Diff Soziale Lerntheorie
Rotter, Bandura,
Rotter, Bandura,
Fichier Détails
Cartes-fiches | 19 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 15.05.2012 / 04.10.2021 |
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Beschreibe grundsätzliche Annahmen der sozialen Lerntheorie nach Rotter
- Persönlichkeit = Gefüge von Möglichkeiten zur Reaktion in bestimmten sozialen Situationen (nicht Reaktion auf physikalische Umweltreize)
- Verhalten basiert auf vorangegangenen Erfahrungen
- Verhalten ? jede menschliche Reaktion, die Effekt auf Umwelt hat, inkl. nicht beobachtbarer Verhaltensweisen
- Persönlichkeit = sich fortwährend verändernd und stabil in bestimmten Aspekten
Beschreibe Grundkonstrukte der sozialen Lerntheorie nach Rotter
- Verhaltenspotential = Wahrsch., dass Verhaltensweise x in Situation S mit Aussicht auf Verstärkung V eintritt
- Erwartung = dass Vh-weise x in Situation S zu Verstärkung V führt
(spezifische E. oder generelle E.)
- Verstärkungs- /Verstärkerwert: Wert, den Verstärkung V in Situation S für das Individuum besitzt
!Rotter will Verhalten im sozialen Kontext erklären!
Vgl. Verhaltenspotential von Rotter mit Reaktionspotential von Hull
Ähnlich.
Reaktionspotential Hull = Funktion des Produkts von Gewohnheitsstärke und Triebintensität --> ohne Trieb kein Verhalten
Verhaltenspotential Rotter = Funktion von Erwartung und Verstärkungswert
Was versteht man unter dem locus of control (Rotter)?
locus of control --> internale vs. externale Kontrollüberzeugung
- Erwartung einer Person, dass sie auf die Folgen ihres Handelns Einfluss nehmen kann bzw. dass die Folgen ihres Handelns ausserhalb ihrer Einflussmöglichkeiten liegen
- 3 Dimensionen: Internalität (I), Potency (P) und Chance (C)
Potency bezieht sich auf mächtige andere Personen, die das eigene Schicksal bestimmen
Nenne Unterschiede, welche sich bei Leuten zeigen, die entweder internale oder externale Kontrollüberzeugung haben
- I: besser informiert über eigene Gesundheit, denken, sie haben mehr Einfluss auf Krankheitsverlauf
- I: eher in Politik tätig (E denken: was kann ich schon tun...)
- E: eher ängstlich, aggressiv, unsicher, eher sensitizer, stärker durch Angst vor Misserfolgen motiviert, dogmatischer
- I: mehr um Leistung bemüht, mehr Interessen, mehr Anstrengung bei leistungsbezogenen Aufgaben - investieren also nicht gleichviel, wenn kleine oder grosse Anforderungen
- I: aktivere kognitive Prozesse (strukturieren z.B. mehr), konnten bei Exp. mehr intentionale und inzidentelle Infos erinnern
- Grundsätzlich: in höherer Schicht hats mehr I, in niedriger mehr E (können kaum aufsteigen, stossen immer an Schranken)
- I: erfolgreicher, andere von Dingen zu überzeugen (wie aufhören zu rauchen)
- E: eher depressiv (vorstellung, von anderen gesteuert zu werden)
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- I: besser informiert über eigene Gesundheit, denken, sie haben mehr Einfluss auf Krankheitsverlauf
- I: eher in Politik tätig (E denken: was kann ich schon tun...)
- E: eher ängstlich, aggressiv, unsicher, eher sensitizer, stärker durch Angst vor Misserfolgen motiviert, dogmatischer
- I: mehr um Leistung bemüht, mehr Interessen, mehr Anstrengung bei leistungsbezogenen Aufgaben - investieren also nicht gleichviel, wenn kleine oder grosse Anforderungen
- I: aktivere kognitive Prozesse (strukturieren z.B. mehr), konnten bei Exp. mehr intentionale und inzidentelle Infos erinnern
- Grundsätzlich: in höherer Schicht hats mehr I, in niedriger mehr E (können kaum aufsteigen, stossen immer an Schranken)
- I: erfolgreicher, andere von Dingen zu überzeugen (wie aufhören zu rauchen)
- E: eher depressiv (vorstellung, von anderen gesteuert zu werden)
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Beschreibe vier Skalen zum Erziehungsverhalten nach Rotter (als antecendente Bedingungen für externe vs. interne Kontrollüberzeugung)
- Babying: 'immer Hilfe geben' bis 'Hilfe unterlassen'
- General protectiveness: 'vor Schwierigkeiten bewahren' bis ' den Schw. aussetzen'
- Affectionateness: Zuwendung und wärme vs. Ablehnung
- Approval instead of criticism: Bestätigung vs. Kritik
Was ist unter represser vs. sensitizer zu verstehen?
geht auf Freuds Abwehrmechanismus der Verdrängung zurück. Exp. Represser: Personen, die bei Tabuwörtern deutlich länger brauchten, bis sie das Wort erkannten / richtig wahrnahmen. Bei neutralen Wörtern unterschieden sich die Gruppen kaum.
Bewertung der sozialen Lerntheorie nach Rotter?
