Bla


Fichier Détails

Cartes-fiches 51
Langue Deutsch
Catégorie Devinettes
Niveau École primaire
Crée / Actualisé 01.04.2015 / 26.04.2015
Lien de web
https://card2brain.ch/box/deutsch_2_thema_erstlesen_und_erstschreiben
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/deutsch_2_thema_erstlesen_und_erstschreiben/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

1. Die Geschichte des Lesens

Spätantike, Mittelalter, frühe Neuzeit

- Spätantike:
Stilles Lesen ungewöhnlich, Lautes lesen üblich

- Mittelalter:
Lautes Lesen für sich selbst und andere „stilles Lesen“ im Kloster

- frühe Neuzeit:
Entscheidende Veränderung in der Lesepraxis

„Schreib- und Leseexpansion“ um 1400

     o Handliche Buchformate, Erfindung Lesebrille, …
   

     o Wechsel von Latein zur Volkssprache (in Büchern)
     

     o Ablösung mündliche durch schriftliche Mitteilungen
   

     o Wachsendes Bedürfnis nach schriftl. dokumentierter Rechtssicherheit und Tradition
     

     o Verändertes Verhältnis Vers und Prosa
   

     o Übergang von öffentlichen Lesen zu privater Lektüre

1. Die Geschichte des Lesens

15. Jahrhundert, 17./18. Jahrhundert:

- 15. Jahrhundert:
Erfindung des Buchdrucks

Enormer Anstieg von gedruckter Literatur

5% der Bevölkerung können lesen

- 17./18. Jahrhundert:

Zeitungslesen verstärkt

Buchproduktion von Gelehrten für Gelehrte

Lektüre = Kultur der kleinen Oberschicht

Stoff ist von Interesse

        o Handlung gilt als übertragbar
       

        o Texte = Regeln & Kenntnisse für das Leben
       

        o Erhalten von praktischer Lebensklugheut & nützlichen Kenntnissen

1. Die Geschichte des Lesens

18. Jahrhundert:

Neuer Literaturbegriff

Texte, aus denen nicht mehr nur nützliche Kenntnisse gezogen werden

Literatur funktioniert nach eigenen Gesetzen

Lesepublikum entscheidend

Stufe 1

          o Lesen soll Ausbildung von Verstand und Moral unterstützen

          o Lesen zum Wissenserwerb

          o Sach- und Fachtexte, argumentative Texte, fiktionale Texte

          o Rationale Selbstbestimmung

Stufe 2

          o Lesen von schöner Literatur

          o Kunst = Zweckfreiheit & Autonomie

          o Lektüre von ästhetisch anspruchsvoller Dichtung

          o Lesen für existentielle Persönlichkeitsentwicklung

Stufe 3

          o Veränderung durch informations- und Mediengesellschaft

          o Prinzip „Lesefreude“ legitimiert

          o Veränderte Sicht beim Einsatz von KJL

o „Leseförderung“

o Erfüllung von motivational-emotionalen Erlebnisbedürfnissen

o Persönliches Glückserleben bzw. Lebensfreude gewinnen

2. Einsicht in die Funktion und Struktur der Schrift als Voraussetzung für das Lesenlernen
2.1. Metalinguistische Bewusstheit

Entwicklung einer Vorstellung, das Wörter/Texte zu Dingen und Personen gehören und diese benennen

- ab 5./6. Lebensjahr

- erfasse, dass Schrift in gesprochene Sprache umgesetzt werden kann

- enger Zusammenhang zu allg. Entwicklung kognitiver Fähigkeiten

- umfasst die Folgenden 4 Bewusstheiten

2. Einsicht in die Funktion und Struktur der Schrift als Voraussetzung für das Lesenlernen
2.1.1. Syntaktische Bewusstheit

- Syntax: Satzstruktur, Satzaufbau

- Fähigkeit, Sätze in Phrasen und Wörter zu gliedern

- Fähigkeit, grammatisch richtige von grammatisch falschen Sätzen zu unterscheiden

