Deutsch
Grundbegriffe der Literatur
Grundbegriffe der Literatur
Fichier Détails
Cartes-fiches | 48 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Allemand |
Niveau | École primaire |
Crée / Actualisé | 01.02.2015 / 10.09.2021 |
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Zyklus
griech. kyklos = Kreis
Die Verbindung einer Reihe von formal und inhaltlich zusammengehörigen Werken zu einem Kranz. Der Wert und die Geschlossenheit eines Zyklus hängen davon ab, dass die einzelnen Teile um eine gemeinsame Mitte kreisen, deren Sinn erst durch das Zusammenwirken aller Teile vollständig erfasst wird.
Zauberspruch
Eine lit. Form, die aus der Religionsübung oder aus dem Aberglauben entsprungen ist. Meist wird ein Vorbildfall erwähnt, bei dem durch die Anwendung der Formel eine Heilung eingetreten ist.
Zäsur
lat. caesura = Schnitt, Einschnitt
Begriff der Metrik, Sinngrenze innerhalb eines Verses, die den mechanischen Takt des Metrums zerschneidet bzw. den Vers in zwei oder drei Sinnabschnitte gliedert. Dabei kann die Z. unter Umständen mitten in einen Versfuss fallen. Metrum und Sinnaussage eines Verses stehen also in einem dynamischen Gegensatz.
Volkslied
Jedes Lied, das in schlichter Symbolik (goldener Ring, zerbrochenes Mühlrad; Symbol), einfacher Naturempfindungen (Frühlingssehnsucht, blühender Mai, Leid des Winters) elementares menschliches Fühlen ausdrückt: Lust und Leid, Schmerz der Trennung, Abschied und Wiederkehr, Untreue und Tod.
Versfüsse
- Jambus: unbetont - betont. Belebende Metren, frisch und dynamisch:
- vierfüssiger Jambus gereimt: Knittelvers
- fünffüssiger Jambus ungereimt: Blankvers
- fünffüssiger Jambus gereimt: Vers commun
- sechsfüssiger Jamubs mit Mittelzäsur: Alexandriner
- jambischer: Trimeter
- Trochäus: betont - unbetont. Gibt dem Vers etwas Festes, der Erde Verhaftetes, Gemässigtes, weit Schwingendes:
- Der trochäische Viertakter
- Fünfhebiger Trochäus
- Der achtfüssige Trochäus
- Daktylus: betont - unbetont - unbetont. Charakter der Verse bewegt, Tanzlieder im Dreivierteltakt, Imitation von Pferden usw., aber auch gegenteilige Wirkung.
- Anapäst: unbetont - unbetont - betont. Der Auftritt des Chores in der grich. Tagödie steht meist in Anapästen.
Vers
lat. versus = das Umwenden, gepflügte Furche, Reihe, Linie, Zeile
Durch das Metrum rhythmisch gegliederte, oft mit einem Reim endende kleinste Gliederungseinheit einer Dichtung in gebundener Rede; die Zeile einer Strophe.
Vergleich
Stellt die Beziehung zwischen zwei Bereichen her, zwischen denen irgendeine Gemeinsamkeit besteht (Tertium Comparationis), und wird häufig mit "wie - so" eingeleitet.
Verfremdung
Das Fremdwerden des selbstverständlich Vertrauten, Abfallen der gewohnten Blickeinstellung auf Dinge oder Personen.
Utopie
griech. u = nicht; topos = Ort)
Nach Thomas Morus' Roman "Utopia" gebildete Bezeichnung für die romanhafte Darstellung idealer oder satirisch-kritische Schilderung befürchteter Verfassungen von Gesellschaft und Staat in einer unbestimmten (zukünftigen Zeit und an fitkivem Ort.
Unterhaltungsliteratur
Oft in einem etwas verächtlichen Sinn gebrauchter Begriff für jenen Bereich der Lit., der, ohne echte Probleme aufzugreifen oder auf gedankliche Vertiefung abzuzielen, lediglich unterhalten will.
Understatement
engl. = Untertreiben, Unterbewertung
Eine stilistische Verhaltensweise vor allem der modernen Lit., die auf die Fülle der verfügbaren stilistischen Mittel aus Gründen innerer Wahrhaftigkeit verzichtet. Das Pathetische und Gefühlvolle wird abgeschnitten, aber auch die direkte Schilderung zu Gunsten der Andeutung durch das Nebensächliche aufgegeben.
Trivialliteratur
lat. trivium = Ort, an dem drei Wege zusammenstossen, Kreuzung, bzw. trivialis = was auf dem Weg zu finden und jedem zugänglich ist.
