Deutsch

PH Bern 1. Semester

PH Bern 1. Semester

Blabla Blibli

Blabla Blibli

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Cartes-fiches 64
Langue Deutsch
Catégorie Allemand
Niveau Autres
Crée / Actualisé 28.12.2010 / 04.06.2017
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Ergänzung von Topsch zu Frith's Modell

1. Logografisch:

Ganzheitliches Erkennen von Wörtern (Lesen) - Willkürliche Zeichen, Abmalen von Wörtern (Schreiben)

2. Alphabetisch:

Orientierung an Lauten, phonetische Schreibung (Schreiben) - Lautierendes Erlesen (Lesen)

3. Orthografisch

Nutzung von Einheiten höherer Ordnung (Lesen) - Beachtung von Gleichschreibungen, Konverntionen und Regeln (Schreiben)

Entwicklungsmodell des Schreibens von Kirschhock (1-6)

0 Präliteral- symbolische Strategie

- Nachahmen, Kritzeln

1 Logographemische Strategie

- Abmalen und Reproduzieren von Namen und Umweltwörtern

2 Beginnende alphabetische Strategie

- beginnende Einsicht in Laut- und Buchstabenbezug, Schreiben des Anlautes oder eines prägnanten Lautes

3 Teilweise entfaltete alphabetische Strategie

- "Skelettschreibungen", falsche Reihenfolge der Laute, Rechts-Links-Orientierung, spiegelverkehrt

4 Weitgehend entfaltete alphabetische Strategie

- Darstellung fast aller Laute einschliesslich Vokale, noch immer vereinzelte Fehler wie oben

5 Voll entfaltete alphabetische Strategie

genaue phonetische Schreibungen der eigenen Artikulation, verschriftung aller gehörten Laute, aber auch konventionell nicht notiertet Zwischenlaute und Aspirationen (Übergeneralisierung)

6 Beginnende orthographische Strategie

Verwenden von Wortbausteinen, orthographische Regeln, Regelwissen auf morphematischer Ebene - Übergeneralisierungen in allen Bereichen

Entwicklungsmodell des Schreibens von Kirschhock (7-9)

7 Teilweise entfaltete orthografische Strategie

- Wortbausteine, Erkennen/ Unterscheiden von Kurzvokalen, ortografisches Regelwissen auf phonetischer und morphematischer Ebene, annäherung beim Wortkonzept in einfacheren Sätzen an die orthografische Norm

8 Weitgehend entfaltete orthografische Strategie

- Wortebene: Wortbausteine, Ableitungen, Umlaute, silbentrennendes h, Dehnung und Schärfung von Vokalen gelinngt grösstenteils, Satzebene: Interpunktion weitgehend berücksichtigt, Textebene: Textkonstruktion beeinflusst Satzkonstruktion (langer Text-viele Fehler)

9 Voll entfaltete ortografische Strategie

"der kompetente Rechtschreiber"

Bedeutung und Kritik von Entwicklungsmodellen

- Jedes Modell stellt einen idealtypischen Verlauf dar, es gibt aber interindividuelle Unterschiede

- Orientierungshilfen bei Diagnostik und Förderung

- Schriftspracherwerb beginnt im Vorschulalter

- Lesen und schreiben bedingen sich gegenseitig - Didaktische Folgerung?

- Mehrere Strategien gleichzeitig; erworbene Strategien bleiben erhalten (hierarchische Parallelität)

"Ciprofloxacin"

Vierfelderschema von Marx (Voraussetzungen für Lesen und Schreiben)

Internale vs. externale Faktoren;

spezifische vs. unspezifische Faktoren

Vier Felder:

1. spezifisch + internal

- Phonologische Bewusstheit

- Phonologisches Arbeitsgedächtnis

- Zugriff auf das Langzwitgedächtnis

- Visuelle Informationsverarbeitung

- Allgemeine sprachliche Fähigkeiten (Grammatik, Wortschatz, Hörverständnis)

- Wissen über Schrift

2. spezifisch und external

Literares Klima in der Familie und im KG

- Familiärer Umgang mit Schrift (Wertschätzung des Lesens, Ausstattung der Literatur)

- Vielfältiger Umgang mit Schrift im KG: "early literacy"

3. unspezifisch und internal

- Konzentrationsfähigkeit

- Intelligenz

- Lernfreude

- Leistungsmotivation

- Selbstkonzept

4. unspezifisch, external

- Bildungserwartungen der Eltern

- Allgemeiner Anregungsgehalt der Umwelt

- Materielle Ressourcen in der Familie

- Bildungspolitik

u.a.

