Deutsch
PH Bern 1. Semester
PH Bern 1. Semester
Kartei Details
Karten | 64 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Deutsch |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 28.12.2010 / 04.06.2017 |
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Reflexion auf Sprache ausserhalb der Sprachwissenschaft
1. Primäre Sprachreflexion
Tiere können zwar manchmal auch Ein-Wort-Antworten mit gelernten wörtern geben, der Mensch kann aber dazu Wortneubildungen (z.B. Shop-en) erstellen, sich auf Satz- und Textebene äussern und mittels Sprache über Sprache reflektieren.
2. Schrift als Resultat und Anlass von Sprachreflexion
- Zuerst waren die Bilderschriften. Damit lässt sich aber nur konkretes darstellen, nicht so Wörter wie Verständnis, Angst, usw.
- Dann kamen Symbolschriften. Auch diese waren aber noch nicht wie heute, ein Abbild der gesprochenen Sprache
- Die phönizische Konsonantenschrift entstand. Die erste Buchstabenschrift, und dann die Frühgriechische Alphabetenschrift mit Konsonanten und Vokalzeichen
3. Reflexion in den Wissenschaften
- Sprach-Philosophie
- Theologie
- Philologie
- Psychologie
- Mathematik und Computerwissenschaften
Aufgaben der Linguistik (Sprachwissenschaft)
- Was bedeutet Sprache?
- Welche Phänomene sind als sprachliche zu bezeichnen?
- Wie hängen diese Phänomene untereinander zusammen?
Definitionen: Systemlinguistik, Semiotik, Pragmatik
- Bezeichnung für vornehmlich oder ausschliesslich an der formalen Seite von Sprache interessierte linguistische Forschungsansätze.
- Wissenschaft, die sich mit Zeichensystemen aller Art (z.B. Bilderschrift, Gestik, Formeln, Sprache, Verkehrszeichen) befasst. Sie ist die allgemeine Theorie vom Wesen, der Entstehung (Semiose) und dem Gebrauch von Zeichen
- Handlungsbezogene Betrachtungsweise von Sprache. z.B. Person sagt Es ist kalt hier drin und meint aber schliess das Fenster!
Systembezogene Betrachtung von Sprache (grammatik im weiteren Sinne)
Kombination von Bausteinen: Laute - Morpheme und Wörter - Sätze - Texte
Sprache = gewaltiges Gesamt von Zeichen, d.h. von Bedeutungen und zugeordneten Wortgestalten.
Handlungsbezogene Betrachtung von Sprache (Pragmatik)
Wie kann Sprache als Mittel zur Kommunikation eingesetzt werden? Wie können mit der Verwendung von Sprache kommunikative Ziele erreicht werden? --> Ziel der Pragmatik: Regeln des Sprachgebrauchs aufdecken
Verschiedene (pragmatische) Funktionen von Sprache
Man macht sprachliche Äusserungen um
- jemandem etwas mitzuteilen: EXPRESSIVE FUNKTION z.B. Ich mag Honig.
- jemanden zu etwas zu bewegen: APPELLATIVE FUNKTION z.B. Es würde mich freuen, dich Morgen zu sehen
- etwas festzuhalten DARSTELLUNGSFUNKTION / REFERENTIELLE FUNKTION z.B. Bern ist die Hauptstadt
Ergänzung
- poetische Funktion
- metasprachliche Funktion
Was macht ein Zeichen zu einem Zeichen?
- Sprachliche Zeichen z.B. das Wort "Haus" (visuell, akustisch, taktil)
- visuelle Zeichen z.B. Fahrverbotstafel
- akustische zeichen z.B. Signalpfiff Zug
aliquid stat pro aliquo
Etwas steht für etwas anderes
Unterschiedliche Zeichentypen
- Indexalische Zeichen (Die Beziehung zwischen Index und dem Bezeichneten beruht auf einem Ursache-Folge-Verhältnis) z.B. Es donnert. - Es hat geblizt.
- Ikonische Zeichen (Abbildverhältnis, Ähnlichkeiten) z.B. Kaffeetassebild für Café
- Symbolische Zeichen (Arbitrarität) z.B. Fahrverbotstafel
Das sprachliche Zeichen
F. de Saussure beschreibt das sprachliche Zeichen als bilaterales Zeichen:
- signifié (=Bezeichnetes) Zeicheninhalt, Bedeutung, Vorstellung
- signifiant (= Bezeichnendes) Zeichenausdruck, Zeichenform, Lautbild/Schriftbild
Verhältnis zwischen signifié und signifiant:
- arbitraire, weil sie willkürlich zusammengestellt sind, keine naturgegebene Verbindung! Daher ist nachvollziehbar, dass es in anderen Sprachen andere Wörter für z.B. Baum gibt.