- Fähigkeit, falsche Sätze zu korrigieren

- bin in 1. Klasse: schwer Funktions- und Inhaltswörter abzutrennen

- Lesefähigkeit & syntaktische Bewusstheit korrelieren

je besser Lesefähigkeit, desto höher syntakt. Bewusstheit

je höher syntakt. Bewusstheit, desto höher die Lesefähigkeit

2. Einsicht in die Funktion und Struktur der Schrift als Voraussetzung für das Lesenlernen
2.1.2. Wortbewusstheit

- auch lexikalische Bewusstheit

- Einheit Wort wird bei Sprachgebrauch verwendet

- Gleichsetzung von Wörtern und Referenten („Hund“ länger als Regenwurm)

- erst durch Schriftnutzung Herausbildung Einheit „Wort“

-Handlung im Mittelpunkt

Handlungsbezogenes Antworten

2. Einsicht in die Funktion und Struktur der Schrift als Voraussetzung für das Lesenlernen
2.1.3. Pragmatische Bewusstheit

- Pragmatik = Kontext verstehen

- Fähigkeit, auf Verständlichkeit einer Mitteilung zu achten

- Fähigkeit, Zusammenhänge zw. Mehreren Sätzen und gesamte Struktur eines Textes zu erkennen

Logik zwischen zwei Sätzen erkennen

- kognitiv höhere Lese- & Schreibstrategien

zu Beginn des Schriftspracherwerbs nicht relevant

2. Einsicht in die Funktion und Struktur der Schrift als Voraussetzung für das Lesenlernen
2.1.4. Phonologische Bewusstheit

- Wissen um Lautstruktur der Sprache

- heranziehen von Wissen über die Lautstruktur d. Sprache bei Aufnahme, Verarbeitung, Abruf und Speicherung sprachlicher Information

- Fähigkeit, Wörter, Silben, Phoneme als sprachliche Einheiten zu identifizieren

- im engeren Sinn: Phonembewusstheit (segmentale Einheiten Laute)

- im weiten Sinn: Merkmale, die über einzelne Laute hinaus gehen (Reime, Silben,…)

- Fähigkeit, Lautstruktur der gesprochenen Sprache zu erfassen

Sätze zu Wörtern; Wörter zu Silben, Silben zu Lauten

3. Stufenmodelle des Lesen- und Schreibenlernens
3.1. Das Stufenmodell von Frith

- bekanntestes und einflussreichstes Modell zum Erwerb der Lese- und Schreibkompetenz

- Gliederung in 3 große Phasen:

1) Logographische Phase
- Schreiben = Abmalen von Wörtern
- naivganzheitliche Worterfassung

orientiert sich an optisch wahrnehmbaren Gestaltungsmerkmalen
- keine Einsicht in phonologischen Bereich
- kein Zusammenhang zwischen gesprochener und geschriebener Sprache

2) alphabetische Phase
- Kinder erkennen phonetisch-phonologisches Prinzip
- nehmen links-rechts-Orientierung wahr
- Zusammenhang zwischen Sprechen und Schreiben
- können Gesprochenes in Geschriebenes übersetzen
- zerlegen das Wort in einzelne Lautbestandteile

versuchen jeden Laut zu verschriftlichen
- „Schreib wie du sprichst“-Strategie
- nur bei Lauten die klar & eindeutig wahrnehmbar sind (nicht d/t, g/k,…)

3) orthographische Phase
- Kinder verinnerlichen Schriftmuster
- Kenntnisse über Rechtschreibregeln
- nicht mehr schreiben von Phonem zu Phonem
- Einsicht in morphematische Struktur
- orthographische Regelmäßigkeiten umsetzen
- lässt sich zu 6-Stufen-Modell erweitern

Kritik:
- keine empirischen Ergebnisse bzgl. Entwicklungsphasen
- logograph. Phase nicht einfach von englischer auf deutsche Sprache übertragbar
- deutsche Sprache wesentlich Lautgetreuer

