Deutsch Fachdidaktik 1
Basierend auf der 16seitigen Zusammenfassung.
Basierend auf der 16seitigen Zusammenfassung.
Kartei Details
Karten | 54 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Deutsch |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 31.05.2012 / 25.09.2016 |
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SPRACHREFLEXION UND BETRACHTUNG: Grammatik allgemein
Kenntnisse der Grammatik helfen bei der Überprüfung und Überarbeitung der Sprachprodukte. Da das Erlernen der Muttersprache automatisch abläuft, entwickelt sich ein unbewusstes Sprachwissen. Dieses unbewusste Wissen soll nun explizit werden.
SPRACHREFLEXION UND BETRACHTUNG: Fachdidaktische Modelle (sytematsch und situativer Grammatikunterricht)
Systematischer Grammatikunterricht:
Die Unterrichtseinheiten folgen einem Grammatikcurriculum und besteht aus 4 Teilen:
Phonologie
Formenlehre
Wortlehre
Satzlehre
Vorteile: Systematischer GU kann langfristig geplant werden, vielfältige Sozialformen und Methoden (verschiedene Zugänge bsp. entdeckend) sind möglich.
Situativer Grammatikunterricht:
Ausgangspunkt sind sprachliche Probleme, die im Unterricht auftauchen. Aber auch Bedürfnisse und Fragen von S/S.
Vorteile: S/S folgen einem natürlichen Curriculum und können den Nutzen direkt erkennen.
Schwierigkeit: LP muss erkennen, wann die Einbettung Sinn macht, es verlangt methodische und didaktische Flexibilität und ein fundiertes Fachwissen.
Besonders für schwächere S/S ist diese Form schwierig!
SPRACHREFLEXION UND BETRACHTUNG: Fachdidaktische Modelle (integrativer und funktionaler Grammatikunterricht)
Integrativer Grammatikunterricht:
Mittelding zwischen systematischem und situativen GU.
Ausgangspunkt sind künstliche Kommunikationssituationen, die jedoch nahe dem Erfahrungsbereich der S/S sind und daher motivierend wirken.
Grammatikalische Inhalte werden in andere Themenbereiche eingebunden, beispielsweise anhand eigener Texte der S/S erklärt, oder anhand literarischer Texte…
Funktionaler Grammatikunterricht:
Sprachbetrachtung ist zentral und die S/S sollen Zusammenhänge zwischen sprachlicher Form und kommunikativer Funktion erfassen.
S/S sollen feststellen, dass der Erwerb eines grammatischen Begriffswissens notwendig ist um Sprache und Sprachprodukte besser zu verstehen und darüber diskutieren zu können.
Verbindung von integrativem und funktionalem GU macht Sinn um S/S zur Reflexion über Sprache zu motivieren.
SPRACHREFLEXION UND BETRACHTUNG: Fachdidaktische Modelle (formaler und operationaler Grammatikunterricht)
Formaler Grammatikunterricht:
Isolierte Vermittlung von grammatischen Kategorien, also formbezogene Analyse.
Schwierigeit: Für S/S ist diese Art des GU zu abstrakt und zu wenig motivierend.
=> Die fünf Wortarten „Übersicht“
Operationaler Grammatikunterricht:
Handlungsorientierter, experimenteller Umgang mit Sprache erleben.
Induktives Entdecken, mit Hilfe von „Werkzeugen“ Wirkung erproben.
=> Satzbaumaschine
SPRACHREFLEXION UND BETRACHTUNG: Induktive und deduktive Vorgehensweise im Grammatikunterricht
Induktive Vorgehensweise im GU: S/S werden mit Aufgaben und Beispielen konfrontiert und müssen grammatische Hypothesen zur Klärung des Phänomens suchen.
Deduktive Vorgehensweise im GU: S/S suchen nach Beispielen oder ordnen diese einem Grammatik-Input zu.
SPRACHREFLEXION UND BETRACHTUNG: Grammatik im Deutschunterricht
GU soll unter Vermischung verschiedener didaktischen Ansätzen stattfinden, er soll…
systematisch sein
induktiv vorgehen
funktional sein
integrativ verfahren
SPRACHREFLEXION UND BETRACHTUNG: Fachdidaktische Modelle von Rechtschreibung
Rechtschreibung beinhaltet viele Regeln, darunter einfache und komplexe.
Aber: Regeln sind lernbar!
Nachsprechwörter: Die Schreibung von Wörtern kann zu einem gewissen Grad abgehört werden.
Regelwörter: Im Deutschen gibt es keine Eins-zu-eins-Beziehung zwischen Laut und Buchstabe. Daher braucht es Rechtschreibregeln, die angeben wie Laute und Wörter verschriftet werden. Um Regelwörter zu beherrschen müssen die S/S die Regel kennen.
Lernwörter: Die Schreibweise muss von Fall zu Fall bestimmt werden.
Achtung: Beschränkung auf stufengerechte Auswahl, nur sinnvolle Rechtschreiberegeln lehren, S/S sollen Regeln als nützlich erfahren, Regeln müssen verstanden werden, keine Ausnahmen!
Es braucht Zeit die Rechtschreibregeln zu automatisieren!
Fehlerhierarchien: Didaktischer Ansatz, der bei Fehlerhierarchien und Fehlerhäufigkeiten ansetzt. Fehler werden analysiert, geordnet und gewichtet.
SPRACHREFLEXION UND BETRACHTUNG: Rechtschreibung im Unterricht
Situativer Rechtschreibeuntereicht: Unterschiedliche Schreibsituationen schaffen, damit sich die S/S wirklich erproben können. Auch echte Schreibsituationen schaffen, damit das anstrengende Überarbeiten und Korrigieren Sinn machen.