- konventionell, weil alle Zeichenbenützer um sich verstehen zu können, beim gleichen signifiant dassselbe signifié assoziieren müssen
- assoziativ, weil mittels Lautbild/ Schriftbild unterschiedliche, aber miteinander verbundene Gedächtnisinhalte assoziiert werden können.
Phoneme / Laute
Morpheme
= die kleinsten bedeutungs-unterscheidenden Laute einer Sprache
z.B. kind, lind, sind, wind
Die kleinsten sprachlichen Zeichen sind also nicht die Laute/Phoneme, da sie selbst keine Bedeutung tragen!! Sie sind Bausteine der kleinsten sprachlichen Zeichen, der Morpheme.
Morphem = Kleinste Lautliche oder graphische Einheit mit einer Bedeutung oder einer grammatischen Funktion
Morpheme: Die Möglichkeiten, Zeichenformen zusammenzusetzen
1. Zusammensetzung von Lauten zu einer bedeutungshaften Einheit z.B. das Wort Wind, aus einem Morpem, dass auf Aussersprachliches referiert (Ein Morphem ist ein Wort)
2. Zusammensetzung von Morphemen zu einer bedeutungshaften Einheit, z.B. das Wort Freund-lich-keit, aus einem Morphem, das auf Aussersprachliches referiert und zwei Morphemen, die auf Innersprachliches referieren (Das Wort besteht aus drei Morphemen)
Morphem-Typen
freie /gebundene
lexikalische / grammatische
- Freie Morpheme
können als eigenständige Wortformen vorkommen. Aus dem Beispiel: frucht, gott. Sie müssen aber nicht so vorkommen, z.b. fruchtbar
- Gebundene Morpheme
treten nie als eigenständige Wortformen auf, sondern zusammen mit anderen Morphemen z.B. bar in fruchtbar
- Lexikalische Morpheme tragen die Bedeutung im engeren Sinne, d.h. sie referieren auf Aussersprachliches z.B. Frucht
- Grammatische Morpheme tragen eher innersprachliche signifiés, z.B. Kasusmorpheme (Fisch-es), Numerusmorpheme (Fisch-e), Personmorpheme (schwimm-t), Adjektiv- und Substantivmarkierungen (lich, bar, keit, heit)
Affixe und Stamm
Affixe nennt man gebundene grammatische Morpheme wie
Präfixe (vorn) z.B. Un-ding
Suffixe (hinten) z.B. Zeit-ung
Zirkumfixe (um ein anderes Morphem herum) z.B. ge...en
--> Das, woran der Affix affigiert wird, nennt man Stamm. z.B. Ding, Zeit, seh
Flexion / Beugung
Stamm + Affix
Änderung der Gestalt eines Wortes zum Ausdruck seiner grammatischen Funktion innerhalb eines Satzgefüges.
Im Deutschen fast ausnahmslos Suffixe.
Derivation/Ableitung Affigierung
Aus bestehenden Wörtern können neue Wörter gebildet werden, indem Prä- oder Suffixe angefügt werden. z.B. Freund: Freund-in, Freund-schaft, freund-lich, freund-es, freund-e,...)
Komposition Stamm + Stamm
Wortbildung durch Zusammensetzung --> Zwei Lexikalische Morpheme, zumeist freie Morpheme treten zusammen, dass zwei Stämme gekoppelt werden. z.B. Haus-Tür, Hoch-Haus, eis-laufen, kennen-lernen, lese-faul, neu-reich,...
Syntax (Satzlehre), Proben
= Lehre der Anordnung der Wörter zu Sätzen
Auf die Fragen, wie viele und welche konstitutiven "Glieder" ein Satz hat, lassen sich durch folgende Proben antworten finden:
- Ersatzprobe: kontrollierte Ersetzung eines Wortes oder einer Wortgruppe im Satz (zum sich verständlich machen)
- Verschiebeprobe
Gezielte Veränderung der Abfolge von Wörtern und Wortgruppen im Satz (zum Überarbeiten von Texten)
- Weglassprobe
Gezieltes Weglassen von Wörtern und Wortgruppen (überarbeiten von unnötig ausführlichen Texten)
- Erweiterungsprobe
gezieltes Anfügen von Wörtern oder Wortgruppen (wenn man Passagen im Taxt nicht verstehen kann, weil das nötige Wissen fehlt)
Semantik, Verschiedene Arten (3) von Bedeutung
Bedeutungslehre - Theorie oder Wissenschaft von der Bedeutung der Zeichen
1. Zwei Ausdrücke beziehen sich auf das gleiche Referenzobjekt (z.B. Abendstern und Morgenstern Venus)
2. Gemeint ist nicht der aussersprachliche Referenzbezug, sondern ein mit dem Ausdruck verbundenes gedankliches Konzept (z.B. Abendstern meint Stern am Abend)
3. Gemeint ist der Umstand, dass wir uns mit Bedeutung so ausführlich auseinandersetzen (z.B. Was bedeutet der Umstand, dass wir uns mit Bedeutung...?)