Anspruchslose Form der Unterhaltungsliteratur
Trivialliteratur ist "Konformliteratur". Ihr Autor richtet sich nach dem Geschmack breitester Leserschichten; er will zum Lesekonsum reizen, nicht die Auseinandersetzung mit Problemen und die Veränderung von Bewusstsein bewirken. Der illusionäre Charakter der Trivialliteratur verführt den Leser zur leichten Identifikation mit dem Geschehen und damit zur Flucht aus seiner Realität.
Trilogie
griech. treis, tria = drei; logos = Wort, Rede
Lit. Werk aus drei eigenständigen, gleichartigen, inhaltlich zusammengehörenden Teilen, die so einen Zyklus bilden; vor allem im Drama, aber auch in der Epik gebräuchlich.
Trauerspiel
Vielfach dt. Bezeichnung für Tragädie; im engeren Sinn ist dieser Begriff jedoch nur dann anwendbar, wenn es sich nicht um die Darstellung tragischer, sondern lediglich trauriger Begebenheiten handelt.
Tragödie
griech. tragodia = Bocksgesang
Drama, das einen tragischen Konflikt gestaltet, der zum Untergang des Helden führt. Ursprünglich bezeichnete Tragödie ein Chorlied beim Opfer eines Bockes an den Dionysosfesten in Athen.
Shakespeare, Schiller, Kleist, Hebbel
Tragikomödie
Ein Schauspiel, in dem tragische und komödienhafte Elemente miteinander verschmolzen sind. Die T. entpsringt einer zwiespältigen Welterfahrung, die im Komischen eien tragischen Zug und im tragischen Geschehen ein grotesk-humoristisches Moment erfasst. Die T. bewegt sich am Rand des Tragischen, doch bleibt meist die Katastrophe aus. Komik und Tragik steigern sich im wechselseitigen Kontrast.
Tragik
griech. tragike techne = Kunst der Tragödie
Beruht entweder auf dem Ausgeliefertsein des Menschen an ein übermächtiges Schicksal oder auf einem für ihn unausweichlichen Konflikt sittlicher Werte, der ihn in Leid oder Vernichtung stürzt.
Topos (pl. Topoi)
griech. = Ort. Stelle
T. sind feste "Chlichés oder Denk - und Ausdrucksschemata", Metaphern, Bilder, Redewendungen usw., die aus der antiken Lit. und Rhetorik stammen und die sich über das Mittelalter in die neue Lit. herüber erhalten haben.
Wichtig für die Interpretation eines Gedichtes.
Theater
griech. theatron = Schauplatz
Sammelbegrif für alles auf einer Bühne künstlerisch Dargestellte, daüber hinaus die blaulichen Voraussetzungen, die diesem Zweck dienen.
Text
lat. textus = Gewebe, Geflecht
Allgemeine Bezeichnung für das Ganze eines lit. Werkes, ohne damit bereits etwas über die Zugehörigkeit zu einer bestimmten lit. Gattung, die Intention des Autors, die sprachliche Gestaltung oder andere wesentliche Merkmale auszusagen; im weiter gefassten Sinn meint T. alle sprachlich fixierten Äusserungen im Rahmen der Kommunikation.
Teichoskopie
griech. "Mauerschau"
Bezeichnet im Drama eine Situation, in der von der Bühne aus ein Vorgang, der nicht von allen agierenden PErsonen gesehen werden kann oder will und auch vom Puzblikum aus nicht beobachtet werden kann, von einer oder mehreren Personen geschildert wird. In den meisten Fällen handelt es sich um Schlacht- oder Kampfszenen, die nur von einem erhähten Standort (Mauer, Turm) aus beobachtet werden können.
Takt
lat. tactus = Berührung
Gleich bleibende metrische Einheit zur Gliederung des Verses, in Spannung zum Rhythmus.
Tautologie
griech. tauto = dasselbe; logos = Wort, Rede
Stilistisches Mittel einen Sachverhalt zwei- oder mehrfach mit zwar gleichbedeutenden, jedoch anderen Worten zu sagen.
Tagebuch
Gewinnt als lit. Form in der modernen Lit. wachsende Bedeutung, da seine offene, lockere, Widersprüchliches zulassende Form der modernen Welterfahrung angemessen ist und di eMitteilung konkreter Phänomene in ihrer Unmittelbarkeit, manchmal auch Rätselhaftigkeit erlaubt.
Das T. der Anne Frank
Szene
griech. skene = Schattenraum, Zelt, im Theater das Zelt hinter der Bühne, später das gesamte Bühnengerüst
Wird als Begriff im Drama seit dem Humanismus und der Renaissance nach dem Vorbild des lat. Dramas als eine Unterteilung von Akt bzw. Aufzug verwendet.