- kombinierte lerntheoretische und kognitive Ansätze
- ist Prozesstheorie; beschreibt Mechanismen der Weiterentw. der Persönlichkeit, aber auch individuelle Differenzen
- Unterschiede Behaviorismus: Er überwand Fixierung auf beobachtbares Verhalten und weg von Tierexp.
- schlecht: biologische Faktoren werden ignoriert und Struktur der Persönlichkeit wird nicht behandelt
Was ist mit mit dem Menschenbild des reziproken Determinismus in Banduras sozial-kognitiver Lerntheorie gemeint?
Reziproker Determinismus = wechselseitige Beeinflussung/Abhängigkeit Mensch-Umwelt
Banduras Meinung zu Kl. Konditionierung etc.?
Er denkt, menschl. Vh. kann nicht nur durch kl. Konditionieren erklärt werden, sondern man kann durch LERNEN AM MODELL z.B. aus Fehlern lernen, ohne sich selber in Gefahr zu begeben. Person lernt nicht Reiz-Reaktionsverknüpfungen, sondern das Beobachtete wird mental/kognitiv repräsentiert.
Beschreibe kognitive, motorische und emotional-motivationale Prozesse, die das Beobachtungslernen steuern!
- Aufmerksamkeitsp. --> Prozess der aufmerksamkeit für ein Geschehen wird beeinflusst durch Merkmale des Geschehens (Bedeutsamkeit, Komplexität, Zugänglichkeit, Instrumentalität) und Merkmale des Beobachters (kognitive Fähigkeite, Wahrnehmungspräferenzen, Aktivierungsniveau)
- Gedächtnisp. --> Speicherung --> Anfertigen von mentalen Repräsentationen des Beobachteten (Transformation). Beeinflusst durch Art und Weise, wie Info gespeichert wrd und wie häufig abgerufen wird, sowie durch kogn. Fähigkeiten des Beobachters
- motorische Reduktionsp. --> z.B. Fingerläufe bei einem Klavierstück merken. Beeinflusst durch mentale Repräsentationen des Verhaltensablaufs, durch Korrekturen des produzierten Verhaltens infolge von Feedback sowie durch die relevanten physisch-motorischen Fertigkeiten des Beobachters
- Motivationsp.--> führt dazu, dass gelerntes Vh in die Tat umgesetzt wird, beeinflusst durch äussere Anreize oder Verstärker, stellvertretende Verstärkung, Selbstverstärkung
Beschreibe Motivationsprozesse
- externe Verstärkung --> Skinner operante Konditionierung
- stellvertretende Verstärkung --> Bandura (z.B. Klavierlehrer erhält grossen Applaus, Schüler sieht Motivation, um Stück möglichst gut zu lernen)
- Selbstverstärkung --> Rogers; man kann sich selbst belohnen
Unterscheidung zwischen Aneignung und Ausführung des Modellverhaltens: Erwerb vs. Performanz
Performanz: Wenn Vh auch tatsächlich gezeigt wird; stark abhängig von Verstärkungserwartung
Beschreibe das Bobo-Doll-Experiment von Bandura
3 Gruppen von KIGA-Kindern sehen Bobo-Doll-Video
1) Belohnung der Videoperson für Aggression
2) Bestrafung
3) nichts
Danach jedes Kind 10min im Spielraum beobachtet.
Bestrafungsgruppe am wenigsten aggressiv. Nichts und Belohnung fast gleich aggressiv, konnten Handlung der Videoperson treffend nachmachen, Bestrafungsgruppe aber nur eingeschränkt.
Beschreibe den Effekt der stellvertretenden Verstärkung nach Bandura
- Reproduktionseffekt: Vp übernimmt durch Beobachten neues Vh
- (Ent)hemmungseffekt: erhöhte/erniedrigte Auftretenswahrsch. (z.B. wenn man sieht, wie Ehebrecher die Hand abgehackt wird -- man ist ev. treuer)
- Auslösungseffekt: Person aufgrund Beobachtung für best. Vh. sensibilisiert und äussert dann in ähnlicher Situation nicht gleiche, aber funktional äquivalente Handlung (Freundin hat Freude am Flöten; ich will Klavier spielen, auch musizieren)
Beschreibe die self-efficacy (Selbstwirksamkeit).
= ob man sich das zutraut, was man gerne erreichen möchte
- Ergebniserwartung: Dass best. Vh. zu best. Ergebnis führt (Rotter)
- Wirksamkeitserwartung (Bandura)
--> beides sind Erwartungskomponenten, doch andere funktion bei R&B!
Diese Wirksamkeitserw. können durch gemachte positive Erfahrung erhöht werden, auch durch stellvertretende Erfahrung ("Ich hab schon...geschafft, also schaff ich das auch")
Verbale überredung (du schaffst das schon) hat eher kurzfristige und geringes Ergebnis.
- Selbstwirksamkeit wichtig für Selbstregulation
Hohe Ergebniserw. plus hohe Selbstwirksamkeitserw. = gut =>sicheres Handeln
Bsp. Studentin,die sich auf Prüfung vorbereiten will, mit dem Ergebnis einer guten Note.
Bei Resignation und Aphatie denkt sie: Stoff eh viel zu kompliziert, Prüfer mag mich eh nicht, denkt, auch gute Vorbereitung führt nicht unbedingt zu guter Note
Bei Selbstabw.: denkt, sie hätte mit viel Lernen gute Note, denkt aber auch, sie schaffts eh nicht