ÖH-Skript


Kartei Details

Karten 96
Sprache Deutsch
Kategorie Biologie
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 10.05.2016 / 04.04.2019
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Auge / Sehsinn (allgemein)

- Licht der Sonne wird von uns umgebenden Dingen reflektiert und gestreut, Teil dieser Lichtstrahlen fällt ins Auge
- Iris: pigmentierte Gewebssschicht mit Sehloch (Pupille), reguliert die Pupillenweite und damit Intensität des Lichteinfalls
- treffen auf Hornhaut (Cornea), die das Auge schützt und durch gewölbte Oberfläche wie Sammellinse wirkt
- hinter der Hornhaut ist Augenkammer, die mit Kammerwasser gefüll ist
- anschließend fällt Licht durch die Augenlinse, konvexe Wölbung der Linse verstärkt die Brechung durch die Hornhaut
- durch Glaskörper gelangt das Licht dann auf Augeninnenseite, die mit Netzhaut (Retina) beschichtet ist

Auge / Sehsinn (Netzhaut)

- eigentliche Sehprozess findet auf der Netzhaut (Retina) statt
- Retina besteht aus unterschiedlichen Zelltypen 
     - Sinneszellen: verwandeln Licht in elektrischen Impuls
     - Sehzellen: Stäbchen - Hell-Dunkel-Sehen, Zapfen - Farbe-Sehen
- Retina besteht aus weiteren Zellen die elektrische Impulse, die von Sehzellen gesendet werden, weiterverarbeiten
- dabei wird visuelle Information aus angrenzenden Regionen gebündelt, verglichen und im Kontrastfall verstärkt
- nur "neue" und "relevante" Informationen des Bildes werden ans Gehirn weitergeleitet
- diese Filterung ist sehr effektiv und sparsam, durch Evolution bedingt benötigt Auge möglichst wenig Energie
- Vielzahl optischer Täuschungen basieren auf Verarbeitung der visuellen Information in der Netzhaut

Ohr / Gehörsinn

dringt ein Geräusch ans Ohr, wird es aufgenommen und verarbeitet, anschließend wird ein Signal über den Hörnerven zu unserem Gehirn gesandt, im Gehinr läuft Weiterverarbeitung des Gehörten ab; können zwischen Hören (Funktion des Ohres) und Wahrnehmen (Funktion des Gehirns) unterscheiden 

drei Abschnitte: äußere Ohr, Mittelohr und Innenohr

- Ohrmuschel fängt Schallwelle auf und leitet sie über den äußeren Gehörgang weiter zum Trommelfell
- Trommefell ist dünne Membran, die wenn Schallwelle auftritt zu Schwingen beginnt
- Schwingung wird auf Gehörknöchelchen - Hammer, Amboss und Steigbügel übertragen
- Steigbügel drückt wie Stempel in das mit Flüssigkeit gefüllte Innenohr
- dadurch wird Schallwelle auf das Innenohr übertragen 
- das eigentliche Hörorgan wir als Schnecke (Cochlea) bezeichnet
- in der Schnecke sind kleine Zellen die an Oberfläche feine Haaer tragen und Haarzellen genannt werden
- Zellen haben Aufgabe die eintreffende Schallwelle in elektrisches Signal umzuwandeln, das dann über Hörnerven zum Gehirn weitergeleitet werden kann
- Mensch kann Frequenzen von ca 20 bis 20.000 Hz warnehmen
 

Ohr / Gleichgewichtssinn

Innenohr erfüllt auch noch die Aufgabe des Gleichgewichtssinn

- Vestibularorgan (Gleichgewichtsorgan) besitzt Bogengänge
- in diesen befindet sich Flüssigkeit (Endolymphe) und 2 Makulaorgane (Räume mit Endolymphe und Haarzellen)
- auslösende Reiz für Macula-Organe ist die Translation und Gravitation
- auslösende Reiz für Bogengänge ist die Drehbeschleunigung
- Bewegungen des Körpers bewirken Bewegung der Endolymphe, die je nach Bewegungsrichtung die Sinneshärchen abknickt, durch das Abknicken werden Signale an das Gehirn weitergeleitet