Synonyme
griech. syn = zusammen; onoma = Name
Sinnverwandte Wörter von in etwa gleicher Bedeutung innerhalb eines Wortfeldes, jedoch verschiedenen etymologischen Ursprungs, z.B sehen, betrachten, schauen, wahrnehmen, sichten.
Synästhesie
griech. synaisthanesthai = zugleich wahrnehmen
Die Vermischung oder der Austausch verschiedener Sinneseindrücke als Stilmittel, vor allem in der Lyrik.
Symbolismus
griech. symbolon = Erkennungszeichen
In Frankreich zu ende des 19. Jh. entstandene lit. Strömung, die ihre Aussagen durch symbolische Darstellung zum Ausdruck zu bringen versucht.
Symbol
griech. symbolon = Erkennungszeichen
Ein anschauliches Zeichen, welches etwas vergegenwärtigt, was im Augenblick oder überhaupt nicht anschaulich zu machen ist. Es verweist also auf ein von ohm Bezeichnetes. Das Symbol im eigentlichen Sinn unterscheidet sich vom Bild dadurch, dass es etwas Unanschauliches vermittelt, was jedoch nur im Symbol sich zeigen, nicht selbst bildhaft erscheinen kann.
Fisch-Symbol Christentum
Surrealismus
frz. surréalisme = Überrealismus
Nach dem Ersten Weltkrieg in Frankreich entstandene Strömung in der bildenden Kunst und Lit. mit der Zielsetzung, das Überwirkliche, nur z.B im Traum oder Rausch Erfassbare, in seiner Verschmelzung mit der Wirklichkeit zum Ausdruck zu bringen. Der S., dem Symbolismus und Dadaismus verwandt, ist der Versuch inmitten einer sich selbst zerstörenden Welt letzte substanzielle Bezirke zu erreichen: eine "Überwirklichkeit" hinter der von Ratio und Egoismus ausgelaugten Oberfläche.
Sturm und Drang
Bezeichnung für die lit. Epoche von 1760 bis 1785, getragen von einer gegen Aufklärung und erstarrte Konventionen revoltierenden Dichtergeneration und benannt nach einem gleichnamigen Drama von Klinger.
Die Räuber
Strophe
griech. = Wendung
Eine bestimmte Zahl von Versen wird in regelmässig wiederkehrender Zusammenstellung geordnet, ursprünglich durch dieselbe wiederkehrende Melodie bedingt.
Stil
lat. stilus = Schreibgerät, Griffel
Die ein lit. Werk bzw. einen Schriftsteller oder auch eine bestimmte lit. Epoche prägende künstlerische Ausdrucksweise. St. hat ein Werk, wenn seine sprachlichen Gestaltungsmitttel nach ienem einheitlichen inneren Prinzip angewandt wurden und untereinander harmonieren. St. verlangt Einheitlichkeit, deshalb liegt dort ein Stilbruch vor, wo diese einheit gestört ist.
Song
engl. = Lied
die lit. Ahnenreihe des S. beginnt wohl im späten Mittelalter bei der dem Schwank oder auch dem Mysterienspiel integrierten und zu Laute gesungenen Moritat, die später von der Ballade abgelöst wird.
Sonett
ital. sonare = klingen
Gedicht- bzw. Strophenform, im 16. Jh. aus der romanischen Lyrik übernommen, besteht aus zwei Quartetten (zwei vierzeilige Strophen) und zwei Terzetten (zwei dreizeilige Strophen). Quartette (abba), Terzette (cdc)
Shakespeare (abab, cdcd, efef)
Skizze
ital. schizzo = Spritzer
Flüchtige, fragmentarische, nur Umrisse aufzeigende Erzählung; gelegentlich auch in Form eines Essays.
Simultantechnik
lat. simul = zugleich
Lit. Technik, die, ähnlich wie der Sekundenstil, die disparate Vielseitigkeit des modernen Lebens, das Zusammen der heterogensten Erscheinungen, Daten, Impulse und Bestrebungen wiedergeben will, um der Fülle des konkreten Lebens habhaft zu werden.
Shortstory
engl. = kurze Geschichte
Kurzform der Epik und Vorläufer der dt. Kurzgeshichte.
Sciencefiction
Abenteuerlich-fantastische Dichtung utopischen Inhalts, auf naturwissenschaftlich-technischen Grundlagen basierend.
Schwank
mhd. swanc = Schlag, Hieb
Derb-komisches Bühnenstück, mit der Posse verwandt.