3. Stufenmodelle des Lesen- und Schreibenlernens
3.2. Das Stufenmodell von Scheerer-Neumann

- 6 Entwicklungsstufen
- Entwicklungsmodell zur Analyse der Rechtschreibschwäche
- aus Rechtschreibfehlern in Entwicklungsstufen sollen gezielte Fördermaßnahmen abgeleitet werden

1) Logographisches Schreiben
- im Vorschulalter
- schreiben von Wörtern durch Erinnerung an Buchstaben und deren Reihenfolge
- unabhängig von Phonem-Graphem-Korrespondenz
- nur wenige Wörter schreiben
- häufen von typischen Rechtschreibfehlern

Buchstabenauslassungen, - umstellungen

2) Rudimentäre alphabetische Strategie
- Schreiben als alphabetisches Konstrukt
- Phonem-Graphem-Zuordnungen für hervorstechende Laute des Wortes

Skelettschreibungen (TS für Tasse)

3) Entfaltete alphabetische Strategie
- genauere, noch immer unvollständige phonologische Analyse
- bekannte eingeprägte Wörter werden gelegentlich falsch geschrieben (eigener Name, …)

vergleichbar mit alphabetischer Phase (Frith)

Unterschied zu Frith: Vollständige phonologische Analyse des Wortmaterials durch Anwendung von Phonem-Graphem-Korrespondenzregeln

4) Entfaltete alphabetische Strategie, korrigiert durch strukturelle Regelmäßigkeiten
- zunehmender Gebrauch an orthographischen Regelmäßigkeiten
vermehrt fehlerfreies Schreiben

5) Weiteres Erkennen von orthographischen & morphematischen Strukturen
- vorangegangene Entwicklungen des Schreibenlernens fortgesetzt
- nur gradueller Unterschied zu 4)
 

6) Allmähliches Überwiegen des Abrufs von Lernwörtern im Vergleich zur Konstruktion
- durch häufiges Üben erreichen
- immer mehr Wörter schreiben ganzheitlich abrufbar
- entspricht „orthographischer Phase“ von Frith !!!

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.1. Inhalte

Entsprechen die dargestellten Inhalt der Erfahrungswelt aller Kinder- auch der Kinder mit Migrationshintergrund?

- Es werden Themen für Kinder mit Migrationshintergrund angesprochen (S.120/121 Thema Rammadan)

- Ebenso werden aber auch Themen für christliche Kinder angesprochen (S.124/125 Ostern)

- Es werden auch ausländische Kindernamen verwendet „Anina“ (S.22), „Usman“ (S.24), „Selma“ (S.26) usw.

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.1. Inhalte

Sind Aspekte angesprochen, die für Kinder interessant, lustig oder informativ sind?

- Die Orientierung der Inhalte an den Themen des SU liefern vielfältige informative Aspekte (S.68/69 Text zum Thema Vulkane) und viele verschiedene Themenbereiche, die dem Interessenbereich der Kinder in diesem Alter entsprechen

- Lustige Aspekte:

o Pantomime S.50/51

o „Zilly die Zauberin“ S.64/65

o Spiele mit Sprache S.74/75

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.1. Inhalte

Werden verschiedene Textsorten vorgestellt: Gedichte, Märchen, Witze, Berichte…?

- Märchen: Aladin und weitere Märchen raten „Kennst du diese Märchen? Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?“(S.30/31)

- Gedicht: „Der Regenbogen“ (S.53)

- Geschichte: „Grüffelo“ (S.80/81)

- Bericht: „Eine Ballonfahrt, die ist lustig“ (S.86/87), „Dabei sein ist alles“ (Bericht über einen taubstummen Jungen) (S.104/105)

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.1. Inhalte

Bieten die Fibelfiguren Identifikationsfolien für beide Geschlechter?