Mund - Aufbau

- süß, sauer, salzig, bitter, umami - fünf Geschamcksqualitäten werden im Mund von speziellen Sinneszellen (Papillen) erkannt
- Papillen befinden sich vor allem an der Zungenspitze, Zungenrändern und Zugenrücken, Zungenmitte relativ geschmacksunempfindlich
- jede Papille hat mehrere tausen Geschmacksknospen, die im Zusammenspiel mit dem Geruchssinn ein eindeutiges Geschamckserlebnis liefern
- man kann Geschmacksknospen unterteilen - Papillae fungiformes (Pilzpapillen), Papillae vallatae (Wallpapillen), Papillae foliatae (Blattpapillen)

 

Mund - Gustatorische Wahrnehmung

gustatorische Wahrnehmung = Geschmackssinn

Aufgaben: 
- Kontrolle der aufgenommenen Nahrung hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit - genießbar, verdorben, giftig
- beim Erkennen nicht bauchbarer bzw. verdorbener Nahrung wird sofort Abwehmaßnahme in Form von Brechreflex eingeleitet
- reflektorische Absonderung von Verdauungssäften

bisher ging man davon aus, dass Zunge in Geschmackszonen unterteilt ist, neue Erkenntnisse widerlegen dies
im Alter gehen Geschmacksknospen allmählich verloren, ab dem 80. Lebensjahr nur mehr etwa ein Drittel der Papillen funktionstüchtig

Nase

- Duft strömt über Nase in Nasenhöhle, welche mit Riechepithel und Nervenendigungen ausgekleidet ist
- dort sitzen zahlreiche Sinneszellen, die vom Riechnerv ausgehen 
- Geruchswahnehmungen gelangen unmittelbar ins Gehirn und werden in gleicher Region wie Gefühle, Ängste, Vergnügen und Erinnerungen verarbeitet
- damit greift Geruchssinn über das limbische System (Belohnungszentrum) unbewusst auf Stimmung, Sympathien und Antipathien sowie Sexualtrieb zu

Endokrines System

System aus spezialisierten Organen, Geweben und Zellgruppen, das die Steuerung komplexer Körperfunktionen (z.B. Wachstum, Fortpflanzung) mit Hilfe von Botenstoffen (Hormonen) vollzieht.

das Hormonsystem; regelt im Körper langfristige Arbeiten, also Sachen die nicht spontan durch Nerven umgesetzt werden; mehrere Drüsen sind dabei beteiligt, u.a. Zirbeldrüse (Epiphyse), Hypophyse, Schilddrüse und Nebenschilddrüse, Thymus, Nebenniere, Pankreas, Ovar und Hoden

Zirbeldrüse (Epiphyse)

Organ im Epithalamus (Teil des Zwischenhirns); schüttet das Hormon Melatonin aus, steuert Schlaf-Wach-Rhythmus

Hypophyse

- Hormondrüse, liegt unter dem Hypothalamus, welcher der Hypophyse Befehle gibt
- ist für die Ausschüttung mehrerer Hormone zuständig, u.a. Folikelstimulierendes Hormon (FSH), Luteinisierendes Hormon (LH), Adrenocorticotropes Hormon (ACTH), Thyroideastimulierendes Hormon (TSH) → dadurch werden Wachstum, Fortpflanzung und Stoffwechsel gesteuert

Schilddrüse und Nebenschilddrüse

- wird durch Thyroideastimulierendes Hormon (TSH) von der Hypophyse stimuliert
- Aufgabe ist die Produktion von Schilddrüsenhormonen (T3,T4) welche für Stiffwechselregualtion zuständig sind
- Überproduktion von Schilddrüsenhormonen führt zu Überhitzung, Untergewicht und hohem Herzschlag
- Unterfunktion führt zu Unterkühlung, Übergewicht und niedrigem Herzschlag
- Nebenschilddrüse produziert Parathormon (PTH) welches für Abbau von Calcium aus Knochen zuständig ist
- Gegenspieler ist das Calcitonin welches den Calciumeinbau in die Knochen fördert

