichkeitstheorien/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Persönliche Ziele und Wohlbefinden

Ziele die sich auf die Erfüllung von Grundbedürfnissen richten gehen mit höherem Wohlbefinden einher

Ziele die einer intrinsischen Motivation nahe stehen mit höherem Wohlbefinden einhergehen

3.2 Positive Psychologie

plädiert für eine stärkere Zuwendung zu Wohlbefinden und personalen und situativen Bedingungen die es fördern

> keine Theorie der Persönlichkeit aber was ist unter einer "positiven Persönlichkeit" zu verstehen (siehe Maslow)

> Psychologie soll dazu beitragen erfülltes menschliches Leben zu definieren, konzentriert sich zu sehr auf Defizite und negative Erfahrungen

3.3 Bewertung

Selbstdetermination geht von angeborenen Grundbedürfnissen aus deren Befriedigung Grundvorraussetzung für eine positive Entwicklung ist, ähnlich wie frühe humanistische Theorien

- umfangreiche empirische Forschung

- vier Mini.Theorien für die Persönlichkeitspsychologie bedeutsam

- Positive Psychologie ist normativ und fragt ob es Aufgabe der Psychologie sein kann  ein erfülltes menschliches Leben zu definieren

Kapitel 4: Konstitutionspsychologische Ansätze

zentrale Annahme: Zusammenhang zwischen Körperbau und Persönlichkeit

Frage nach gemeinsamer biologischer Grundlage von Körperbau und Persönlichkeit

4.1 Ernst Kretschmer (1888-1964)

Zusammenhang zwischen Körperbau der Person und Art der psychischen Störung (Schizophrenie, manisch-depressive Erkrankung und Epilepsie).

eignetl. Konstitution = Gesamtheit aller Erbanlagen eines Menschen, die sich im körperlichen Erscheindungsbild niederschlagen

Leptosomer Typ

geringes Dickenwachstum bei großem Längenwachstum mit langen, muskeldünnen Armen, knochenschlanken Händen und langem flachen Brustkorb an dem man die Rippen zählen kann

Pyknischer Typ

starke Umfangsentwicklung von Kopf, Brust und Bauch sowie Fettansatz am Körperstamm bei eher graziler Ausbildung des Bewegungsapparates.

> gedrungene Figur, Fettbauch, weiches, breites Gesicht und kurzer breiter Hals

Athletischer Typ

mittel bis hoch gewachsen, mit breiten Schultern, stark ausgeprägtem Brustkorb, straffem Bauch und einer sich nach unten verjüngenden Brustform.

> starke Entwicklung des Skeletts und der Muskulatur und Derbheit der Haut

Dysplastischer Typ

Spezialtyp, verschiedene kleine Gruppen, weder Durchschnittsnorm noch drei Grundtypen

z.B. Riesen- und Zwergenwuchs, abnorme Behaarung etc.

Körperbau und psychische Störung

schizophren> Leptosome

manisch-depressiv> Pykniker

epileptisch > nicht eindeutig

Temperaments- und Chraktertypen (Kretschmer)

Temperament> relativ umweltstabile Persönlichkeitsmerkmale

Charakter> Merkmale die vergeichsweise formnar sind, gewissen Umwelteinflüssen unterliegen

schizothymer Temperamentstyp

feinfühlig, empfindlich, eigenwillig, ungesellig, und still

> Leptosomer

zyklothymer Temperamentstyp

gesellig, freundlich, heiter, gutherzig, gemütlich, humoristisch,lebhaft, hitzig,still, ruhig, schwernehmend

> Pykniker hypomane und depressive Zustände

bradykinetischer Temperamentstyp

ruhig, ernsthaft, langsam, und bedächtig, geringe Reizempfindlichkeit, starke Beharrungstendenz und schwer bewegliche Affektivität

> Athletiker

Kontinuitätsannahme

es gibt Grenzbereiche zwischen gesundem Menschen und erkanktem Menschen

schizoid, zykloid, epileptoid

> auch gesunder Mensch hat z.B. depressive Phasen, bizarre Gedanken

Kritik und Bewertung des Ansatzes von Kretschmer

Kontinuitätsannahme hat Persönlichkeitsforschung nachhaltig beeinflusst

seine "reinen Typen" haben nur für ca.10 % der Menschen Gültigkeit

Subjektive Einschätzung, nur durch Betrachtung Informationen gewonnen

nicht ohne weiteres auf gesunde Patienten übertragbar

Alterskonfundierung

4.2 William H. Sheldon (1898-1977)

Primärkomponenten des Körperbaus identifizieren

grundlegende Dimensionen zur Beschreibung der körperlichen Konstitution

geht von gesunden Menschen aus

Endomorpher Typ

Vorherrschen einer weichen Rundlichkeit, starke Entwicklung der Verdauungsorgane > stattlicher Bauch, kurzer Hals, rundliche Schenkelpartie und Oberarme, relativ zierliche Hänge und Füße