- Lernbegleiter sind Fips, Frida und Fredo, die sich gegenseitig auf der ersten Seite vorstellen

--> sind jedoch keine Fibelfiguren oder Identifikationsfiguren, sondern belgeiten mit witzigen Sprüchen durchs Buch

        o S.23 Es geht um gesunde Ernährung Fips sagt „Für mich bitte Salami!“

        o S.25 Gedankenblase von Fips „Ich muss mal“

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.1. Inhalte

Zur Geschlechterrolle lässt sich jedoch sagen:

- Inhalte sind so ausgewählt, dass sowohl Interessen der Jungen als auch die der Mädchen beachtet werden

              o Bsp.: Kapitel „Märchen“ (wobei hier auch die Jungen durch z.B. Geschichten von Urmel angesprochen werden                  sollen) und Kapitel „Weltraum“(hier werden auch Mädchen angesprochen durch z.B. „Zilly die Zauberin“)

              o Es wird immer probiert beide Geschlechter anzusprechen (siehe S.62/63 eher für Jungen, S.64/65 eher für                        Mädchen)

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.1. Inhalte

Welche sozialen Erfahrungen werden vorzugsweise behandelt?

- Kapitel „Ich und die anderen“:
          o Freundschaft

- Kapitel „Zusammenleben hier und anderswo“:
           o Familie
           o Zusammenleben mit fremden Kulturen

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.1. Inhalte

Werden elementare Erfahrungen von Kindern angesprochen?

- Verhalten im Straßenverkehr (S.12/13)

- Geregelter Tagesablauf (S.24/25)

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.1. Inhalte

Bieten die Inhalte Anknüpfungspunkte für andere Lernbereiche wie Musik, Kunst Sachunterricht?

- Die einzelnen Kapitel des Lehrwerks orientieren sich an den thematischen Anforderungen des SU

             o Gliederung sieht man an der Kopfzeile des Buchs (farbig unterschiedlich und mit Symbolen gestaltet)

             o Inhaltsverzeichnis: (hinten)

Ich und die anderen
Körper und Gesundheit
Zeit vergeht
Märchen und Geschichten
Zusammen leben hier und anderswo
Wetter
Weltraum und Fantasiewelten
Natur erleben
Wasser und Luft
Bücher und andere Medien
Jahreskreis

- Musik:
          o „Mein Hut der hat drei Ecken“ (S.35)
          o Geburtstagslied „Wir gratulieren“ (S.106)

- Kunst:
          o Quadrate mit Ringen (S.92/93) „Schau dir das Bild genau an. Welche Farben benutzt der Maler vor allem?“ „Male              nun selbst ein Bild mit Ringen.“

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.1. Inhalte

Stehen die Themen beziehungslos nebeneinander oder lassen sich wiederkehrende Elemente entdecken?

Die Themen stehen beziehungslos nebeneinander
   

Bieten die Themen Anknüpfungspunkte zum Schulleben?

- Beginnt bereits auf den ersten beiden Doppeltseite (S.4/5; 6/7)

     o Erster Schultag wird dargestellt (S.4/5)

     o Situation im Klassenraum (S.6/7)

     o Sammeln und Ordnen Klassenraum-Darstellung (S.36/37)

     o Usw.

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.1. Inhalte

Kann die Fibel die Lesemotivation aufrechterhalten oder ergibt sich nach einiger Zeit ein „Fibeltrott“?

Durch unterschiedliche Textsorten, den Bezug zu unterschiedlichen Fächern und wechselnde Themenbereiche ergibt sich m.E. kein Fibeltrott

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.2. Sprache

Mit welchem Wortschatz wird gearbeitet? Ist die Sprache verständlich?

- Einfache, verständliche Sprache

- Nur wenn nötig Fachwörter (S.48/49 „Mammutbäume“, „Mount Everst“, „Kookaburra“, „Sahara“…)

- Zu Beginn dominieren blaue Textteile (siehe Methodik), erst zum Ende hin kommt schwarze Schrift vermehrt vor und die    Schriftgröße wird nach und nach kleiner

o Auf der einfachen Lesestufe werden zu Beginn Wörter durch Bilder ersetzt

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.2. Sprache

Regen die Formulierungen zum Denken an?

- Formulierungen in Form von Aufgabenstellungen regen konkret zum Weiterdenken an (S.23 „Was isst du gerne?“, S.25 „Schreibe oder male deinen Tagesablauf.“ usw.)