Methodengeschichte des Schriftsprachunterrichts

Bis in die 70er Jahre sprach man noch vom Erstleseunterricht. Es gab damals zwei feindliche Lager:

- Synthetische Methode

(auch Buchstabe für Buchstabe-Methode)

1. Stufe der Lautgewinnung

2. Stufe der Lautverschmelzung

3. Stufe des Erlesens

Kritik: Den einzelnen Lauten werden fälschlicherweise Bedeutungen beigelegt

- analytische Methode

(auch ganzheitliche Methode)

1. Phase des "naiv-ganzheitlichen" Lesens: ohne Bezugnahme auf Laute/ Buchstaben)

2. Phase der Durchgliederung (Erarbeitung von Laut-Buchstaben-Beziehung)

3. Phase des selbstständigen Erlesens

Kritik: Kinder lernen zunächst Wörter auswendig, als sei die Schrift ein logografisches System

- analytisch-synthetische Methode

(auch Mischmethode genannt)

Man versuchte Elemente beider Methoden miteinander zu verbinden: ganzheitliches Lesen (Arbeit mit Wörtern und Sätzen) und gleichzeitige Arbeit im Buchstaben-Laut-Bereich

Didaktische Landkarte zum Lesen- und Schreibenlernen

8 Lernfelder, in denen die SuS im Rahmen des Unterrichts zum Schriftspracherwerb arbeiten, Erfahrungen sammeln, Kenntnisse erwerben, Fertigkeiten trainieren und festigen sollen.

Für die LP stellen sie eine Orientierungshilfe in der Gestaltung des Unterrichts dar. Die Lernfelder sind nicht hierarchisch und in verbindlicher Reihenfolge angeordnet!

Anlauttabelle

Das Lautprinzip der Schrift ist diejenige Einsicht, die den Kindern zu Beginn des Lese- und Schreibprozesses vermittelt werden muss. Anlauttabellen gelten dabei als ein zentrales Arbeitsmittel, um den Kindern die Phonem-Graphem-Korrespondenz deutlich zu machen und sie gleichzeitig zu einer eigenständigen Erarbeitung der Schrift anzuregen.

Idealfall der Nutzung:

- Kind möchte Melone schreiben

- Es hat den Anlaut /m/ hörend ermittelt

- Es sucht das abgebildete Wort, das mit /m/ anfängt

- Nach einer Phase des Suchens und Ausprobierens gelangt es zum Abgebildeten Wort Maus

- Es sieht den Buchstaben neben der Abbildung und schreibt ihn ab.

- Es ermittelt den nächsten Laut /e/ und durchläuft die gleichen Schritte.

Drei Komponenten eines aktuellen Schriftsprachunterrichts

1. Literalität

Lernumgebung im Sinne einer reichhaltigen Buch-, Erzähl- und Schriftkultur gestalten

2. Didaktische Landkarte mit den 8 Lernfeldern

Regelmässiges Bereitstellen von Lernangeboten zu allen 8 Lernfeldern der didaktischen Landkarte

3. Sprachbewusstheit

Gezielte Förderung der Sprachbewusstheit mit Schwerpunkt auf der phonologischen Bewusstheit

Förderung der Phonologischen Bewusstheit im Kindergarten

- im weiteren Sinn: metaphonologische Leistungen in Bezug auf grössere lautstrukturelle Einheiten wie Silbe und Reim

- Arbeit:

Silbensegmentation / Klatschen, Silbensynthese / Nach genannten Silben das Wort nennen,

Reimwörter finden,

Wortpaarvergleich / reimt es sich oder nicht?

- im engeren Sinn: metaphonologische Leistungen in Bezug auf kleinste Sprachsegmente, d.h. Phoneme.

- Arbeit:

Laut-zu-Wort-Zuordnung / z.B. a in Affe?,

Wort zu Wort vergleich / Gleicher Anlaut, Inlaut oder Auslaut?,

Phonemanalyse / Wörter in einzelne Phoneme zerlegen,

Lautsynthese / Einzelne Laute zu einem Wort verbinden,

Phonemersetzung / Ein Phonem in einem Wort ersetzen, dass ein neues Wort entsteht

Beispiel für ein Förderprogramm:

- Das Würzburger Trainingsprogramm "Hören, Lauschen, Lernen"

Lese- Rechtschreibschwäche LRS

Mögliche auftretende Schwierigkeiten bei einzelnen Kindern:

1 Geringe Ausprägung der phonologischen Bewusstheit

- Übungen zum Aufbau des Begriffs "Wort"