> Verbindung mit dem Endoterm: inneres Keimblatt für die Entwicklung des verdauungstraktes und der inneren Organe

Mesomorpher Typ

starke Knochen- und Muskelentwicklun, harten festen Körper, dicke Haut und starkes Bindegewebe

> mittleres Keimblatt Mesoderm: beteiligt an der Entwicklung der Muskulatur und des Skeletts

Ektomorpher Typ

fast zerbrechlich wirkenden Körper mit wenig Muskeln und relativ langen Extremitäten

großes Gehirn unf große Körperoberfläche > relativ stärksten sensorischen Kontakt zur Außenwelt

äußeres Keimblatt (Ektoderm): Entwicklung des zentralen Nervensystems sowie der Haut und er Sinnesorgane

Somatotyp

quantitative Erfassung der Primärkomponenten des Körperbaus

Somatotype Performance Test

fünf Körperregionen: Hals und Kopf, Brustkorb, Arme und Hände, Bauch, Beine und Füße

> für jede dieser Regionen wird ihr Ausprägungsgrad in Hinblick auf jede einzelne der drei Primärkomponenten auf einer siebenstufigen Skala eingeschätzt > für jede Körperregion drei Beurteilungen

Sekundärkomponenten des Körperbaus

Dysplasie, Gynandromorphie, strukturelle Komponente

Dysplasie

verschiedene Körperregionen weisen starke Ausprägungen auf die aber unterschiedlichen Somatotypen entsprechen

> Maß für Disharmonie zwischen versch. Körperregionen

Gynandromorphie

Umfang in dem Körper durch Merkmale gekennzeichnet ist die für das jeweils andere Geschlecht typisch sind

> Hermaphroditismus (Zwitterbildung) als extremste Ausprägung

strukturelle Komponente

körperliche Struktur eines Somatotyps kann sehr grob oder fein sein (Haare, Haut)

> Maß für ästhetische Anziehungskraft (aesthetic pleasingness), Individuum besonders gut gelungen wenn strukturelle Komponente einen hohen Wert aufweist

Primärkomponenten des Temperaments

drei Primärkomponenten und 20 typische Verhaltensmerkmale für jede der Komponenten

Verhaltensmerkmale > Scale of Temperament

Viszerotones Temperament (Viszerotonie)

Hang zur Bequemlichkeit, Freude am Essen, Bedürfnis nach Zuneigung und Anerkennung, Bedürfnis nach anderen Menschen bei Sorge und Kummer, tiefer Schlaf

Somatotones Temperament (Somatotonie)

Selbstsichere Körperhaltung, energisches Auftreten, Dominanz, Bedürfnis nach körperlicher Aktivität, ungedämfte, laute Stimme, Bedürfnis nach Taten bei Sorgen und Kummer

Zerebrotones Temperament (Zerebrotonie)

Gehemmtheit in der Körperhaltung, Vorliebe für Zurückgezogenheit, stimmliche Zurückhaltung und generelle Abneigung gegen alles Laute, Bedürfnis nach Einsamkeit bei Sorgen und Kummer, schlechte Schlafgewohnheiten, chronische Müdigkeit

Zusammenhang zwischen Primärkomponenten des Körperbaus und des Temperaments

psychologische Charakterisierung des Endomorphen als viszeroton, Mesomorphen als somatoton und des Ektomorphen als zerebroton

Kritik und Bewertung des Ansatzes von Sheldon

Erfassung von Mischtypen möglich

Vorwurf eines Beurteiler-Bias aber Richtung des Zusammenhangs konnte bei Replikation bestätigt werden wenn auch schwächer

Eingeschränkte Variationsbreite

4.3 Vermittlungsfaktoren für den Zusammenhang zwischen Körperbau und Temperament

Biologische Faktoren (S. 69)

Reaktionsweise ist abhängig vom Körperbau (Große, starke Person hat dominantes Auftreten)

Soziale Stereotypen (Dicke als gemütlich und gesellig)

Umweltfaktoren (Erziehungsverhalten)

 

4.4 Bewertung des konstitutionspsychologischen Ansatzes

Zusammenhang weniger stark als gedacht und heute an Bedeutung verloren aber

Phänomen dass unser zwischenmenschliches Verhalten im Alltag mit beeinflusst und

früher Hinweis auf mögliche genetische Basis von Persönlichkeit(smerkmalen)