Methodologische Probleme
Die Bedeutung von sprachlichen Ausdrücken (Zeicheninhalt, Vorstellung, Konzept) ist immateriel. Wir bedienen uns deshalb häufig der Paraphrase als Beschreibungsmittel oder nennen Gebrauchsbedingungen für Zeichen.
Beispiele:
- Mit abc meine ich...
- Abc ist das gleiche wie def
- Abc sagt man, wenn man
Problem:
Die Bedeutung von abc ist nicht wirklich geklärt worden, da die Bedeutung von def auch nicht geklärt ist. Über nicht-definiertes wird mittels nicht-definiertem gesprochen
- Die Objektsprache und Metasprache sind identisch
Lösungsansätze:
- Dass Objekt und Metasprache zusammenfallen ist dort nicht weiter schlimm, wo die Linguistik vom Laut- oder Formensystem einer Sprache handelt und das mit fest definierten Begriffen wie Phonem oder Morphem tut.
- Die moderne Semantikforschung arbeitet immer mehr mit formaler Logik, d.h. mit Kunststprachen
Aufgaben einer semantischen Theorie
- grundsätzlich für jeden natürlichsprachlichen Ausdruck die ihm zukommende(n) Bedeutung(en) nennen
- jeden Teil unserer Sprachkenntnis beschreiben, der die verschiedenartigen Beziehungen zwischen der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke definiert. z.B. Beziehung zwischen signifié 1 und signifié 2 ist durch Identität gekennzeichnet.
Zweiteilung der Semantik
- Semantik der Arbitrarität: Wortsemantik
Die Bedeutung ist nicht durch die Teile oder die Konstruktion erschliessbar, z.B. Apfel, Schuh, durch die Lappen gegangen
- Semantik der Kompositionalität: Satzsemantik
Die Bedeutung ist durch die Teile und die Komposition erschliessbar, z.B. Lederschuh, Herrenschuh
Typen von semantischen Relationen zwischen Bedeutungen sprachlicher Ausdrücke
1. Synonymie: 2 Ausdrücke - 1 Inhalt, z.B. bezwungen, geschlagen, besiegt
2. Homonymie: 1 Ausdruck - 2 Inhalte, die nichts miteinander zu tun haben, z.B. Bank
3. Polysemie: 1 Ausdruck - mehrere miteinander verwandte Inhalte, z.B. Fuss
4. Antonymie: 2 Ausdrücke - gegensätzliche Inhalte, z.B. Tag und Nacht
5. Heteronymie: 2 Ausdrücke - 1 Inhalt, in verschiedenen Gegenden, z.B. Fahhrad/Velo
Merkmalssemantik (Wortfelder)
- Wortfelder = gegliederte Menge sinnverwandter Wörter, z.B. gehen, laufen, rennen
Zur Beschreibung von Einzelbedeutungen und von Bedeutungsrelationen
Erkenntnisse aus der Arbeit mit Wortfeldern:
- Subjektivität des Empfindens gegenüber eines signifiant
- Überschneidung von Signifiés z.B. Laut und Hoch
- Varietäten - Mundartwörter bekannt, Standartwort muss noch erarbeitet werden
- "Mainstream-Begriffe" z.B. sagen, sprechen
Arbeit am Wortfeld "Sprechen"
- Verben eher "angemessen" verwenden, z.B. Im Kino sitzend flüstern sie
- Verben eher "unangemessen" verwenden, z.B. Tee trinkend brüllen sie
- Literatur auf Verbenvarianz untersuchen
- Nach Gründen für Vielfalt/ Mangel fragen
- Konsequenzen ableiten
Beispiele für Übereinstimmungen zwischen schweizer- und süddeutschen Dialekten
- Relativpronomen wo
- Fehlendes Präteritum, Perfekt
- Auffällige Merkmale bezüglich der Aussprache
Diglossie
Zwei Varietäten einer Sprache, Zweisprachigkeit - CH: Mediale Diglossie: Vom Medium/Papier und Luft abhängig
Dialektbedingte Schwierigkeiten mit der Standartsprache
Linguistische Diskrepanzen oder Interferenzen:
- Unterschiede in der Aussprache von Lauten und im Lautsystem