Thymus

- primäres lymphatisches Organ und somit Teil des Immunsystems
- Stammeszellen reifen dort zu T-Lymphozyten

Nebennieren

- endokrine Drüsen (endokrin = geben Produkte in die Blutbahn ab) → Nebennierenrinde, Nebennierenmark
- Nebennierenrinde produziert Aldrosterol, Cortisol, Androgene (Salt, Sugar, Sex - Merkspruch)
- Nebennierenmark produziert Adrenalin, wirken auf das Herz-Kreislauf- System

Pankreas - Bauchspeicheldrüse

- Drüsenorgan das Verdauungsenzyme und Hormone produziert

- Langerhans-Inseln im Pankreas produzieren Insulin welches Zucker in Muskeln schleust, Gegenspieler Glucagon verursacht Blutzuckererhöhung

Eierstock (Ovar) und Hoden

produzieren Geschlechtshormone Östrogen, Progesteron, Testosteron, Androsteron; je nach Geschlecht in unterschiedlichen Mengen

Androgene = Testosteron, Androsteron → weren beim Mann in den Leydig-Zellen gebildet, bei der Frau in Ovarien und Nebennierenrinde; steuern die Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale; auch Keimdrüsenhormone genannt

 

Harnsystem

- besteht aus Nieren sowie Ableitenden Harnwegen (NIerenbecken, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre)
- ist für Abführung von Wasser und Gifstoffen verantwortlich, sowie langfristige Regulation des Blutdruckes

Niere

- paarig angelegt 
- chemische Stoffe unter einer gewissen Größe werden abfiltriert
- Blut kommt über Nierenarterie rein und wird in Nierenrinde gebracht
- dort findet im Glomerulus die Filtration statt
- hierbei werden auch erwünschte Stoffe wie Glukose und gigantische Menge an Wasser abfiltriert → es entsteht der Primärharn, ca 180 Liter pro Tag
- im Tubulus der Henelschen Schleife (liegt im Nierenmark) wird große Menge an Wasser und erwünschte Substanzen (z.B. Zucker, Ionen wie Natrium und Calcium) wieder rückresorbiert → es entsteht der Sekundärharn, ca 1% des Primärharns (1,5-1,8 Liter)
- gebildete Harn fließt über Niernpapille zum Nierenkelch, dann Nierenbecken und von dort in den Harnleiter
- enthält ca 1,2 Millionen Nephrone
 

Ableitende Harnwege

vom Harnleiter fließt der Urin in die Harnblase, dort wird er aufbewahrt und durch Anspannen des willkürlichen Blasenschließmuskels die Entleerung verhindernt, durch das willkürliche Entspannen der Beckenbodenmuskulatur entlassen

äußere Geschlechtsorgane Mann

- Penis: Peniswurzel, Peniskörper, Penisspitze (3 Schwellkörper)
- Hodensack (Scrotum): Hauttasche in welcher Nebenhoden, Hoden und Samenleiter untergebracht sind, Grund für die Auslagerung der Hoden liegt in der etwas niedrigeren Temperatur als 37° die für die gesunde Spermienreifung notwendig ist

innere Geschlechtsorgane Mann

- Hoden (Testis): Entstehung der Spermienvorläuferzellen
- Nebenhoden: Endlagerunsgort für Spermien
- Samenleiter: bei Samenerguss fließt Sperma über Samenleiter zur Bläschendrüse, verbindet sich zum Spritzkanal, der dann in die Harnröhre mündet
- Prostata (Vorsteherdrüse): produziert den Großteil des Sekretes für Samenflüssigkeit