- Übungen zum Aufbau des Begriffs "Silbe"

- Übungen zum Begriff "Laut"

2. Das Kind kann sich die Buchstaben nicht merken

- Probleme bei der Informationsaufnahme:

Übungen bei Problemen in der visuellen oder auditiven Wahrnehmung

- Probleme bei der Speicherung

- Artikulationsprobleme

3. Das Zusammenlesen klappt nicht

4. Das Kind liest, ohne den Sinn zu verstehen

- Sinnentnahme von Wörtern

- Sinnentnahme von Sätzen

Das klassische Legastheniekonzept

Implikationen:

- Teilleistungsschwäche (Bereiche Lesen, Rechtschreibung)

- Diskrepanz defizitäre Leistungen gegenüber anderen

- IQ "normal" oder überdurchschnittlich

- Familiäre und schulische Anregungen i.O.

- Entwicklungsbiologisch bedingt

- Spät erkennbar, schwer therapierbar

- Typische Merkmale: Reversionen - Raumorientierungsschwäche

Wer in dieses "Schema" passte, erhielt Legasthenie-Unterricht

Heute spricht man nicht mehr von Legasthenikern, sondern von Kindern "mit besonderen Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben"

Das heutige Verständnis von Entwicklungssyslexie und -dysgraphie

Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten werden nicht mehr als ein Problem von Wahrnehmung und Gedächtnis interpretiert, sondern als ein kognitives.

Legastheniker haben im Vergleich zu Nicht-Legasthenikern das Prinzip der Buchstabenschrift nicht oder nur ungenügend verstanden, sind also nicht zu einer kognitiven Klarheit hinsichtlich des Aufbaus und der Struktur der Schriftsprache gelangt.

Möglichkeiten der Früherkennung von Risikokindern; Phonologische Bewusstheit

Grundannahme:

Wichtige Vorläuferfunktionen von Schriftspracherwerb können bereits im Vorschulalter vorgefunden werden. Eine besondere Rolle spielen dabei alphabetisch (also lautlich) orientierte Lese- Rechtschreibstrategien.

= Die Fähigkeit, Sprache nicht nur als Medium der Kommunikation einzusetzen, sondern sie auch zum Objekt der Analyse, der Manipulation und der Bewerbung zu machen. Synonym: metasprachliche Kompetenz

Beispiel für ein diagnostisches Verfahren:

- Bielefelder Screening zur Früherkennung von LRS

Grundannahmen zum Spracherwerbsprozess

1. Fähigkeit, Sprachen zu lenren ist gattungsspezifisch. Ausser dem Menschen erwirbt keine Spezies Sprache, in dem Sinne, dass eine Grammatik konstruiert wird.

2. Es gibt eine kritische Periode - meist im Alter von 0 - 5/6 Jahren, in der die Struktur der Muttersprache erworben wird. Einwort-, Zweiwort-, Drei- oder Mehrwortäusserungen sowie komplexe Strukturen werden bis zum Alter von 4 Jahren erworben

3. Spracherwerb benötigt entsprechenden sprachlichen Input. - Prozess der Interaktion und Kommunikation

4. Spracherwerb ist universal. Jedes Kind kann im Prinzip jede Sprache als Erstsprache lernen

5. Spracherwerb wird von Grundprinzipien Gesteuert: Dekomposition von Zielstrukturen, Geordnete Entwicklungssequenz

6. Erstspracherwerb erfolgt ohne bewusste Anwendung von Regeln

Vier Spracherwerbstheorien

1. Behaviorismus:

Sprechen als Sich-Verhalten, Reiz-Reaktions-Schemata lernen

Kinder werden konditioniert, Vergleich Hundeversuch von Pavlov mit Kind "Banane" sagen, bevor es Banane bekommt, wird durch Lob positiv verstärkt, Kind ist passiv, imitiert bloss

2. Nativismus:

Spracherwerb angeboren, LAD, Universalgrammatik (UG)

Kind ist mit eiem speziellen Spracherwerbsmechanismus LAD (Language Acquisition Device) ausgestattet. Dieser enthält

1. Hypothesenbildungsverfahren

2. sprachliche Universalien (stillschweigendes Wissen)

3. Hypothesenbewertungsverfahren

3. Kognitivismus:

Symbolisierfähigkeit, allgemeine kognitive Entwicklung

In Piagets Ansatz wird die formende un steuernde Rolle der Umwelt mit der Eigengestaltung des Lernenden verbunden. Objektpermanenz, Vorstellungsbilder/Symbole, Erste Wörter

4. Interaktionismus

Motherese: vereinfachte Impulse

Kindorientiertes Sprechen: Merkmale der Prosodie (Betonung und Gliederung der Rede), Komplexitätsmerkmale, Charakteristika der Redunanz

Grundannahmen, die in Beispielen (Film) bestätigt wurden

- Spracherwerb benötigt den entsprechenden sprachlichen Input

- Spracherwerb ist universal

- Spracherwerb wird in einer Abfolge von Entwicklungsschritten erworben

- Das Kind erwirbt eine grammatische Sprache

- Die Struktur der Muttersprache wird in den ersten sechs Jahren erworben.