- Unterschiede in der Formenbildung
- Unterschiede in der Satzbildung
- Unterschiede im Wortschatz
Geschriebene Sprache vs. Gesprochene Sprache
Geschriebene Sprache:
Situationsunabhängig, eingehaltene Textmuster, straffer Textaufbau, deutlich voneinander abgesetzte Sätze, keine ungrammatischen Konstruktionen, grammatische Wortstellungen, komplexe nominale Satzglieder, hypotaktische Satzverknüpfungen, variantenreiche Nebensatztypen, grössere Wortvarianz, seltene Modalpartikel und Inerjektionen, selten Sprichwörter und bildhafte wendungen, häufig passiv, nicht perfekt
Gesprochene Sprache:
Situationsabhängig, Textmuster nicht strikt eingehalten, grössere Freiheiten bezüglich Textaufbau, kürzere Sätze, eigenwillige Wortstellungsmuster, Stereotype Satzanfänge, einfache nominale Satzglieder, parataktische Satzverknüpfungen, variantenarme Nebensatztypen, Wortvarianz gering, häufige Inerjektionen, häufige Modalpartikel, Sprichwörter und bildhafte wendungen
Teile der Fachlehrpläne
1. Allgemeiner Teil
- Bedeutung und Ausrichtung
- Richtziele
- Hinweise über Bestimmungen
- Didaktische Hinweise
- Struktur des Fachs
- Verbindungen zwischen den Fächern
Stufen- resp. Jahreslehrpläne
- Grobziele: Unterrichtsschwerpunkte für die entsprechende Stufe (prozess- oder ergebnisbezogen formuliert)
- Inhalte und Hinweise (zu Grobzielen)
7 Richtziele und 3 Sprachbereiche für das Fach Deutsch
- Begriffe
- Kommunikation
- Persönliche Vorhaben
- Kulturelle Bedeutung
- Gestaltungsmöglichkeiten
- Sprachbetrachtung
- Persönliche Handschrift
- Hören und Sprechen
- Lesen
- Schreiben
Vier Didaktische Hinweise
1. Differenzierender und individualisierender Unterricht
2. Sprachbetrachtung
3. Situationsorientierter Unterricht
4. Eigentätiger und erforschender Umgang mit Sprache
Lehrwerk Sprachfenster
- Lehrwerk für Unterstufe (2./3. Klasse)
- Modularer Aufbau (kein Leitfaden mit festgelegter Abfolge, sondern didaktische Werkzeugkiste mit Materialien und Ideen)
- Breites Materialangebot (Es ist nicht das Ziel, alles durchzuarbeiten)
- Einbezug besonderer Lernbedürfnisse (Kinder mit hoher sprachlicher Leistungsfähigkeit, aber auch Kinder mit DaZ)
- Beobachtung der Sprachfähigkeiten (Linguoskop)
- Themenunabhängigkeit (Kann auf versch. Themen und Texte angewendet und wiederholt werden)
- Eigenständiges Lernen
Das Lehrmittel unterscheidet zwei Arbeitsfelder des Sprachunterrichts: Sprachhandeln (Anwendung und Reflexion, Arbeitstechniken) und Sprachtraining (gezieltes Üben, Trainingsformen, Linguoskop)
Dazu kommt das Sprachwissen (Memos)
Besteht aus den Teilen Handbuch, Sprachbuch, Themenhefte für LP, Themenordner1, Themenordner2, Trainigsaufträge(Klassenkartei)
Linguoskop
Instrument zum Betrachten der Sprache,
strukturiert zudem das Trainingsmaterial, indem die vier Farben beim Sprachbuch wie bei der Trainigskartei auf die vier Aspekte von Sprachfähigkeit hinweisen.
Die vier Aspekte von Sprachfähigkeit:
- Sprachgebrauch (kommunikative Kompetenzen)
- Sprachbedeutung (auf Wort-, Satz- und Textebene)
- Sprachform (Wort- und Satzgrammatik)
- Sprachumsetzung (Rechtschreibung, Laut-Buchstaben-Zuordnung, Lese-, Schreib-, Hör- und Sprechtechnik
Planungsschritte (nicht auswendig)
- Lernaufgabe im Konzept des Lehrwerks verorten (Arbeitsfeld, Bereich, Schwierigkeitsgrad, Zeitbedarf,...)