äußere Geschlechtsorgane Frau

- Schamhügel
- große Schamlippe
- kleine Schamlippen
- Kitzler
- Scheidenvorhof mit Scheideneingang und Harnröhrenöffnung

innere Geschlechtsorgane Frau

- Scheide (Vagina)
- Gebärmutter (Uterus)
- Eileiter
- Eierstöcke

der weibliche Zyklus - allgemein

- auch Menstruationszyklus oder Ovarialzyklus gennant
- dauert ca 28 Tage
- beginnt definitionsgemäß mit erstem Tag der Menstruation 
- dient der Bereitstellung einer befruchtungsfähigen Eizelle
- bereitet den Uterus auf mögliche Einnistung vor

der weibliche Zyklus - Hormone 

- hypothalamische Hormone (GnRH)
- hypophysäre Hormone (FSH, LH)
- ovarielle Hormone (Inhibin, Progesteron, Östradiol)

der weibliche Zyklus - Hypothalamus - GnRH

- Gonadotropin releasing Hormon (GnRH) wird im Hypothalamus gebildet und gelangt dann zum Hypophysenvorderlappen (HVL, Adenohypophyse) 
- bewirkt dort die Freisetzung von Gonadotropinen (LH, FSH) ins Blut
- Freisetzung von GnHR erfolgt regelmäßig, variiert jedoch nach Phase
 

der weibliche Zyklus - Hypophyse - Gonadotropine

- luteiniserendes Hormon (LH)
- Follikel stimulierendes Hormon (FSH)

werden im Hypophysenvorderlappen gebildet und unter Stimulation von GnRH freigesetzt, Gonadotropine wirken dann auf die Folikel (unreife Eizellen)

- Luteinisierendes Hormon (LH)
   - hemmt rückwirkend die Sekretion von GnHR 
   - fördert in der ersten Hälfte des Menstruationszyklus die Östrogenproduktion
   - fördert in der Mitte des Menstruationszyklus die Ovulation (Eisprung, Follikelsprung) und Ausbildung eines Gelbkörpers
   - hat bis auf hohen Ovulationsgipfel konstanten Blutspiegel

- Follikel stimuliernedes Hormon
   - hemmt rückwirkend die Sekretion von GnHR 
   - initiiert in der ersten Phase des Zyklus die Follikelreifung
   - Konzentration schwankt

der weibliche Zyklus - Ovar (Eierstock) - Östrogen, Progesteron

hier werden vor allem Steroidhormone wie Östrogene (Follikelhormone) und Progesteron (Gelbkörperhormon) gebildet

- Östrogene
   - werden von Theka- und Granulosazellen, welche Ovarialfollikel umgeben, gebildet; Produktion nimmt mit Reifung des Follikels kontinuierlich zu
   - führen zu einer besseren Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut
   - während Schwangerschaft werden sie auch in der Plazenta produizert
   - Derivate des Cholesterins

- Progesteron
    - wird vom Gelbkörper während zweiten Hälfte des Menstruationszyklus gebildet, Ausschüttung wird durch LH stimuliert
    - spielt wichtige Rolle bei Anpassung der Schleimhaut für die Nidation (Einnistung)
    - erhöht die Basaltemperatur
    - während der Schwangerschaft auch von der Plazenta gebildet
    - Derivate des Cholesterins

der weibliche Zyklus - zeitlicher Ablauf

4 Phasen - Follikelphase, Ovulation, Lutealphase, Menstruation

  • Follikelphase
    - im Ovar gibst es viele Follikel mit unterschiedlichem Entwicklungs- bzw. Reifegrad
    - dominante Follikel beginnt unter Einfluss von FSH verstärkt zu wachsen
    - FSH fördert Östrogenproduktion von diesem Follikel
    - durch Größenzunahme erhöht sich Östrogenproduktion, was wiederrum zur negativen Rückkopplung des FSH-Spiegels führt → FSH-Spiegel sinkt
    - Abfall des FSH-Spiegels führt zur Hemmung und Degeneration der anderen Follikel
     
  • Ovulation
    - durch extrem hohe Östrogenkonzentration schlägt negative Rückkopplung in positive Rückkopplung um 
    - Folge ist vermehrte Freisetzung von LH, 36 Stunden später folgt Ovulation
    - LH aktiviert Enzyme, welche Andauung und Eröffnung des Follikels bewirken → somit kommt es zum Austritt der reifen Eizelle = Ovulation
     