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.2. Sprache

Regen die Texte zum sprachlichen Handeln (diskutieren, weitererzählen, fantasieren…) an?

(S.38) regt zum erzählen und diskutieren über die Familie an

-->gibt einen konkreten Sprachanlass

- (S.58) „Spiele mit Steinen“ es werden konkrete Fragen an die Kinder gestellt, die Anlass zum Gespräch liefern „Und dein    Stein? Bring einen Stein mit. Wo hast du ihn gefunden? Wie sieht er aus? Wie fühlt dein Stein sich an? Bestimmt ist      auch dein Stein uralt. Überlege, was er erlebt haben könnte.“

- (S.64/65)letzter Satz S.65 „Sie schwang den Stab wieder und wieder und ?????????“ durch die Fragezeichen wird hier konkret zum fantasieren, weitererzählen angeregt

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.3. Methode

- In der Fibel gibt es vier Methodenseiten:

o S.10: Silben

o S.36: Nomen

o S.50: Verben

o S.60: Adjektive

Unterstützt von Beginn an den bewussten Umgang mit Sprache und ermöglicht es den SuS erste Grammatikstrategien zu entdecken

- Leseteil (ab S.70) enthält Auszüge aus aktueller empfehlenswerter Kinderliteratur (Sachtexte, Gedichte, Lieder)

Fibel ist in einen Lehrgangsteil (S.1-69) und einen Leseteil (ab S.70) gegliedert

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.3. Methode

Welche lesemethodische Zugriffsweise wird gewählt: Kommt die Fibel ohne ganzheitliche Elemente aus?

Fördern die Übungen analytische und synthetische Zugriffsweisen auf Schrift? Werden von Anfang an sinnvolle Texte angeboten?

Die Fibel arbeitet ohne den ganzheitlichen Ansatz (=klassisches Fibelkonzept; Ganzwort-Methode: Dem Lesenlernenden werden ausgewählte, geeignete ganze Wörter präsentiert (zum Beispiel OMA), so dass sich das Wort als Wortbild einprägen kann. In einem weiteren Schritt werden Worte verglichen (zum Beispiel oMa und oPa), wodurch Buchstaben – sozusagen Teile von Wörtern – gelernt werden)

- Synthetisches Verfahren (=Weg von Einzellauten/Buchstaben --> zu Silben --> zu Wörtern) wird angewendet:

                   o S.10/11 Arbeiten mit Silben Silben werden zu Wörtern verbunden, Silben werden durch klopfen,                                       stampfen, klatschen usw. verdeutlicht (bildliche Darstellung hierzu)

- Der Erwerb der Schriftsprache kann leseorientiert durch den klar strukturierten, systematischen Leselehrgang erfolgen

- Es werden von Anfang an sinnvolle Texte angeboten (S.14 „Lola malt. Lola malt Mama. Lola malt Mama mit Oma. […]“)

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.3. Methode

Welche Buchstaben werden als Erstes eingeführt?

- Nach der Einführung des Minimalpaares „Lilo- Milo“ bilden die Kinder aus den vier ersten Buchstaben L l, Mm, Ii, und Oo neue Wörter und weitere Minimalpaare so gelingt es ihnen schnell, das Prinzip der Buchstabenschrift zu entdecken

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.3. Methode

Wie schnell werden neue Buchstaben eingeführt?

- Im Buchstabenlehrgang werden pro Doppelseite jeweils 1-2 neue Buchstaben eingeführt --> Reihenfolge ihrer Einführung richtet sich im Wesentlichen nach der Lautqualität und der Häufigkeit ihres Vorkommens --> ähnlich klingende Laute werden in einem größeren zeitlichen Abstand vorgestellt, um mögliche Verwechslungen zu vermeiden

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.3. Methode

Welche lesetechnischen Hilfsmittel gibt es?