- Sachanalyse (über welche sprachwissenschaftlichen Sachkenntnisse muss ich als Lehrperson verfügen, damit ich mit der Lernaufgabe arbeiten kann?)
- Lernaufgabe in Modellen zum Deutschunterricht verorten: Lehrplan, Modell HarmoS
- Ziele festlegen (Aus Grobzielen des Lehrplans Feinziele ableiten)
- Voraussetzungen der SuS abklären (Erhebung durchführen, Informationen der Praxislehrperson einholen, Unterlagen konsultieren)
- Verlaufsplanung (Einstieg Hauptteil Schluss, darbietende, erarbeitende oder selbstständige Unterrichtsform)
- Lernerfolg feststellen (Formative Beurteilung z.B. mit Linguoskop / Summative Beurteilung z.B. Probe, Lernkontrolle,...)
Modell HarmoS
Schulsprache (Bildungsstandart für das Fach Deutsch)
Wer macht (mit sprachlichen Mitteln) was in welcher Situation mit welcher Absicht - und welches Ergebnis wird dabei erzielt?
Sprache wird rezeptiv aufgenommen oder produktiv erzeugt und ist in zwei Realisationsformen vorhanden: mediale Mündlichkeit und mediale Schriftlichkeit.
Es wird angenommen, dass es Handlungsaspekte gibt, die "notwendig" sind, um überhaupt sprachlich handeln zu können (situieren, planen, realisieren) und solche, die sich dafür "nur" als nützlich erweisen (reparieren, evaluieren)
LEZUS Förderprogramm
Für die Arbeit im Kindergarten, von der LautErfassungZUrSchrift
Die Inhalte vom LEZUS-Jahresprogramm orientieren sich an den Phasen des normalen Spracherwerbs und stützen sich auf bewährte und und evaluierte Programme zur Sprachförderung ab: Das Würzburger Trainingsprogramm und das Kon-Lab-Programm
LEZUS Schwerpunkte und Förderbereiche
Schwerpunkte:
- phonologische Bewusstheit im weiteren Sinn (Silben, Reime, Wörter, Sätze)
- phonologische Bewusstheit im engeren Sinn (Einzellaute)
- Wortrhythmus (Länge und Akzentuierung von Silben)
Förderbereiche: Reime, Clipping (Verniedlichungsformen der Umgangssprache mit trochäischem Grundmuster z.B. Susi, Schoggi), Silben, Verkleinerungen, Einzahl/Mehrzahl, Zusammensetzungen, Ableitungen, Wörter und Sätze, W-Fragen, Artikel, Vokale, Konsonanten, Lautieren
Die attraktiven Übungen und Spiele fördern den bewussten Umgang mit der Länge und Betonung von Silben. Die Kinder entdecken so die phonologischen Grundmuster der deutschen Sprache und erhalten eine wichtige Basis für ihre spätere Fähigkeit, Wörter orthografisch korrekt zu schreiben.
Schriftspracherwerb und Schriftsprachunterricht vs. Lesen und Schreiben
- Bis 198er Jahre "Erstlesen", "Anfangsunterricht im Lesen und Schreiben", "Erstunterricht Schreiben"
- Heute: "Schriftspracheerwerb" und "Schriftsprachunterricht"
--> Der Entwicklungsprozess Lesen und Schreiben werden zusammen erlernt; Grundidee: Aneignung der geschriebenen Sprache, Erwerb basaler Lese- und Schreibfähigkeiten
Begriff "Erstlesen" falsch! Viele Konder haben schon vor der 1. Klasse etwas gelesen.
Entwicklungsmodell des Schriftspracherwerbs von Uta Frith
Eine der Modalitäten (Lesen und Schreiben) ist jeweils führend und bereitet den Strategiewechsel für die andere Modalität vor. So zieht die logografische Strategie des Lesens eine entsprechende Form des Schreibens nach sich. Das schreiben als sequentieller Vorgang begünstigt den Übergang zur alphabetischen Strategie. Schreiben erfolgt daher zunehmend unter bewusster Beachtung der eigenen Aussprache (METCHEN für Mädchen). Die alphabetische Strategie des Schreibens begünstigt zunächst das lautierende Lesen. Durch das Erkennen von Gleichschreibungen in Texten bahnt sich schliesslich aber der Übergang zur orthografischen Strategie an. Sie vollzieht sich zunächst für das Lesen und wird allmählich auch auf das Schreiben angewendet.