Rechtschreibeübung: Isolierte repetitiv eingesetzte Rechtschreibübungen. Ausnahmen dürfen nur dann geübt werden, wenn S/S betreffende Regel sicher anwenden können. Rechtschreibtraining soll möglichst individualisiert konzipiert werden.
SPRECHEN: allgemein und geschichtlich
Sprechen und Hören sind in unserem Alltag sehr wichtig. Im Lehrplan werden sie zusammen behandelt und in einen gemeinsamen Sprachbereich gesteckt.
Geschichtliche Aspekte
Die kommunikative Wende der 70er Jahre beeinflusst die Deutschdidaktik sehr, Ziel ist es die S/S auf Kommunikationssituationen des Alltags vorzubereiten. Neu wird Sprache als Handlung verstanden und auch deren Störungen untersucht (Watzlawicks Axiome). In der Schule wird vor allem die argumentative Kompetenz gefördert.
SPRECHEN: Didaktische Modelle zum Sprechen
Gestaltendes Vorlesen: S/S probieren verschiedene Gestaltungsmittel aus und analysieren deren Wirkung. (Experimentiert mit dem Tempo, der Lautstärke, den Pausen, den Betonungen, der Körperhaltung)
Hilfreich ist auch die Entwicklung eines einfachen Notationssystems.
SPRECHEN: Dialogische Formen 1
Zweiergespräch
Kurze mündliche Partnerarbeit = aktivierend, mit hoher Akzeptanz, kleiner organisatorischer Aufwand
Rundgespräch
Gespräch im Kreis = sammeln von Eindrücken oder vers. Aspekten eines Themas, nicht mehr als 3 Runden
Blitzlicht
Kurze Wiedergabe eines Eindrucks, Wunsches oder Gefühls => wenn Störung in der Klasse vermutet wird.
Brainstorming
Sammeln und festhalten von Ideen zu einem bestimmten Thema in lockerer Atmosphäre.
Gruppengespräch
Gespräch mit 3-4 S/S zu einem vorher schriftlich vorgegebenen Auftrag.
Gesprächszirkel
Gespräch in Kleingruppen, die über längere Zeit (Projekt) gleich bleibt.
Expertengespräch
Gruppenpuzzle, Experte gibt sein Wissen an die Gruppenmitglieder weiter.
SPRECHEN: Dialogische Formen 2
Podiumsgespräch
4-5 S/S äussern sich als Podiumsmitglieder zu einem Thema. Die LP moderiert, während Klasse Notizen macht
Podiumsgespräch mit Publikumsdiskussion
Zuschauer können Fragen stellen und ins Gespräch eingreifen und so eine Diskussion auslösen.
Rollengespräch
Ähnlich wie Podiumsgespräch, jedoch vertreten S/S nicht ihre eigene Meinung, sondern eine Rolle.
Lehrgespräch
Die LP stellt Fragen und gibt Denkanstösse, die echt das Denken der S/S anregt.
Aquariumsgespräch
4-5 Stühle mit den Diskutierenden in der Mitte, möchte sich ein Beobachter einbringen setzt er sich dazu.
Amerikanische Debatte
Zwei Mannschaften diskutieren über eine kontroverse Frage (Pro/Contra) 1.Runde: Argumente werden im Wechsel oder gesammelt vorgetragen. 2.Runde: Ziel ist die Widerlegung der Argumente der Gegenmannschaft.
SPRECHEN: Monologische Formen
Sprechen vor Publikum ist schwierig und es müssen einige Teilfertigkeiten trainiert werden:
Kommunikative Bewältigung
Blickkontakt, Zuhörenden einen Überblick geben, sich in die Zuhörenden versetzen, Visualisierungshilfen (gute Medien)…
Sprachliche Bewältigung
Sprechtechnische Übungen, sich vorgängig mit der Thematik auseinandersetzen, angemessener Stil…
Formale Bewältigung
Gliederung (Einstieg, Hauptteil, Schluss), Konzept absegnen lassen, Kernaussagen festhalten
Inhaltlich- sachliche Bewältigung
Keine Plagiate, Fachbegriffe
Stegreifvorträge: Mündlicher Bericht mit kurzer Vorbereitungszeit.
Vortrag/Referat: Vorbereitete mündliche Präsentation zu einer Thematik. Vortragende sollten immer eine Rückmeldung erhalten und sich selber einschätzen.
schriftliche Kurzrückmeldung: Was hat mich beeindruckt? Was kann verbessert werden?
Lernprotokoll: Das ist mir gelungen, das muss ich verbessern
Rückmeldeformulare
HÖREN: Fachdidaktische Modelle
Hörsituationen zeichnen sich durch die Flüchtigkeit der Information aus und es können daher nie alle Aspekte verstanden werden.
Hörverstehen (Was?): Rekonstruktion von Sinnzusammenhängen
globales Hören: Konzentration auf die Hörsituation, Zusammenfügen zu einem sinnvollen Kontext
selektives Hören: Fokussieren auf vorgängig bekannte Informationen
Die S/S müssen Strategien entwickeln, um sicher und effizient Informationen aus dem auditiv wahrgenommenen Text zu ziehen
Tipps: Interviews konzipieren und durchführen, Audiotexte im Internet (Liedtexte, Filme, Hörspiele, Hörbücher, Podcasts)
Hörästhetik (Wie?): Welche Merkmale und Strukturen weist der Hörtext auf, wie wirken sie, was bedeuten sie? (Lautstärke, Sprechtempo, Pausen, Betonung, Stimme, Intonation)