Descartes: Methode & 1. Meditation
Methode & 1. Meditation
Methode & 1. Meditation
Set of flashcards Details
Flashcards | 11 |
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Language | Deutsch |
Category | Philosophy |
Level | University |
Created / Updated | 12.12.2013 / 19.09.2019 |
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Regeln für die Suche nach Wahrheit in den Wissenschaften
- Man darf bloss das als wahr behaupten, was man so klar und deutlich erkennt, dass man daran nicht zweifeln kann.
- Jedes Problem ist in so viele kleinere Einheiten zu unterteilen, wie nötig sind, um es leichter lösen zu können.
- Man muss mit den einfachen und leicht zu erkennenden Dingen anfangen und dann schrittweise zu den schwierigeren vordringen,
- Vollständige Aufzählungen und umfassende Übersichten müssen sicherstellen, dass kein Problem übersehen wird.
Worum geht es in den Meditationen?
- Was können wir über den menschlichen Geist und seine Fähigkeiten wissen?
- Gibt es eine Realität hinter den Erscheinungen, und wenn ja, haben wir irgendeinen Zugang zu ihr?
- Rühren unsere Erfahrungen von unseren Körpern her, oder könntne wir auch ohne Körper denken, fühlen und wahrnehmen?
- Wie können wir die Wahrheit erkennen? Wie können wir falsche und verworrene Meinungne von wahren Meinungen unterscheiden?
- Existiert Gott, und wenn ja, ist er gütig, böse oder indifferent?
- Wenn es einen gütigen Gott gibt, wie können wir uns dann das Vorkommen von Krankheit, Irrtum und unmoralischem Verhalten erklären?
Struktur 1. Meditation
- §§1-2: Das Projekt des methodischen Zweifels - Ziel, Motiv, und Methode
- §§3-4: Das Argument der Sinnestäuschung
- §§5-8: Das Traumargument: §5 Die Ununterscheidbarkeit von Traum und Wachen, §6-8: Die Bildanalogie
- §§9-10: Argument des allmächtigen Schöpfers
- §§11-12: Radikaler Zweifel und genius malignus
Methodischer Zweifel: Ziel, Methode, Motiv
- Ziel: Gewissheit, Meinungen gewinnen , die sich niemals als falsch erweisen können
- Methode: Bezweifelbare Meinungne verwerfen
- Motiv: Viele feste Meinungne haben sich als falsch erwiesen, wodurch darauf aufbauendes zweifelhaft wurde
Erkenntnistheoretischer Fundamentalismus
- Wissen hierarchisch aufgebaut
- Fundamente des Wissens sollen unerschütterlich sein
- Pyramidenstruktur Vs. Netzstruktur
Argument der Sinnestäuschung
- Alle bisher gehegten Meinungen beruhen mittelbar oder unmittelbar auf dem Zeugnis der Sinne.
- Mitunter täuschen uns unsere Sinne.
- Man sollte denen, die einen auch nur einmal getäuscht haben, niemals volles Vertrauen schenken.
Eine Sinnestäuschung kann in keinem einzelnen Fall ausgeschlossen werden
4. Alle bisher gehegten Meinungen sind bezweifelbar
Einwände gegen Argument der Sinnestäuschung
- Treten unter spezifischen Bedingungen auf
- (insofern diese beschrieben werden können, ist es möglich, sie von guten Bedingungen zu unterscheiden)
- unter guten Wahrnehmungsbedingungen können Sinnestäuschungen ausgeschlossen werden
- vom gelegentlichen Auftreten von Sinnestäuschungen kann deshalb nicht auf eine generelle Unzuverlässigkeit der Sinne geschlossen werden, sondern nur unter schlechten Bedingungen
Traumargument
- Traum und Wachen lassen sich nicht anhand dessen unterscheiden, was jeweils geträumt oder im Wachzustand erlebt wird
- Lassen sich nicht anhand der Deutlichkeit des Erlebens voneinander unterscheiden
- Man kann träumen, sich zu täuschen, ob man wacht oder träumt
Traum und Wachen lassen sich im jeweiligen Augenblich nie mit Sicherheit voneinander unterscheiden
Also könnten alle scheinbar aus der Sinneswahrnehmung gewonnenen Meinungne falsch sein, weil man nur träumt, etwas wahrzunehmen
Bildanalogie
er Träumende wird mit einem Maler, Traumgesichte werden mit
Gemälden verglichen. a. Wie der Maler Fantasiegestalten malt (z. B. Sirenen und Satyrisken ), indem er die Glieder existierender Wesen neu zusammensetzt, sind möglicherweise auch die Dinge, die wahrzunehmen wir träumen, aus Dingen zusammengesetzt, die ausserhalb des Traums (in der Wirklichkeit) existieren. b. Wie der Maler Gestalten schaffen kann, die keinem existierenden Wesen ähneln, können wir vielleicht gänzlich Neues träumen.
Aber auch wenn der Maler Neues malt, müssen die Farben wirklich sein/wahr sein (?), mit denen er sie darstellt (?) – muss etwas noch Einfacheres und Allgemeines (als Augen, Kopf und Hände) (?) wirklich sein/wahr sein (?), aus denen die (Traum-)Bilder der Dinge (?) gemacht sind, die (beim Träumen) inunserem Bewusstsein sind
Anschliessend an das Traumargument inkl Bildanalogie sind folgende Meinungen noch keinen Zweifeln ausgesetzt
- mathematische Überzeugungen wie 2+3=5
- geometrische Überzeugungen wie 'ein Quadrat hat nicht mehr als vier Seiten'
- allgemeinste und einfachste Prinzipien wie 'Körper sind ausgedehnt, existieren (falls sie existieren) an einem Ort und eine gewisse Zeit lang, haben eine Gestalt und Masse und existieren in einer gewissen Anzahl
Nur Arithmetik und Geometrie enthalten Sicheres und Unzweifelhaftes
Argument vom allmächtigen Schöpfer
- Gott könnte uns so geschaffen haben, dass wir auch bei einfachsten Dingen irren
- Einwand: uns so zu erschaffen widerspräche Gottes Güte
- Erwiderung: Nein, denn widerspräche dies seiner Güte, widerspräche es ihr auch, dass wir uns mitunter irren. Das aber tun wir offensichtlich (obwohl Gott, der uns geschaffen hat, allgütig ist)