Grammatikerwerb in 4 Abschnitten

1. Einwortäusserungen ab ca. 0;11 bis ca. 1;6-1;8 aus verschiedenen Wortklassen der Erwachsenensprache

2. Zweiwortäusserungen ab ca. 1;6 bi ca. 2;0-2;3 Objektpermanenz, Zeit, Selbst-Entwicklung, Objekt und Handlung getrennt, Raum, Kausalität

3. Drei- und Mehrwortäusserungen Beginn mit ca. 2;0 Flexionsmorpheme werden erlernt, Syntax wird schnell komplexer

4. Komplexe Strukturen ab ca. 4;0 Satzgefüge von Haupt- und Nebensätzen, Stellung der Verben korrekt, Versch. Arten von Nebensätzen und Passiv

Phänomene, die auf Dysgrammatismus hinweisen

- Wortauslassungen

- Wortstellungsfehler

- Konjugations- / Deklinationsfehler

- Schwierigkeiten bei Präpositionen

- Schwierigkeiten bei Pluralbildungen

- ungrammatische Wort- und Satzstrukturen

Sprachfeld DaZ: Deutsch als Zweitsprache

Kinder in der Schule, die das Deutsche als Zweit- oder Drittsprache lernen, unterscheiden sich in ihren Sprachfähigkeiten erheblich:

- Kinder, die ausschliesslich ihre Familiensprache kennen (Monolinguale)

- Kinder, die zwas zwei Sprachen sprechen, bevorzugt aber ihre Familiensprache (Bilinguale mit dominanter Erstsprache)

- Kinder, die in deutscher Sprache so wie Kinder mit Deutsch als Erstsprache entwickelt sind, aber ihre Herkunftssprache geringer ausgebildet haben (Bilinguale mit dominanter zweitsprache)

- Kinder mit gut entwickelter Zweisprachigkeit (Bilinguale)

Sprachfeld Herkunftssprachen (Erstsprachen) der Kinder, HSK-Unterricht (HeimatlicheSpracheundKultur)

- Die Entwicklung der Persönlichkeit gestaltet sich über die Erstsprache

- Akzeptanz der Erstsprache und ihrer Kultur!

Deutsch als gemeinsame Sprache

Begründungen für den HSK-Unterricht:

- Förderung der Kinder im Aufbau ihrer ersten Sprache

- Unterstützung der Kinder im Aufbau ihrer bikulturellen Identität

Sprachfeld Verständigungssprachen / Fremdsprachen

Sprachen mit hohem Gebrauchs- und Prestigewert, z.B. bei uns Französisch, Englisch, Italienisch, Spanisch

- Lehrgangskonzepte

- Integrative Konzepte, überfordernde Situationen z.B.:

Immersion = Eintauchen

Bilingualer Sachunterricht

Embedding = Einbetten

Neue, bessere Richtung: Strukturierter, multisensorischer Unterricht

Sprachfeld Begegnungen mit Sprachen; Konzept ELBE

Eveil aux langues

Laugage awareness

Begegnung mit Sprachen

= ELBE

Grundidee: Nicht andere Sprachen lernen, aber Freude und Interesse daran wecken und Sprachbewusstsein schärfen

Beispiele zum Arbeiten

- Wörterbuch empfohlen

- Namen der Kinder (nachfragen)

- Zweisprachigkeit als Thema

- Muttersprachliche Ausdrücke

- Fremde Schriftbilder

- Zahlen

- Grüssen und Verabschieden

- Geschichten und Bilderbücher auch in anderen Muttersprachen

Sprachenkonzept Schweiz

Welche Sprachen sollen die SuS der Schweiz während der obligatorischen Schulzeit lernen?

Verbindliche Vorgaben:

- Zweite Landessprache + Englisch

- Transparenz und Kohärenz des Fremdsprachenlernens

- Deutschschweiz: Französisch, Westschweiz: Deutsch / Graubünden und Tesssin spezifisch

usw.