- Schriftgröße variiert von groß nach klein im Verlauf des Buches

- Satzbau von einfach zu komplex

- Textlänge nimmt ebenfalls zu

- Schwierige Wörter werden durch kleine Bilder ersetzt (Bsp.: S.20,S.22,S.26 usw.)

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.3. Methode

Gibt es genügend Aufgabenstellungen, um die phonologische Bewusstheit zu entwickeln?

- es gibt nur wenige Aufgabenstellungen, um die phonologische Bewusstheit zu entwickeln
         o S.6 Wortmemorie
         o S.11 Silbenspiel
         o S.15 „Schreibe mit der Lauttabelle Wörter auf, in denen du a hörst.// Kannst du das Lied von den drei Chinesen so                         singen: Dra Chanasan mat dam Kantrabass?“

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.3. Methode

Wird das methodische Grundkonzept in entsprechenden Lehrwerken weitergeführt?

- Fips und Co Deutschkomponenten für die ersten beiden Schuljahre sind so eng untereinander und mit dem    Sachunterricht   verzahnt, dass lernbereichsintegrierendes und fächerverbindendes Lernen als Unterrichtsprinzip leicht umsetzbar ist

- Die Lernbegleitfigur Fredo (des Mathematikbuchs vom selben Verlag) tritt auch in der Fibel auf und auch im Mathematikbuch wird geeigneter Stelle eine Parallele zur Fibel gezogen

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.3. Methode

In welchem Umfang ist selbstständiges Arbeiten mit den Fibelmaterialien für die Kinder möglich?

- S.10/S.11 Kinder werden angeregt Silbenspiele selbstständig durchzuführen
- S.36/37 Bild regt zum Sammeln und Ordnen von Dingen an

--> Bedingt können die Kinder motiviert werden zum eigenständigen Arbeiten, allerdings ist auch die Lehrform und der Umgang mit der Fibel durch die Lehrkraft sehr stark zu beeinflussen (Lehrer können frontal aber auch sehr offen mit der Fibel arbeiten)

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.3. Methode

Welche Funktion und Qualität hat die Anlauttabelle?

- Für Lehrer die einen eher schreiborientierten Zugang bevorzugen, sind die Anlauttabelle sowie die beim Verschriften wichtigen Arbeitsschritte vorne im Schülerbuch (S.4/5) abgedruckt

- Anlauttabelle zeigt Bilder für den jeweiligen Anfangsbuchstaben

- !! Die Anlauttabelle erscheint mir etwas zu überladen !!! (Kritik)

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.3. Methode

Welche Funktion und Qualität hat die Anlauttabelle?

- Für Lehrer die einen eher schreiborientierten Zugang bevorzugen, sind die Anlauttabelle sowie die beim Verschriften wichtigen Arbeitsschritte vorne im Schülerbuch (S.4/5) abgedruckt

- Anlauttabelle zeigt Bilder für den jeweiligen Anfangsbuchstaben

- !! Die Anlauttabelle erscheint mir etwas zu überladen !!! (Kritik)

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.3. Methode

Gibt es genügend Angebote für Binnendifferenzierung, für individuelle Förderung?

-->Generell ist zu sagen, dass die Fibel zur Binnendifferenzierung und zum jahrgangsübergreifenden Unterricht geeignet ist, da sie der Heterogenität mit diversen Angeboten begegnet:

o Basisangebot = schwarze Schrift verwendet konsequent nur bereits eingeführte Buchstaben so können alle Kinder Sicherheit gewinnen und durch Erfolgserlebnisse nachhaltig motiviert werden

o Differenzierungsangebot= blaue Schrift für fortgeschrittene Leser, unabhängig vom Buchstabenlehrgang, behandeln das jeweilige Thema vertiefen es aber oder greifen einen neuen Aspekt auf

o Jede Doppelseite bietet zusätzlich zwei Aufgaben mit unterschiedlichem Anforderungsniveau, die das bisher Gelernte festigen und Anregungen zum freien Schreiben bieten

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“

4.3. Methode

Welchen Stellenwert haben kooperative Arbeitsformen?