  • Lutealphase
    - nach Ovulation entsteht aus Follikel das Corpus luteum (Gelbkörper), welches unter Einfluss von LH Progesteron produziert
    - durch steigende Konzentration von Östrogen und Progesteron kommt es zu Abfall von LH und FSH
    - kommt es zu keiner Schwangerschaft, geht der Gelbkörper zugrunde und bildet das narbige Corpus albicans
     
  • Menstruation
    - durch Untergang des Gelbkörpers geht Bildung von Progesteron und Östrogen zurück
    - Menstruation wird ausgelöst
    - es folgt rasche Zunahme hypothalamischer GnRH-Pulse, Zyklus kann von vorne beginnen

Schleimhautveränderungen - Phasen

- Desquamationsphase: es kommt zur Abstoßung des Endometriums (=Gebärmutterschleimhaut)

- Proliferationsphase: Gebärmutterschleimhaut regeneriert sich in der Follikelphase; Schleimhautdicke, sowie Größe und Zahl der Zellen nehmen zu

- Sekretionsphase (Lutealphase): entsteht unter Einfluss von Progesteron, Gebärmutterschleimhaut wird auf die Einnistung vorbereitet

 

Eizelle

- Eizelle = Oozyte, weibliche Keimzelle, haploide Zelle

- Durchmesser 0,11 - 0,14 mm, gerade noch mit bloßem Auge erkennbar

- jeder Follikel besteht aus einer Keimzelle (Oozyte) und Begleitzellen (Follikelepithel =Granulosazellen), in späteren Entwicklungsstadien haben Follikel auch Hülle 

Oogenese

ist die Entwicklung einer befruchtungsfähigen Eizelle

- beginnt bereits in der Embryonalzeit und teilt sich in Vermehrung (Mitose) und Reifung (Meiose)
- Vermehrung ist bereits vor Geburt beendet, Reifung begint pränatal, wird aber bis zum Beginn der Pubertärt unterbrochen

 

  • vor Geburt
    - Urkeimzellen vermehren sich durch Mitose und werden zu Oogonien (2n,2c)
    - ab 13. Entwicklungswoche beginnen Oogonien mit Verdoppelung ihrer DNA und mitotischer Teilung → es entstehen zwei primäre Oozysten (2n,4c)
    -  diese treten in Meiose ein, werden am Ende der Prophase I unterbrochen und in ein Ruhestadium (Diktyotän) überführt und bleiben dort für mind. 12 Jahre
     
  • nach Geburt
    - kurz vor ersten Ovulation vollendet Oozyte die 1. Reifeteilung, es entsteht sekundäre Oozyte (1n,2c) und 1. Polkörper  
    - während Ovulation beginnt 2. Reifeteilung, welche in Metaphase jedoch wieder aufgehalten wird
    - 2. Reifeteilung wird nur bei Befruchtung der Eizelle abgeschlossen
    - kann ein Spermium eindringen entsteht ein Ovum (1n,1c) und ein 2. Polkörper - in diesem Stadium wird Oozyste von Follikelepithel umgeben → Primordialfollikel; ebenso hat sich der Polkörper aus der 1. Reifeteilung in zwei Polkörper geteilt

- findet keine Befruchtung statt, stirbt die sekundäre Oozyte nach ca 24 Stunden ab
- bei Geburt besitzt ein Mädchen zusammen ca. 1 Mio. Follikel

 

Spermium

- männliche Keimzelle, die Befruchtung der weiblichen Keimzelle dient; Bildung erfolgt im Hoden, im Epithel der Hodenkanälchen
- Länge 0,05 mm
- Kopfteil: enthält Zellkern, auf vorderem Pol sitz Akrosom; Mittelteil: besteht aus Mitochondrien welche Energie liefern; Schwanz: bewegliche Geißel aus Mikrotubuli
- Spermien sind haploid

Spermatogenese

Schritte bis zur Bildung des Spermiums, 3 Teile → Vermehrung, Reifung, Differenzierung

- Vermehrung findet schon vor Geburt und dann ab Pubertät lebenslang statt
- Reifung und Differenzierung erst ab der Pubertät möglich
- gesamte Entwicklung dauert ca 10 Wochen + 2 Wochen Aufenthalt im Nebenhoden

  • Vermehrung
    - im geschlechtsreifen Hoden gibt es Stammzellen und Typ A und B Spermatogonien
    - ab Pubertät beginnen Typ A Spermatogonien sich ständig zu teilen
    - nach der Mitose gibt es also Typ A und Typ B Spermatogonien
    - Typ A teilt sich das ganze Leben weiter, neuer Typ A bleibt 
     
  • Reifung (Meiose) der Spermatozyten
    - Typ B wandert in die Hodenkanälchen, werden ab dann als Spermatozyt I (2n,4c) bezeichnet
    - diese durchlaufen 1. Reifeteilung, woraus je zwei Spermatozyten II (1n,2c) hervorgehen
    - durch 2 Reifeteilung entstehen 4 Spermatiden (1n,1c) 
     
  • Differenzierung 
    - kommt zu Kernkondensierung
    - Bildung von Akrosom und Schwanz 

- Akrosom/Spitze: enthält versch. hydrolytische Enzyme, die bei Befruchtung für die Durchdringung der Zona pellucida der Eizelle wichtig sind
- Mittelteil: enthält große Mengen an Mitochondrien die für Bewegung notwendig sind
- Schwanz: Bewegungsapparat besteht aus Mikrotubuli und Dyenin

Follikelentstehung

1. Primärfollikel
2. Sekundärfollikel
3. Tertiärfollikel
4. Graaf Follikel

Sekundärfollikel: Vergrößerung der Oozyste
Tertiärfollikel: Oozyste wird von Granulosazellen umhüllt, es entsteht Eihügel, die Oozyste wird von der Corona radiata umgeben, welche auch nach der Ovulation erhalten bleibt
Graaf Follikel: Endstadium, sprungreifer Follikel

Befruchtung

- unmittelbar vor Ovulation vergrößert sich der Graaf Follikel
- hohe LH-Spiegel während Ovulationsphase führt zur Aktivierung von Enzymen, welche die Wand des Follikels andauen und so zur Ausstoßung der Oozyte führen
- löst sich zusammen mit Eihügel und treibt mit Follikelflüssigkeit aus Ovar heraus
- nach Ovulation entstehen aus Granulosazellen des geplatzten Follikels das Corpus luteum (Gelbkörper)
- vor der Ovulation haben sich die Fimbrien des Eileiters auf die Oberfläche des Ovars gelegt um Oozyte in Eileiter zu transportieren
- im Eileiter löst sich Oozyte vom Eihügel und wird durch Kontraktion der Eiliterwandermuskulatur in Richtung Uterushöhle befördert, dauert ca 3-4 Tage
- Befruchtung selbst, also Verschmelzung der männlichen und weiblichen Keimzelle findet in pars amupllaris (Tuba uterina) des Eileiters statt
- beim Samenerguss gelangen männliche Spermien in weibliche Scheide, wandern mit HIlfe ihrer Geißeln in den Eileiter
- Wanderung kann zwischen 30 min. und 6 Tage dauern 
- Spermien sind noch nicht fähig zur Befruchtung, unterliegen noch der Kapazitation 
- hierbei werden Proteine in und um die Spermien entfernt, nur kapazitierte Spermien besitzen Fähigkeit die Corona radita zu durchdringen und mit der Zona pellucida (Hüllschicht der Eizellen) in Kontakt zu treten
- beim Kontakt wird Akrosomenreaktion ausgelöst, kommt zur Verschmelzung von Akrosomenmembran und Spermienmembran und zur Ausschüttung von Enzymen, welche die Zona pellucida auflösen und so das Eindringen ermöglichen
- nach dem Zellkontakt verschmelzen Zellmembran von Spermium und Eizelle miteinander
durch Verschmelzung wird Membran der Eizelle depolarisiert, wodurch Befruchtung mit anderen Spermien verhindert wird
- es kommt zur Vollendung der 2. Reifeteilung und das entstehende Ovum verwandelt sivh in weiblichen Vorkern
- durch Befruchtung wird Eizelle aktiviert, es beginnt Translation präformierter RNA und Embryogenese beginnt
- gleichzeitig dringt Spermium weiter in Eizelle vor und bildet männlichen Vorkern
- diese vereinigen sich zu diploidem Chromosomensatz, der Erbgut beider Elternteile enthält
- je nachdem ob Spermium ein Y- oder X-Chromosom enthält entwickelt sich weiblicher oder männlicher Embryo