- Wie das selbstständige Arbeiten ist auch das kooperative Arbeiten abhängig von der Schwerpunktsetzung (offener vs. geschlossener Unterricht) der Lehrkraft

- Möglichkeiten:
           o (auch Lehrerentscheidung) durch Differenzierungs-Text-Farben können „starke“ Kinder, die bereits mit dem                       blauen Text arbeiten, den Kindern die Probleme mit dem schwarzen Text haben, helfen- Wie das selbstständige               Arbeiten ist auch das kooperative Arbeiten abhängig von der Schwerpunktsetzung (offener vs. geschlossener                     Unterricht) der Lehrkraft

 

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.3. Methode

Bietet das Material Anregungen zum Lernen mit allen Sinnen?

- (S.10/11) Silbenspiele: Kinder hören, fühlen (klatschen)
- In den Lehrerbegleitmaterialien gibt es weitere Anregungen und Stationskarten für die sinnliche Erfassung einzelner Buchstaben und Laute (Lehrerbegleitmaterialien S.16-19)

 

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.3. Methode

Welchen Stellenwert hat das Freie Schreiben?

- (S.14/15) „Schreibe mit der Lauttabelle Wörter auf, in denen du a hörst.“ Kinder können hier frei Wörter wählen und schreiben

- Die orange hinterlegten Aufgabennummern/Aufgabenstellungen regen die Kinder zum vertiefenden Umgang mit den Inhalten auf dem eigenen Niveau an (bieten hier zum Teil auch Anlässe für freies Schreiben)

          o (S.20/21) „Was würdest du gerne in der Werkstatt bauen?“

          o (S.56/57) „Stell dir vor, was du als Wolke erleben könntest. Schreibe eine Geschichte mit der Überschrift: Wenn                ich eine Wolke wäre.“

          o (S.64/65) „Schreibe Zaubersprüche auf.“

          o (S.85) „Wie wird dieses Abenteuer enden?“

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.4. Grafische Gestaltung

Ist die graphische Gestaltung motivierend, kindgemäß, übersichtlich und klar gegliedert?

- Graphische Gestaltung soll nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Erzählen und Entdecken anregen

- Motivierend:

           o Es gibt motivierende Bilder, die die Kinder direkt zum eigenen Handeln anregen und Interesse wecken (z.B.                       S.22/23 gesundes Frühstück)

- Kindgemäß:

           o Die Bilder sind kindgemäß, es wird alles in einer Art Comic-Zeichnung dargestellt, jedoch trotzdem                                    realitätsgetreu

           o Es gibt auch Fotos von Kindern
 

           o Auf den Bildern wird zum größten Teil die Alltags- und Erfahrungswelt der Kinder aufgegriffen und dargestellt

- Übersichtlich:

           o Negatives Beispiel: S.12/13; S.20/21 Bilder sind überladen, zu viel einzelne Details und versteckte Texte, man                   weiß nicht genau wo man beginnen soll
           o Es gibt jedoch auch positive Beispiele: S.16/17; S.18/19

- Gliederung:
           o Oben links findet sich fast immer die Überschrift
           o Unten rechts finden sich fast immer die Arbeitsaufträge
           o Farbliche Absetzung (Kopfzeile) zur Strukturierung der Kapitel (mit zusätzlichen Symbolen, die das Thema                         andeuten; z.B. Krone für Kapitel „Märchen)

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.4. Grafische Gestaltung

Haben die Bilder einen Zusammenhang zum Text? Bieten sie Anhaltspunkte für das Textverständnis?

- Bild und Text passen in der kompletten Fibel zueinander

- Entweder sie ergänzen sich oder sie bilden das Beschriebene ab

4. Erstlese- und Erstschreibeunterricht mittels Fibel am Beispiel „“Fips und Co“
4.4. Grafische Gestaltung

Sind Größe und Anordnung der Schrift angemessen?

- Blaue Schrift ist von Anfang an kleiner und passt daher in das Differenzierungsprinzip

- Schwarze Schrift wechselt von groß nach immer kleiner werdend und ist daher an die Erstleser angepasst