Einnistung

- als Nidation oder Implantation bezeichnet man Einnistung der befruchteten Eizelle in Gebärmutterschleimhaut 
- findet am 5.. oder 6. Tag nach der Befruchtung statt
- befruchtete Eizelle wird als Zygote bezeichnet
- durch Mitose teilt sich Zygote, Zellzahl steigt relativ schnell
- Zellen werden immer kleiner, heißen Blastomere und bilden Zellverband aus
- im 16-Zellstadium erreicht Zygote ca am 3. Tag nach der Befruchtung die Gebärmutterschleimhaut, welche sich in frühern Sekretionsphase befindet
- durch weitere Teilung ensteht aus Morula (ab 16-Zellstadium) die Blastozyste
- am 6. Tag beginnen Trophoblasten in das Epithel der Schleimhaut vorzudringen, die Blastozyste wird in die Gebärmutterschleimhaut implantiert
- beteiligt sind dabei Integrine, die vom Trophoblasten gebildet werden
- aus Trophoblasten entwickelt sich Plazenta, aus Embryoblast der Embryo
- Nidation dauert bis Ende der 2. Woche
- ist mit Öffnung einiger Blutgefäße verbunden, wodurch Nidationsblutung entstehen kann, wird oft mit Menstruationsblutung verwechselt
 

Keimblätter

erste Differenzierung des Embryos in verschiedene Zellschichten; davon leiten sich alle Strukturen, Gewebe und Organe ab 

zweischichten Keimscheibe

- Entwicklung noch Teil der Implantation und dauert bis zur Vollendung der 2. Woche
- Blastozyste dringt in Gebärmutterschleimhaut ein
- Embryoblast (Teil der Blastozyste aus der sich der Embryo entwickelt) bildet 2 Schichten der Keimblätter aus: Epiblast und Hypoblast
- über Epiblast entsteht Amnionhöhle
- Hypoblast bildet Blastozystenhöhle und primären Dottersack
- am 13. Tag ensteht extraembryonales Mesoderm
- es entsteht Chorionhöhle die mit extraembryonalem Mesoderm ausgekleidet ist, darin sind Amnionhöhle und Dottersack über Haftstiel aufgehängt
- Keimscheibe besteht aus 2 aufeinander liegenden Bläschen: die Amnionhöhle und der Dottersack

⇒ aus der Blastozyste entwickelt sich zunächst eine zweischichtige Struktur, die ein inneres Keimblatt (Entoderm) und ein äußeres Keimblatt (Ektoderm) umfasst

dreiblättrige Keimscheibe

- in der 3. SSW Woche findet Gastrulation statt, welche Bildung der 3 Keimblätter umfasst: Ektoderm, Mesoderm, Entoderm
- beginnt mit Bildung des Primitivstreifens, dann Primitivrinne und ein Primitivknoten mit Primitivgrube
- Kopf wird sich später in der Nähe der Primitivrinne entwickeln
- ab 17. Tag beginnen Zellen des Epiblasten in Primitivrinne einzuwandern = Gastrulation → Mesoderm entsteht
- Entoderm, Mesoderm, Ektoderm (von innen nach außen)

Chorda dorsalis

- befindet sich im Mesoderm
- wichtig für Induktion des Neuroektoblasten und für Enstehung der Wirbelkörper